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Eine Karteileiche lebt wieder auf

Verfasst: 25. Apr 2020, 19:11
von MGB-Achim-SG
Hallo,
ich weiß jetzt gar nicht ob das hierhin gehört, falls falsch, bitte verschieben.

Meinen MG (B) hab ich schon seit 1982, und irgendwann danach bin ich in den MGDC eingetreten. Nummer 350 im Verzeichnis.
Hab damals die Zeit in Iserlohn mitgemacht. Das waren schon tolle Leute und hat super Spass gemacht. Auf dem Parkplatz vom Real (glaub ich) war Sonntags treffen. Und die überregionalen Treffen, einfach schön.

Aber die Jahre vergehen, und irgendwann war der B nicht mehr das Auto meiner Träume. Verkaufen konnte ich ihn nicht, der gehört zu mir.
So gehen die Jahre ins Land und der B steht unberührt in der Garage. Letztes Jahr wollte ich ihn dann doch verkaufen. In Mobile reingesetzt und hatte auch schnell einen Käufer gefunden. Dann wurde ich plötzlich krank und der Verkauf verschiebte sich. Als ich ihn dann aus der Garage geschoben hab um noch ein paar Fotos zu machen, für den potentiellen Käufer----neeee, nicht verkaufen, ich werde den B wieder zum laufen bringen... den B hab ich jetzt 38 Jahre.
Ist ein 71'er, nächstes Jahr wird er 50. Dann möchte ich mit Ihm nach England.
Hab ich mir fest vorgenommen.

Aber bis dahin wird es wohl noch ein langer weg sein.

Ich denke ich werde hier dann auch bestimmt einige blöde Fragen stellen, und hoffe dabei auf Hilfe.

Also dann, wüsche hier allen noch viel Spass mit ihren MG's

Grüße Achim

Re: Eine Karteileiche lebt wieder auf

Verfasst: 25. Apr 2020, 21:01
von kuepper.remscheid
Hallo Achim,
Tolle Geschichte !
Sehr gute Entscheidung ihn nicht zu verkaufen !
Besten Gruß aus der Nachbarschaft ( Remscheid Westen )
Gruß
Stefan

Re: Eine Karteileiche lebt wieder auf

Verfasst: 25. Apr 2020, 23:02
von Fuggerer
Servus Achim,

ist dein B orange/gelb und du in Gräfrath daheim?

Salve, Christoph.

Re: Eine Karteileiche lebt wieder auf

Verfasst: 26. Apr 2020, 09:22
von MGB-Achim-SG
Hallo und guten Morgen,
danke für die Begrüßung.

Ab und zu seh ich hier in Solingen MG's rumfahren.
Und hab dann ganz sehnsüchtig an meinen traurigen "B" gedacht.
Mein B ist grün, dunkel grün. Das 71'er Grün war etwas heller, aber mir gefiel das dunkele Grün besser.


Aber jetzt geht es ans aufwecken. Da gabs mal von der Zeitung Oldtimer Markt nen Beitrag wie man vorsichtig ein über Jahre abgestelltes Fahrzeug wieder zum Leben bringt.
Ich versuch mich daran zu halten, obwohl ich schon beim 9.ten Punkt abschweife. Ich nehme nicht die Ölwanne ab, sondern mach mit nem Heißluftfön die Ölwanne warm damit das alte Motoröl (sah aber noch sehr gut aus, ich glaube ich hatte vor dem Abstellen noch nen Ölwechsel gemacht, auch der Ölfilter sieht von innen noch wie neu aus.) besser abfließen kann. Obs hilft? ich glaubs einfach mal.

