Dringender Rat benötigt

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flipper
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Dringender Rat benötigt

#1

Beitrag von flipper » 16. Mai 2007, 15:05

Hallo Leute,

stehe kurz vor der Aufgabe. Eigentlich wollte ich diese Woche zur Tüvabnahme doch scheint diese in weite Ferne gerückt zu sein. Habe leider schon wieder Probleme mit meinem 5 fach gelagerten B Motor. Dieser ist mit B Getriebe relativ amateurhaft in einem MGA montiert gewesen, was ich jedoch hin bekommen habe. Der Block hat neue Kolben und Laufbuchsen. Habe das Auto wie auch den Motor in Einzelteilen bekommen und bekomme den Motor nicht hin. Habe mittlerweile 3mal die Kopfdichtung gewechselt und einen neuen Kopf samt Ventilen drauf und es gelangt immer wieder Wasser in den Brennraum. (weißer Dampf) Besonders sichtbar wenn mann aus dem Leerlauf heraus beschleunigt.
Beim ersten mal hat ein zu langer Bolzen von Krümmer gegen den Stehbolzen gedrückt, beim zweiten mal habe ich einen Riß im Kopf entdeckt und jetzt weis ich es noch nicht. Von außen ist er dicht, habe eine payen Dichtung. Das Problem entsteht bei etwa 80 Grad, der Motor wird dann plötzlich schneller im Leerlauf und dann qualmts. Vielleichts hängt es auch an der Entlüftung des Kurbelgehäuse (geht in den Krümmer) und eventuell Restschlamm meines ersten Dichtungsproblem?
Öl ist neues drinn und im Kühlwasser ist auch nichts zu sehen.
Bevor ich jetzt mühsam Motor und Getriebe ausbaue oder das Auto verkaufe wüßte ich gerne euren Rat.

Danke bereits im vorraus!

Delfino
Zuletzt geändert von flipper am 21. Mai 2007, 15:50, insgesamt 1-mal geändert.

MPOHNER
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#2

Beitrag von MPOHNER » 16. Mai 2007, 16:34

Hallo,
fuer eine gute Einstellung bei Doppelvergaseranlagen muessen nicht nur die Drosselklappen mit dem Syncrotester eingestellt werden, sondern die Düsenstoecke muessen auf gleiche Werte eingestellt werden, quasi muss auch das Gemisch synchron eingestellt sein, ansonsten ist der Leerlauf nicht stabil oder nach einem Gasstoss bleibt der Motor lange auf erhoehter Leerlaufdrehzahl oder er verschluckt sich beim beschleunigen etc. Die zwei Umdrehungen aus dem Werkstattbuch sind nur eine grobe Grundeinstellung mit der der Motor ueberhaupt laeuft. Fuer eine gute Einstellung kommt es meiner Erfahrung nach auf 1/4 Umdrehungen an den Düsenstöcken rauf oder runter an. Leider ist das nicht so einfach zu messen wie die Lufteinstellung mit dem Syncrotester. Ich habe das mit zwei Colortune-Zuendkerzen gemacht. Bei warmgefahrenem Motor jeweils eine Kerze in Zyl. 1 und in Zyl. 4 geschraubt. Man kann dann bei laufendem Motor schoen die Farbe der Verbrennungsflamme sehen, und sieht dann auch wie die Farbe sich beim rein oder rausschrauben verändert. Gute Einstellung ist eine blaue Flamme, rot oder orange heisst der entsprechende Vergaser ist zu fett eingestellt, hellblau bis weisse Flamme bedeutet der entsprechende Vergaser ist zu mager eingestellt. Auch wenn die Colortune-Kerzen nicht der Weisheit letzter Schluss sind ist so doch eine vernünftige Einstellung hinzukriegen. Ausserdem sieht man schoen ob die Beschleunigungsanreicherung beim ploetzlichen Gasgeben funktioniert bzw. an beiden Vergasern gleich funktioniert.
Der Bereich in dem die Flamme blau, also eigenlich ok ist ist allerdings relativ gross (ca. +- 1/3 Umdrehungen Duesenstock) Ich habe festgestellt dass der Motor am besten laeuft wenn ich bei der Einstellung tendenziell in Richtung mager einstelle. D.h. so einstellen das Colortune gerade noch die blaue Farbe anzeigt. Die einzigen Probleme die ich mit Colortune habe sind
das nach längerer Experimentierzeit, wenn die Kerze sehr heiss geworden ist Funken am Isolator ueberspringen, das macht's natuerlich auch nicht leichter, also zuegig zur Sache gehen. Wenn Gemisch zufriedenstellend eingestellt ist muessen meistens die Drosselklappen nachgestellt werden da sich die Einstellungen gegenseitig etwas beinflussen, und nachher beim Fahren wenn Luftfilter montiert ist kann sich nochmal etwas Nachbessung notwendig werden. Da muss man halt etwas experimentieren, aber das haben wir ja so gewollt.

