Deuvet-Newsletter

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Meenzerbub
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Deuvet-Newsletter

#1

Beitrag von Meenzerbub » 24. Jan 2012, 13:45

Hallo Ihr Oldtimerfreunde,
habe eben diesen Newsletter von DEUVET erhalten, wenn man/frau das so liest, da wird's einem schon ein bischen mulmisch :shock:

Quelle: DEUVET Bundesverband für Clubs klassischer Fahrzeuge e.V.
Newsletter: v.24.01.2012

Oldtimer an der Klippe? Überlegungen des DEUVET zur Zukunft der Szene
Hallo Herr Michael xxxx
Uns Oldtimerfahrern geht es gut: Wir haben H-Kennzeichen und günstige Versicherungen, dürfen in Umweltzonen fahren, die Teileversorgung ist gut dank der Unterstützung vieler Hersteller, unsere Fahrzeuge sind ausgesprochene Sympathieträger. Dies ist eine goldene Zeit für Oldtimer.
Leider ist es ein sehr zerbrechliches Glück, denn es gibt vielerlei Gefahren.
Szenario 2: Fahrzeug-Technik und Rechtsprechung
Stellen Sie sich vor, Sie holen Ihren Lieblings-Oldtimer an einem sonnigen Sonntagnachmittag aus der Garage, um ein Ründchen zu fahren und vielleicht irgendwo die Aussicht zu genießen. Doch auch andere finden das Wetter toll und sind unterwegs, mit Motorrädern, Familienkutschen oder modernen Sportcabrios.
Sie selbst fahren natürlich so, dass sich Ihr Fahrzeug wohlfühlt, und weil das eine sanftere Gangart mit sich bringt, sind Sie mit doppelter Umsicht unterwegs. Sie haben oft genug erfahren, dass Fahrer moderner Fahrzeuge ein bisschen ungeduldig werden bei Ihrem Anblick und vielleicht ein bisschen riskanter überholen, einscheren und abbremsen als gut wäre.
Allein, all Ihre Vorsicht ist vergebens: Ein Familienvater in seinem 2008er Generobil verschätzt sich beim Einbiegen, nimmt Ihnen die Vorfahrt, kommt nicht schnell genug vom Fleck und es kracht. Ihr Oldtimer steckt dem Generobil in der Fahrerseite.
Sie sind im Recht, es gibt Zeugen, den Insassen des modernen Fahrzeugs ist dank modernster Sicherheitstechnik nichts passiert. Sie selbst haben eine kleine Prellung, Ihren Beifahrer allerdings hat es erwischt: Er muss mit mittelschweren Frakturen unter Blaulicht ins Krankenhaus gefahren werden.
Die Schäden an den Fahrzeugen sind beträchtlich, beides sind wirtschaftliche Totalschäden. Das Generobil wird verschrottet – was Sie für Ihr en Oldtimer natürlich nicht wünschen. Selbstverständlich gehen Sie davon aus, dass die Versicherung der Gegenseite den Schaden übernimmt, die Schuldfrage ist eindeutig. Leider ist die gegnerische Versicherung anderer Ansicht. Die eigentliche Unfallursache, so argumentiert man, sei Ihr Oldtimer. Das Fahrzeug sei unterlegen ausgerüstet, die Bremsen zu schwach, der Fahrzeugumriss zu klein, die 6-Volt-Beleuchtung völlig unangemessen. Dieselbe Situation sei, wären Sie in einem modernen Fahrzeug in einen Unfall verwickelt worden, folgenlos oder höchstens als Bagatellfall ausgegangen.
Nach langem Hin und Her erklärt sich die gegnerische Haftpflicht zur Schadensbegleichung bereit. Sie erstattet jedoch nur den Zeitwert Ihres Autos abzüglich Restwert. Mit dem verbleibenden Betrag können Sie die Rettung Ihres Oldie nicht einmal zu Hälfte finanzieren.
Und es kommt noch schlimmer: Ihr Beifahrer erhebt ebenfalls Ansprüche gegen Sie. Seine Verletzungen sind langwierig, er klagt auf Schmerzensgeld und Verdienstausfall. Ihr Rechtsbeistand argumentiert, der Mann habe um die potentiellen Gefahren wissen müssen, die sich aus der Fahrt in einem Auto ohne Sicherheitseinrichtungen ergeben. Dem hält die gegnerische Krankenversicherung entgegen, das Fehlen von Sicherheitsgurten sei Ihr Verschulden und klagt auf Regress.
Und nun stehen Sie vor Gericht, weil beide gegnerischen Parteien nicht nachgeben wollen. Sie fragen sich, wie das passieren konnte: Sie haben keinerlei Schuld auf sich geladen. Aber wird das Gericht das auch so sehen?
Eine ganz einfache Ausfahrt kann viel Unglück über Sie bringen, obwohl Sie absolut nichts Rechtswidriges getan haben. Dieses Unglück kann entstehen, weil die Gesetzgebung in diesem Bereich Grauzonen aufweist. Erst wenn vom Gesetzgeber eindeutig geklärt ist, dass ein technisch abgenommener und korrekt zugelass ener Oldtimer auch mit der unterlegenen Technik seiner Epoche legal am Straßenverkehr teilnehmen darf, werden solche Szenarien wie das beschriebene weniger wahrscheinlich.
Diese gesetzlichen Grundlagen zu erreichen, darin besteht ein Teil der Arbeit des DEUVET. Die kommenden Gefahren und Aufgaben zu meistern, wird uns aber nur mit dem Mandat der Szene gelingen. Unterstützen Sie uns! Unsere Arbeit ist wichtig für alle, die auch in fünf oder zehn Jahren noch ihren Oldtimer oder Youngtimer fahren möchten.
Ihr DEUVET Team / Maik Hirschfeld
Grüße vom Michel, Meenzer und RENTNER ;-)
MGB-Roadster; Bj.66; Fabr.Nr.:GHN3L-89xxx; Motor:18GB-U-H-42xxx;
# 2039