Also nochmal danke für die Begrüßung und vielleicht sieht man sich js msl, wenn dieser ganze Corona-Scheiß vorbei ist.
Viele Grüße, Achim

Re: Eine Karteileiche lebt wieder auf

Verfasst: 1. Mai 2020, 17:56
von t.becks
Hallo Achim,
dann hast du meinen schwarzen 71er, den ich seit 1995 fahre, bestimmt auch schon in Solingen gesehen. Wenn du Fragen hast kannst du mich gerne anschreiben. In England sollte dein B richtig aufleben, meiner genießt den Aufenthalt auf der Insel immer wieder aufs neue.

Viele Grüße

Thomas

Re: Eine Karteileiche lebt wieder auf

Verfasst: 1. Mai 2020, 18:28
von MGB-Achim-SG
Hallo Thomas,
vielen Dank für Dein Angebot, werde ich sicher drauf zurück kommen.

Ich musste Tatsache überlegen wo den der Rückwärtsgang am Schalthebel liegt.... gut das ich noch eine Kopie von nem 75'er B hatte. Da stehts drin :D
Ansonsten bin ich sehr vorsichtig beim Aufwecken. Hab erst mal mit nem Endoskope in die Brennräume geschaut. -> sah gut aus, kein Rost. Mit nem Heißluftfön die Ölwanne erwärmt, damit das Altöl besser abfließt. So alt sah das gar nicht aus, hatte ich wohl erst kurz vor Stilllegung gewechselt. Ebenso der Ölfilter.

Beim treten der Kupplung gab es nur einen kleinen Knall, und dann baumelte das Kupplungspedal nur noch so vor sich hin -> der Kupplungsnehmer ist just in diesem Moment gestorben.
Neuen schon bestellt, wobei bei diesem die Zuleitung und der Entlüftungsnippel ihre Plätze getauscht haben. Mal sehen ob's passt.
Wagen auf Dreibeine gestellt und Räder runter, Profil noch sehr gut, aber bestimmt über 10 Jahre alt. Nee, die halten bestimmt noch ewig, weil Knochenhart. Aber Haftung? Besser wechseln.
Beim Probieren der Bremse baute sich sogar druck auf. Trotzdem hat der B an deinem Linken Hinterrad ne Pfütze gemacht, Ich werde beide Nehmerzylinder wechseln, sowie natürlich auch die Bremsflüssigkeit.

Mal sehen wie es so weiter geht.
Es macht auf jeden Fall richtig spass.
Falls mir jemand Tipps zum erwecken geben kann. keine falsche scham und her damit.
Viele Grüße, Achim

Re: Eine Karteileiche lebt wieder auf

Verfasst: 1. Mai 2020, 18:43
von Noddy
Hallo Achim :)

die Entlüftungsschraube im falschen Loch hat nur Verpackungsgründe, verbauen kannst Du die Leitung normal.

Bei den Radbremszylindern solltest Du die alten nicht wegwerfen, überhol die lieber in ner stillen Stunde mit ausschleifen und einem Reparatursatz, die neuen sind qualitativ sicher nicht besser.

Grüße
Micha

Re: Eine Karteileiche lebt wieder auf

Verfasst: 2. Mai 2020, 09:35
von andreas.clausbruch
Hallo Achim,
mein Tip: (a) überprüfe die hinteren Bremsbeläge, ob sie mit Bremsflüssigkeit in Kontakt gekommen sind; wenn ja: wechseln. (b) in jedem Fall wechseln würde ich die Bremsschläuche, es sind 3, 2 für vorne und einer für hinten. (c) die Bremsflüssigkeit und Batterie würde ich erneuern. (b) Masseverbindungen überprüfen.
Ich meine mich an Dich aus Iserlohner Zeiten sogar noch erinnern zu können. Damals hatte ich noch einen weissen Roadster mit LAU Kennzeichen....
Gutes Gelingen und octagonale Grüsse Andreas

Re: Eine Karteileiche lebt wieder auf

Verfasst: 2. Mai 2020, 10:26
von Fuggerer
Zu Tipp (a) :

Wenn der RBZ leicht genässt hat, so sind niemals beide Backen vollständig durchnässt worden. Wenn die Belagstärke noch gut ist, reicht das sorgfältige Reinigen des Belags mit Bremsenreiniger vollkommen aus. Danach die Belagfläche kurz mit Schmirgelleinen abziehen und gut ist.

