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Re: Artikel "Arme Insulaner" in der Motor Klassik Februar 20
Verfasst: 25. Jan 2017, 10:52
von oport
Hallo, da muss ich auch mal meine 2 cent einwerfen :-)
Der Artikel ist natürlich sehr reisserisch geschrieben, aber man sollte trotz aller Liebe zu unseren Engländern keine Scheuklappen aufsetzen und sich ohne kritisches Hinterfragen aufregen. Wenn ich mir mal in meinem näheren Umfeld die Klassikerszene anschaue, dann beobachte ich folgendes:
- Junge Leute (bin selber "erst" 49) haben Seltenheitswert - das hängt sicherlich damit zusammen, dass das Auto generell einen ganz anderen Stellenwert bei jüngeren Leuten hat. Die "Autofreaks" sind deutlich seltener - und wenn, dann interessieren sie sich eher für Corrados oder 3er BMW als für englische Roadster, die ja so ziemlich 1980 aufgehört zu haben in der Autowerbung zu existieren. Da waren die jetzt jüngeren noch nicht mal geboren....
- Geld ist jetzt bei jüngeren natürlich auch ein Thema - das hat nicht jeder ausreichend übrig, aber das klammere ich mal aus. Nichtsdestotrotz wird in der Presse im Zusammenhang mit Oldtimern fast nur über "Anlage", "Investition" oder Auktionsergebnisse geschrieben. Und da taucht ein MG, Triumph oder auch Healey eher selten auf....
- Und wenn denn Geld vorhanden ist, geht die Tendenz eher nicht zu unseren Engländern, sondern eher zum mittleren deutschen Bereich wie 911, Jaguar E oder Mercedes SL. Im deutlich teureren Bereich dann eher in Richtung italienische oder englische Exoten, weil das Hype ist. Ein Aston Martin ist aus meiner Sicht momentan unabhängig vom Preis deutlich populärer als ein MG oder Triumph, da natürlich das Prestige stimmt und die Automarke noch lebt und präsent ist (ein nicht unwesentlicher Faktor).
- Die Engländerszene lebt sehr stark von Markenclubs - Vereine oder Clubs sind aber meiner Erfahrung nach genau das, was jüngere nicht wirklich als erstrebenswertes Umfeld sehen (viele Vorurteile schlagen da zu, aber schaut Euch mal in Sportvereinen um - die haben genau das gleiche Problem).
Das sind einige Dinge, die man bei der Bewertung des Artikels auf jeden Fall berücksichtigen sollte.....
Re: Artikel "Arme Insulaner" in der Motor Klassik Februar 20
Verfasst: 25. Jan 2017, 13:19
von Det
Zutreffend, oport, was du in weiten Teilen schreibst; wenn du indes anregst, man solle keine Scheuklappen aufsetzen und sich nicht ohne kritisches Hinterfragen aufregen, fühle ich mich als derjenige, der den post eingestellt hat, verständlicherweise angesprochen.
Gerade nach kritischem Fragen habe ich mich über den Artikel "aufgeregt", und ich finde, Scheuklappen hat der Autor des Berichts in der Motor-Klassik getragen.
Um es nochmals auf den Punkt zu bringen: In dem Artikel wird eine Fahrzeuggruppe/-szene (britische Roadster) herausgepickt und isoliert als unbeliebt, wertverlierend, gar "aussterbend" (was für ein Unsinn, werden denn britische Roadster schon verschrottet?) dargestellt, insgesamt völlig überzogen. Dass in der Szene der Nachwuchs fehlt, gilt in gleichem Maße für einen Großteil der Fahrzeuge der 50er-, 60er- und mittlerweile auch 70er-Jahre, auch aus heimischer Produktion. Was sollen die Borgward-Fans sagen? Was ist mit den Alltagsautos vom Schlage eines Ford 17m oder Opel Rekord? Ich würde auch gerne mal wissen, welchen Stellenwert der Ponton-Mercedes noch in der Daimler-Szene hat. Das ist also ein generelles Problem, kein spezifisches der britischen Roadster - letzterer Eindruck entsteht aber beim Lesen des Artikels, und eine Oldtimerzeitschrift sollte es bitte vermeiden, derart undifferenziert und übertrieben eine ganze Gruppe schlechtzuschreiben. Darum geht es.