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Florian84
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Re: Deuvet-Newsletter

#2

Beitrag von Florian84 » 24. Jan 2012, 17:15

Da denk ich doch als "Vielfahrer" im ersten Reflex: Hilfe! :shock:
Wenn ich dann aber drüber nachdenke, dass mich mein Beifahrer verklagt, frage ich mich, wen der Autor alles mitnimmt? Und da schleicht sich dann der Gedanke "Panikmache" irgendwie unterbewusst ein...
Wenn ich übrigens mit meinem A bei 30km/h in Papis Kutsche reinrausche, tät' ich mich unglaublich freuen, wenn ich nur 'ne Prellung mitnähme. Dass bei diesem Tempo bspw. ein 20 Jahre alter Fiat Cinquecento ohne H-Kennzeichen ein besseres Crashverhalten zeigt als der A, kann mir auch keiner weismachen. Wenn Papi dann noch im aktuellen S-Klasse-Panzer durch die Gegend donnert und noch aktiver einen Crash fabriziert, ist das recht egal, wen er da gerade plattwalzt.
Konsequent wäre es dann doch irgendwie auch, die Landwirte mit ihren (noch langsameren) Treckern von der Straße zu verbannen, zumal diese gerade in der Erntezeit in meinem ländlichen Heimatbereich gern mal im Dunkeln mit nicht kenntlicher Überbreite über die Straße heizen. Da freu ich mich dann, nur nen schmalen A zu fahren, während Papi in der S-Klasse Schweißperlen auf der Stirn bekommt... :mrgreen:
Hat denn hier jemand schon mal den geschilderten Schiffbruch in dieser Form erlitten? Dann wär ich ja viel zu sorglos... :roll:

Bis dann
Florian

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mic
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Re: Deuvet-Newsletter

#3

Beitrag von mic » 24. Jan 2012, 18:06

Bloody hell, wer kommt nur auf so einen Mist?
Typisch deutsche Panikmache.
Hoert sich nach dem Wirklichkeitsmodell eines Versicherungsvertreters an.
Wenn ich was fuer diese Art Gemuetslage brauche, sehe ich
mir einen handfesten Katastrophenfilm an. :-)

Mic (der sich taeglich freut, dass er seinen letzten crash im MG ueberlebt hat).
LUCAS denies having invented darkness. But they still have a claim for "sudden, unexpected darkness".

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Re: Deuvet-Newsletter

#4

Beitrag von Josef Eckert » 24. Jan 2012, 20:43

Der DEUVET kämpft halt ums Überleben und da ist ihm inzwischen jedes Mittel recht. Mit dem Slogan: "Ruf mich an" sind andere auch erfolgreicher. Dem DEUVET gehts inzwischen nicht besser als Griechenland und er kann sich wahrscheinlich nicht mehr lange halten.
Da finde ich aber auch nur Krokodilstränen.

Gruß
Josef

Da vertraue ich lieber auf meinen Rechtschutz und einen guten Anwalt, wenn ich in eine derartige Situation komme.

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MG A 1600
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Re: Deuvet-Newsletter

#5

Beitrag von MG A 1600 » 25. Jan 2012, 14:21

Na, denen muss das Wasser aber bis zum Hals stehen...
Selten so einen Blödsinn gelesen.

Gruß
Stefan

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