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Überholung Differenzial

Verfasst: 24. Aug 2012, 19:33
von cw_schreuer
Hallo MG Freunde

kann das KLONCK im Differenzial nicht mehr hören und möchte dieses Problem
nach Ende der Saison angehen.
Beim schnellen Anfahren, plötzlichem Gas wegnehmen und durchfahren eines Pilonenslalom immer dieses Gräusch in der Hinterachse, also immer bei Lastwechsel.

Meine Frage:
Ist das in Eigenarbeit zu zu bewätigen ?
Sind besondere Werkzeuge dafür nötig ?
Was sollte ausgewechselt werden ?

Verschiedene Videos bei YouTube sehen mir so aus als wäre dies garnicht so schwierig und ich würde mir das schon zutrauen.
ODER wie seht ihr das ?

Grüße aus Stolberg
Willi


MGB Roaster 1973 /Mot. 18V582Y-20263/ HIF4 Verg./
Vert.25D

Re: Überholung Differenzial

Verfasst: 25. Aug 2012, 08:13
von jupp1000
Hallo Willi,

das wird auf youtube sehr schön beschrieben und das Viedeo zeigt die Rep. mit "Bordmitteln".

Gib einfach ein: MGB Differential repair (Part1 and 2)

http://www.youtube.com/watch?v=9cFanj0iSMA

Re: Überholung Differenzial

Verfasst: 25. Aug 2012, 19:09
von cw_schreuer
Hallo Heinz,
danke für deine Nachricht, dieses Video hatte ich auch gesehen, des halb meine Meinung das die Überholung nicht so schwierig sein kann.
Grüße aus Stolberg
Willi

Re: Überholung Differenzial

Verfasst: 25. Aug 2012, 19:57
von HeikoVogeler
hallo Willi,
Ich kenne das Video auch. Aber ich glaube nicht so ganz, dass das so einfach ist.
Auf Schloss Dyck habe ich länger über das Thema mit einem Getriebebauer gesprochen. Man muss das Diff offenbar hinterher einjustieren, so dass die Zahnräder ganz genau ineinander laufen. Es gibt dazu extra eine Farbe, die man auf das eine Zahnrad auftragen muss, um das Tragblid auf dem anderen Zahnrad jeweils beurteilen zu können. Keine Raketenwissenschaft, aber man muss das offenbar schon genau verstehen. Und man braucht viel Geduld. Immer wieder justieren, zusammenbauen, drehen, auseinanderbauen, tragbild gucken, wieder justieren, zusammenbauen usw.

interessant auch das Thema in der entsprechnden Folge von "An MGB is born" von Mark Evans. Der ist auch ganz überrascht, was für grausige Geräusche sein selbst überholtes Diff macht. Und das, obwohl Mark Evans sicher Ahnung hat.

Sollte ich es mal machen, werde ich das mir viel respekt angehn.

Re: Überholung Differenzial

Verfasst: 25. Aug 2012, 20:04
von cw_schreuer
Hallo Heiko

wo ist da irgend etwas wo man jusieren kann ?
Habe mir die Videos auch von M. Evans angeschaut.
Allerdigs soll man alles kennzeichnen und wieder in gleicher Position einbauen.

Grüße aus Stolberg
Willi

Re: Überholung Differenzial

Verfasst: 25. Aug 2012, 22:55
von HeikoVogeler
Wie gesagt, Willi, ich habe es selbst (noch) nicht gemacht und rede hier nur höchstens mit Halbwissen, aber das Zahnrad auf der Antriebs welle muss m.e. mit hilfe einer unterlegscheibe genau auf das Tellerrad einjustiert werden. Steht auch so imWHB Kapitel Ha5 "Setting the pinion position". Dazu gibt es unterlegscheiben verschiedener Dicke.

Gut, man kann hoffen, dass sich diese Einstellung nicht verändert, wenn man eingangs Welle und die anderen räder und lager nicht verändert. Mark Evans hatte das auch nicht getan und dennoch hat es hinter nicht gut gepasst. Lt. WHB soll man sich das neu justieren nur sparen konnen, wenn man nur den "Oil seal" tauscht.

