Bremse quietscht MGB GT

[JensausHH]

Hallo Tim,
ich habe noch mal eine Nachfrage zum Bearbeiten der Sättel: man schleift quasi oben und unten an den Führungen der Beläge etwas weg und nicht neben dem Kolben? Die Pfeile in dem Bild verwirren mich etwas:-)
Viele Grüße
Jens

[TimBosinius]

Hallo Tim,
ich habe noch mal eine Nachfrage zum Bearbeiten der Sättel: man schleift quasi oben und unten an den Führungen der Beläge etwas weg und nicht neben dem Kolben? Die Pfeile in dem Bild verwirren mich etwas:-)
Viele Grüße
Jens

Hallo Jens,

Wir sind mit dem Problem der Vibration und dem dadurch wahrgenommen Quietschen nicht alleine. Auf dem englischen MXEXP Forum gibt es etliche Beiträge dazu:
https://www.mgexp.com/forum/mgb-and-gt- ... g.4910418/

Da wird irgendwo auch ein Video erwähnt. Das habe ich dann bei Peter Sanderson gefunden:
https://youtu.be/vqRiVOHPxdE?si=lBdNGTxDf6JbT39b

Ist lang - aber zwischen Minute 5:30 und 7 siehst du das er auch auf die fehlenden Rundung und den Grad, welchen ich auch auf den Pfeilen versucht habe zu markiert, eingeht.

Er hat auch die silbernen Nachbauten. Ich vermute stark, dass es eine komplette Serie gab, die diesen Fehler hatten. Man sieht das die Pads etwas verkannten. Das würde die Vibrationen erklären. Und es macht dann auch Sinn, dass mit den Mintex Belegen besser geht - die sind etwas größer und damit reduziert sich das Problem.

Ich werde die Lockheed erneut überholen. Das scheint mir am Ende die beste Variante oder halt doch umsteigen auf BCC oder HiSpec.

Gruß
Tim

Gru

[JensausHH]

Hallo Tim,
vielen Dank für die Links.

Mal schauen, ob die Optimierung was bringt. Sonst überhole ich auch meine Lockheeds.
Viele Grüße
Jens

[JanHendrik]

Na, da bin ich ja froh, dass ich nicht der Einzige bin, bei dem es piept...

Die beim Erwerb meines Autos eingebauten Lockheed-Sättel zogen fürchterlich schief, deswegen baute ich die dem Auto beiliegenden Girling(?)-Sättel ein. Die fangen bei Erwärmung an, wie eine Bande Spatzen zu zwitschern. (Oder kann das Geräusch auch von hinten kommen... ?)

Bei der Zerlegung und Überholung der Lockheed-Sättel fiel mir auf, dass die Kolben irrsinnig schwergängig waren. Ich hoffe, dass ich das jetzt mit gründlich gereinigten Kolben, neuen Manschetten und Teves-Paste beseitigt habe. Der Vollständigkeit halber: Das Innere der Sättel (Kolbenlauffläche) sieht nach Reinigung noch gut aus, die Kolben wurden nach gründlicher Reinigung ebenfalls für gut befunden. Insb. wies die Hartchromschicht keine Abplatzer und keine Riefen auf.

Meine Frage in diesem Zusammenhang: Es gibt ja pro Kolben einen inneren (Vierkant-) und einen äußeren (doppellippigen?) Gummidichtring. Beide sitzen in einer ausgeprägten Nut. Bei vier Bremssätteln reden wir also über insgesamt 8 Nuten mit 4 x 2 Dichtringen.
Wie kommt es, dass nur bei einer einzigen der 8 Nuten der Steg zum Belagschacht fehlt? Ich hatte mich schon gewundert, dass mir bei der Kolbendemontage (nur) an einem der vier Kolben auch gleich der Dichtring mit entgegen kam.
Der Steg ist keineswegs weggebrochen, es sieht auch nicht so aus, als hätte den jemand weggefräst. Vielmehr wirkt der Guss des Bremssattels so, als sei das völlig normal. Aber es birgt natürlich die Gefahr, dass der dortige Dichtring nicht am Platz bleibt, sondern immer mit dem Kolben hin- und hergeht und damit letztlich wieder für einen hängenden Kolben - nebst erhöhtem Belagverschleiß, Quietschen etc. - sorgt.
Danke für jede erhellende Idee!

Cheers, Jan

@Tim: Sollte der Blog nicht eher "Braking Bad" heißen?

[2sheep]

Hallo Jan,

Du meinst mit dem Steg das Material das den äußeren Dichtring im Sattel hält?
Wenn ja, kann ich mir nicht vorstellen dass das so ok ist.
Vielleicht sind es Repro- Teile?
Sind bei deinem GT Scheibenbremsen hinten? Sorry, im B Roadster sind es ja Trommeln hinten.

Mach doch mal ein Foto von der Stelle.

viele Grüße
Matthias

[marc-ks]

Wenn Du diese schmalen Stege meinst, die sind zumindedt bei meinen Lockheed perfekt und symmetrisch.

