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Schweißgerät für Laie?????

Verfasst: 15. Jun 2007, 22:44
von MidRalf
Nabend,

bin am überlegen mir ein Schweißgerät zuzulegen,da ich einiges(Schweller, Kotflügel, A-Säule etc)schweißen muß.
Ich habe keinerlei Erfahrungen mit schweißen.
Daher: Weches Gerät ist zum schweißen der Karosserie am besten geeignet MIG/ MAG oder eines mit Elekroden??

Ein Elekroden-Gerät scheint um einiges günstiger zu sein, aber ist es für die Karosse brauchbar und für einen Laien zu bedienen.
Oder lieber MIG\MAG?

Was sind die Nachteile eines Elekroden-Schweißgerätes???

Würd mich freuen, wenn ihr eure Erfahrungen und Meinungen mitteilt.

Vielen Dank im Voraus und einen entspannten Freidach.

Gruß Ralf

Verfasst: 16. Jun 2007, 08:11
von MrWolke
Moin Ralf,

im Oldtimer Markt 05/07 war ein recht interessanter Testbericht, über Schutzgasschweißgeräte drin.

Elektrodenschweißgeräte eigenen sich m.M. nicht besonders gut für Dünnblechschhweißen. Vielleicht bringt's ein Profi hin..meist sind bei den billigen Geräten die Trafos schwach und es gibt eher ein Patzerei als eine brauchbare Schweißnaht.
Bei dickwandigen Werkstücken klappt's ganz gut...aber wer braucht das schon am Auto ?

Bei MIG/MAG Geräten hast halt auch noch die Möglichkeit des Aluminium Schweißens.
Ich hab seit mittlerweile 15 Jahren ein MIG/MAG Gerät und hab die Anschaffung keine Sekunde bereut.

Gruß Günther

Verfasst: 16. Jun 2007, 15:50
von dieterrauh
Servus Ralf,

Elektroschweißen fällt für dich aus - damit hast du an einer Karosserie keinen Erfolg. Meistens wird bei Karosseriearbeiten eh keine durchgängige Naht gezogen sondern das Punkschweißverfahren angewendet. Teilweise ist das sogar Vorschrift. Und mit einer gepunkteten Naht besteht weniger Gefahr von Verzug. Es wird entweder auf Stoß oder überlappend gearbeitet. Dafür brauchst du neben dem Schweißgerät noch ein paar Zusatzwerkzeuge, die es z. B. bei TBS gibt.

Die billigen Schutzgas-Geräte aus dem Baumarkt solltest du gar nicht erst in Betracht ziehen. Du erkennst sie an den kleinen Gasflaschen, die es nur im Baumarkt gibt. Das macht einfach keinen Spaß damit zu arbeiten.

Besorge dir am besten ein kleines, gebrauchtes, gepflegtes Profigerät. Diese Investition lohnt sich auf jeden Fall. Die Geräte lassen sich viel besser regulieren, machen keinen Drahtsalat und Ersatzteile gibt es sehr günstig und vor allem noch nach Jahren.

Zum Karosserie-Schweißen selbst solltest du dir entsprechende Lektüre besorgen - und zwar bevor du dir ein Schweißgerät kaufst. Und noch was - investiere gleich in ein gutes Schweißschild, das automatisch abdunkelt und nicht mit einer Hand gehalten werden muss. Es erleichtert dir die Arbeit ungemein. Ich schweiße ab und zu mal mit Schülern in der 10. Klasse und seit wir so ein Schild verwenden hat sich keiner mehr verblitzt. Hab ich neulich sogar recht günstig bei Westfalia gesehen. Ich denke, das kann man da getrost kaufen. Nur das Schweißgerät selbst wie gesagt am besten als gebrauchtes Profigerät.

Gruß
Dieter

Verfasst: 16. Jun 2007, 16:32
von matzesl
der schweißschild sthet bei mir auch grad an. es gibt da ja, wie immer, die teuren speedglasdinger für 200 aufwärts euro und günnstige noname teile für 50€ etwa (ebay z.b.). muss man da qualität nehmen? ich denk mir bei solchen dingen immer, wenn ein tüv und ein gs zeichen drauf sind, kanns schonmal kein mist sein. gibts da empfehlungen?

gruß

matze

Verfasst: 18. Jun 2007, 10:14
von Axel Krug
Hallo,
also ohne jegliche Schweißkenntnisse würde ich mir die Anschaffung gänzlich sparen und das Geld lieber in einen Fachmann mit passendem Gerät investieren. Speziell wenn wirklich viele Blecharbeiten anstehen richtet man als Laie nur Schaden an.
Mal eben ne Mutter anpunkten oder ähnliche Dinge wird auch das Baumarktgerät leisten.

Gruß
Axel

Verfasst: 18. Jun 2007, 10:59
von cademidget
Hallo Axel,

für eine Schwellerreparatur oder Kotflügel/Innenkotflügel gebe ich Dir Recht !- das ist als Anfänger nicht zu schaffen (zu schaffen schon, aber das kostet Übung, Übung, Übung!!), aber man kann sich da auch reinarbeiten. Wir haben ja schließlich mal alle mit "braten" angefangen und irgendwann werden es dann Schweißarbeiten....

Ralf:
Ich hab mir seinerzeit mal ein Gerät aus einer Firmenauflösung gekauft und bin damit zufrieden (als Tip für Ralf - heute gibt´s ebay, früher die Tageszeitung) und hab auch ohne Kenntnisse angefangen und meinen Auspuff zugebraten (zum Schluß sah das schon richtig gut aus!).

