Newbie mit frischem MGB-GT Import: Lenkung schwergängig

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till_munich
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Newbie mit frischem MGB-GT Import: Lenkung schwergängig

#1

Beitrag von till_munich » 29. Aug 2007, 20:29

Hallo Leute,

habe hier schon ein bißchen gesucht/gelesen und tolle, lustige und qualifizierte Threads gefunden.

Nachdem meine Frau einen MGB GT wollte (es parkte zufällig einer bei uns vor'm Haus, sie sah ihn und...das war's) haben wir uns in England vor Ort umgesehen und auch einen mitgebracht. Wir waren gewarnt worden und haben viel zweifelhaftes dort gesehen, aber dann doch einen schönen gekauft. Die meisten hatten - wie uns vorher gesagt worden war - einen *räusper* Wartungsstau.

Aber unser süßes kleines Auto hat uns auf Achse all the way nach München nach Hause gebracht, no problem! Bei 70-80 mph (im od) 7L/100km :-))

Nun zur Frage: Tim, der nette Verkäufer lies kürzlich noch in GB eine neue Lenkung einbauen, da die alte wohl viel Spiel hatte. Die alte Lenkung sei sehr leichtgängig gewesen, sagte er. Die neue müsse sich wohl noch "einlaufen" - daran glaube ich natürlich nicht...denn sie geht sehr schwer!

Im Handbuch heißt es als möglichen Grund: Einstellung zur Lenksäule. Da sind so "Einstellspitzen" abgebildet, mit denen man die beiden Lenksäulen zum Gelenk hin ausrichten soll.

Ist das der mögliche Grund? Oder evt. die miese Qualität der (billigen?) Nachrüstlenkung, wie einem Thread beklagt?

Als ersten Schritt werde ich versuchen zu fetten (Fettpresse habe ich schon gekauft), aber ob das hilft?

Liebe Grüße aus München, heute mit englischem Wetter *bbrrr*

Till (&Ursula, die aber weder schreibt noch liest, sondern nur fährt) ;-))
1966er MGB GT im coolen Sandybeige :-))

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Ralph 7H
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#2

Beitrag von Ralph 7H » 29. Aug 2007, 22:46

Hallo Ursula & Till,

welcome on board!

Erfahrungsgemäß sind neue Lenkungen tatsächlich etwas schwergängig, wie ich das auch festgestellt habe, an der Ausrichtung der Lenksäule lag das aber weniger als am spärlichen Fett und den fehlenden Beilagescheiben unter dem Deckel des Lenkungsdämpfers, in der Abbildung meist noch mit einem Schmiernippel gezeigt, der aber nur bei den ersten MGB zu finden war.

Für die Lenkung wird normalerweise EP80 oder EP90 Öl angeraten, gute Ergebnisse erzielt man auch mit Fließfett (VW Käfer) oder einer Mischung aus EP90 und Graphitfett.
Zum Füllen habe ich den Deckel des Dämpfers abgenommen und den Dämpferkolben dann herausgenommen. Die Öffnung lässt sich dann gut füllen und durch drehen der Lenkung verteilt man den Schmierstoff. Teile in umgekehrter Reihenfolge wieder ein-/anbauen.

Zusätzlich macht vielleicht auch noch das gründliche Abschmieren der Achse Sinn. Sie hat an jedem Achsschenkel drei Nippel, die meist eingerostet sind und leicht durch neue ersetzt werden können. Bei meinen Autos hat sich eine pneumatische Fettpresse bewährt. Ich bocke jeweils unter dem Querlenker auf und pumpe dann Fett hinein. Anschließend wird der Fahrschemel abgestützt und bei hängendem Querlenker das ganze wiederholt. Wenn man die Historie des Wagens nicht genau kennt, macht es Sinn solange zu pumpen bis frisches Fett austritt.

Viel Vergnügen mit diesem tollen Auto!

Gruß vom Niederrhein

Ralph

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achimroll
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#3

Beitrag von achimroll » 29. Aug 2007, 22:57

Hallo Till,

mir fällt noch eine weitere Möglichkeit ein: Falls nach dem Einbau der neuen Lenkung noch keine Achsvermessung vorgenommen wurde, kann sich das auch so anfühlen, als sei die Lenkung schwergängig. Überprüfe doch einmal die Spureinstellung.

Nette Grüße
Achim Roll
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till_munich
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Danke für die guten Tipps!

#4

Beitrag von till_munich » 30. Aug 2007, 09:02

Hallo Leute,

danke für das schnelle Response und die guten Tipps! Da das Wetter schlecht bleibt bietet sich das kommende Wochenende an, das Thema anzugehen :-))....

Ich berichte dann mal...

Gruß Till
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GUNDOLF
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#5

Beitrag von GUNDOLF » 30. Aug 2007, 10:34

Hallo Til,

die Vermutung mit den Einstellplättchen dürfte dein Schlüssel zur Lösung des Problemes sein. Hatte das auch schon.
Gruß
GUNDOLF

till_munich
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....britische Schrauber.....Lieferant für RHD-Lenkung?

#6

Beitrag von till_munich » 2. Sep 2007, 22:50

Hallo,

so, jetzt bin ich wieder ein bißchen schlauer. Alle Eure Tipps waren richtig.

