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Verfasst: 12. Jan 2005, 16:54
von Mathias Tolle
Hallo Rainer,
der Austausch der Dichtung ist schnell gemacht (1/2 bis 1 h). Besorge Dir den etwas teueren original Lockheed Dichtsatz, er ist qualitativ deutlich besser und lässt sich leichter auswechseln.
Die Dichtungen, insbesondere die Noname Dichtungen, werden mit den Jahren hart und damit undicht. Erst wenn die neue Dichtung sehr schnell wieder verschleißt würde ich den Austausch des HBZ in Betracht ziehen. Der Kostenunterschied ist zu groß, als dass man den HBZ vorsorglich austauscht.
Sinnvoll ist übrigens eine kleine Wanne, die man unter die Stößel des HBZ stellen kann und damit evtl. Undichtigkeiten sehr schnell bemerkt und außerdem den Lack (und Deine Schuhe

) schützt.
Bei weiteren Fragen bitte melden.
Viele Grüße und viel Erfolg.
Mathias
Verfasst: 12. Jan 2005, 17:01
von Andreas
Hallo, Rainer,
vorher genau gucken, ob wirklich ein MGA-HBZ verbaut ist. Ein äußerlich identisches Teil gibts nämlich auch für den Austin Healey Sprite, der hat dann aber nur eine 3/4 anstelle der 7/8-Zoll-Bohrung für die Bremshydraulik. Und wenn Du schon guckst, siehst Du auch, ob in den Bohrungen Riefen oder Rostnarben drin sind. Dann hilft nur "richtige" Überholung bzw. ein neuer HBZ.
Etwas preiswerter wirds übrigens, wenn man das Ding auf getrennte Hydraulik für Kupplung und Bremse umbaut. Da bist Du dann mit 150 EUR für zwei neue Girling-HBZ dabei.
Gruß, Andreas
Verfasst: 12. Jan 2005, 17:51
von BerndN
Hallo Andreas !
Hast Du den Umbau auf zwei getrennte HBZ's
gemacht, wie groß ist der Aufwand?
Gruß Bernd
Verfasst: 12. Jan 2005, 19:09
von Andreas
Hallo, Bernd,
Du weisst doch: Ich erzähle immer nur selbst Erlebtes :-)
Der Aufwand ist so groß nicht. Ich wollte das Projekt "Erst mehr Leistung, dann mehr Bremskraft" bezüglich der Bremskraft in zwei Schritten durchführen: Erstmal generell auf 2 Hydraulikzylinder umrüsten, dann auf Zweikreisbremsanlage umrüsten.
Ich habe jetzt Schritt 1 fertig und der Aufwand stellt sich wie folgt dar:
Alten HBZ nebst Halterung rauswerfen. Viel messen. Ungefähr passendes Rohmaterial für "Pedalbox" organisieren - ein Befestigungsschuh für Holzkonstruktionen hat es schließlich getan. Daraus hab ich mir dann eine neue Halterung gebaut - im Prinzip gilt es nur, das Lochbild für die Bodenbefestigung herzustellen und die beiden Hydraulikzylinder nah genug zusammenzubringen.
Als Zylinder hab ich einen Girling-HBZ mit integriertem Flüssigkeitsbehälter (Kupplung) für 45 EUR und einen mit externem Flüssigkeitsbehälter (45 EUR + 20 EUR für Behälter)hergenommen - die restlichen 40 EUR gehen für den Blechschlosser drauf, der mir nach dem Dummy eine "vernünftige" Box baut. Der Flüssigkeitsbehälter hat eine exzentrische Bohrung, man kann genügend "Offset" herstellen, um beide HBZ nebeneinander einzubauen. Pedalerie und Brems/Kupplungsleitungen müssen nicht geändert werden.
Das Ganze sieht leidlich authentisch aus und bietet einige Ausbau- und Spieloptionen (unterschiedliche Durchmesser, Zweikreis etc.).