Heutige Belagqualität ist auch nicht mehr über alle Zweifel erhaben, daher gilt der gleiche Tipp wie bei RBZ's : Never touch a running system.

Salve, Christoph

Re: Eine Karteileiche lebt wieder auf

Verfasst: 2. Mai 2020, 17:28
von Günter Paul
:D :D :D
Sehr schön, ein 71er..hoffentlich hat er noch die richtige Schnauze.
Ich übertreffe dich an Haltejahren, liege allerdings hinter Ralph :D er ist hier wohl der Champ :wink: .

Es gibt nur einen Grund warum ich ihn nicht verkaufe, SELBSTSCHUTZ.. :wink:
Wenn mir nach dem Verkauf mein Wagen auf der Straße entgegenkäme, es wäre tödlich, jedenfalls für mich, da würde ich wohl kaum drüber wegkommen und es hängen natürlich viel zu viele Erinnerungen daran.

So sehr ich unseren Salve auch schätze, aber bei den Bremsen wäre meine Empfehlung, schmeiß alles raus, neue Federn, neue Teller evtl. auch die Umlenkhebel, die Erneuerung hat meine Handbremse endlich wieder richtig wirken lassen, neue Bremszylinder und natürlich neue Beläge.

Auch vorne habe ich die Bremszangen erneuert, hingegen habe ich immer noch die ersten Bremsscheiben, die neuen hatte ich schon gekauft, der TÜV Mensch sah keine Notwendigkeit, das spricht natürlich für mein Bremsverhalten :D :wink: .

Nein, im Ernst, alles Sicherheisrelevante..aber du weißt es ja selbst, denn schließlich willst du ihn ja noch möglichst lange fahren.
Angehängt meine Erneuerung, ich denke, das reicht für den Rest...

Gruß
Günter

Re: Eine Karteileiche lebt wieder auf

Verfasst: 2. Mai 2020, 17:42
von andreas.clausbruch
Hallo Achim,
nachdem Dir Günter so nette und aus meiner Sicht richtige Tips gegeben hat, noch 2 Anregungen meinerseits: wechseln würde ich auf jeden Fall den Schlauch vom Motor zum Öldruckinstrument und auch den unten am Kupplungsnehmerzylinder. Vorsichtshalber (subjektiv!) würde ich auch den Nehmerzylinder tauschen; wenn nicht sicherheitshalber aber schon 'mal besorgen.
Gutes Gelingen und octagonale Grüsse Andreas

Re: Eine Karteileiche lebt wieder auf

Verfasst: 2. Mai 2020, 21:37
von MGB-Achim-SG
Hallo an alle die mir hier beistehen,
schön was hier so an Hilfe kommt.

Der Tipp mit den Leitungen umsetzen am Kupplungsnehmerzylinder hat schon mal geklappt.
Danke dafür.
Den Tipp mit den alten Gummileitungen an Brems und Kupplung tauschen, werd ich beherzigen.
Auch die Nehmerzylinder an Bremse und Kupplung werde ich tauschen- sowie auch die Beläge an Vorder- und Hinterradbremse.

das mit der richtigen Schnauze..... Schande über mich - ist momentan noch der Chromgrill. Mal schauen was zuerst eintritt; das ende der benötigten Teile, oder das ende des Geldes :)

Neue 6 Volt Batterien hab ich schon; trocken. Batteriesäure hab ich auch. Befülle ich selbst, Hatte gedacht so einen Zentimeter über die Platten. Oder gibt es da eine Vorgabe?

