Hilfe betr. Neulackierung MGB GT > > > Kosten?

[Smutje79]

Hallo Leute,

Wie sicher schon einige von Euch mitbekommen haben, restauriere ich zur Zeit einen 1969er MGB GT von Grund auf neu. Das Fahrzeug hat einen sehr guten, ja man kann schon sagen, perfekten Zustand. Nur die beiden Bodenbleche, sowie die Spritzbleche unter den Kotflügeln müssen kompl. ersetzt werden. Ansonsten nur kleinste Roststellen, es müssen aber keine weiteren Bleche ersetzt werden.

Soweit alles sehr erfreulich, aber auch der alte Lack muss runter, denn eine kompl. Neulackierung muss her. Grund: Das Fahrzeug wurde vor ca. 15 Jahren mehr schlecht als recht über das schöne Original British Racing Green schwarz überlackiert. Mehr schlecht als recht deswegen, weil der Lack an vielen Stellen abplatzt und aufbricht. Deshlab der Entscheid für eine Neulackierung im originalen Farbton.

Und jetzt zum Wesentlichen: Das Auto möchte ich natürlich nicht jedem Lackierer anvertrauen, denn Pfusch soll es auf keinen Fall werden! Aus Kostengründen will ich möglichst viel der Vorarbeiten selbst machen, so dass die eigentlichen Arbeiten des Profis in der Lackiererei sich möglichst gering und dementsprechend sich auch die Kosten niedriger halten.

Ich habe vor, dass Fahrzeug in folgendem Zustand dem Lackierer (der übrigens in seiner Spenglerei auch die Schweissarbeiten macht...) zu übergeben:
Karosserie, Kotflügel, Türen, Motorhaube, Heckklappe kompl. angeschliffen bis auf den Originallack oder die Originalgrundierung runter, bei Rost-verdächtigen Stellen runter bis auf's Blech, das ganze 2x grundiert & behandelt mit Brunox Epoxy.

Folgende Arbeiten soll danach der Profi übernehmen:
Raustrennen der alten und neu einschweissen der neuen Bodenbleche, dasselbe mit den Spritzblechen unter den Kotflügeln. Danach die ganze Karrosserie, inkl. Zubehör spachteln, füllern, grundieren & lackieren. Der Lack besorgt der er selbst. Am Unterboden muss nichts gemacht werden, ausser die Kotflügel werden innen mit einem neuen Unterbodenschutz versehen. Der Innenraum wird ebenfalls grundiert & lackiert.

So... hatte schon jemand von Euch ähnliche Arbeiten machen lassen? Denn meine eigentliche Frage: Mit welchen Kosten muss ich da in etwa rechnen? Schliesslich muss man ja einwenig budgetieren... und es hat mir heute Abend fast die Sprache verschlagen, als der Lackierer von Kosten zwischen 15000 bis 18000 CHF gesprochen hat!! Das kann ja wohl nicht sein, oder?

Vielleicht hat jemand einen guten Tipp für einen Lackierer in der Schweiz? Oder ist selbst Lackierer, der Erfahrung mit 40jährigem Blech hat?

Bin froh um jeden Tipp von Euch, danke!

Es grüsst Euer,
Smutje

[Xpower]

oha das sind aber ganzschöne preise bei euch

vielleicht kannst du ja die lackvorbereitung zum teil selbst machen ??

hatte bei meinem 230c coupe etwa den selben aufwand
-schweller tauschen
-schweller neue stehbleche
-türhaut / boden ersetzen
-frontmaske richten
-kofferraumboden erneuern

das erste spachteln und füllern durft ich unter anleitung an einem we mitmachen
grundieren hab ich nur kotflügel haube und türen gemacht

war alles in allem 4.800 € lack und arbeitsleistung + 300 € für neues blech

[Smutje79]

Das gibt's ja gar nicht!! Also umgerechnet in € habe ich nun einen groben Kostenvoranschlag von ca. € 10000 - 12000 bekommen... mir ist klar, dass in der Schweiz alles ein bisschen teurer ist, aber gleich mehr als das Doppelte?

Wer hat sonst noch ähnliche Erfahrungen gemacht, oder empfiehlt mir einen guten, zuverlässigen CH-Lackierer?

[Hobi]

KV von meinem Spengler/Lacker ist 3.500€ bis 4000€ - ich habe im Budget jedoch 4.500€-5000€ eingeplant.

Da sind zwei, drei Schweißarbeiten (Kleinigkeiten am Unterboden - nix Großes) und das komplette Lacken mit drin.

