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Fahrsicherheitstraining am 09.10.2022 beim ADAC in Grevenbroich

Verfasst: 31. Aug 2022, 10:01
von ralphac
Hallo zusammen,

auch in diesem Jahr veranstaltet der MSC Aachen wieder ein Sicherheitstraining beim ADAC in Grevenbroich.

Nominell ist es ein Perfektionstraining II in der höchsten Stufe. https://www.fsz-grevenbroich.de/pkw/per ... -training/ Entgegen den Angaben auf der Website des FSZ ist bei einer geschlossenen Gruppe auch die Teilnahme ohne Nachweis der Teilnahme an den Grundkursen möglich.

Ich werde versuchen, mit dem Trainer den Inhalt noch etwas in Richtung Fahrdynamik und Spaß zu verschieben.
Die Teilnahmegebühr beträgt 220,00 €/Person .

Zum Schluß noch eine Bitte. Wir versuchen, möglichst viele Oldtimer oder sportliche Youngtimer zusammen zu bekommen und den Anteil der Alltagsfahrzeuge klein zu halten.
Ich selbst werde mit meinem B oder meiner Neuen Klasse teilnehmen.

Wer Interesse hat mitzuspielen, melde sich bitte bei mir über die Mailadresse ralph@ralphschmitz.de mit Angaben zum Fahrzeug und eventueller Trainingserfahrung. Falls noch Rückfragen bestehen, bitte auch eine Telefonnummer mitteilen, dann melde ich mich.

viele Grüße

Ralph

Re: Fahrsicherheitstraining am 09.10.2022 beim ADAC in Grevenbroich

Verfasst: 4. Sep 2022, 15:16
von TimBosinius
Browser Cookies und Algorithmen zu Benutzeranalyse sind schon bemerkenswert und gut gemacht.

Nachdem ich mir die hier verlinkte Webseite zum Fahrsicherheitstraining angesehen habe, schlägt mir Youtube Videos zu dem Thema vor. Über [url=
https://youtu.be/O3tguH0uc6U] dieses ADAC Video[/url] bin ich dann irgendwie hier gelandet.

Freue mich schon auf den 9. Oktober. Ich bin gespannt ob und wie man sich mit einem 55 Jahre alten MGB in der ein oder anderen Situation schlägt.

Re: Fahrsicherheitstraining am 09.10.2022 beim ADAC in Grevenbroich

Verfasst: 9. Okt 2022, 22:38
von TimBosinius
Kleiner Bericht vom Fahrsicherheitstraining beim ADAC in Grevenbroich:

Meine Vorfreude auf das Fahrsicherheitstraining war groß. Den MGB mal etwas sportlicher zu bewegen und das Verhalten in Fahrsituationen kennenlernen, die man im Allgemeinen lieber vermeidet - genau das verspricht (und hält) ein solcher Tag.

Dabei fing mein Tag nicht besonders gut an.
Auf den letzten Kilometern meines Rückweges vom MGB60 Event vor zwei Wochen, hatte ich einen plötzlichen Leistungsverlust (2000km lief der Motor wie Schmitz-Katze - genau 10km vor der Grenze vor Aachen kam ging über 120km/h nichts mehr). Daher habe ich diese Woche nochmal das Ventilspiel korrigiert (war zum zweiten Mal dieses Jahr nicht in Ordnung), Zündung, Vergaser, Benzinfilter gecheckt sowie eine Kompressionsprüfung und einen Ölwechsel gemacht. Die Probefahrt danach über 20km zeigte auch keinerlei Probleme mehr.

All das hat leider nichts gebracht. Obwohl mein MG heute Morgen wie immer gut ansprang und auch die ersten Kilometer auf der Autobahn gut lief, setzte plötzlich bei ca Tempo 150, ich kann es nur als kratzend beschreiben, ein Geräusch im Motor ein. Zeitgleich konnte ich mehr als deutlich Ölgeruch von der PCV-Entlüftung wahrnehmen. Wenige Augenblicke später dann auch Leistungsverlust. Also zurück in die Garage und Wechsel auf meinem Mini Cooper. Den hatte ich nicht extra "fein" gemacht für den Tag - ich fahre ihn als DailyDriver und der letzte Service ist 3+ Monate her.

