Umbau von Stahlfelge auf Speichenrad beim MGA mit Adaptern

Passt mal wieder nichts zusammen? Ein Ersatzteil ist nicht mehr lieferbar? MG Drivers sind hilfsbereit - und helfen sich in diesem Forum gegenseitig.

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hamoos
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Umbau von Stahlfelge auf Speichenrad beim MGA mit Adaptern

#1

Beitrag von hamoos » 17. Aug 2008, 16:14

Hallo zusammen,
wer von euch hat seinen MGA von Stahlfelgen auf Speichenräder mittels Adaptern umgerüstet und wie sind die Erfahrungen damit.

Es gibt ja Umrüstkits, bei denen es nicht notwendig ist, die Steckachsen zu tauschen, sondern es werden lediglich Adapter auf die vorhandenen Radnaben geschraubt. Ist das schon was seriöses, ich mein technisch gesehen? :wink:

Schöne Grüße,
Harald

martini
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#2

Beitrag von martini » 17. Aug 2008, 22:57

Hallo Harald,

hab ich vor 10 Jahren an meinem A Coupe`gemacht.

Hinten waren die Adapter einfach anzuschrauben, vorne wurden Distanzscheiben benötigt.
In meinem Kit waren die damals nicht enthalten. Die hab ich mir dann selbst auf der Drehbank hergestellt.
Es gab aber keine Eintragung beim TÜV. Es gab ja kein Teilegutachten ö.ä. und da hat der Prüfer NÖ gesagt. Ich bin dann jahrelang ohne Eintragung gefahren. Auch zum TÜV.
Das muß halt jeder für sich entscheiden. Vieleicht gibt es heute auch schon Gutachten darüber?

Technisch finde ich die Sache ok. Sicher nichts für Puristen.

Grüße
Martin
regelmäßiges Versagen ist auch eine Form der Zuverlässigkeit
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Andreas
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#3

Beitrag von Andreas » 18. Aug 2008, 22:27

Für den MGA kann man im Falle einer Umrüstung auf Speichenrad vorne die original Speichenradnaben anschrauben und hinten - wenn die Speichenradhinterachse nicht verfügbar ist - Adapter verwenden.

Aus technischer Sicht spricht nichts gegen die Verwendung derselben, beim Triumph TR 6 war das ab Werk so.

Allerdings müssen hinten die Radbolzen etwas gekürzt werden - schneide so wenig wie möglich ab, vermutlich wirst Du nach ein paar Jahren wieder auf Stahlfelge zurück wollen, denn:
- die Verwendung von preiswerten Speichenrädern bedeutet Verwendung von Schläuchen, damit erhöht sich die Pannenhäufigkeit (Plattfuß)
- Gerne schlägt bei der Verwendung handelsüblicher Adapter und preiswerten Speichenrädern die Verzahnung von Adaptern und Rädern aus, im schlimmsten Falle "rutscht" das Rad über die Verzahnung, das heisst: Verlust der Bremswirkung, mindestens aber regelmäßiger Ersatz von Rad und Adapter
- irgendwann geht einem die Speichenputzerei auf den Geist, denn spätestens wenn die Kinder die frühzeitige Auswanderung nach Neuseeland und die Ehefrau den Umzug zum Nachbarn (der mit dem Jaguar und den Alurädern) vollzogen hat, muss man sich um den Mist selber kümmern

Man ahnt mein Fazit: Man kann es tun, muss es aber nicht.

Cheers, Andreas

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Ralph 7H
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#4

Beitrag von Ralph 7H » 18. Aug 2008, 23:41

Hallo Harald,

über die optischen Vorzüge braucht man nicht zu sprechen, sie werden ja überwiegend als MUST HAVE zementiert.

Seh die Sache aber mal aus deinem driver's seat:

Neben der erhöhten Putzarbeit und dem Aufwand einer Umrüstung verschlimmbessern die Speichen dein Auto leider zusätzlich. Andreas nannte einige Problempunkte zu denen, aus meiner Sicht, die zusätzliche Ehöhung der ungefederten Massen kommt.
Leichter als Scheibenräder sind die Speichen nicht! Sie sind tatsächlich (in der Komplettinstalation) deutlich schwerer und belasten Aufhängung und Dämpfung zusätzlich. Bei meinen B's habe ich leider auch so ein Speichenauto dabei. Die anderen rollen auf Scheibenrädern und darüber bin ich froh. Leichter und einfacher, Serienzustand und zuverlässiger.

