wieviel Speichen halten wieviel Drehmoment?
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Andreas Pumpa
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wieviel Speichen halten wieviel Drehmoment?
Hallo Fans der Speiche,
die Angelegenheit, die mich interessiert ist folgende: wieviel Motorkraft ertragen Speichenfelgen mit 60 Speichen? Das Drehmoment vom 1800er, ist klar, den 3Liter? oder den V8?
Bei der wie auch immer möglichen Anwort leuchtet mir nämlich nicht ein, dass die Felge beim scharfen Bremsen bisweilen erheblich mehr Drehmoment verkraften muss, als ein noch so starker V8 anbieten könnte. Warum also dann 72 Speichen?
Grübel, grübel, Andreas
die Angelegenheit, die mich interessiert ist folgende: wieviel Motorkraft ertragen Speichenfelgen mit 60 Speichen? Das Drehmoment vom 1800er, ist klar, den 3Liter? oder den V8?
Bei der wie auch immer möglichen Anwort leuchtet mir nämlich nicht ein, dass die Felge beim scharfen Bremsen bisweilen erheblich mehr Drehmoment verkraften muss, als ein noch so starker V8 anbieten könnte. Warum also dann 72 Speichen?
Grübel, grübel, Andreas
Hallo Andreas,
ohne es genau beantworten zu können, kann ich mir aber von der Physik her vorstellen, das, neben der Drehmoment-Belastung beim Bremsen, die Lastwechsel bei höherer Mororleistung extremer werden und die einzelne Speiche häufiger an die Grenzen ihres e-Moduls getrieben wird.
Du weisst doch, wenn man keinen Seitenschneider hat biegt man einen Draht so lange, bis er bricht...
Grüsse aus Halver
Uwe
ohne es genau beantworten zu können, kann ich mir aber von der Physik her vorstellen, das, neben der Drehmoment-Belastung beim Bremsen, die Lastwechsel bei höherer Mororleistung extremer werden und die einzelne Speiche häufiger an die Grenzen ihres e-Moduls getrieben wird.
Du weisst doch, wenn man keinen Seitenschneider hat biegt man einen Draht so lange, bis er bricht...
Grüsse aus Halver
Uwe
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Andreas Pumpa
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Hallo ARTuwe
Ich will ja jetzt nicht irgendiwe pingelig sein oder den Lehrmeister raushängen, aber mit dem E-Modul hat der Bruch des Drahtes nicht allzuviel am Hut.
Vielmehr spielt da die Zug- resp. Biegewechselfestigkeit eine Rolle. Ein Werkstoff kann nicht an den Rand seines E-Moduls getrieben werden, sondern höchstens an die Grenze seiner Festigkeit.
Man sollte ahnungslose Laien nicht mit solchen schon in der Basis total falschen Aussagen verwirren.
Grundsätzlich: Ein Speicherad ist ja so konstruiert, dass die Speichen möglichst auf Zug und nicht auf Biegung belastet werden (sog. 2 Force Member). Egal ob beim Beschleunigen, Bremsen oder Kurvenfahren.
Ich finde die Frage von Andreas allerdings sehr interessant. Es ist tatsächlich so, dass das Bremsmoment einiges höher liegt als das max. Motordrehmoment. Erhöhte Lastwechsel finden statt ja, aber trotzdem ist bei einer Vollbremsung das Rad immer noch mehr belastet.
Der Unterschied beim 1800er, 3Liter und dem V8 liegt nicht nur im Motor, sondern auch in der Bremsanlage, vielleicht hat das noch einen Einfluss?
Gruss
Martin
Ich will ja jetzt nicht irgendiwe pingelig sein oder den Lehrmeister raushängen, aber mit dem E-Modul hat der Bruch des Drahtes nicht allzuviel am Hut.
Vielmehr spielt da die Zug- resp. Biegewechselfestigkeit eine Rolle. Ein Werkstoff kann nicht an den Rand seines E-Moduls getrieben werden, sondern höchstens an die Grenze seiner Festigkeit.
Man sollte ahnungslose Laien nicht mit solchen schon in der Basis total falschen Aussagen verwirren.
Grundsätzlich: Ein Speicherad ist ja so konstruiert, dass die Speichen möglichst auf Zug und nicht auf Biegung belastet werden (sog. 2 Force Member). Egal ob beim Beschleunigen, Bremsen oder Kurvenfahren.