[Josef Eckert]

Bei einem sehr guten oldtimererfahrenen Lackierer kostet hier eine Volllackierung mit allen Vorarbeiten durch den Lackierer zwischen 3500-4000 Euro. Ich kann dazu gerne eine Adresse in Diez, nähe Limburg/Koblenz nennen. Er ist nur sehr beschäftigt und die beste Zeit im Jahr ist zwischen Jan und April für solche Sachen.
Gruß
Josef

[Xpower]

der neuste schrei sind die tschechen und polen... bieten bei uns in der region an, auto abholen, schweissen, lackieren und wieder zurückbringen !!! (ja wollen sie wirklich) gehen direkt an werkstätten ran und bieten das an... sollen wohl auch gute arbeit abliefern... allerdings wollte sich keiner zu den kosten äussern...

[Gabanyi Bela]

Frage mal bei Maganiello in Hüttwilen nach, ich kenne ihn persönlich arbeitet gut und ist günstig.
Bela

[Smutje79]

Also, so ca. 3000 - 4000 € habe ich auch gerechnet, das hat mir auch ein MG-Mechaniker so geschätzt...

@ Josef: Gerne nehme ich Dein Angebot in einer pm an, danke!

@ Bela: Hattest Du schon Erfahrungen bei Maganiello? Und hat er Oldtimer-Erfahrung? Es soll ja nicht unbedingt günstig sein, sondern qualitativ gut, aber auch nicht gerade vergoldet...

Um weitere Tips bin ich sehr dankbar!

[Gabanyi Bela]

Ich kann ihn vorbehaltlos empfehlen, Oldtimererfahrung hat er, seine Arbeiten waren bis dato sehr gut und günstig. Habe seine aus einer Restaurierung übriggebliebene MG B orig. Karosseriebleche zu einem Spotpreis bekommen. Bodenbleche, Schwellen innen, aussen, mitte usw. Fr. 50.-.
Gruss Bela

[Smutje79]

So, langsam flattern die Angebote ins Haus... aber immernoch himmlisch hohe Preise!

1. Angebot: 15000 - 18000 CHF (10000 - 12000 EUR)
2. Angebot: 8000 - 9000 CHF (5400 - 6000 EUR)
3. Angebot: gleich Angebot Nr. 2

Was haltet Ihr davon? Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass diese Arbeiten sooo viel kosten können... oder ich lebe auf dem falschen Planet? Oder die wollen mich gnadenlos abzocken...

Wenn sich da niemand preiswerteres findet, spiele ich den Auftrag den deutschen Kollegen zu... viel preiswerter & qualitativ überhaupt kein Unterschied. Empfiel Ihr Lackierer in Süddeutschland?

Gruss,
Smutje

[Josef Eckert]

Hallo Smutje,
die meisten Lackierer sind an Oldtimer-Lackierungen nicht interessiert. Eine Vollackierung kostet viel Zeit, die Oldtimer-Besitzer sind ein kritisches Klientel und oft verbirgt sich unter dem Altlack das Grauen für den Lackierer.
Da ist die schnelle Unfallreparaturlackierung das bessere Geschäft, zumindest solange das Auftragsbuch voll ist.
Ich nehme einfach an, dass Deine angeschriebenen Lackierer kein Interesse an dieser Arbeit haben. Haben sich denn die Lackierer den Wagen überhaupt angesehen oder ins "Blaue" ihr Angebot abgegeben?
Gruß
Josef

[Smutje79]

Josef,

Nr. 1 & 2 haben den Wagen gesichtigt, die beiden sind auch auf Oldie's spezialisiert.
Aber schlussentlich muss ich sagen, ein Oldie-Spezialist muss es ja nicht sein, sondern sonst ein guter & erfahrener Lackierer bringt's sicher auch... denn mein MGB soll ja nicht ins Museum sondern schön, zweckmässig und auch ein bisschen preiswert lackiert werden.

Kann mir den niemand helfen? Ich will meinen B ja nur neu lackieren lassen, ohne Blattgold oder Bling-Bling
Und die Vorarbeiten, die ich machen kann, übernehme ich, damit der Lacker die mühsame Arbeit nicht hat...

Gruss,
Smutje

[Josef Eckert]