Lohnenswert ist es aber wirklich nur, wenn man vor hat mehr als ein Auto damit zu bearbeiten, ansonsten würde ich auch zum "Profi" raten, dann kann man die Kosten schon mal gegen den Anschaffungspreis gegenrechnen. Vielleicht kannst Du Dir ja auch eines mit einem Freund zusammen kaufen, dann darf´s auch das Bessere sein und ihr könnt Euch gegeseitig helfen...?!

Schweißen kann ich zwar imer noch nicht richtig, aber Spaß macht es trotzdem, wobei ich schnelle Dinge (mal ein Blech am Unterboden o.ä.) von meinen Kollegen (Schweißer) in meiner Firma machen lasse. Das ist einfach bequemer...und für o.a. Feinarbeiten immer einen Profi fragen würde.

Gruß Carsten

Verfasst: 18. Jun 2007, 12:33
von Ralph 7H
Hallo Ralf,

such dir jemanden der schweißen kann und frag ihn, ob du das mal mit ansehen darfst. Du wirst dann sehen, dass man schon einiges bei den Karosseriearbeiten an tragenden Teilen berücksichtigen muss.
Wenn du dir das dann immer noch zutraust, kauf dir ein gebrauchtes Profigerat, ein MIG MAG mittlerer Leistung und 380 Volt Anschluß.
Als Schweißschild brauchst Du nicht die elektronisch gesteuerten Teile, auch wenn sich das in irgend welchen Filmen immer toll macht und die Industrie das inzwischen zur normalen Ausrüstung erkoren hat.
Für das Geld kaufst du besser gute Blechscheren, Gripzangen etc.

Wenn sich die Möglichkeit des Zuschauens nicht ergibt, mach dich mal kundig nach Kursen die dafür angeboten werden. Das Geld dafür kann dir so manchen teuren Fehler und viel Zeit ersparen.

Um es an einem Beispiel zu verdeutlichen...
...wer würde seinen MG mit der Rolle lackieren oder mit Sprühdosen?
Das geht auch und sollte auch den nötigen Schutz leisten, aber ist das Ergebniss akzeptabel? Wurde die Vorarbeit gründlich genug gemacht oder gammelt es bald wieder?
So ähnlich kannst du dir das mir dem Schweißen an rostigen Karosserieblechen vorstellen...

Gruß vom Niederrhein
Ralph

Verfasst: 21. Jun 2007, 15:08
von Matthias
Hallo Ralf.

Scheißen ist das eine, Blehbearbeitung das andere. Beides kann man lernen und beides macht Spaß zu lernen. Ich habe bei der Fahrzeugakademie Schweinfurt einen Grundkurs Blechbearbeitung gemacht und kann diesen nur empfehlen. Es ist zwar tierisch anstrengend, macht aber riesigen Spaß und am Ende bist du richtg Stolz, wenn du denen Schweller mit angeschlossener B-Säule, den du im kurs gebaut hast, in der Hand hälst. Und Thomas Geis ist ein absolut genialer Instruktor. Solh ein Kurs kostet 500 Euro, was nicht viel ist, für das, was geboten wird.


achteckige Grüße


Matthias #421

Verfasst: 21. Jun 2007, 18:59
von dieterrauh
Der automatische Schweißhelm kostet bei Westfalia genau 99,99 EUR. Ich sage, das lohnt sich auf jeden Fall. Manchmal ist es eben ganz nützlich, eine Hand frei zu haben und nicht das Schild halten zu müssen. Und da die Automatik freie Sicht bis zum Blitz bietet kann man sehr präzise arbeiten.

Wenn du eh bei einem Profi mal über die Schulter schaust wirst du schnell merken, wie viel so ein Automatikschild wert ist.

400 Volt Geräte sind prima, aber vergewissere dich vorher, dass in deiner Garage oder Halle auch ein solcher Anschluss verfügbar ist.

Unser (Profi-)Gerät kann mit Adapter auch an 231 Volt betrieben werden.

Gruß
Dieter

Schweissen

Verfasst: 21. Jun 2007, 20:18
von Gabanyi Bela
Ich habe damals vor 25 Jahren, mein MG B GT mit einem, damals von Einhell angebotenen Hobby Schutzgasschweissgerät ohne spezielle Schweisskenntnisse geschweisst. Kein Profigerät sondern Oberhobby. Es funktioniert gut. Das Gerät habe ich immner noch, eignet sich für einfache Sachen zu schweissen prima. Profis nehmen natürlich was anderes, sie schweissen aber auch jeden Tag.
Mein Bekannter, ein Automech. hat das gleiche Gerät über 7 Jahre in seinem Geschäft gehabt, erst naher stieg er auf ein KEMPI um.

Dazu muss man aber auch sagen, dass MG'Bs damals noch nichst spezielles waren, im Gegenteil kaum einer wollte sie haben. Für Fr. 200.- habe ich damal einen vom Schrott gekauft zerlegte ihn und nahm das, was ich brauchte mit nach Hause.

Ich würde, schon wegen den Kosten einen, nicht das billigste vom Bauhaus oder ähnlich kaufem. Nicht gerade sofort auf das MG losgehen sondern vorher bis die Griffe sitzen übeen. Man kriegt fast so schöne Nähte, wie mit einem Profigerät hin. Wenn man stagg CO2, Argonm oder Argongemisch nimmt sind die Nähte nach einiger Übung von einem Profi kaum zu unterscheiden.

Viel Übung macht den Meister!!!!
Bela

P.s
Die kleinen Einwegflaschen taugen durchaus zum Schweissen. Ich würde aber die Tauschflaschen nehmen, sind wesentlich günstiger auf die Dauer.