Dass der Trend bei z. B. Porsche und Mercedes im oberen Segment ein anderer ist, liegt in hohem Maße an der Wahnidee des Garagengolds. Wer sieht, zu welchen Preisen in diesem Bereich Fahrzeuge z. B. auf der Techno Classica tatsächlich verkauft werden, kann nur zu der Einschätzung gelangen, dass hier lediglich Kapital angelegt wird. Von Leuten, die entweder zu viel davon haben und/oder traumhafte Renditen erhoffen, vermutlich aber wenig Ahnung von Oldtimern haben. Das ist eine unerquickliche Entwicklung. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt, dass dies von der Motor Klassik nicht thematisiert wird...
Det
Re: Artikel "Arme Insulaner" in der Motor Klassik Februar 20
Verfasst: 25. Jan 2017, 13:46
von oport
Hi Det,
das war keine Kritik an Deinem Post. Ich fand den Artikel auch nicht gut in seinem einseitigen Focus, allerdings waren viele Äusserungen der Beteiligten dann auch richtig, meiner Meinung nach.
Das mit den Scheuklappen war auch nicht speziell auf dich gemünzt, aber manchmal habe ich schon den Eindruck dass einige noch in der rosaroten Oldtimer-Clubwelt von vor 20 oder 30 Jahren leben. Und die ist definitiv vorbei bzw. ändert sich massiv - gerade weil die notwendigen Informationen über Ersatzteilquellen, technische Dinge, Werkstätten oder Preise im Internet immer und überall transparent zur Verfügung stehen und nicht nur über Clubs zu bekommen sind (zumindest für die meisten Engländer).
Re: Artikel "Arme Insulaner" in der Motor Klassik Februar 20
Verfasst: 25. Jan 2017, 14:45
von Matthias
marc-ks hat geschrieben:
Mir ist es egal, es ist mein Hobby und mir bringt es Spaß. Freuen wir uns doch, dass es möglich ist dank hervorragender Ersatzeilversorgung die Fahrzeuge mit geringem Budget zu bewegen.
Wer denkt dabei an das Verkaufen…
You hit the nail on its head, Marc!
Dieses Jahr bin ich 32 Jahre mit meinem B "verheiratet". Und den C habe ich vor 29 Jahren gekauft

Re: Artikel "Arme Insulaner" in der Motor Klassik Februar 20
Verfasst: 25. Jan 2017, 14:57
von Josef Eckert
Nicht nur das. Wenn das stimmt, dass die Preise im fallen sind, was ich absolut nicht bestätigen kann, dann stürzen sich die "Anleger" auf andere Fahrzeugtypen. Dann kann man hoffen, dass die "wahren" Liebhaber noch ihr Traumauto zum realistisch betrachtet zahlbaren Preis finden.
Was mein(e) Oldtimer am Markt wert ist/sind, ist mir egal. Und es fährt sich viel besser mit einem Wagen der nicht im Fokus steht. Das ist auch die beste Diebstahlversicherung.
Gruß
Josef
Re: Artikel "Arme Insulaner" in der Motor Klassik Februar 20
Verfasst: 25. Jan 2017, 16:09
von Oktogon
Mit Unterbrechungen bin ich seit 1978 dabei und beobachte den Markt.
Die Preis bewegen sich generell immer nach oben - aber natürlich nicht gleichmäßig.
Meiner Erfahrung nach gibt es immer wieder in Krisenzeiten Seitwärtsbewegung - also keine Steigerungen.
Sobald es wieder konjunkturell vorwärts geht, ziehen die Preise wieder an. Allerdings kann es durchaus sein, dass sich der Markt zur Zeit etwas spaltet.
Neben den Liebhabern und Fahrern alter Autos sind im Laufe der Jahre immer Menschen dazu gekommen, die den Oldtimer als Wertanlage sehen.
War diese Wertanlage vor 30 Jahren noch ein angenehmer Nebeneffekt in der Szene, so tritt er bei einer größer werdenden Gruppe in den Vordergrund.
Das sind dann die Leute, bei denen das Wissen, dass sie ein Gefährt mit "matching numbers" haben, bedeutend mehr Glückshormone produziert, als das Fahren diese Autos.
Diese Leute haben Geld und bevorzugen - weltweit- Porsche, Mercedes und Autos die damals noch mehr gekostet haben oder noch seltener sind.
Da es weltweit an Anlagemöglichkeiten mangelt, werden die Wagen logischerweise knapp und teuer.
MGs waren immer Fahrzeuge, mit denen eine breitere Masse angesprochen wurde. Für mich sind und bleiben das Autos zum fahren.
Gute und unverbastelte MG sind kaum noch für kleine Preise zu finden.
Ich sehe generell keinen Werteverfall bei diesen und anderen englischen Autos.