In Abingdon wusste man schon, weshalb seit dem TD Speichen nur auf Bestellung geliefert werden mussten. Ein rückschritliches Design, dass man abzuschaffen bereit war.
Natürlich geht das nicht gegen die Optik. Wenigstens haben die Bewunderer der Autos ihre Freude daran. Lohnt es sich dafür die zweitbeste Lösung zu installieren und auf die konstruktiv beste zu verzichten?
Wenn du dein Auto hauptsächlch als immobile Skulptur genießen möchtest, ist das sicher verständlich. Für den Nutzen und das Fahren sind die Scheibenräder aber die eindeutig bessere Lösung. Wenn die dann auch noch 'besser' ausschauen sollen: Saab 99 4-Loch funktioniert als Alternative, auch wenn die nur 8 Speichen haben und aus Alu sind :wink: .

Gruß vom Niederrhein

Ralph

Josef Eckert
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#5

Beitrag von Josef Eckert » 19. Aug 2008, 11:59

Hallo Ralph,
im Grunde hast Du nicht Unrecht mit Deiner Argumentation. Nur dann sollten auch keine breiteren Reifen als unbedingt nötig aufgezogen werden, um die Aufhängung und Dämpfung nicht zusätzlich zu belasten.
Ich bin mir sicher, dass hier Speichenräder viel weniger belastend sind. Ich frage mich jetzt nur noch warum das Werksteam in Rallys und Rennen auf Speichenräder gesetzt hat. Ich glaube nicht dass das reine Marketingaspekte waren.
Was ich als Argument gegen eine Umrüstung gelten lasse ist der verlorene Originalitätsfaktor.
Gruß
Josef

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Ralph 7H
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#6

Beitrag von Ralph 7H » 19. Aug 2008, 12:07

Hallo Josef,

bei der Reifenwahl sollte man nicht ans Limit gehen. Die Beherrschbarkeit mit breiteren Gummis ist trügerisch!
Bei den Werkseinsätzen wurden Zentralverschlüsse verwendet. Der einfache Grund dafür ist die Servicezeit. 4 Radmuttern (5 wären das beim GTS gewesen) lösen und anziehen dauert einfach länger.

Gruß vom Niederrhein

Ralph

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Matthias
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#7

Beitrag von Matthias » 19. Aug 2008, 12:35

Andreas hat geschrieben:- irgendwann geht einem die Speichenputzerei auf den Geist, denn spätestens wenn die Kinder die frühzeitige Auswanderung nach Neuseeland und die Ehefrau den Umzug zum Nachbarn (der mit dem Jaguar und den Alurädern) vollzogen hat, muss man sich um den Mist selber kümmern

Cheers, Andreas

Andreas,

du sprichst ein großes Wort gelassen aus! Wenn ich dran denke, dass ich mir meine C damals nur deswegen zugelegt habe, weil ich einen MG mit Speichenrädern wollte (ehrlich), kann ich heute nur noch mit dem Kopf schütteln und spiele ernsthaft mit dem Gedanken, auf Minilites bzw. Lookalikes mit Zentralverschluss umzustellen. Die sind leichter, sehen mindestens ebenso gut aus und sie lassen sich wesentlich leichter sauber halten.


achteckige Grüße


Matthias #421

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#8

Beitrag von jupp1000 » 19. Aug 2008, 16:52

@ Josef

ich vermute mal, dass Speichenräder mit Zentralverschluss Servicevorteile an der Box hatten, ausserdem wurde damals nicht alles weggeschmissen, was beschädigt war. Auch da hatten die Speichenfelgen unbestreitbar Vorteile. Auf den relativ kurzen Renndistanzen spielte die Haltbarkeit eine eher untergeordnete Rolle.
schöne Grüße

Heinz #1565

Josef Eckert
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#9

Beitrag von Josef Eckert » 19. Aug 2008, 20:03

Die Argumente überzeugen mich nicht. Die Works-Healeys sind mit Speichenrädern tausende von Kilometern über Schotterpisten (Liege-Sophia-Liege z.B.) gerast ohne dass die Räder zu Bruch gingen. da ist schon eher die Hinterachse abgerissen. Und es gab damals auch schon die Dunlop Zentralverschluß "Magnesium"?-Räder z.B. Jaguar D-Type. Warum wurden diese nicht eingesetzt. Zu teuer?
Auch auf Formel- Rennwagen wurden Speichenräder noch weit in die 60er Jahre eingesetzt.
Gruß
Josef

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BlackB
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#10

Beitrag von BlackB » 20. Aug 2008, 01:55

da muss ich auch zustimmen. Mal abgesehen davon das es nicht mehr um eine Antwort auf die oben gestellte Frage geht !
Ich hab leider manchmal das Gefühl das viele Ihr Hobby zur Wissenschaft machen. Mir kommts vor als wenn man nun gar nicht so recht in die Szene passt wenn man solche schnöden Speichen fährt und erst Recht ein "Proll" ist wenn man seinem vorhanden 4Zyl. Oldi bei einer Revision des Motors ein paar PS mehr zuführen möchte,statt sich doch gleich nen V8 zu zulegen (als wenn´s ne Kleinigkeit wäre mal schnell so ein teil da rein zuzimmern)