Die Bremsen werde ich solange bearbeiten bis alles beweglich ist.
Ich hatte ja schon mal alles erneuert, das dürfte aber auch schon 30 Jahre her sein.... das hält aber auch alles nicht ewig, Wie schnell aber auch die Zeit vergeht....
Mal schauen was ich mit den Reifen mache, vielleicht probier ich es erst mal mit den Alten ?????

Das was ich aber sagen kann; seit 1982 hat der B keinen Winter mit Streusalz mehr gesehen..
Ist doch auch schon mal was.
So, weiter gehts.

Grüße und meinen Dank, Achim

Re: Eine Karteileiche lebt wieder auf

Verfasst: 3. Mai 2020, 10:28
von andreas.clausbruch
Hallo Achim,
wenn Du die neuen Batterien einbaust, dann mein Tip: wenn nicht schon vorhanden, rüste einen Stromkreisunterbrecher nach.
Gutes Gelingen und octagonale Grüsse Andreas

Re: Eine Karteileiche lebt wieder auf

Verfasst: 3. Mai 2020, 19:54
von MGB-Achim-SG
Hallo Andreas,
nen Stromunterbrecher hab ich, ist im Motorraum.

Also meine Schläuche, sehen noch voll gut aus, für mich...
..... wenn ich jetzt noch nen Foto hier einstellen könnte.... ich les mir das mal durch, wie das geht.

Meine Bremsbeläge sind von der Stärke her, fast im Neuzustand. Aber ich hab schon Neue.

Auch Die Reifen, Volles Profil und keine Risse zu sehen.

Aber eine Frage hab ich schon noch;
Ich wollte ne neue Ventildeckeldichtung einbauen, geht nicht. Da sind im Ventildeckel an allen 4 Seiten ja Bleche innen angenietet um wohl die Dichtung zu fixieren. Da krieg ich aber die Dichtung nicht zwischen, die Dichtung ist ca. 2 mm zu breit. Ich wollte die jetzt in den Bereichen etwas dünner schneiden. Oder gibt es da nen Tipp? So ungefähr wie "nur bei Vollmond einbauen :D "

Den ein- oder anderen Oldi (Auto mein ich jetzt) hab ich heute gesehen, Vielleicht hatte ja auch von nen MG Fahrern das Wetter ausgenutzt.
Viele Grüße und meinen Dank an die Schreiber hier,

Achim

Re: Eine Karteileiche lebt wieder auf

Verfasst: 3. Mai 2020, 20:41
von thomas_1802
Hallo Achim,
schaue mal bitte bei den Reifen, welche Produktionswoche und Jahr die haben. Egal ob genügend Profil oder keine Risse, ab einem Alter von ca. 8 Jahren gehören Reifen getauscht. Aus den Reifen entweicht der Weichmacher und die werden dann richtig hart. Letztes Jahr habe ich einen Oldtimerkollegen vor mir mit über 15 Jahren alten Reifen auf leicht nasser Strasse in einer Kurve rausdrehen sehen. Das ging sowas von schnell, dass er gar nicht mehr reagieren konnte. Glücklicherweise kam niemand entgegen, denn sonst hätte es zumindest Blechschaden gegeben. Dem Kollegen war es peinlich, als wir ihn auf das Alter der Reifen angeprochen haben. Er hat sich dann ganz schnell neue Reifen gekauft und danach zugegeben, dass der Unterschied im Fahrverhalten eklatant war.
Selbst wir Schwaben sparen nicht an neuen Reifen :mrgreen:

Falls du nicht weißt, wie die Information vom Produktionsdatum bestimmen kannst, siehe hier ... https://reifenqualitaet.de/technik/dot/

Kannst du die Bleche im Ventildeckel etwas verbiegen, so dass die neue Dichtung in den Schlitz passt?

Natürlich habe ich das Wetter heute ausgenutzt und mit dem Midget die erste Ausfahrt nach dem Frühjahrscheck gemacht. Der V8 durfte schon Ende März die Saison eröffnen.