Vergaserproblem SU HS4 Einzelvergaser

[Mathias Tolle]

Hallo zusammen,

ich hatte mit Benni zusammen den Vergaser untersucht. Die üblichen Verdächtigten fallen meines Erachtens aus. Es ist keine Nebenluft an den Wellen oder Dichtungen festzustellen. Der Kolben geht leicht noch oben und fällt locker zurück, also er ist nicht verklemmt. Da der Vergaser mit ausgebauten Luftfilter und daher auch ohne Dichtung untersucht wurde, wäre auch die berechtigte Frage des falschen Einbaus der Luftfilterdichtung obsolet.
Für mich stellt sich die Frage, welcher unbedachte Fehler kann eigentlich überhaupt zu einem zu hohen Kolbenstand im Leerlauf führen?
Das Gemisch wird nur über die Düsenstockhöhe eingestellt, nicht über die Kolbenhöhe, die eigentlich konstruktionsbedingt je nach Drosselklappenstellung fest ist. Das würde ja bedeuten, dass der Unterdruck oberhalb vom Kolben zu groß wäre und den Kolben zu hoch ziehen würde. Wären z.B. die Unterdrucköffnungen des Kolben verstopft, würde der Kolben gar nicht hochgehen.
Wenn man mit dem Finger den Kolben runterdrückt, läuft er gleich besser. Den Düsenstock aber auf das hohe Niveau einstellen, würde bedeuten, dass er ca. 5 - 10 mm!! oberhalb der Kante herausschauen müsste.
Die Drosselklappe zeigt übrigens im Leerlauf nur einen ganz winzigen Spalt, wie es sein muss. Der Gaszug geht auch korrekt zur Drosselklappe und öffnet sie meines Erachtens korrekt.

Benni, dumme Frage: könnte man die Dichtung vom Vergaser zur Brücke falsch einbauen? Es muss ja etwas während Deines ersten Ausbaus falsch eingebaut sein.

Vielleicht hat noch jemand eine Idee?

Viele Grüße
Mathias

[major_healey]

Hallo,

nur so ein Gedanke, ohne irgendeine Theorie dahinter:

Es gibt die Dämpferschrauben meines Wissens mit und ohne Belüftungsbohrung im Deckel.
Ist das Verhalten des Kolbens gleich, wenn man die Schrauben losdreht (bei Deckel ohne Bohrung) bzw. abdichtet (bei Deckel mit Bohrung) ?


Gruß
Stolli

[xtristarx]

Hallo,
in purer Verzweiflung hole ich die Geschichte nochmal hoch. In fast 11 Monaten bin ich nun keinen Schritt weiter. Alle Fehlerquellen Vergaserseitig sind ausgeschlossen - Betriebsblindheit nicht ausgeschlossen. Zwischenzeitlich habe ich ganz ernsthaft überlegt eine neue Antriebseinheit zu besorgen. Zündung kann mittlerweile auch als Fehlerquelle ausgeschlossen werden.

Ich scheue mich vor der Anschaffung eines nunmehr dritten HS4-Vergasers, allerdings habe ich wirklich keinerlei Idee mehr. Ich weiß nicht mal mehr was ich noch fragen kann....
LG,
Benni

[DieterB]

Hallo Benni,

da würde ich jetzt mal Folgendes probieren:
Dämpfer raus und eine zweite Feder rein (letztere müsstest Du ja noch von dem anderen Vergaser haben). Einfach mal so, um zu sehen, ob sich dadurch etwas ändert.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass das Problem in den Griff zu kriegen ist. So ein SU-Versager ist doch kein Hexenwerk.

Grüße
Dieter

[aceca]

Moin Leute,

lese hier erstmals mit.....und habe da noch eine Frage: hat Dein Austin noch irgendwelche Anschlüsse (z.B. für ein Servo) an der Ansaugspinne?

Wir sind uns doch einig; wenn der Kolben locker auf die Brücke fällt, bei laufendem Motor aber zu hoch steht, muss beim Ansaugen ein zu hoher Unterdruck herrschen. Wenn die Drosselklappe zu ist, würde Falschluft doch das Gegenteil bewirken oder?

Ich vermute den Fehler gar nicht am Vergaser, sondern irgendwo "dahinter". Leider kenne ich das Auto zu wenig..........

