Motor setzt aus, Fehlzündungen

Passt mal wieder nichts zusammen? Ein Ersatzteil ist nicht mehr lieferbar? MG Drivers sind hilfsbereit - und helfen sich in diesem Forum gegenseitig. Hier findet ihr Beiträge zu MGA, MGB und Co.

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stoffl
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Motor setzt aus, Fehlzündungen

#1

Beitrag von stoffl » 24. Feb 2008, 17:20

Hallo erstmal,

nachdem letzte Woche mein MGB `77 einen KD mit Ventileinstellung, abschmieren und wechseln aller Flüsigkeiten bekommen hat, habe ich heute bei sonnigen 18 Grad eine Cabriotour zum Ammersee unternommen. Der Wagen lief die ersten 80 km wie neu. Doch dann kam`s: Motor setzt zeitweilig aus, Fehlzündung. Beim beschleunigen nahm er Gas an. Bei jedem Aussetzer ging der Drehzahlmesser auf 0 und dann schlagartig wieder auf "Normalbetrieb".
Bei konstanten 2500 bis 3000 Touren setzte er immer wieder aus.
Im Standgas ging er ab und an auch mal aus, sprang aber sofort wieder an. Die Zündkerzen sind nicht verrust und haben eine Rehbraune Farbe.
Nachdem der Drehzahlmesser ausgesetzt hat, gehe ich von einem Elektrischem Problem aus? Oder?

Gruß Stoffl

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mic
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#2

Beitrag von mic » 24. Feb 2008, 19:47

hatte ein aehnliches problem, das allerdings eher selten auftrat.
es lag am schalter des zuendschlosses.
seit dem wechsel desselben, nicht wieder aufgetreten.
spiele bei laufendem motor doch mal am zuendschluessel rum...

cheers

mic
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Günter Paul
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#3

Beitrag von Günter Paul » 24. Feb 2008, 19:49

Hallo Stoffel,
das spontane Abfallen des Drehzahlmessers in Verbindung mit Zündaussetzern klingt nach Unterbrechung der weißen Kabelverbindung
die das Signal von der Zündspule zum Drehzahlmesser leitet.
Natürlich kommt auch wieder das ganze Programm Zündung in Frage.
Kontolliere also alle Steckverbindungen Zündspule/Verteiler,beachte
auch evtl.Knickstellen am Kabelschuh...
Wenn das nicht hilft,kommt die Zündspule, dann m.E.der Kondensator obwohl ich das daraus resultierende Schadbild etwas anders kenne(Ausfall
durch Fehlzündungen,Stillstand und nach einer Abkühlphase wieder kurzes normales Verhalten,bis sich wieder alles wiederholt)
Versuch`s erstmal und berichte,ich bin sicher dass man Dir hier helfen
kann.

Grüße aus Gelsenkirchen
Günter Paul

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Ralph 7H
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#4

Beitrag von Ralph 7H » 24. Feb 2008, 21:12

Hallo Stoffl,

fehlzündungen nennt man das ja wenn es knallt. Sowas kann passieren, wenn der falsche Verteiler verwendet wird und tritt gerne auf, wenn Leute glauben eine Umrüstung des US-B auf SU-Vergaser wäre der Schlüssel zum Fahrvergnügen. Falls das bei deinem Auto zutrifft, muss auch der passende Zündverteiler mit em richtigen Vakuumanschluss am Vergaser montiert werden, einfaches umstecken reicht dabei nicht aus.
Was du berichtest sind aber vermutlich Zündaussetzer. Wenn dabei der Drehzahlmesser auf 0 zurücksspringt liegt ein Fehler im Niederspannungsteil der Zündung vor. Das sind dann keine Fehlzündungen sonder das temporäre Fehlen der Zündspannung. Verursachen kann das ein fehlerhafter Kontakt an den Kabelvernindungen oder ein defektes Erdungskabel der kontaktplatte im Verteiler oder ein defekter Entstörkondensator an der Zündspule oder im Verteiler. Eine defekte Zündspule ist zwar ungewöhnlich, kann aber ebenfalls nicht grundsätzlich ausgeschlossen weren. Wir sprechen hier ja über Autos die mindestens 28 Jahre mehr oder weniger unbekannte Geschichte hinter sich haben!
Günter hat ja schon über seine Erfahrung mit dem Zündschloss berichtet, das auch dafür verantwortlich sein kann. Verschleiß verlangt eben Tribut.

