Es ist immer der gleiche Zyklus: Jüngere interessieren sich vorwiegend für die "Traumautos" ihrer Jugend, wenn sie sich überhaupt dafür interessieren. Und da ist der Fokus bei den "wenigen" interessierten mittlerweile bei den 80ern angekommen (BMW E30, Japaner wie 200SX etc.). Dazu kommen aber aus meiner Sicht noch 3 wirklich wesentliche Effekte:
1) Ein Auto hat weder gesellschaftlich noch fortbewegungstechnisch den Stellenwert, den es mal hatte. Es ist bei weitem nicht mehr "cool", an einem alten stinkenden Verbrenner rumzuschrauben, zumal es immer weniger Eltern gibt, die das auch noch vorleben. Aus nostalgischen Gründen mag man das bedauern, aus umwelttechnischen Gründen ist es vielleicht gar nicht so schlecht. Ich sehe das bei meinem Sohn: Auf die Frage, ob er zum 18. ein Auto haben wolle, kam nur die Antwort, dass er mit einem EBike viel schneller in der Stadt unterwegs wäre und er kein Auto brauche. Gute Einstellung, zumal ja immer Autos zum Ausleihen da sind.
2) Schlicht die Demographie. Es gibt heute nicht mal mehr halb so viel "junge" Leute wie in den Boomerjahren. Wenn die dann auf die gleiche Menge Clubs treffen bei abnehmendem Interesse an dem Hobby sollte klar sein, was passiert.
3) Durch das Internet ist der Drang und die Notwendigkeit, sich festzulegen und einem Club/Verein anzuschliessen schlicht nicht mehr notwendig. Man bekommt alle Informationen online, verabredet sich flexibel über soziale Medien. Da wird keine zentrale Cluborganisation mehr gebraucht.
Alle 3 Effekte treffen auf alle Oldtimerclubs (bzw. sogar alle Hobbyvereine) gleichermassen zu. Deshalb wird sich da automatisch eine organisatorische und biologische Bereinigung ergeben, das lässt sich auch durch noch so tolle Aktionen objektiv nicht verhindern. Man kann nur versuchen, durch das Setzen von interessanten Themen dem entgegen zu wirken. Wie der MGDC es damals durch das frühzeitige akzeptieren der "neumodischen" MG TF Modelle getan hat. Warten wir mal ab was passiert, wenn die ersten sich mit einem elektrischen MG anmelden..
Allerdings sollten wir auch ehrlich sein: Die Ausfahrten und Veranstaltungen werden doch zu 95% von einem harten Kern von MGlern im Alter von 55+ besucht. Da ist es echt schwer, das irgendwie für Leute unter 35 gesellschaftlich attraktiv zu machen, obwohl die Reiseziele ja durchaus attraktiv sind. Es gibt sowas auch in hip und cool, wo dann jüngere dabei sind (z.B. den Flitzerclub,
https://www.instagram.com/flitzerclub/), aber das funktioniert dann eher lokal in Grosstädten wie Berlin......