Vielleicht hat der Markt in den letzten Jahren ein wenig übertrieben und nicht jeder seltsam um- und nachgerüsteter Wagen ist für viel Geld zu verkaufen.
Mich stört es wenig.
Ich schraube weiter.
Und wenn ich fertig bin, hole ich mir den näxten .... Engländer !
Rudolf
Re: Artikel "Arme Insulaner" in der Motor Klassik Februar 20
Verfasst: 25. Jan 2017, 20:41
von GeMTF
So, nachdem hier soviel nach dem Bericht in der Motor Klassic über unsere englischen Autos
geschrieben wurde, habe ich mir die Zeitung gestern gekauft. Schön teuer das Käseblatt! Leider
muß ich aber dem Schreiber in einigen Sachen Recht geben. Ich habe vor 53 Jahren meinen
ersten MG TF gekauft und dann 10 Jahre später meinen jetzigen. Es war auch schön, daß vor
wenigen Jahren der Preis für die 1500er bei über 50K Euro lag, obwohl ich ihn nicht verkaufen
will. Nach ca. 3 bis 4 Jahren liegt der Preis heute wieder 20 K Euro niedriger und er wurde
sogar vom TD überholt. Ich denke, das Problem liegt daran, daß die MG, Triumph und Healys
aus dem Blickfeld -auch der Älteren- verschwunden sind. Es gibt heute mit Z 3 und SLK auf
dem Gebrauchtmarkt für die Jugend interessantere Autos. Allerdings hat man dabei nicht die
Möglichkeit der überaus preiswerten Teilesituation unserer Engländer.
Wenn man bei einem Autogespräch mal von unseren englischen Autos spricht, merkt man
doch schon bald, das der Gegenüber mit den Namen MG, Triumph oder Healy nichts anfangen
kann. Nur wenn der Name Jaguar E fällt, merkt man ein plötzliches Interesse. Und das nach
jetzt ebenfalls ca. 40 Jahren. Deshalb kann ich den Satz von CU OLAF nicht ganz verstehen
"geht die Tendenz nicht zu unseren Engländern, sondern eher zum mittleren deutschen Bereich
wie 911, Jaguar E oder Mercedes SL".
Der E stammt doch ebenfalls aus England und ist doch ungefähr zur gleichen Zeit wie 300 SL
und BMW 507 gebaut worden. Leider krankt er im Preis aufgrund der großen Stückzahl gegenüber
dem 507, für den heute über 2 Mio Euro und dem 300 SL, für den heute über 1Mio Euro
verlangt werden. Der Jaguar E ist doch das viel interessantere Auto in Technik und den Fahr-
eigenschaften und ist dabei noch bildschön. Man darf nicht darüber nachdenken, daß man für
die Gurke 190 SL heute mehr bezahlen muß, als für einen E. Hinzu kommen die recht günstigen
Ersatzteilpreise beim Jaguar. Allein für den Preis der Stoßstange des SL bekommt man einen
VW Golf.
Ich würde sagen, wir sollten unseren Engländern treu bleiben, sie gut pflegen und viel öffentlich
zeigen. Nur so können wir dazu beitragen, daß sie in der Erinnerung bleiben und Begehrlichkeit
erwecken. Denn unsere englischen Autos sind doch gegenüber vielen anderen Marken einmalig.
Gruß, Gerd
Re: Artikel "Arme Insulaner" in der Motor Klassik Februar 20
Verfasst: 25. Jan 2017, 21:14
von mp65101
Hallo Gerd,
ich gebe dir ja in vielen Bereichen Recht, allerdings dein Vergleich vom Jaguar E-Type gegen den BMW 507 paßt wohl nicht ganz. Vom BMW sind gerademal etwas über 250 Stück gebaut worden. Vom E-Type waren es wohl ein paar mehr. Das wäre das gleiche als wenn du deinen TD gegen Bugatti oder Rolls Royce antreten lassen würdest. Seltene Modelle sind grundsätzlich gefragter und dadurch teurer. Nimm den Porsche RS, der erzielt auch andere Preise wie einer von der Stange. Aber auch andere englische Fahrzeuge haben deutlich zugelegt. So zum Beispiel Mini Cooper S, Lotus Cortina, Lotus Elan.
Re: Artikel "Arme Insulaner" in der Motor Klassik Februar 20
Verfasst: 26. Jan 2017, 00:22
von oport
@Gerd: Der Satz von mir war missverständlich, natürlich ist der E kein deutsches Auto, aber repräsentativ für die Oldtimer-Mittelklasse so von ca. 40-100 K Euro....