Das Zündsystem ist mit überwiegend weißen Drähten ausgestattet, die in den anderen Stromkreisen des B nicht vorkommen. Einige davon haben zusätzlich eine farbige Kennlinie auf der weißen Isolierung. Eine Sicherung ist in diesem Kreis nicht vorgesehen.

Der Stromlauf ergibt sich folgendermaßen:
Das Zündschloß erhält über einen branen Draht Dauerplus ohne Absicherung. Mit weißer Hauptfarbe geht es von dort durch den Drehzahlmesser zur Zündspule und von da aus zum Verteiler.
Je nach Baujahr sind am Verteiler und der Zündspule Kabelschuhe angesteckt, die mit zunehmendem Alter Kontaktprobleme bekommen können, also zu überprüfen sind. Im Zündverteiler befindet sich zusätzlich ein kleines schwarzes Dratstück, dass als interne Masseleitung dient und aus hochflexibler Litze gefertigt ist aber auch nicht für die Ewigkeit ausgelegt wurde.
Mit einem einfachen Multitester lässt sich jedes der Kabel auf Durchgang prüfen. Dazu schaltet man das Gerät auf Widerstandsmessung (Ohm) und hällt jeweils eine der Messleitungen an die Enden des zu prüfenden Kabels. Wird dann ein Wert von 0,.. angezeigt, ist die Leitung O.K. und der Stecker muss auf festen Sitz geprüft werden.
Wenn ausgefranste Kabelenden an den Steckern entdeckt werden hilft nur abschneiden und einen neuen Stecken aufklemmen. Zeigt ein Kabel keinen Durchgang, muss dessen Verlauf geprüft werden und die Unterbrechung (meist Bastelarbeiten unerfahrener Vorbesitzer, z. B. Einbau von Zusatzgeräten die über Zündstrom betrieben werden sollen) beseitigt werden. Wenn eine Unterbrechung vorhanden aber nicht erkennbar wird, hilft zunächst nur das Verlegen einer neuen Leitung parallel zur bereits vorhandenen, die dann nicht mehr benötigt wird. Bei dieser Arbeit sollte weiß isoliertes Kabel in diesem Kreis verwendet werden und unbedingt auf mindestens den gleichen Durchmesser der Kupferleitung geachtet werden, wie ihn das ursprüngliche auch aufwies, also 1,5²mm in diesem Fall.

Hoffe das hilft

Gruß vom Niederrhein

Ralph

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Glühfix
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#5

Beitrag von Glühfix » 24. Feb 2008, 21:50

Hallo Stoffl,
möglicherweise wurde die Schraube welche den Unterbrecherkontakt hält beim Service nicht richtig festgezogen. Ich hatte das selbe Problem und die selben Symptome.
Stell den Unterbrecherabstand neu ein und zieh die Schraube ordentlich fest.
Immer schönen Öldruck
Erich

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Günter Paul
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#6

Beitrag von Günter Paul » 24. Feb 2008, 23:03

Hallo Ralph,
ich hab meine Schuhe schon ausgezogen und wollte eigentlich das Bett aufsuchen..aber jetzt nur noch dieser kleine Hinweis:das mit dem Zündschloss war mic...dennoch... interessanterweise ist mir das mit dem Zündschloss auch schon passiert und das ist m.E.so ziemlich das nervigste,wenn dieser verflixte Wackelkontakt den Motor in den unmöglichsten Situationen stilllegt ..ich habe inzwischen ein neues Zündschloss eingebaut.
Aber ebenso interessant ist Dein Hinweis auf dieses kleine schwarze Drahtstück,...die im Verteiler befindliche Masseleitung..
ich habe Monatelang Probleme mit der Zündung gehabt,bis ich eines Tages den Stoffmantel an diesem Draht zurückgeschoben habe und mit Entsetzen
feststellen musste,dass da an einer Stelle wirklich nur noch ein Metallfaden drin war,
hätte ich mit Durchmessen natürlich früher drauf kommen können..
Stoffel wird den Fehler sicherlich finden aber dazu heißt es eben immer..
Rückmeldung... ich bin gespannt darauf.