[JanHendrik]

Ich muss beschämt gestehen, dass mir erst bei der Sichtung der Rep.-Sätze klargeworden ist, dass dieser "Steg" in Wirklichkeit von dem Blechring gebildet wird, der die äußere Gummimanschette in Position hält. Insofern kann ich Entwarnung geben.

Was mir leider noch nicht gelungen ist: Diesen Blechring zerstörungsfrei in den Sattel einzuziehen bzw. einzupressen. Gibt es da einen Trick? Ein Spezialwerkzeug?
Presst man den Blechring gleich zusammen mit der Dichtmanschette ein? Hilft es, den Bremskolben einzusetzen, um die Montage zu erleichtern?
Ich hatte bisher noch nicht genug Muße, mich darum zu kümmern, und will nicht vorsätzlich Material zerstören. Deswegen kläre ich lieber erst einmal die theoretische Herangehensweise.

Bilder habe ich (noch) keine gemacht, aber die von Marc demonstrieren das schon perfekt. Das ist der Zustand, den ich zu erreichen versuche. Die Rep.-Sätze habe ich übrigens bei eBay erstanden, unter der Artikelnr. https://www.ebay.de/itm/154333843940. Die Verpackungen weisen den Hersteller 'autofren' aus, IIRC.

[JanHendrik]

Hallo Marc,

auf dem letzten Deiner vier Bilder sieht man sehr deutlich den Absatz (Rezess) im Bremskolben. Der lässt sich bei meinen Kolben bestenfalls noch erahnen. Mal abgesehen davon, dass ich vielleicht doch auch noch die Kolben erneuern sollte: Der Rezess zeigt bei dem Bremssattel auf Deinem Bild nach außen (in radialer Richtung), ich vermute mal, dass das die "vorgeschriebene" Ausrichtung ist?

Danke & Gruß, Jan

[major_healey]

Hallo Jan,

ich habe in letzter Zeit die Erfahrung machen müssen, dass die Maßhaltigkeit dieser Blechringe derzeit vermutlich nicht stimmt und ihr Durchmesser ein wenig zu groß ist. Ergebnis: es hängt vom Bremssattel ab, ob sie beschädigungsfrei montiert werden können oder ob nicht.

Generell entgrate ich zuvor die in die Kolbenbohrung einzuführende Kante des Ringes. Es gibt für das Einsetzen des Ringes ein Tool, siehe dazu die Moss-Anleitung (in der auch auf die Ausrichtung der Kolben eingegangen wird):
https://mossmotors.com/media/instructions/386-280.pdf
Es ist dem originalen Spezialwerkzeug nachempfunden. Ob dieses Tool bei nicht richtig passenden Ringen wirkt, weiß ich allerdings nicht - ich verwende es nicht.

Allerdings habe ich mal untersucht, ob und in welchem Rahmen sich der Durchmesser der Ringe nach einer Nacht in der Gefriertruhe reduziert. Ich konnte mit den mir zur Verfügung stehenden einfachen Mitteln eine Differenz von 0,1 bis 0,2 mm Ringdurchmesser erkennen. Dies könnte ausreichen, um den Ring zu montieren - ausprobieren werde ich es aber erst im nächsten Jahr.

[JensausHH]

Hallo Jan,
der Rezess gehört radial gesehen nach innen. Also in Richtung Nabe und so ist es auch auf dem letzten Bild von Marc zu sehen.
Die Antiquietschbleche sind jetzt bei mir angekommen. Mal sehen, wann die Witterung die Fahrt mit dem MG in die Schrauberhalle zulässt, um sie auszuprobieren.
Viele Grüße
Jens

[marc-ks]

Ich nehme auch die Autofren Kits, da auch der Dichtring für die Sattelhälften enthalten ist, allerdings kenne ich die deutlich günstiger vom Autodoc, vor 2 Jahren haben die pro Seite unter 6€ gekostet. Da ich neue Grade 8 Bolzen einsetze und die Sättel zerlege, ist das Einsetzen des Rings im zerlegten Zustand eigentlich kein Problem. Ich nehme ein Hartholz.

[MBGT_ED]

Ich hatte auch Mühe die Ringe reinzudrücken, da sie sich verbogen. Ich hatte mir auch ein Werkzeug mit Schraubzwinge gemacht. Im Vergleich zu den alten Ringen sind die viel instabiler.
Viele Grüße Klaus

[JensausHH]

So, ein neuer Stand. Ich habe die Antiquietschbleche und Beläge von dem französischen Anbieter bezogen. Vielen Dank nochmal für den Tipp!
Nach dem Einbau mit viel Antiquietschpaste tritt nur noch gelegentlich ein sehr leises Quietschen auf. Damit kann ich erstmal leben.
Die originalen Bremssättel werde ich aber überholen.
Viele Grüße
Jens