viel Spass und oelige Finger

Gereon
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#3

Beitrag von Gereon » 22. Mai 2007, 18:19

Hallo Delfino,
Aufgeben ist auf keinen Fall eine Lösung.
Zunächst einmal hat mein MG-B nach einer größeren Motorzerlegung min. 10 min. mächtig gequalmt, sodaß ich dachte, dass der ganze Aufwand umsonst war. Anfangs hat es an der Zylinderkopfdichtung sogar richtig geblubbert. Das wurde dann besser, als der Motor richtig warm gelaufen war. Anschließend habe ich noch einmal die Kopfschrauben nachgezogen, mit ca. 5% mehr Drehmoment, als im Buch beschrieben. Jetzt scheint Ruhe zu sein.
Falls der Motor wenigsten anspringt, solltest Du über Zündung- und Vergasereinstellung zu einem akzeptablen Laufverhalten kommen. Wenn es dann dauerhaft bei der Qualmerei bleibt, muss gegebenenfalls der Kopf geplant werden (hat mich ca. 80 Euro gekostet).
Wie sah denn der Motorblock aus? Oft arbeitet man sich richtig gute Kratzer in die Dichfläche bei dem Versuch, die alte Dichtung runter zu bekommen. Möglich, dass es im Fachhandel ein spezielles Dichtmittel für Kopfdichtungen gibt. Mal umhören. Wichtig ist, sich die alte Kopfdichtung gut anzuschauen. Oft erkennt man hier schon den Leckpfad.
Alles in allem kann man Undichtigkeiten immer in den Griff bekommen.

Gruß, Gereon :lol:

flipper
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Motor qualmt

#4

Beitrag von flipper » 22. Mai 2007, 20:55

hallo und danke erstmal für die Aufmunterung die einen hier im Board zugesprochen wird. Ich glaube ohne diese Anregungen hätte ich schon längst aufgegeben. Nun zu meinem Problem, da bin ich bereits ein Stück weiter gekommen. Habe nach Anleitung von Barney Gaylord Luft über die Kerzenöffnung gepumpt und feststellen können das keine Luftblasen über den Kühler zurückkommen, der MOtor wird durch den Luftdruck auch gedreht. Habe in die Kerzenöffnungen hinein gesehen und auch kein Wasser feststellen können. Allerdings waren die Kerzen schwarz und verölt. Habe das Motoröl abgelassen und auch kein Wasser gefunden. Zu guter letzt habe ich das Ventil für die Entlüftung des Kurbelgehäuses, welches bei dieser Variante am Ansaugkrümmer sitzt entfernt und festgestellt das dieses voll Öl war. Habe es zerlegt und gemerkt das es immer relativ viel Durchlass hat. Darauf hin hane ich es mal abgeklemmt und den Schlauch mal einfach in die Öleinfüllöffnung gehalten und siehe da, nach dem ersten Qualmen hörte es auf und der Motor lief auch wesentlich leiser und runder. Ich gehe davon aus das der Qualm vom Öl her kam. Der Kopf ist fabrikneu der Block überholt, eine payendichtung drauf und die Kopfschrauben mit Profidrehmomentschlüßel angezogen. Ich kann mir nicht vorstellen, das ich nach 3mal zerlegen immer noch etwas falsch gemacht habe. Das Entlüftungsventil war übrigens auch neu (Limora) ist keine 10 km gelaufen und anscheinend defekt. Werde jetzt versuchen die Entlüftung mit einem anderen Ventildeckel direkt zum Deckel zu entlüften. Hoffe dies ist auch für andere mit ähnlichen Fragen hilfreich. Halte Euch ansonsten auf dem laufenden.

Gruß, Delfino

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Ralph 7H
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#5

Beitrag von Ralph 7H » 22. Mai 2007, 23:40

Hallo Flipper/Delfino (komischen Namen haben dir deine Eltern da verpasst 8),

das Ventil der Kurbelgehäuseentlüftung lässt auf einen relativ frühen MG B Motor schließen. Ich würde es ausbauen und einen Gewindestopfen in den Krümmer schrauben. Es ist ein Normteil, dass jeder Heizungsbauer an Lager haben sollte.

Beim A wurden die Öldämfe nicht in den Ansaugbereich geleitet sondern einfach abgeblasen. Heute würde man das ja auf keinen Fall mehr so machen sondern den Schlauch in eine Auffangflasche leiten, die dann in Abständen kontrolliert und entleert wird. Alu-Trinkflachen haben sich dabei schon gut bewährt.

Eine andere Alternative ist die Kurbelgehäuseentlüftung der 18V Motoren. Dazu wird aber der richtige Deckel am Block benötigt und auch die Vergaser mit den passenden Anschlüssen und der richtige Stopfen für den Öleinfüllstutzen (belüftet).

Wenn du das Ventil auf dem Saugrohr beibehalten möchtest, muss die Gummimembran darin erneuert werden. War Bestandteil der Wartungsarbeiten zu BMC-Zeiten, wurde aber schon in den frühen 1970er Jahren, also in besten Britisch Leyland Zeiten meist vergessen und durch eine bessere Lösung wie beim 18V abgelöst.

Gruß vom Niederrhein

Ralph

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Wuschl
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#6

Beitrag von Wuschl » 28. Sep 2008, 21:23

... Um das Thema Kurbelgehäuseentlüftung wieder aufzugreifen:

Bei mir hat sich diese Membran bereits nach 1000 Meilen unterm Fahren verabschiedet. Resultat: Während einer längeren Tagesausfahrt plötzlich (aufgrund fehlenden Öls) kein Öldruck mehr da...
Umbau folgt!

LG Joachim
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