Grüße aus Gelsenkirchen
Günter Paul

stoffl
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#7

Beitrag von stoffl » 25. Feb 2008, 13:39

Vielen Dank für die rege Anteilnahme.

Ich werde mich dann mal am Wochenende auf die Suche machen.

Gruß
stoffl

stoffl
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#8

Beitrag von stoffl » 1. Mär 2008, 18:10

Guten Abend,
wollte heute Nachmittag in die Tiefen der Autoelektrik vordringen.
Nachdem ich sämtl. Kabelschuhe am Verteiler etc. überprüft habe, machte ich mich auf den Weg zum Zündschloss.
Nach öffnen der beiden Schrauben der Lenksäulenverkleidung, bekam ich diese aber nicht herunter.
Muß man die Armaturenbrettverkleidung demontieren oder das Lenkrad abbauen? Oder gibt es einen anderen Trick?

Gruß Stoffl

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#9

Beitrag von cw_schreuer » 1. Mär 2008, 20:13

Hallo stoffl,

bei meinem 73er B muss ich 4 Schrauben an der Lenkradverkleidung
lösen, 2x Gewinde und 2 Knippings.
Glaube kaum das es beim 77er anders ist.
Das Lenkrad sollte schon runter,sonst könnte die Verkleidung ausbrechen.
A-Brett nicht.

Grüße aus Stolberg
Willi

stoffl
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#10

Beitrag von stoffl » 2. Mär 2008, 11:28

Guten Tag,

vielen Dank für den tipp.
Und wie komme ich an die Rückseite des Drehzahlmessers?

gruß
stoffl

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#11

Beitrag von jupp1000 » 2. Mär 2008, 12:33

Du brauchst Finger wie ET. Zehn Gelenke und an der Spitze ein Lämpchen.

Im Ernst: mit gelenkigen Fingern von unten einfädeln, die Instrumente sind von hinten mit einem Blechbügel und zwei Rändelschrauben, die auf zwei Stehbolzen sitzen, befestigt. Da hilft nur tasten und fühlen, gucken ist nicht.
Ein Trost, an den DZM kommt man eigentlich noch richtig gut dran.

Viel Erfolg
schöne Grüße

Heinz #1565

Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun, und andere Ergebnisse zu erwarten.

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PM
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#12

Beitrag von PM » 2. Mär 2008, 14:59

Hallo Stoffl,

Ralph hat REcht es sind Zündaussetzer.
Aber warum machst Du Dir das Leben so schwer und fängst bei der unzugänglichsten Stelle, dem Zündschloss an. Wenn Du die Verkleidung ab hast, kannst Du nur sehen, ob alle Kabel fest sind. Die Kontakte selbst siehst Du nicht.
Also einfach messen/testen, d.h.
-Zündung einschalten aber das weisse Kabel von der Zündspule abziehen und mit einer 12 V Testlampe gegen Karosse ( Minus) verbinden.
-Und dann am Schlüssel wackeln und rappeln.

Flackert die Lampe, so ist das Zündschloß defekt, falls nicht, vermute ich den "Wackler" im / am Verteiler.

Dazu gibts bei Ammerland viel Literatur.

Gruß vom linken Niederrhein
Peter

stoffl
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#13

Beitrag von stoffl » 2. Mär 2008, 16:26

Hallo erstmal,

warum so kompliziert wenn`s einfacher auch geht!
Danke für den Tipp.

Aber es ist auch gut zu wissen, wie man an die Teile rankommt.

Gruß
stoffl

stoffl
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#14

Beitrag von stoffl » 16. Mär 2008, 11:50

Guten Tag,

ich habe jetzt sämtl. Kontakte die mit er Zündung zusammenhängen mit Kontaktspray behandelt. Jetzt läuft er wieder tadellos.
Habe ihn aber noch nicht auf längerer Strecke getestet.

Danke nochmal für die Anteilnahme.

gruß
stoffl

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