Ralph hatte im Vorfeld nach unseren Erfahrungen und "Vortrainings" gefragt. Ich habe zwar vor vielen Jahren mal ein ADAC-Training mit einem Firmenwagen gemacht und durfte u.a. auch an Porsche Driver Experience Days am Hockenheimring teilnehmen - bin aber froh, dass ich mich selbst in die Rookie Gruppe eingestuft habe. Durch den Ausfall des MGB und Fahrzeugwechsel kam ich ein paar Minuten zu spät, aber noch genau richtig für die Vorstellungsrunde unserer Gruppe aus 5 Autos. Diese bestand aus zwei MGBs (1970 und 1976), einem erstklassig restaurierten Citroën CX Athena von 1985, einem 2018er Fiat 500 und sowie nun meinem 1991er Mini Cooper.

Nach kurzer Einweisung unserer Trainer Alex und Sven ging es schon in die Autos und auf das Testgelände. Erste einfache Übung: Vollbremsung auf nasser Fahrbahn - wobei das Wasser nur da war, um die Reifen zu schonen. Und das war schon mal eine Erfahrung. Ich denke die meisten von uns haben sich an ABS in modernen Autos gewöhnt. Falls man dann mal extrem in die Tastatur treten muss, dann geht es mit Sicherheit geradeaus weiter und die Räder blockieren nicht.

Im Oldtimer ohne ABS ist das deutlich anders. Vier der Autos unserer Gruppe hatten kein ABS. Aber mit gut eingestellten Bremsen rutschten diese zumindest geradeaus weiter - solange mal auch wirklich den Fuss auf der Bremse stehen lässt. Mein Mini fand es aber eleganter im 30% bis 45% Winkel mit der Fahrerseite voran zu rutschen. Klarer Fall von schlecht eingestellter hinterer Bremse. :o
Trainer Sven sagte es nochmal klar: Das bessere Reifenprofil sollte immer HINTEN sein und Bremswirkung sollte getestet und links und rechts gleichmäßig sein. Ein Todo für nächste Woche.....

Auch wenn Selbst- und Fremdbild für die folgenden Übungen wahrscheinlich weit auseinander gehen - bei Slalom und dem "kleinen Rundkurs" fühlte ich mich im Mini im richtigen Element. Wer schon mal einen (classic) Mini gefahren ist, der weiß - das Ding ist fast wie ein Go-Kart bei der Lenkung und schiebt über die Vorderräder, wenn man zu schnell ist. Das macht es einer Meinung nach einfach ein Gefühl für das Auto und die Abmessungen zu bekommen. Die (wenn überhaupt) 63PS Leistung bringen trotzdem richtig Spaß und eine relativ gute Linie findet sich schnell.
Das war auch genau der Teil, den ich auf meinem MGB erleben wollte. 118PS mit Heckantrieb bewegen sich auf der Strecke mit Sicherheit komplett anders. Das gilt auch für die Übung, die ich am schlechtesten in der Gruppe hinbekommen habe. Ich nenne Ihn mal: "Tim's Kampf mit dem kammischen Kreis!!!"

Worum geht es? Man fährt bergab in eine Kurve mit Tempo 50 auf feuchter Fahrbahn und ab einem Tor muss man bremsen und zum Stand kommen. Tritt man komplett in die Bremse und hat kein ABS, dann fliegt man raus. Wer nun sagt: "Stotterbremse" - nein, das ist NICHT die Antwort - sondern ein schneller Wechsel zwischen Vollbremsung, lösen der Bremse und ausreichender (!!!) Lenkbewegung und erneuerter Bremsung. Dabei immer die Augen auf den Punkt zu den man hin soll - nicht auf den man sich bewegt. Einfacher gesagt als getan. Der moderne Fiat 500 mit ABS bricht war nicht aus, braucht aber mehr Strecke. Die schöne CX machte das mehrfach richtig gut und auch die beiden MGB Fahrer (hier aus dem Forum) hatten das definitiv besser raus als ich. Von etlichen meiner Versuche gab es nur zwei mit denen ich halbwegs zufrieden war.

Meine Meinung: Allein für diese Übung lohnt sich das Training. Viele von uns werden kurvige Strecken über Wald und Wiesen auf Landstraßen im MG bevorzugen. Wie schnell kann da Hindernis in oder nach einer Kurve und auf vielleicht noch feuchter Fahrbahn vorkommen? Im Rheinland sagt man "Et is noch immer jot jejange" - Tatsache ist aber: In einer solchen Situation hilft nur Übung - nicht phlegmatische Lebensart. Und das bedeutet: Hast Du kein ABS im Auto - dann muss man diese Art von bremsen mal üben!!!!