Re: Überholung Differenzial

Verfasst: 26. Aug 2012, 15:06
von jupp1000
....nichts durcheinander bringen.

Die Planetenräder müssen nicht "justiert" werden. Nur wenn das Crownwheel mit Pinion erneuert wird muss mit Tauschierfarbe der Eingriff der Zahnflanken markiert und mit Scheiben eingestellt werden. Dazu braucht man Mikrometerschraube, Messuhr und - Knowhow. Da würde ich pers. die Finger davon lassen.
Die Fiber - und Kupferscheiben der Planetenräder laufen "aufeinander" ein. Nicht erschrecken, wenn es erst ein wenig schwer geht und evtl. ein schnarrendes Geräusch beim Durchdrehen von Hand auftritt. Mit Ölfüllung verschwindet das nach kurzer Zeit.
Habe es schon mehrfach gemacht und es ist wirklich so problemlos wie im Video.

Re: Überholung Differenzial

Verfasst: 26. Aug 2012, 22:12
von Burkhart
Hallo Willi,

bin ja absolut kein Spezialist aber bei mir war das Klong (welches mich auch genervt hat) weg, nachdem ich das Getriebelager (beide Silents und die Puffer) erneuert hatte. Wie lange es weg sein wird kann ich nicht sagen aber zunächst ist nichts mehr zu hören. Aber vielleicht hast Du das ja schon gemacht.

Beste Grüsse

Burkhart

Re: Überholung Differenzial

Verfasst: 27. Aug 2012, 10:00
von Norbert Sch
Hallo MG´ler

auch mich nervt seit ca.3 Jahren das "Klonck" an der Hinterachse. Ich wollte es auch gleich angehen. Aber es gehört zu den Arbeiten, die ich immer wieder aufschiebe.
Matthias hat am 9. August hier in "Drivers Talk" unter "Kardanwelle-Kreuzgelenk" geschrieben, dass lediglich der Deckel vom Differenzielgehäuse ab zu nehmen ist und man dann nach Ausschlagen der Splinte die Zahnräder entnehmen kann. Dies steht im Wiederspruch zu dem You-Tube-Film, bei dem zuerst eine Antriebsachse gelöst wird. Sein Beitrag hatte mir Mut gemacht, dass sich der Aufwand wirklich in ganz engen Grenzen hält.
Weiß jemand mehr?
Gruss
Norbert

Re: Überholung Differenzial

Verfasst: 27. Aug 2012, 11:52
von AST
Hallo Willi & Norbert,

das KLONK Problem ist lästig und nervt.

Meistens läßt es sich durch Austausch der Kalotten
an Sonnen-und Plantenrad nur kurzfristig verbessern,
bis es wieder über deren Spielgrenze verschlissen ist.
Nach einer generell langen Laufzeit der Differentiale
liegt der Fehler im Verschleiss des Eingangslagers
( mit zuviel Spiel) was sich dann Verschleiß steigernd
auf Crownwheel mit Pinion auswirkt.Der Austausch der
Kalotten ist in diesem Fall nur noch rumdoktern an der
falschen Stelle.Habe ich alles schon durchprobiert.

Am günstigsten sucht man sich eine Landmaschinen-
Werkstatt in der Nähe, die sich mit grober Technick, wie
übliche Diffs in alten Landmaschinen noch gut auskennt
und es meist günstig wieder herrichten kann.

Unser Berliner GT Restaurierer "Sven" hat sein Diff auch
anschaulich zerlegt, und auch schon wieder zusammen
( siehe seine Seite - ca.2 bis 3 Seiten zurück scrollen :
http://mgbgt.wordpress.com/ )
Ihn müssten wir mal fragen,ob es sich jetzt besser anfühlt ?

@ Norbert
zum Entnehmen des Sonnen-und Plantenrades muss eine
Seite der Steckachsen gezogen werden, damit sich das
System frei drehen läßt!