Statt der selbstgemachten Halterung könnte man auch eine komplette MGB-Einheit hernehmen. Aber erstmal kosten die Hydraulikteile wesentlich mehr, dann passen die Bohrungen nicht, und irgendwie sieht das auch nicht so richtig gut aus - zu überdimensioniert, passt nicht wirklich.
Gruß, Andreas
Verfasst: 13. Jan 2005, 17:32
von BerndN
Andreas, danke für Deine Ausführungen. Hatte mir schon gedacht, dass Du den Umbau an Deinem "Renn-A" schon gemacht hast. Der Aufwand ist nicht groß, aber nur für geübte Schrauber, oder?
Gruß Bernd
Verfasst: 13. Jan 2005, 17:42
von Andreas
Naja, es geht um Bremsen, da würd ich nur jemanden ranlassen, der weiss, was er tut.
Aber so rein schrauberqualifikationsmäßig ist das nicht schwer, es gilt eben, konfektionierte Teile passend zueinander einzubauen.
Hier noch ein Link zu einem Teilekatalog, bin schon verschiedentlich offline zu den verwendeten Girling-Zylindern angesprochen worden (anderes passt natürlich auch, im Sinne des Wortes; man muss halt schmal bauende Teile verwenden, will man nicht die ganze Pedalerie umbauen):
http://www.timms-autoteile.de/d/kat/bremsenzubehoer.pdf
Gruss, Andreas
Verfasst: 14. Jan 2005, 12:31
von Mathias Tolle
Hallo Andreas,
ich kenne Dich natürlich als seriösen Schrauber, aber für die Anderen: Man sollte natürlich nicht nur auf das Äußere achten, sondern auch auf den Bremskolbendurchmesser, da der für die Bremspedalkraftumsetzung und damit auch für die Bremswirkung verantwortlich ist. Deine Bemerkung Zitat: "(anderes passt natürlich auch ..." könnte vielleicht von dem einen oder anderen allzuweit ausgelegt werden

.
Viele Grüße
Mathias
P.S. Nur für die Bürokraten unter uns: Mit dem Umbau erlischt die Betriebserlaubnis, wenn die geänderte Bremsanlage nicht eingetragen wird.
[Dieser Beitrag wurde von Mathias Tolle am 14.01.2005 editiert.]
Verfasst: 14. Jan 2005, 13:29
von Andreas
Danke für die Ergänzung, Mathias!
Natürlich bedeutet "...passt auch anderes...": HBZ von anderen Herstellern, aber mit der notwendigen Spezifikation bezüglich des Kolbendurchmessers.
Und auch den Hinweis auf die ABE halte ich für sehr wichtig, trifft er ja auch auf vieles andere zu, was hier immer wieder diskutiert wird: Ändern von Auspuffanlagen, Reifen, Felgen, Zylinderköpfe, Lenkräder, Motoren, Getriebe, Austausch von Stossdämpfern, Kürzen oder andern von Schraubenfedern, Weglassen/Umbauen/Ändern von Vergasertrichtern und Luftfiltern usw. usf.
Entweder eintragen lassen oder nur auf Privatgelände verwenden - schließlich soll hier niemand zu unerlaubtem Tun angestiftet werden!
Viele Grüße,
Andreas
Verfasst: 16. Jan 2005, 18:08
von oldiefreund
hallo,
ich finde es auch wichtig,das bremsöl regelmässig (mindestens alle 2 Jahre,DOT 4,)zu wechseln,damit nicht zuviel wasser im bremssystem ist,welches auch meist für rostlöcher im HBZ und in den Zylindern verantwortlich ist.Meistens genügt,wie ja schon geschrieben,der Austausch der Dichtungen,die eigentlich nur porös werden ,aufquellen und dann undicht werden.Den HBZ nur mit Petroleum reinigen,und dann die neuen Dichtungen mit blauer ATE Paste einsetzen.Bekommt man im Zubehör,
gruß
Verfasst: 30. Jan 2005, 20:43
von roberto_e
Hallo,
ich habe kürzlich eine Adresse in England ausfindig gemacht und dort meinen HBZ für meine ZA Magnette (prinzipiell dem des MGA sehr ähnlich) preiswert mit neuen Edelstahlbuchsen versehen lassen (abdichten kannste dann selber).