Ich finde die Frage von Andreas allerdings sehr interessant. Es ist tatsächlich so, dass das Bremsmoment einiges höher liegt als das max. Motordrehmoment. Erhöhte Lastwechsel finden statt ja, aber trotzdem ist bei einer Vollbremsung das Rad immer noch mehr belastet.
Der Unterschied beim 1800er, 3Liter und dem V8 liegt nicht nur im Motor, sondern auch in der Bremsanlage, vielleicht hat das noch einen Einfluss?
Gruss
Martin
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Andreas Pumpa
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@Uwe
im Gemeindebrief steht meine richtige Telnummer, im Telefonbuch ist sie falsch...
Wo ihr wohnt, weiß ich, ich dachte du hättest vielleicht in der Stadt noch ein Studio.
@Martin,
danke für die erste Antwort.
Die Überlegung, dass ein Draht nur auf Zugbelastung etwas zu bieten hat, ist sehr richtig. Mir geht es darum, dass ich nicht im Schrauberhimmel auf der Wolke sitzend von meinem Nachbarn hören will: siehst du Andreas, ich hatte auch nur 60-Speichen...
Gruß mit Hoffnung auf weitere Antworten
Andreas
im Gemeindebrief steht meine richtige Telnummer, im Telefonbuch ist sie falsch...
Wo ihr wohnt, weiß ich, ich dachte du hättest vielleicht in der Stadt noch ein Studio.
@Martin,
danke für die erste Antwort.
Die Überlegung, dass ein Draht nur auf Zugbelastung etwas zu bieten hat, ist sehr richtig. Mir geht es darum, dass ich nicht im Schrauberhimmel auf der Wolke sitzend von meinem Nachbarn hören will: siehst du Andreas, ich hatte auch nur 60-Speichen...
Gruß mit Hoffnung auf weitere Antworten
Andreas
Hallo Martin,
verzeih mir bitte eventuelle sprachliche Ungenauigkeiten, aber wenn ich mich richtig an meinen Physikunterricht erinnere, steht das Biege-Modul eines Materials in direktem Zusammenhang mit der Biegewechselfestigkeit über die damit verbundene Materialermüdung, wenn man die Biegefähigkeit ständig an die Grenze treibt.
@ Andreas, hast Du nicht Lust, mich mal zu besuchen, ich stecke gerade bis über die Ohren oder den Bauch im Frosch...
Gruss Uwe
[Dieser Beitrag wurde von ARTuwe am 14.09.2005 editiert.]
verzeih mir bitte eventuelle sprachliche Ungenauigkeiten, aber wenn ich mich richtig an meinen Physikunterricht erinnere, steht das Biege-Modul eines Materials in direktem Zusammenhang mit der Biegewechselfestigkeit über die damit verbundene Materialermüdung, wenn man die Biegefähigkeit ständig an die Grenze treibt.
@ Andreas, hast Du nicht Lust, mich mal zu besuchen, ich stecke gerade bis über die Ohren oder den Bauch im Frosch...
Gruss Uwe
[Dieser Beitrag wurde von ARTuwe am 14.09.2005 editiert.]
Was ist ein Biegemodul?
Du bist wahrscheinlich kein Experte auf dem Gebiet der Festigkeitslehre, du bist dafür bestimmt anderswo stark.
Ich habe tagtäglich Festigkeitsprobleme zu lösen und zu analysieren, Sicherheitsnachweise für Bergbahnen zu schreiben nachdem ich sie Festigkeitsmässig untersucht habe. Glaube mir:
Elastizitätsmodul (E-Modul): Mass für die Steifigkeit eines Werkstoffes (um wieviel biegt sich ein Träger bei einer bestimmten Belastung durch).
Zugfestigkeit (meist Rm): Mass für die spezifische Festigkeit (bei welcher Belastung ist mit einem Versagen des Werkstoffes zu rechnen).
Ein Maschinenbaustudium dauert nicht umsonst 3,5 Jahre, da lernt man diese Begriffe genau kennen und auseinanderzuhalten.
Denk dran: es sind schon Leute umgekommen, weil sich vermeitliche "Experten" an irgendwelchen festigkeitstechnischen Problemen ausgetobt haben.
Gruss
Martin
Du bist wahrscheinlich kein Experte auf dem Gebiet der Festigkeitslehre, du bist dafür bestimmt anderswo stark.