Grüsse , Axel

Re: Überholung Differenzial

Verfasst: 27. Aug 2012, 13:53
von Matthias
Hallo Axel,

ich kann nicht bestätigen, dass der Austausch der beilagscheiben nur eine temporäre Lösung ist. Ich habe die Dinger bei meinem B vor über 15 Jahren getauscht und es herrscht immer noch Ruhe. Und das, obwohl die Hinterachse über 300.000 Kilometer auf dem Buckel hat. Auch was das Ziehen der Steckachse betrifft, habe ich andere Erfahrungen. Ich musste weder beim B (Bj. 1973) noch beim C eine Steckachse herausziehen, um die Beilagscheiben an Planeten- und Sonnenrädern zu tauschen. Allerdings weiß ich von einem Gummiboot Bj. 1977, bei dem eine Steckachse raus musste. Über die Jahre scheint die Steckachse wohl mal bei gleicher Ersatzteilnummer modifiziert wodren zu sein.


achteckige Grüße


Matthias #421

Re: Überholung Differenzial

Verfasst: 27. Aug 2012, 15:32
von AST
Hallo Matthias,

um Missverständnissen vorzubeugen, kann man nur sagen,
dass wenn es sich so verhält ,wie Du sagst, dein Differential
außer den abgeschliffenen Distanzscheiben noch nicht weiter
vorgeschädigt war.Glück gehabt, danach bleibt es bis heute in
Ordnung.Oft ist es aber so, dass sich ein schon grundsätzlich
angegriffenes Diff als erstes im forcierten Verschleiß der Distanz-
scheiben und nach Ersatz im beschleunigten Verfall, eben an den
neuen Scheiben zeigt, weil diese ja den grundsätzlichen Mangel
nicht ausgleichen können?

Meine Hinterachse (die überarbeitet wurde) war damals eine von
Januar 1975, also Gummiboot.Grundsätzlich verstehe ich auch nicht,
wie es ohne gezogene Steckachse ( einer Seite ) gehen soll, da diese
das gesamte Diff ja im Kraftschluss halten ? Damit läßt sich der
innere Käfig zur Demontage dann nicht mehr frei + unabhängig drehen ?

Re: Überholung Differenzial

Verfasst: 27. Aug 2012, 16:36
von Matthias
Hallo Axel,

wenn der Bolzen raus ist, der die Planetenräder hält, besteht keine Verbindung mehr zwischen Planetenrädern und Differentialkorb. Jetzt einfach Planeten- und Sonnenräder zusammenhalten und die Einheit in Richtung Öffnung des Achsgehäuses drehen und du kannst die Planetenräder abnehmen. Danach die Sonnenräder. Zusammenbau in umgekehrter Reihenfolge. Geht wirklich. Ich habe das damals in einem Büchlein mit Tipps und Tricks vom MGOC gelesen habe, das du auch in der Literaturliste auf dieser Website findest.

Hab´s dann einfach ausprobiert und siehe da...

Und wenn ich mirs genau überleg, sollte die Länge der Achswellen keinerlei Einfluß auf Montage und Demontage haben.


achteckige Grüße


Matthias #421

Re: Überholung Differenzial

Verfasst: 27. Aug 2012, 16:54
von Glacier-Express
Wenn ich an dieser Stelle nochmals zwischenfragen darf: :oops:
Gibt es in D CH A einen Betrieb, der MGB-Differentiale überholt und mit dem gute Erfahrungen vorliegen?

Ich halte mich für technisch nicht unbegabt, aber die Überholung des Diffs mit (sauberem!) Einstellen des Spiels zwischen Kegel- und Tellerrad traue ich mir nicht zu. Die Gefahr, daß man die Achse schließlich mehrfach ein- und wieder ausbaut, weil sie nach wie vor Geräusche macht oder sonst nicht zufriedenstellend läuft, ist mir zu groß. Ich habe das mal bei einer anderen Marke versucht, und die Zahl der unabdingbaren Spezialwerkzeuge und alleine der Preis verschiedener Einstellscheiben zum Rumprobieren und der Spannbuchse des Kegelrades macht die Sache in meinen Augen zu einem Fall für den Spezialisten...

Re: Überholung Differenzial

Verfasst: 27. Aug 2012, 17:04
von achimroll
Hallo Christian,

frag mal bei Volker Hermann in Essen nach. Er macht nahezu alles aus GB, was Zahnräder hat.

getriebe-overdrive.de

Nette Grüße
Achim Roll
MGDC