Smutje,
ich mache fast alles am Wagen selbst, doch die Vorarbeiten zur Lackierung die lasse ich machen. Denn dazu braucht es wirklich ein geschultes Auge, um die Wellen, die man als Nicht-Fachmann auf der geschliffenen Oberfläche noch nicht einmal sieht, herauszuschleifen. Auch der Lackaufbau von unten heraus ist das A&O einer Lackierung. Sonst kann es Dir passieren, dass sich der Decklack besonders in den Falzen vom Füller abhebt oder der Füller von der Grundierung. Und das ist dann wirklich blöd.
Ich weiß nicht wie das in der Schweiz so läuft, aber hier kann man u.U. mit dem Lackierer reden, dass er die Arbeiten am Wagen dann durchführt, wenn die Auftragslage es zulässt (wenn er Platz hat zum abstellen). Dann steht der Wagen aber natürlich auch mal für ein halbes Jahr beim Lackierer. Oder wenn man sich kennt und ein gewisses Vertrauen da ist, dass man nicht unbedingt klare vertragliche Verhältnisse (schriftlicher Vertrag, Garantie, etc.) schafft und somit die Lackierung preislich günstiger ausfällt.
Oder Du kennst einen angestellten Lackierer bei einer Lackiererei und er macht Dir Deinen Wagen in seiner Freizeit.
Gruß
Josef

[BlackB]

Ich kann Dir nur den Tip geben den Lack runter zu holen. Auch wenn Du meinst den Originallack unter der Schicht zu entdecken.

Wenn ich lese das Du die Bodenbleche und Spritzbleche erneuerst,dann ist auch im hinteren Teil sicher was zu machen. Waren die vorderen Kotflügel schon ab? Hast Du die Radläufe hinten mal genau von innen betrachtet? Beim geringsten Verdacht auf Rost am Aussenschweller solltest Du auch die hinteren Kotflügel im Schwellerbreich hinter der Tür "öffnen". Genau wie vorn unter dem Kotflügel rosten dort gern die Schweller (durch).
Ist der Schweller erstmal ab (der äussere) stösst man dann auf ein evtl angefressenes Stehblech und erneuert das gleich mit.
Heckblech hinter den "Hörnern" entlacken (evtl kleine Unfallschäden) und Ecken unter den Rückleuchten begutachten.
Alle Pfälze (Kofferdeckel,Türen etc.) leicht öffen und auf Rost prüfen (gg. entfernen oder Neuteil).Türen im Bereich der Dreiecksfenster untersuchen (fast immer Risse im Blech der Türhaut).
Keder am hinteren Kotflügel freilegen und Sichten (schwierig zu ersetzen,aber reparabel). Ebenfalls die Keder vorn (leicht zu wechseln)

Davor die Augen zu verschließen bringt nichts,es sei denn man hat zu viel Geld und will alle 2 Jahre wieder neu lackieren und rum pfuschen.

Es sind später die Kleinigkeiten die man vergessen hat,welche dann richtig Ärger machen. Das meiste oben aufgeführte kannst Du selbt ausführen. Lediglich bei den Schwellern sollte man sich jemanden aus der Branche holen (Karosse muss ausgesteift werden währen der Schwellerarbeiten.
Der B ist leider noch nicht so hoch im Preis das sich Werkstatt Restaurationen lohnen.
Hab e auch die Erfahrung gemacht das die meisten Lackierer sich weit aus dem Fenster lehnen (positiv im Preis) und im Zuge der Arbeiten feststellen das es immer aufwendiger wird. 3000,- Euro sind da schon eine normale Hausnummer.

[Smutje79]

Hallo BlackB,

Danke für Deine ausführliche Beschreibung der "faulen" Stellen des B's. Ich kenne die schon alle ziemlich gut, in meinem Fall habe ich keine Bedenken, da die hinteren Kotflügel, das Stehblech, die Aussenschweller und das Heckblech vor einigen Jahren kompl. und kompetent erneuert, bzw. ersetzt wurden. Einzig der Vorderwagen wurde so belassen wie er schon immer war... Deshalb die Boden- und Spritzbleche. Der Rest ist in einem guten Zustand.

Mein eigentliches Problem ist, dass mir jeder Lackierer (oder jedes Spritzwerk) einfach eine zu perfekte Arbeit anbieten will... die einen wollen immer gleich die ganze Karosse sandstrahlen oder im Laugenbad entlacken, den anderen reicht nur leicht anschleifen aber wollen dafür 10000 - 12000 €... ich will doch einfach nur ein alltagstaugliches Sommer-Fahrzeug schön neu aufbauen und dabei nicht gleich das Fahrzeug vergolden lassen, damit es die nächsten 40 Jahre im Museum bestaunt werden kann.

@ Josef: Was verstehst Du unte den Vorarbeiten?

Es grüsst,
Smutje

[Josef Eckert]

Hallo Smutje,
kein Lackierer möchte eine gerade mal so Lackierung, wie Du sie Dir vielleicht vorstellst durchführen. Denn Du wirst sicherlich das eine oder andere Mal gefragt werden wo Du den Wagen hast lackieren lassen. Und wenn dann die Optik nachher nicht ganz stimmt, ist es eine schlechte Empfehlung für den Lackierer.
Dann kauf Dir 5 Liter Cellulose-Lack in England und lackier den Wagen im Garten. Mit tagelangem schleifen und aufpolieren bekommst Du dann auch eine 10feeter Oberfläche. Ein Freund von mir hat das mit seiner Alltags-Triumph-Limousine so gemacht.