Ich habe tagtäglich Festigkeitsprobleme zu lösen und zu analysieren, Sicherheitsnachweise für Bergbahnen zu schreiben nachdem ich sie Festigkeitsmässig untersucht habe. Glaube mir:
Elastizitätsmodul (E-Modul): Mass für die Steifigkeit eines Werkstoffes (um wieviel biegt sich ein Träger bei einer bestimmten Belastung durch).
Zugfestigkeit (meist Rm): Mass für die spezifische Festigkeit (bei welcher Belastung ist mit einem Versagen des Werkstoffes zu rechnen).
Ein Maschinenbaustudium dauert nicht umsonst 3,5 Jahre, da lernt man diese Begriffe genau kennen und auseinanderzuhalten.
Denk dran: es sind schon Leute umgekommen, weil sich vermeitliche "Experten" an irgendwelchen festigkeitstechnischen Problemen ausgetobt haben.
Gruss
Martin
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Josef Eckert
- Beiträge: 3708
- Registriert: 7. Jun 2000, 01:01
- Fahrzeug(e): MG A, und andere Oldtimer
- Wohnort: Königswinter
Bin zwar auch Ingenieur, doch möchte hier einen mehr praktischen Beitrag liefern.
Die meisten Speichenbrüche die mir bekannt geworden sind (bei Fahrzeugen von Freunden und meinen) traten an der Vorderachse auf (Heckantrieb). Ob die durch das Bremsen oder was ich eher vermute durch Seitenkräfte beim Kurvenfahren aufgetreten sind, kann ich nicht sicher sagen. Daher bin ich der Meinung, dass die Kräfte des Motors eine geringere Rolle spielen. Es kommt vielmehr auf die Breite der Reifen (Reifenhaftung) an.
Gruß
Josef
Die meisten Speichenbrüche die mir bekannt geworden sind (bei Fahrzeugen von Freunden und meinen) traten an der Vorderachse auf (Heckantrieb). Ob die durch das Bremsen oder was ich eher vermute durch Seitenkräfte beim Kurvenfahren aufgetreten sind, kann ich nicht sicher sagen. Daher bin ich der Meinung, dass die Kräfte des Motors eine geringere Rolle spielen. Es kommt vielmehr auf die Breite der Reifen (Reifenhaftung) an.
Gruß
Josef
Lieber Martin,
als Diplomdesigner weiss ich sehr wohl, was sich hinter dem Begriff e-Modul verbirgt. Ich hatte den anderen Begriff nur gewählt, um - im Zusammenhang mit den Drahtspeichen - die Sache für alle etwas plastischer zu machen. Verzeih mir, dass ich es nicht in Gänsebeinchen gesetzt hatte.
Liege ich denn gedanklich so falsch, wenn ich sage, dass das e-Modul bei einer bestimmten Konstruktion, die so ausgelegt ist, das ein Material sehr häufig an die "Grenzen" seiner Biegefähigkeit getrieben wird, Einfluss auf eine schnellere Ermüdung haben kann? Im konkreten Fall einer Drahtspeiche ist dann schlagartig auch nicht mehr die nötige Zugfestigkeit gegeben.
Gruss
Uwe
als Diplomdesigner weiss ich sehr wohl, was sich hinter dem Begriff e-Modul verbirgt. Ich hatte den anderen Begriff nur gewählt, um - im Zusammenhang mit den Drahtspeichen - die Sache für alle etwas plastischer zu machen. Verzeih mir, dass ich es nicht in Gänsebeinchen gesetzt hatte.
Liege ich denn gedanklich so falsch, wenn ich sage, dass das e-Modul bei einer bestimmten Konstruktion, die so ausgelegt ist, das ein Material sehr häufig an die "Grenzen" seiner Biegefähigkeit getrieben wird, Einfluss auf eine schnellere Ermüdung haben kann? Im konkreten Fall einer Drahtspeiche ist dann schlagartig auch nicht mehr die nötige Zugfestigkeit gegeben.