Bei Interesse bitte mail an:
Robert.Schmitz@dle-ba.bayern.de
Schöne Grüße aus Bamberg,
Robert
Verfasst: 31. Jan 2005, 11:47
von BerndN
Hallo Robert !
Wie lange hast Du denn warten müssen, bis der HBZ wieder bei Dir war und wie hoch war die Rechnung?
Gruß Bernd aus Bonn
Verfasst: 15. Feb 2005, 21:05
von roberto_e
Wartezeit etwa 6 Wochen, Preis nur fürs Ausbuchsen rund GBP 80.-, Komplettpreis incl. Abdichten und Zusammenbau rund GBP 110.-, sehr netter Kontakt.
Gruß,
Robert
Verfasst: 16. Feb 2005, 01:48
von phildecker
Hallo!
Habe meine HB Zylinder immer selber überhohlt
auch die Zylinderwandung selber glatt u. Riefenfrei zu bekommen ist kein Hexenwerk u.
mit einfachsten Mitteln zu bewerkstelligen.
Man braucht dazu nur eine Handbohrmaschine, einen Alu Stopfen, Schleifpaste u. die Anleitung wie es zu machen ist.Aufwand ca 60 min. Bei Interesse sende ich Dir eine Mail mit Anleitung u. Skizze. Da das Gehäuse des
Zylinderblockes aus Grauguss ist, sind die Rostspuren meist nicht sehr tief.
Ich bin Besitzer von einem MGA 1500 Bj 57 u. eines Midget Bj 65 die beide so einen Gussblock eingebaut haben.
Schraubergruß Phil
Re: Hauptbremszylinder MGA
Verfasst: 1. Apr 2017, 11:49
von Sini1962
Hallo zusammen, ich habe zum HBZ eine Frage und schliesse mich hier an, um nicht einen neuen Thread zu eröffnen.
Die Dichtungen sind undicht. Wie gehe ich vor, um diese auszuwechseln. Natürlich ausser entleeren. Muss er komplett
ausgebaut werden? Gibt es evtl. irgendwo eine Anleitung? Danke herzlich für Infos!
Re: Hauptbremszylinder MGA
Verfasst: 1. Apr 2017, 12:26
von Syd
Hallo,
ohne Ausbau wird man den HBZ nicht sauber neu dichten können. Du musst die Zylinder und Vorratsbehälter säubern u. U. die Laufflächen glätten und von Riefen befreien.
Das kann ich mir im eingebauten Zustand nur sehr schwer vorstellen, also ich würde ihn auf alle Fälle ausbauen.
Für den geübten Schrauber aber eigentlich kein Problem. Die Lage der einzelnen Dichtungen ist ja im Netz (z.B.
http://mgaguru.com/mg01.htm) oder Literatur ausreichend beschrieben.
Alternativ gibt es ja mittlerweile wieder "Neuteile" zu kaufen. Fahre seit 3 Jahren selbst einen, bis jetzt ohne Probleme.
Gruß
Gerhard
Re: Hauptbremszylinder MGA
Verfasst: 1. Apr 2017, 13:18
von Sini1962
Danke Gerhard, auf Attitude hätte ich auch selber kommen können… habe aber nicht daran gedacht. Obwohl da etwas suchen und finden… :) !
Das mit dem Austausch habe ich mir auch überlegt. Wäre eine Alternative zumal die Tochter in UK ist und
einen mitbringen können. Nur 90 Pfund… und (fast) keine Arbeit. Geübt bin ich, das wäre nicht das Problem.