Fahrdynamikplatte (nettes Wort für eine Metallplatte, welche das Hinterteil eines Autos aus der Fahrt rumreißt,... ) und ungebremstes Ausweichmanöver sahen im Vorfeld auf den Youtube Videos spektakulär aus, waren aber zumindest gefühlt im Mini gut zu meistern.

Insgesamt ein uneingeschränkt empfehlenswertes Training. Ich werde das definitiv nochmal machen - dann hoffentlich wie vorgesehen auf einem MG.
Vielen Dank Ralph für die Organisation und das Teilen der Einladung hier. Ich hoffe stark, dass wir beim nächsten Mal eine größere Gruppe MG aller Baureihen zusammenbekommen. :wink:

Gruß
Tim

PS: Jetzt geht es an die Diagnose meines MGB....

Bild

Re: Fahrsicherheitstraining am 09.10.2022 beim ADAC in Grevenbroich

Verfasst: 10. Okt 2022, 07:50
von DePee546
Was Tim nicht erwähnt hat und es leider nicht selbstverständlich Beachtung findet:

- Sitzposition !!
Gefühlvolle Bedienung der Pedale und des Steuerrades 8) :mrgreen: in
Gefahrsituationen ist untrennbar verbunden mit der richtigen, entspannten Sitzposition.
- Schuhwerk !!
Um Position 1a auch ausüben zu
können, braucht es ein passendes, nicht zu klobiges Schuhwerk.

Diese Punkte werden leider sehr häufig nicht beachtet.

Btw: Im feuchten, nassen Geläuf lassen sich unsere Autos bei nichtvorhandenem Gegenverkehr auch regelmäßig im normalen Verkehr durchaus sicher zur Übung an die Reifenhaftgrenze bringen bzw. das Eigenlenkverhalten mit den eigenen Reifen testen. Gemeint ist maximal die 2. Fahrstufe, bevor Entrüstung einsetzt.

Alle 2 Jahre einen Lehrgang wie oben beschrieben abzuhalten ist optimal und es macht auch noch Spaß.

Gruß,
Darius

Re: Fahrsicherheitstraining am 09.10.2022 beim ADAC in Grevenbroich

Verfasst: 10. Okt 2022, 19:03
von MG Skipper
Hallo zusammen,
Da ich erst am Vortag aus dem Urlaub gekommen bin hatte ich erst gezögert mich zu dem Fahrsicherheitstraining anzumelden. Ich bin aber froh dass ich es doch getan habe und bin noch ganz begeistert und habe viel gelernt. Auch das von Darius erwähnte Thema Sitzposition wurde natürlich angesprochen, ebenso das Thema Aufmerksamkeit und Ablenkung beim Autofahren und natürlich auch das Alter der Reifen.
Was mich am meisten beeindruckt hat war der Unterschied im Fahrverhalten des modernen Fiat 500 mit unseren Oldies. Reicht bei dem einen einfach nur Bremsen mussten wir hier ein wenig mehr arbeiten. Insbesondere beim Bremsen in der Kurve konnte man das gut sehen. Auch der Unterschied der Fahrgeschwindigkeit auf die Möglichkeit die Übung zu meistern war beeindruckend. Nur ein wenig schneller oder langsamer fahren machte einen großen Unterschied.
Nett fand ich auch die Fachgespräche zwischendurch. Mein B wurde am Ende ein wenig lauter und gemeinsam mit Tim wurde das Problem schnell gefunden. Eine Mutter der Verbindung zwischen Krümmer und Hosenrohr hatte sich gelöst.
Alles zusammen eine Veranstaltung die ich nur weiter empfehlen kann.

Re: Fahrsicherheitstraining am 09.10.2022 beim ADAC in Grevenbroich

Verfasst: 10. Okt 2022, 19:26
von ralphac
Hallo Jungs,
schön, dass es euch gefallen hat, ich hatte nichts anderes erwartet. Ich mache das seit 2004 nahezu jährlich mit unterschiedlichen Oldtimern und genieße es immer wieder, auch wenn sich inzwischen einiges wiederholt.