Gruss
Uwe
- Gerd Mörchen
- Beiträge: 109
- Registriert: 23. Jul 2002, 01:01
- Fahrzeug(e): MGB Tourer V8 1976
- Wohnort: D-58566 Kierspe
Hallo zusammen,
Josef hat sicherlich recht mit seinen Speichenbrüchen an der Vorderachse. Wenn man überlegt, daß ein Fahrzeug beim Bremsen
aus 100 Km/h einen Bremsweg von ca.40-50 Meter hat und sicherlich einige hundert Meter benötigt, um von 0 auf 100 Km/h zu beschleunigen, erkennt man, daß die Bremsmomente an einer Achse um ein Vielfaches höher sind als die möglichen Beschleunigungsmomente.
Gruß Gerd
Josef hat sicherlich recht mit seinen Speichenbrüchen an der Vorderachse. Wenn man überlegt, daß ein Fahrzeug beim Bremsen
aus 100 Km/h einen Bremsweg von ca.40-50 Meter hat und sicherlich einige hundert Meter benötigt, um von 0 auf 100 Km/h zu beschleunigen, erkennt man, daß die Bremsmomente an einer Achse um ein Vielfaches höher sind als die möglichen Beschleunigungsmomente.
Gruß Gerd
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Andreas Karl
- Beiträge: 51
- Registriert: 23. Mai 2001, 01:01
- Wohnort: D, 97082 Würzburg
Hallo zusammen,
habe zwar als BWLer keine große technische Ausbildung genossen, aber machte es nicht auch noch einen großen Unterschied in welche Richtung die Kräfte auf die Speichen wirken? Beim Geradeausfahren (bzw. Abbremsen) wirken doch sicherlich auf einen Teil der Speichen Zugkräfte und auf einen anderen Teil der Speichen (gleiche Anzahl!?) Druckkräfte. Bei einer Kurvenfahrt sieht das doch sicherlich anders aus? Wenn ich mir Bilder anschaue, bei denen ein Auto bei entsprechender Kurvengeschwindigkeit über die Räder nach außen schiebt, dann möchte ich das meinem MGB bzw. den Speichenrädern nur ungern antun.
Aber wie gesagt - BWLer und in Physik nie die große Leuchte gewesen.
Grüße,
Andreas
habe zwar als BWLer keine große technische Ausbildung genossen, aber machte es nicht auch noch einen großen Unterschied in welche Richtung die Kräfte auf die Speichen wirken? Beim Geradeausfahren (bzw. Abbremsen) wirken doch sicherlich auf einen Teil der Speichen Zugkräfte und auf einen anderen Teil der Speichen (gleiche Anzahl!?) Druckkräfte. Bei einer Kurvenfahrt sieht das doch sicherlich anders aus? Wenn ich mir Bilder anschaue, bei denen ein Auto bei entsprechender Kurvengeschwindigkeit über die Räder nach außen schiebt, dann möchte ich das meinem MGB bzw. den Speichenrädern nur ungern antun.
Aber wie gesagt - BWLer und in Physik nie die große Leuchte gewesen.
Grüße,
Andreas
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Jörg Hüsken
- Beiträge: 479
- Registriert: 13. Nov 2002, 01:01
Habe gerade mal alle verfügbaren Dipl. Ing.´s in meiner Firma gefragt - Super 10 Mann = 10 Meinungen!
Einigkeit bestand allerdings nach eingehender Betrachtung meines Autos darüber, dass die Kräfte die beim Bremsen und Beschleunigen auftreten nicht die Ursache für Speichenbrüche sein dürften. Da ist tatsächlich immer Zug- und Druckspannung innerhalb des Rades gleichverteilt.
Mögliche Ursache könnte eher sein, dass beim Lenken und Bremsen oder Lenken und Beschleunigen die auftretenden Kräfte über die Speichen nicht mehr sauber abgeleitet werden.
Ebenso wie der Haftwiederstandsbeiwert des Reifens ist die statische Belastung der Speichen an ihrer Verschraubung eine Vektorgleichung.
Die "Speichenscheibe" kann eben nicht alle Kräfte in jede Richtung gleichzeitig gleichgut aufnehen und von der Felge in die Narbe oder umgekehrt beim Bremsen ableiten.
Die Folge sind nach einiger Zeit Überbeanspruchung Ermüdungsbrüche, die aber wohl nie zum Totalversagen des Rades innerhalb von Sekunden führen - was die Angst von Andreas vor dem Sitzen auf der Wolke hoffentlich etwas relativiert.
Joerg
mit 72 schwarzen, ungebrochenen Speichen munter unterwegs.