Speichen,Oh Gott die Putzerei.... und die Zähne,die Felgen...alles ganz ganz schlimm.Oh je Leute, schon mal drüber nachgedacht was Uns alle verbindet. Die Liebe zum Oldi und nicht zu irgend einem sondern einem MG. Genau den haben wir uns ausgesucht. Diesen unvollkommenen alten Haufen Auto. Schon oft haben uns Leute gefragt warum wir das machen.... weil wir´s schön finden,Spaß dran haben. Also mal weg mit dem Kalk (der auch ne Menge Markenclubs befallen hat). Und etwas mehr Toleranz. Das eigene ist nicht maßgeblich für andere 8)

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#11

Beitrag von DirkH » 20. Aug 2008, 10:05

Hallo Harald,

ungeküßt der moralischen Bedenken die hier gehegt werden spricht gegen Speichenfelgen nichts.

Ich fahre meine billigen Dunlop India Speichen seit über 10 Jahren und 100.000Km.
Mein B ist 37Jahre alt und bekam als ich ihn kaufte sofort neue lackierte Speichenfelgen, die ich nur regelmäßig an der SB Waschstraße mit dem Hochdruckreiniger pflege.

Die Speichenradaufahmen habe ich vor 4 Jahren, also nach 33Jahren Betrieb erneuert.

Die Speichenfelgen gehen nach der o.g. Laufleistung diesen Winter an die Lahn zur Fa. Köhler zum wuchten, was dann ca. 300€ kostet.

Klar fährt ein Z4 oder ein MX5 besser als unser englisches Alteisen, aber das wollten wir ja so.

Kauf die Speichenfelgen, so niemand etwas gegen den Umrüstsatz sagt und hab Spaß damit.

Gruß, Dirk

rudy
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#12

Beitrag von rudy » 20. Aug 2008, 13:40

Lieber Harald,

lass Dich nicht von dem Vorhaben abbringen auf Speichenräder umzurüsten, wenn sie Dir besser gefallen als die Original - Lochfelgen. Bin selbst 25 Jahre mit Lochfelgen und jetzt 13 Jahre mit Speichenfelgen gefahren. Habe keinerlei Nachteile oder irgendwelche Probleme mit den Speichenfelgen erlebt und auch ich finde, sie sehen einfach besser aus.
Umbau wie durch Andreas beschrieben völlig unproblematisch.

Gruß Rudy

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Günter Paul
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#13

Beitrag von Günter Paul » 20. Aug 2008, 16:13

Hallo Jungs,
jetzt melde ich mich auch...
Mein Wagen,ein 71er B hat ebenfalls Speichenräder,die waren schon montiert,als ich den Wagen vor 32 Jahren gekauft habe.
1992 habe ich zwei Speichenräder erneuert ,die Speichen der anderen nachgezogen,zwei weitere habe ich im April diesen Jahres erneuert und die haben rund 150.000 Kilometer gehalten!
Geputzt habe ich meine lackierten Speichen nie,ich fahre zu einer Autowascheinrichtung,nehme den Hochdruckreiniger mit entsprechendem Zusatz und bin in wenigen Minuten fertig.
Die hohe Laufleistung hängt mit Sicherheit mit dem Fahrverhalten zusammen und damit,dass ich immer noch 155er Reifen fahre.
Macht also das,was Euch besser gefällt,auch wenn es durchaus Argumente
für Stahlfelgen gibt aber ganz so schlecht,wie mitunter behauptet wird,
sind die Dinger nun doch nicht.
Gruß
Günter Paul

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Wuschl
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#14

Beitrag von Wuschl » 24. Aug 2008, 08:15

Andreas hat geschrieben:die Ehefrau den Umzug zum Nachbarn (der mit dem Jaguar und den Alurädern) vollzogen hat, muss man sich um den Mist selber kümmern
Bild

Es geht aber auch umgekehrt - Ich rede da aus Erfahrung. Außerdem würde mich interessieren wie manch einer seine Frau dazu bringt Auto zu waschen - ich glaube ich habe da jahrelang etwas falsch gemacht Bild

LG aus Wien nun mit einem lachenden und einem weinenden Auge,

Joachim
Bruno Kreisky zu Franz Jonas:
"Franz, Du brauchst ein Hörgerät"

Franz Jonas:
"Warum?"

Bruno Kreisky:
"Der Nationalrat sagt Du verstehst nur die Hälfte von dem was sie sagen..."

Franz Jonas:
"Das genügt mir."

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BlackB
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#15

Beitrag von BlackB » 27. Aug 2008, 00:48

Es soll sogar Frauen geben,die erlauben das putzen der Felge im Wohnzimmer !! (Natürlich muss da ´ne Decke drunter;))

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