Re: Artikel "Arme Insulaner" in der Motor Klassik Februar 20
Verfasst: 26. Jan 2017, 08:25
von Glacier-Express
oport hat geschrieben:(...) manchmal habe ich schon den Eindruck dass einige noch in der rosaroten Oldtimer-Clubwelt von vor 20 oder 30 Jahren leben. Und die ist definitiv vorbei bzw. ändert sich massiv - gerade weil die notwendigen Informationen über Ersatzteilquellen, technische Dinge, Werkstätten oder Preise im Internet immer und überall transparent zur Verfügung stehen und nicht nur über Clubs zu bekommen sind (zumindest für die meisten Engländer).
Ganz Deiner Meinung! Ich habe mich gerade durch alte Ausgaben der TRAction (Zeitung des TR-Registers GB) gefräst, die haben das schon vor 10 Jahren erkannt:
Überalterung, keine neuen jungen Mitglieder, weil die Autos zu teuer sind für junge Leute, die Marke Triumph verschwindet immer mehr aus dem Bewußtsein der jüngeren, Konkurrenz durch jüngere Modelle (gerade MX5 und Z3), durch den Zuzug in die (teuren) Metropolen haben immer weniger Leute Geld und Platz zum Selberschrauben, Werkstätten mit dem technischen Wissen verschwinden immer mehr (in England! :shock: ), und die Dienstleister werden immer teurer (Werkstätten, Lackierereien...).
Da die meisten Clubs gegründet worden sind, um die Ersatzteilversorgung sicherzustellen oder technische Hilfe zu bieten, was heute durch das Internet übernommen wird, darf man schon darüber nachdenken, warum man als junger Mensch heute noch in einen Club gehen soll. Die soziale Komponente? Klar - aber wenn die lediglich aus dem Umgang mit "old farts" besteht (die alles besser wissen

), wirkt das ziemlich abturnend. Ebenso, wenn zu jeder Club-Veranstaltung 500km zurückgelegt werden wollen, natürlich am Wochenende...
Daß das auch die Preisentwicklung gerade von Massenmodellen beeinflußt, ist klar.
Ende der 80er, als ich mit der Oldtimerei anfing, ging das noch Hand in Hand: Welches Modell interessiert mich? und Wie ist der Club hier vor Ort?
Andererseits: Wenn man sich anschaut, was es heute kostet, einen Britenroadster zu restaurieren, wird schnell klar, warum ein retaurierter MGB 25.000,- und restaurierter TR3A 35.000,- kosten soll. Beim B habe ich das nicht beobachtet, aber restaurierte TR3A ab 30.000,- bleiben oft sehr(!) lange in den Annoncen, und welcher Preis im Falle eines Verkaufs dann wirklich gezahlt wurde, weiß man auch nicht. Das Angebot ist auch ziemlich groß, weil in den letzten 30 Jahren enorme Mengen aus den USA geholt und restauriert wurden.
Insofern würde ich schon sagen, daß für Typen, die häufig angeboten werden, die Preise über kurz oder lang zurück gehen, weil einfach mehr angeboten wird, als verkauft werden kann...
Re: Artikel "Arme Insulaner" in der Motor Klassik Februar 20
Verfasst: 27. Jan 2017, 12:35
von MG-Greenhorn
Hallo Leute,
da nun ja schon viel über Ersatzteile, Faszination, die Jugend und das Nachwuchsproblem geschrieben wurde, möchte ich als 22-Jähriger - der seit knapp eineinhalb Jahren seinen ersten Youngtimer (MGF) fährt und seit Dezember auch einen 23 Jahre alten Mini hat - auch mal ein paar Worte verlieren.
Ganz ehrlich: Viele Eltern trichtern ihren Kindern mittlerweile ein, dass alles ohne ESP, vier Airbags und weiteren Helferlein total unsicher ist. Zudem wirbt die Autoindustrie mit immer mehr (schlecht funktionierenden) Assistenten und vermittelt - überspitzt - den Eindruck, dass Fahren ein Teufelszeug ist, weil der Fahrer ja nur noch eine Gefahrenquelle ist. Zumindest Letzteres wird leider so weitergehen.