Einigkeit bestand allerdings nach eingehender Betrachtung meines Autos darüber, dass die Kräfte die beim Bremsen und Beschleunigen auftreten nicht die Ursache für Speichenbrüche sein dürften. Da ist tatsächlich immer Zug- und Druckspannung innerhalb des Rades gleichverteilt.
Mögliche Ursache könnte eher sein, dass beim Lenken und Bremsen oder Lenken und Beschleunigen die auftretenden Kräfte über die Speichen nicht mehr sauber abgeleitet werden.
Ebenso wie der Haftwiederstandsbeiwert des Reifens ist die statische Belastung der Speichen an ihrer Verschraubung eine Vektorgleichung.
Die "Speichenscheibe" kann eben nicht alle Kräfte in jede Richtung gleichzeitig gleichgut aufnehen und von der Felge in die Narbe oder umgekehrt beim Bremsen ableiten.
Die Folge sind nach einiger Zeit Überbeanspruchung Ermüdungsbrüche, die aber wohl nie zum Totalversagen des Rades innerhalb von Sekunden führen - was die Angst von Andreas vor dem Sitzen auf der Wolke hoffentlich etwas relativiert.
Joerg
mit 72 schwarzen, ungebrochenen Speichen munter unterwegs.
Hm, alles einleuchtend, von wegen der Gründe für spontane Speichenbrüche.
Aber das kann einem ja auch mit 60 Speichen beim 1800er passieren!
Ich denke auch, dass die Bereifung somit ein Wesentliches zur Wahl der Anzahl Speichen beiträgt.
P.S. Eine Speiche kann meines Erachtens NUR Zugkräfte übertragen. Mit dem Nippel spannt man die Speiche ja vor, in die andere Richtung kann doch gar keine Kraft übertragen werden. Wäre auch nicht gut, denn so eine dünne Speiche würde sofort ausknicken.
Grüsse aus der Stahlschmelze
Martin
Aber das kann einem ja auch mit 60 Speichen beim 1800er passieren!
Ich denke auch, dass die Bereifung somit ein Wesentliches zur Wahl der Anzahl Speichen beiträgt.
P.S. Eine Speiche kann meines Erachtens NUR Zugkräfte übertragen. Mit dem Nippel spannt man die Speiche ja vor, in die andere Richtung kann doch gar keine Kraft übertragen werden. Wäre auch nicht gut, denn so eine dünne Speiche würde sofort ausknicken.
Grüsse aus der Stahlschmelze
Martin
Hallo,
ich möchte Jörg hier mal spontan zustimmen (besonders mit dem ersten Satz! *g*).
Alle sind sich wohl einig, daß bei 72 Speichen die Belastung der einzelnen Speiche und damit das Risiko des Speichenbruches einfach geringer ist. Bei größeren (=schwereren!) Fahrzeugen sind die Kräfte am Rad größer, genauso bei einer, wie soll ich sagen, dynamischeren Fahrweise
.
Der spontane Bruch einer Speiche ist aber wohl meistens eine lokale Schwächung (Kerbe, etc.) und kann damit natürlich auch bei geringeren Belastungen auftreten - unabhängig von der Speichenzahl.
Wo ich mir nicht so sicher bin, ist Martins Aussage, eine Speiche könne nur Zug/Druck Kräfte übertragen. Der Reifen wird ja mehrdimensional belastet (Beitrag von Jörg!) und überträgt diese Kräfte über das Rad.
Soweit meine 2 cents...
Gruß,
Christopher, der eher im "warmen" Maschinenbau zuhause ist...
P.S. @Martin: Maschinenbaustudium in 7 Semestern? Du beliebst zu scherzen?! Ich bin froh, daß ich da mein Vordiplom hatte...
ich möchte Jörg hier mal spontan zustimmen (besonders mit dem ersten Satz! *g*).
Alle sind sich wohl einig, daß bei 72 Speichen die Belastung der einzelnen Speiche und damit das Risiko des Speichenbruches einfach geringer ist. Bei größeren (=schwereren!) Fahrzeugen sind die Kräfte am Rad größer, genauso bei einer, wie soll ich sagen, dynamischeren Fahrweise
.Der spontane Bruch einer Speiche ist aber wohl meistens eine lokale Schwächung (Kerbe, etc.) und kann damit natürlich auch bei geringeren Belastungen auftreten - unabhängig von der Speichenzahl.