@ Josef: Was verstehst Du unter den Vorarbeiten?
Alles was notwendig ist, bis der Wagen in die Lackierkabine zum Endlackauftrag kann. Das sind im Normalfall 2 bis 3 Wochen Schleif- und Füllerarbeit plus Vorlackierung.

Ich hab letzten Winter den dritten Wagen lackieren lassen und bin immer wieder überrascht wieviel Feinarbeit notwendig ist.

Gruß
Josef

[Ralph 7H]

Hallo Smutje,

warum traust du dir die Lackierung nicht selbst zu?
Im www findest du sehr viele Hinweise welche Fehler wie vermieden werden können und mit einigermaßen gutem Werkzeug und vernünftiger Vorarbeit klappt das schon.
Meine Erfahrungen aus mehreren MG-Lackierungen in der Garage waren positiv und teilweise auch besser als das, was man so als Profiarbeit abgeliefert bekommt.

Auf www.mgexperience.net findest du Hinweise zu Vorarbeit und Lackierung im DIY Verfahren, über die Suchfunktion dort auch umfangreiche Erfahrungsberichte von anderen Fahrern, die sich auch getraut haben selbst zu lackieren.

Gruß vom Niederrhein

Ralph

[BlackB]

Die meisten "Lacker" wollen einen perfekten Untergrund um sich abzusichern. Verständlich,da eine Menge Arbeit drin steckt und im Fall einer Reklamation des Kunden diese mehr Zeit (und Geld) kostet als mit der kompletten Lackierung verdient wurde. Ich würde z.B. keine Garantie auf meine Arbeit geben wenn der Kunde mir ein grundiertes Auto vorsetzt

Wenn Du jedoch die Vorarbeiten selbst ausführst (sprich anschleifen,grundieren) und keinen B im 1-2 Zustand erwartest würde ich Dir auch zu einem eigenen Lackierversuch raten. Jedoch nicht mit NC-Lack sondern einem schönen 2k Lack (Lack und Härter 1:2 gemischt) z.B Standox.
Mit Geduld und Zeit kannst Du auch alle "Nasen" die Du lackiert hast verschleifen und polieren.
Dabei rate ich von dunklen Farben ab. Je heller desto besser (weiss,oder silber z.B.) .Diesen Arbeiten sind wiederum vorrausgesetzt sind wieder gewisse Erfahrungen mit Spachtelmasse bzw. das verschleifen solcher Ausbesserungen. Eine vernünftige Spritzpistole sollte ebenso vorhanden sein.
Und da ist dann meistens der Punkt erreicht wo es den meisten zu viel wird

Also abwägen,was kann ich bzw. was bringt es (Geld/Zeitaufwand). Wieviel Zeit nimmst Du Dir,oder hast Du einen Termin gesetzt.....

Grüsse vom Garagenboden ,Rene´

[Smutje79]

Ralph,

Selber lackieren kommt für mich nicht in Frage, das traue ich mir einfach nicht zu und schlussentlich ist die Lackierung als bestes sichtbar am Fahrzeug... deshalb sollte diese perfekt vom Profi kommen.
Die Vorarbeiten hingegen (Entrosten, schleifen, grundieren) sind kein Problem, nur will ich diese Arbeiten vorher mit dem Lackierer absprechen, denn meine geleisteten Vorarbeiten sollen ja passen, sprich er soll darauf aufbauen können!

Da sollte sich doch jemand finden lassen?

[Josef Eckert]

Hallo Smutje,
ich versuche es nochmal zu erklären. Die Vorarbeiten die Du machen kannst sind entrosten und ggf. Haftgrund auftragen. Alles andere sollte der Lackierer machen. Was Du ggf. machen kannst ist mit dem Lackierer reden, ob Du bei ihm in der Lackiererei mit "groben" Schleif-/Montage-Arbeiten an Deinem Wagen unterstützen kannst. Aber Du wirst sehr schnell merken, dass die eigentlichen und zeitaufwendigen Schleif-Arbeiten der Lackierer machen sollte.
Bei einer dunklen Lackierung genügt ein schräger Kontrollblick nachher, um zu sehen ob die Vorarbeiten von einem Fachmann durchgeführt wurden. Und wie Du schriebst, die Lackierung und danach die Polsterarbeit ist das erste was ins Auge fällt.
Ich würde lieber bei irgendwelchen Gimmicks sparen, eine gute Lasckierung ist auch beim ggf. Verkauf des Wagens ein entscheidendes Kriterium.
Gruß
Josef