Neben dem Geldproblem kommt vielerorts noch das fehlende Prestige dazu. Wie oft kommen bei mir Sprüche wie "Warum hast du keinen MX-5?" oder "Warum fährst du Mini? Du bist noch keine 60?!" auf, da muss man erst einmal drüberstehen. Wer heutzutage einen Ford Focus ST statt einem GTI fährt, der kriegt schon so viel Gegenwind, dass es manchmal keinen Spaß mehr macht. Nicht jeder von denen lässt sich nämlich in einen F zerren und merkt bei einer Ausfahrt, dass sich bei den Briten die Frage "Warum?" nicht mehr stellt, sobald man mal vom Charme eines Modells (jedes hat seinen eigenen Spaßfaktor, der glücklich macht) gefangen wurde.
Dann ist da das nächste Problem: Die Ersatzteilversorgung. Ich freu' mich wirklich, dass bei euch das Ganze reibungslos funktioniert, aber bei meinem F ist das anders. Da wartet man fünf Monate lang auf ein Türfangband und lässt sich die Tür beim Schließen des Verdecks in den Rücken knallen, obwohl der Händler mehrere Teile bestellt hat, damit das Band auch verschifft wird. Da braucht man echt Geduld und einen zuverlässigen Erstwagen, damit man dann nicht ganz blöd aus der Wäsche guckt, wenn das mal mit wichtigen Teilen passiert. Darauf haben viele meiner autoverrückten Freunde keinen Bock. Die wollen einfach (wieder ein bisschen überspitzt) Protzen und dafür gelobt werden, dass sie einen 120d, einen GTI oder einen C-Benz fahren.
Für die sind so wunderschöne Autos wie ein Austin Healey oder ein MGB GT V8 nur altes Blech. Sie denken einfach komplett anders. Und wenn solchen Leuten einfach die Grundbegeisterung fehlt (ich freu' mich über jeden Young- oder Oldtimer), dann werden sie die Oldtimer-Clubs (auch wenn sie dann mal Geld haben) nicht bereichern können. Aber das ist leider so....
Beste Grüße,
Dominik
Re: Artikel "Arme Insulaner" in der Motor Klassik Februar 20
Verfasst: 27. Jan 2017, 13:07
von Det
Hi, Dominik, dein Beitrag geht runter wie Öl! :lol:
Ich hatte schon den Eindruck, hier diskutiert nur eine Altherrenriege (zu der ich mittlerweile auch bald gehöre).
Bezüglich der Ersatzteile: Hast du schon Teile in England bestellt? Ich mache das für meine - älteren - Fahrzeuge schon seit etlichen Jahren. Das Angebot ist in der Regel günstig und umfangreicher als bei deutschen Händlern. Bei meinem Rover P4 (1962) geht es gar nicht anders, da es hier in Deutschland keine Teilehändler gibt. Ich bin immer wieder erstaunt, was man für dieses Fahrzeug auf der Insel alles bekommt; auch ebay.co.uk ist hier eine gute Bezugsquelle.
Das müsste für den F/TF doch auch möglich sein.
http://www.mgfcentre.com/ bietet zum Beispiel Teile aus Schlachtfahrzeugen an; da muss man, denke ich, nicht fünf Monate auf ein Türfangband warten.
http://www.trophycars.co.uk/ bietet in großem Umfang Fahrzeuge an, aber auch Zubehör und Teile.
Nur ein Versuch, um den bei dir vorhandenen, verständlichen Frust wegen der Teileversorgung zu mindern.
Det
Re: Artikel "Arme Insulaner" in der Motor Klassik Februar 20
Verfasst: 27. Jan 2017, 18:20
von TwinCam
Dominik, Det,
das war in den 60ern nicht anders. was hab ich mir anhören müssen als ich vom Käfer auf ein Froschauge und dann auf einen TD umstieg...
MGrüße
Siggi
Re: Artikel "Arme Insulaner" in der Motor Klassik Februar 20
Verfasst: 27. Jan 2017, 20:07
von GeMTF
Hallo Dominic,
toll geschrieben! Erinnert mich auch an meine Jugend und die 60er Jahre. Ersatzteile für den MG F
bekommst Du bei
www.rimmerbros.co.uk. Mit der Firma habe ich bisher nur gute Erfahrungen
gemacht.
Gruß, Gerd
Re: Artikel "Arme Insulaner" in der Motor Klassik Februar 20
Verfasst: 30. Jan 2017, 19:30
von peterK
Richtig spannend wird es mit dem Interesse an Oldtimern und deren Wert wohl erst in den kommenden 20 Jahren.