Die Bilder lade ich gerade in die Cloud, aus eurer Gruppe sind auch ein schöne dabei. Der Link kommt per PN . Wenn ihr dann Bilder hie reinstellen wollt, dürft ihr das gerne machen.

Wenn ich nächstes Jahr wieder in die Organisation eingebunden bin, und ich fürchte, ich werde mich der Bitte darum nicht entziehen können, stelle ich die Information wieder hier ein .

Die Teilnehmer von gestern bekommen ohnehin eine Mail . ( wenn ich es nicht vergesse.... :roll: )

viele Grüße und bis bald mal

Ralph

Re: Fahrsicherheitstraining am 09.10.2022 beim ADAC in Grevenbroich

Verfasst: 11. Okt 2022, 10:19
von Noddy
TimBosinius hat geschrieben: 9. Okt 2022, 22:38
Trainer Sven sagte es nochmal klar: Das bessere Reifenprofil sollte immer HINTEN sein und Bremswirkung sollte getestet und links und rechts gleichmäßig sein.

Hallo :)

Ich habe das in letzter Zeit auch öfter gehört, nur wirklich verstanden habe ich das Thema bisher nicht. Vielleicht ist es ja nicht nur für mich interessant auf das Thema näher einzugehen. Für Erklärungen wäre ich jedenfalls sehr dankbar.

Grüße
Micha

Re: Fahrsicherheitstraining am 09.10.2022 beim ADAC in Grevenbroich

Verfasst: 11. Okt 2022, 11:35
von TimBosinius
Hallo Micha

Beim Bremsen (und das merkt man beim Training gut weil man da mal voll in die Eisen tritt) sorgen die hinteren Räder für die bessere Seitenführung.

Auch bei schnellen Kurven und Ausweichmanöver merkt man das. Gestern habe ich mit dem Mini außerhalb einer Übung in Kreisverkehr auf dem Platz gedreht. Was war passiert: Wir sind über die nasse Dynamikplatte gefahren und die Vorderräder waren schneller trocken als die Hinterräder. Normalerweise schiebt der Mini über die Vorderräder wenn man zu schnell ist.
Da ich aber nun weniger Grip auf den Hinterrädern hatte, entschied sich der Mini für einen Ausbruch hinten. Die Leitplanke war plötzlich nur noch wenige Zentimeter entfernt... Das kann halt auch passieren, wenn man schlechteres Profil hinten hat.

Ich hab das wirklich Jahre lang nicht beachtet. Auf dem Training wurde es eindrucksvoll klar, warum hinten besseres Profil sein soll.

Gruß
Tim

Re: Fahrsicherheitstraining am 09.10.2022 beim ADAC in Grevenbroich

Verfasst: 11. Okt 2022, 12:39
von DePee546
Die Erklärung ist eigentlich ganz simpel:

Auf die Hinterachse sollen deshalb (antriebstechnisch unabhängig) die besseren Pneus montiert werden, da der fahrdynamisch Ungeübte sich stets mit Übersteuern schwerer tut als mit Untersteuern.

Somit soll nach Möglichkeit nicht die Hinterachse zuerst die Haftung verlieren.

Gruss,
Darius

Re: Fahrsicherheitstraining am 09.10.2022 beim ADAC in Grevenbroich

Verfasst: 11. Okt 2022, 14:22
von Noddy
Hallo :)

Klingt schon eher nach notwendigem Übel weil natürlich alle Reifen in Ordnung sein müssen. Im Motorsport, wo ja am ehesten am Limit gefahren wird, ist die Bremskraftverteilung vorne zu hinten ein wichtiger Aspekt und wird sicher nicht mit Hauptsache hinten hat er Grip abgetan. Wenn ich an meine kritischen Fahrsituationen denke war mein Interesse nie rechtzeitig zum stehen zu kommen sondern auch über das Gaspedal vom fatalen Kurs wegzulenken. Da war natürlich der Schwerpunkt auf der Vorderachse entscheident und ein zerren der Hinterachse störend.

Ok, Danke für eure Antworten.

Grüße
Micha

Re: Fahrsicherheitstraining am 09.10.2022 beim ADAC in Grevenbroich

Verfasst: 11. Okt 2022, 15:36
von DePee546
Micha, im Motorsport wird die Bremsbalance weiter nach hinten nur im Regen verstellt. Nicht trocken.

Gruss,
Darius