Wo ich mir nicht so sicher bin, ist Martins Aussage, eine Speiche könne nur Zug/Druck Kräfte übertragen. Der Reifen wird ja mehrdimensional belastet (Beitrag von Jörg!) und überträgt diese Kräfte über das Rad.
Soweit meine 2 cents...
Gruß,
Christopher, der eher im "warmen" Maschinenbau zuhause ist...
P.S. @Martin: Maschinenbaustudium in 7 Semestern? Du beliebst zu scherzen?! Ich bin froh, daß ich da mein Vordiplom hatte...
- achimroll
- Beiträge: 1065
- Registriert: 27. Mai 2000, 01:01
- Fahrzeug(e): MGA 1500 '59, MG TF 160
- Wohnort: NRW, 58239 Schwerte
Hallo zusammen,
ich möchte noch einen weiteren Aspekt zum Thema Speichenbruch liefern. Als ich meine Speichenfelgen in einem Speichenradfachbetrieb habe wuchten lassen, sagte mir der Experte, dass normalerweise keine Speichen brechen. Wenn allerdings die Speichen nicht regelmäßig kontrolliert und gleichmäßig nachgezogen würden, verlagere sich die Belastung zu stark auf einzelne Speichen. Dann könne es zum Speichenbruch kommen. Wenn dann erst einmal eine Speiche gebrochen sei, sei das Gleichgewicht vollends gestört und es kämen schnell weitere Speichen hinzu. Bei regelmäßiger Wartung sei ein Speichenbruch aber eher unwahrscheinlich.
Nette Grüße
Achim
ich möchte noch einen weiteren Aspekt zum Thema Speichenbruch liefern. Als ich meine Speichenfelgen in einem Speichenradfachbetrieb habe wuchten lassen, sagte mir der Experte, dass normalerweise keine Speichen brechen. Wenn allerdings die Speichen nicht regelmäßig kontrolliert und gleichmäßig nachgezogen würden, verlagere sich die Belastung zu stark auf einzelne Speichen. Dann könne es zum Speichenbruch kommen. Wenn dann erst einmal eine Speiche gebrochen sei, sei das Gleichgewicht vollends gestört und es kämen schnell weitere Speichen hinzu. Bei regelmäßiger Wartung sei ein Speichenbruch aber eher unwahrscheinlich.
Nette Grüße
Achim
Tja chris
In der Schweiz ist es tatsächlich möglich in 7 Semestern einen Bachelor zu machen. Im Gegensatz zu eurem Studium, wo ihr immer wieder ein Praktikum dazwischenschiebt.
Das Praktikum macht man bei uns in Form einer Berufslehre z.B. 4 Jahre Maschinenmechaniker.
Andere Länder, andere Sitten gell?
Bezüglich Zugbelastung:
Überleg dir mal wie so eine Speiche eingespannt ist. Und dann erklär mir aufgrund der Einspannung weshalb etwas anders als Zugkräfte übertragen werden können.
Dies ist auch der Grund dafür, dass so ein Speichenrad so komisch im Kreuz und von hinten nach vorne gespeicht ist.
Kerbwirkung ist tatsächlich ein Thema, wobei wir es wahrscheinlich eher mit Kerben aufgrund fortgeschrittener Korrosion zu tun haben.
Gruss
Martin
In der Schweiz ist es tatsächlich möglich in 7 Semestern einen Bachelor zu machen. Im Gegensatz zu eurem Studium, wo ihr immer wieder ein Praktikum dazwischenschiebt.
Das Praktikum macht man bei uns in Form einer Berufslehre z.B. 4 Jahre Maschinenmechaniker.
Andere Länder, andere Sitten gell?
Bezüglich Zugbelastung:
Überleg dir mal wie so eine Speiche eingespannt ist. Und dann erklär mir aufgrund der Einspannung weshalb etwas anders als Zugkräfte übertragen werden können.
Dies ist auch der Grund dafür, dass so ein Speichenrad so komisch im Kreuz und von hinten nach vorne gespeicht ist.
Kerbwirkung ist tatsächlich ein Thema, wobei wir es wahrscheinlich eher mit Kerben aufgrund fortgeschrittener Korrosion zu tun haben.