Wer sich die Bevölkerungspyramide in Deutschland anschaut (z.B. unter
https://service.destatis.de/bevoelkerun ... e/#!y=2017), kann unschwer erkennen, wo der Weg hingeht. Die meisten Oldtimerinteressenten oder -besitzer aktuell dürften zwischen 40 und 70 Jahren alt. und gehören damit zu der bevölkerungsreichsten Gruppe.
Einige Jahre später sieht das ganz anderst aus.
Wenn man jetzt betrachtet, dass die Bevölkerungszahl der hauptsächlich in Frage kommenden Interessenten (40 - 70 jährige) erheblich schrumpft, stellt sich die Frage, wer denn dann überhaupt die vielen Oldtimer kaufen soll? Dann müßte sich das Kaufinteresse im Vergleich zu heute ungefähr verdoppeln was kaum vorstellbar ist. Wie es derzeit aussieht und hier bereits erwähnt wurde, hat die jüngere Generation sogar eher weniger Interesse als unsere Generation.
Bleibt also nur, die Freude an seinem Oldtimer zu erhalten, und sich nicht zu viele Gedanken über den materiellen Wert zu machen.
Grüße
Peter
Re: Artikel "Arme Insulaner" in der Motor Klassik Februar 20
Verfasst: 27. Feb 2017, 22:43
von MG-Greenhorn
Hallo zusammen,
vielen Dank an Det und Gerd. Ich werde eure Tipps bei der nächsten Ersatzteilbestellung berücksichtigen
Beste Grüße,
Dominik
Re: Artikel "Arme Insulaner" in der Motor Klassik Februar 20
Verfasst: 28. Feb 2017, 00:17
von Xpower
MG-Greenhorn hat geschrieben:Hallo zusammen,
vielen Dank an Det und Gerd. Ich werde eure Tipps bei der nächsten Ersatzteilbestellung berücksichtigen
Beste Grüße,
Dominik
noch mehr Anbieter für MGF und Co Teile findest du hier:
http://mg-wiki.britische-klassiker.de/i ... over_Teile
Gruß Peter
PS: Türfangband hätte ich noch auf Lager gehabt

Re: Artikel "Arme Insulaner" in der Motor Klassik Februar 20
Verfasst: 15. Mär 2017, 00:01
von MG-Greenhorn
Hallo Peter,
schade, dass ich jetzt erst von dem Türfangband erfahre

Was hast du denn sonst noch auf Lager?
Zudem hätte ich jetzt mal eine andere Frage: Mein F hat im Januar 2016 (vor ca. 6 000 km) die letzte große Inspektion bekommen. Hält er die Standzeit (von Oktober bis März) problemlos durch? Oder sollte ich wieder einen Öl- und Filterwechsel (evtl. sogar eine Inspektion) durchführen lassen?
Viel Grüße,
Dominik
Re: Artikel "Arme Insulaner" in der Motor Klassik Februar 20
Verfasst: 15. Mär 2017, 17:04
von hamoos
Hallo Peter,
ich mach mir keine Sorgen, dass es in Zukunft zu viele Oldtimer und zu wenig Fahrer gibt
In unserer immer schnelllebiger werdenden und digitalisierten Welt ist mit einem Oldtimer zu fahren so ziemlich genau das Gegenteil. Genuss, Emotion, Technik zum Angreifen und zum Verstehen, Langsamkeit spüren - das sind Werte oder vielleicht in Zukunft sogar einmal Sehnsüchte, die ich mit einem Oldtimer erfahren kann.
Mit 20 habe ich auch nicht von einem Oldtimer geträumt, aber mit 40 dann schon. Und die heutigen Jungen werden auch mal älter
Schöne Grüße,
Harald
Re: Artikel "Arme Insulaner" in der Motor Klassik Februar 20
Verfasst: 15. Mär 2017, 17:10
von Matthias
MG-Greenhorn hat geschrieben:Hallo Peter,
schade, dass ich jetzt erst von dem Türfangband erfahre

Was hast du denn sonst noch auf Lager?
Zudem hätte ich jetzt mal eine andere Frage: Mein F hat im Januar 2016 (vor ca. 6 000 km) die letzte große Inspektion bekommen. Hält er die Standzeit (von Oktober bis März) problemlos durch? Oder sollte ich wieder einen Öl- und Filterwechsel (evtl. sogar eine Inspektion) durchführen lassen?
Viel Grüße,
Dominik
Hallo Dominik,
wenn, dann hättest Du Öl und Filter vor dem Stilllegen wechseln sollen. Jetzt haben die Säureablagerungen im Öl ihr zerstörerischens Werk schon getan
Ich würde Öl und Filter wechseln. Mehr nicht.