1.) Die Achsschenkel waren seit Prinzessin Diana's Tod nicht mehr geschmiert worden
2.) Der britische Schrauber, der dem Vorbesitzer eine neue Lenkung eingebaut hat war eigentlich am Streiken: Sie war furztrocken, beim bewegen der Lenkung am hochgebockten Auto rattert es in der Lenkung als wenn ein Leiterwagen mit Holzrädern über einen Kopfsteinweg gezogen wird.
3.) Verspannt ist das ganze auch noch....

Habe a) eine halbe große Tube Fett in die Achsschenkel gepresst
b) den Rest des Fetts plus ca. 100 ml Öl in die Lenkung eingeträufelt

Die Lenkung geht viieeel leichter, aber immer noch schwerer als an jedem anderen normalen Auto.

Werde mir also ne neue Lenkung besorgen (und die dann gefettet einbauen). Gibt es hierfür nen Tipp? bin grad am Surfen und habe bisher zwischen 150 und 200 Euronen dafür gesehen.

Gibt es do's und Dont's für E-Teile? Verschieden Qualitäten ?

Fettige Grüße aus München

Till

PS: Die Vorderreifen laufen sich außen ab. Spur schauen wir dann auch noch
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#7

Beitrag von jupp1000 » 3. Sep 2007, 22:36

...also mit 2 Fingern wirst Du die Lenkung nie drehen können. Sie ist auch im Bestzustand nach heutigen Masstäben schwergängig. Wichtig ist allerdings, dass sie sich selbst zurückstellt, sonst stimmen garantiert Sturz und Vorspur nicht.
Bei meinem B waren die Querlenkerbohrungen durch Fettmangel zu richtigen Langlöchern geworden. Von originaler Fahrwerksgeometrie konnte keine Rede mehr sein.
schöne Grüße

Heinz #1565

Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun, und andere Ergebnisse zu erwarten.

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#8

Beitrag von till_munich » 4. Sep 2007, 10:34

Hallo Jupp @ all,

nachdem ich geschmiert habe stellt die Lenkung jetzt mehr oder weniger selbstständig zurück, zumindestens mal bis 45° vor gerade aus. Das letzte Stück dreht man von Hand.

So kann man jetzt auf jeden Fall mal fahren und hat Spaß dabei :-))

Habe mit überlegt, noch mal nachzuschmieren, in ein zwei Wochen....

I'll keep you posted!

Till
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#9

Beitrag von Ralph 7H » 4. Sep 2007, 12:15

Hallo Till,

du berichtetest, dass die Lenkung verspannt eingebaut war oder ist.
Werksseitig wurden Beilagescheiben verwendet um das zu verhindern.
Man kann sich sowas auch aus Blech oder Pertinax selbst herstellen. Wenn du das machen willst, achte darauf dass sie Beilagen nicht kleiner sind als das Maß der Befestigungsflächen.

Gruß vom Niederrhein und viel Spaß mit dem Auto

Ralph

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#10

Beitrag von till_munich » 4. Sep 2007, 12:30

Hallo Ralph,

danke für die Infos!

Die Lenkung ist ohne Shims oder Beilagschrauben direkt auf den Träger geschraubt. Deshalb gehe ich davon aus, dass der Pfuscher, der sie trocken eingebaut hat :shock: , sie einfach hingeschraubt hat und Ende. Hat dem Vorbesitzer gesagt, sie gehe schwer weil sie sich noch einlaufen müsste... :evil:

Ich werde sie demnächst Losschrauben und beim Lösen aufmerksam (und mit viel Licht) anschauen, ob und wohhin sie sich bewegt. Das müsste dann ein klares Zeichen sein, wo was zu unterlegen ist.

Oder hat hier jemand die Prüfspitzen und verleiht die?

Na ja, und dann werde ich "etwas" unterlegen, da finde ich dann schon was Solides dafür... 8)

Gruß

Till
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#11

Beitrag von dieterrauh » 5. Sep 2007, 09:58

Hallo Till,

Spur einstellen nicht vergessen!

Und was die Lenkung auch schwergängig machen könnte sind die oft angebotenen negativ-camber-Arme (die unteren Dreiecksarme). Mit diesen wird der Sturz verändert. Diese angebotenen Arme sind länger als die originalen - aber oft wird da des Guten zu viel getan und die Lenkung wird deutlich schwergängiger. Also miss wenn möglich mal den Sturz (der ja nicht verstellt werden kann) oder die Länge der Arme im Vergleich zu den originalen. Vielleicht hat einer deiner Vorbesitzer diese Arme eingebaut um das Kurvenverhalten zu verbessern.

Wo in M wohnst du denn?

Gruß
Dieter

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#12

Beitrag von till_munich » 5. Sep 2007, 17:17

Hallo Dieter,

danke für den Hinweis, Spur wird noch vermessen...

Sturz ist bei ca. Null, das Auto hatte noch nie sportliche Ambitionen, daran liegt es nicht.

Wohne in der Oberföhringerstr., ganz in der Nähe von der kleinen "British Car" -One-man-Werkstatt (Namen habe ich nicht präsent) - deshalb stand auch ein hellbeige-weißer MGB GT vor unserem Haus...

Gruß
Till
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