Sicher würde eine stärkere Feder den Kolben weiter runterdrücken, aber das halte ich nur für ein "Schrauben am Symptom".

Viel Erfolg,
Chris

[DieterB]

@Chris

Damit ich nicht falsch verstanden werde, mein Vorschlag soll natürlich keine Dauerlösung sein, sondern nur dazu beitragen der Ursache auf die Spur zu kommen.

Grüße
Dieter

[andreas.clausbruch]

Hallo Benny, hallo Mathias,
auch wenn ich nur mit einem MG B vertraut bin, eine Idee zu Lösung Eures Problems: nach dem, was Ihr geschrieben habt, wäre es aus meiner Sicht mehr als erstaunlich, wenn es sich um ein Vergaserproblem handeln würde. Die Info bezüglich des zu hohen Unterdrucks im Ansaugbereich ist daher aus meiner Sicht zielführend. Ich gehe davon aus, dass kein Bremsservo verbaut ist: dieser wäre sicher die erste zu überprüfende Einheit. Daher meine Frage: habt Ihr die Kurbelgehäuseentlüftung überprüft?
Octagonale Grüsse Andreas

[marc-ks]

Hallo zusammen,

Die Drosselklappe zeigt übrigens im Leerlauf nur einen ganz winzigen Spalt, wie es sein muss. Der Gaszug geht auch korrekt zur Drosselklappe und öffnet sie meines Erachtens korrekt.

Was passiert denn, wenn die Drosselklappe ganz zu ist oder lässt sie sich nicht komplett schließen? Bei Leerlaufdrehzahl kann man eigentlich nicht wirklich einen Spalt sehen. Vielleicht ist hier ein Montagefehler, z. B. Klappe falsch montiert (Phase verdreht) oder leicht verwinkelt, sodass sie nicht komplett schließt.

Eine Stärkere Kolbenfeder oder sogar 2 ineinander verschraubte würden das Gemisch anfetten, obwohl eigentlich die Nadel die Düse verschließt, allerdings steigt gleichzeitig die Ansaugströmung, die die Spritzufuhr steuert und passt dann nicht mehr zum Unterdruck oberhalb des Kolbens, den das Saugrohr produziert. Normalerweise müsste er ausgehen, weil sozusagen das Gleichgewicht aufgehoben wird. Wenn er allerdings besser läuft, wenn man den Dämpfer runterdrückt, passen vielleicht Nadel und/oder Kolbenfeder nicht.
Geht er denn noch immer aus, wenn man Gas gibt?

[aceca]

Die Frage ist doch eigentlich nur noch, wodurch kann im Ansaugtrakt ein zu hoher Unterdruck entstehen?

Wenn Dichtungen verkehrt eingebaut wären oder Bohrungen verschliessen würden, würde der Kolben gar nicht reagieren!

[Günter Paul]

Ich musste wegen eines Wasser-im-Tank Unfalls einmal alles komplett reinigen. Dabei habe ich auch den Vergaser abgenommen, um den einmal durchzupusten. Nach dem Wiedereinbau begannen die Probleme sofort. Ich habe darauf hin alle Düsen ausgetauscht, die Dichtungen erneuert und einen neuen Düsenstock verbaut. Der Fehler muss also produziert worden sein, als ich den Vergaser das erste mal draußen hatte
Das war die Ausgangssituation....

Vorher war alles in Ordnung , er hat den Vergaser zunächst nur ausgebaut und durchgeblasen , dann wieder eingebaut und der Wagen lief nicht richtig .
Daher scheint die Frage , die hier von Guido schon gestellt worden ist durchaus relevant..wurde die Spritfördermenge überprüft ?

Gruß
Günter

[xtristarx]

Hallo,
habt nochmal vielen Dank zusammen. Also sämtliche Fehlerquellen sind durch. Ein Mechaniker war auch damit beschäftigt. Das Problem schien kurz behoben - stellte sich aber weiterhin als unlösbar dar. Alles hier angesprochene ist restlos geprüft. Allen die damit beschäftigt waren ist das ein völliges Rätsel. Das Auto wird nun wieder abgemeldet und über kurz oder lang verkauft.
LG, Benni