Gruss
Martin
Hallo Martin,
hast natürlich recht, ich hatte die Form garnicht so vor Augen. Klar können die Speichen so alle Kräfte übertragen und sind trotzdem nur auf Zug/Druck belastet. Ohne es zu wissen gehe ich mal davon aus, daß die Vorspannung so gewählt wird, daß die Speichen im "normalen" Betrieb weitgehend unbelastet sind.
Bachelor geht hier demnächst übrigens auch, Deutschland stellt das (leider, imho) um. Dann hier auch drei Jahre Bachelor, zwei Jahre Master, der gleichzeitig als Dipl. Ing. vergeben wird. Durchschnittliche Studiendauer für Maschinenbau an der RWTH Aachen derzeit: 15,7 Semester (kein Scherz!). Was hab ich mir da nur angetan...
Gruß,
Christopher
hast natürlich recht, ich hatte die Form garnicht so vor Augen. Klar können die Speichen so alle Kräfte übertragen und sind trotzdem nur auf Zug/Druck belastet. Ohne es zu wissen gehe ich mal davon aus, daß die Vorspannung so gewählt wird, daß die Speichen im "normalen" Betrieb weitgehend unbelastet sind.
Bachelor geht hier demnächst übrigens auch, Deutschland stellt das (leider, imho) um. Dann hier auch drei Jahre Bachelor, zwei Jahre Master, der gleichzeitig als Dipl. Ing. vergeben wird. Durchschnittliche Studiendauer für Maschinenbau an der RWTH Aachen derzeit: 15,7 Semester (kein Scherz!). Was hab ich mir da nur angetan...
Gruß,
Christopher
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Andreas Pumpa
- Beiträge: 148
- Registriert: 30. Jan 2001, 01:01
- Wohnort: NRW
Hallo,
jetzt wo wir wissen, wielange man für ein Vordiplom benötigt, bleibt immer noch die Ausgangsfrage auf dem Bierdeckel stehen!!
Warum reichen nicht 60 Speichen für einen starken Motor, wenn die Bremskräfte, die darauf einwirken, erheblich stärker sind, als die des Motors?
Dass ein ansonsten gleiches Rad mit 72 Speichen stabiler ist, habe ich mir auch mit meinem Diplom (10 Semester an der Staatlichen Musikhochschule) gedacht.
Beste Grüße, Dipl. KM und OSV Andreas
jetzt wo wir wissen, wielange man für ein Vordiplom benötigt, bleibt immer noch die Ausgangsfrage auf dem Bierdeckel stehen!!
Warum reichen nicht 60 Speichen für einen starken Motor, wenn die Bremskräfte, die darauf einwirken, erheblich stärker sind, als die des Motors?
Dass ein ansonsten gleiches Rad mit 72 Speichen stabiler ist, habe ich mir auch mit meinem Diplom (10 Semester an der Staatlichen Musikhochschule) gedacht.
Beste Grüße, Dipl. KM und OSV Andreas
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Jörg Hüsken
- Beiträge: 479
- Registriert: 13. Nov 2002, 01:01
Felgen mit 72 Speichen wurden nicht umsonst als "Competition wheels" verkauft.
Ich glaube das du sogar mit weniger als 60 Speichen (siehe die Speichenräder vom MGA) gut unterwegs sein kannst.
Erst wenn du die Kiste richtig an die Grenzen treibst erreichen auch die Speichenräder ihr Limit.
Nach dem Motto "Viel hilft viel" verlegen dann ein paar Speichen mehr die Grenze etwas weiter nach "oben".
Solltest du mit deinem V8 ständig "drag races" fahren würden dir über kurz oder lang auch die hinteren Speichen wegfliegen, dann unter Umständen sogar schlagartig - im wahrsten Sinne des Wortes.
Joerg
Ich glaube das du sogar mit weniger als 60 Speichen (siehe die Speichenräder vom MGA) gut unterwegs sein kannst.
Erst wenn du die Kiste richtig an die Grenzen treibst erreichen auch die Speichenräder ihr Limit.
Nach dem Motto "Viel hilft viel" verlegen dann ein paar Speichen mehr die Grenze etwas weiter nach "oben".
Solltest du mit deinem V8 ständig "drag races" fahren würden dir über kurz oder lang auch die hinteren Speichen wegfliegen, dann unter Umständen sogar schlagartig - im wahrsten Sinne des Wortes.
Joerg