Wie soll ich vorgehen?

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stoffl
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Wie soll ich vorgehen?

#1

Beitrag von stoffl » 25. Nov 2007, 17:29

Guten Abend,
bin z. Zt. etwas ratlos wie ich vorgehen soll.
Ich hatte ja schon mal im Forum nachgefragt, was ich tun soll, wenn bei einem Zylinder die Kompression stark nachlässt.
In der Zwischenzeit habe ich in drei Werkstätten nachgefragt.
Die eine Werkstatt sagt, der Zylinderkopf muss runter um nach der Ursache zu suchen.
Die andere Werkstätte sagt, am besten gleich einen AT Motor einbauen um Kosten zu sparen.
Die dritte Werkstätte sagt, wenn es einen nicht stört, einfach weiterfahren.

Natürlich will ich für mein Baby nur das Beste und Kostengünstigste Variante. Aber einfach nur weiterfahren ohne etwas zu unternehmen, das möchte ich natürlich auch nicht.

Soll ich erstmal zu einem Motorinstandsetzer oder zu einer auf
Engländer spezialisierte Werkstätte?

Was haltet Ihr von einer Diagnose mit Öluntersuchung, Endoskop, Druckverlustprüfung etc. Das kostet bei einem Motorinstandsetzer ca.
200,--€ + Ölanalyse.
Da war ein Artikel im "Oldtimer Markt 8/07"

Wie würdet Ihr vorgehen?

Gruß
Stoffl :?:

MH
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#2

Beitrag von MH » 25. Nov 2007, 17:46

Für mich käme nur die erste Variante in Frage!

Grüße
manfred

stoffl
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#3

Beitrag von stoffl » 25. Nov 2007, 18:03

Wo würdest Du das machen lassen? Bei einer Engländer Werkstatt oder bei einem Motorinstandsetzer?

stoffl

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Günter Paul
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#4

Beitrag von Günter Paul » 25. Nov 2007, 18:08

Hallo Stoffl,
habe den Bericht auch gelesen und denke,dass er Dich nicht wirklich weiterbringt,da würde der Vorschlag Zylinderkopf runter und nachsehen mehr bringen.
Es nüssen m.E.diverse Aussagen zum Motor gemacht werden,bevor die Diskussion über Investitionen geführt wird.
Ralph hat Dir zuletzt einige Fragen gestellt,die Du wirklich vorweg beantworten solltest,dann wäre es einfacher.
Ich habe vor Jahren nach einem gerissenen Zylinderkopf und einigen anderen Problemen den Motor komplett neu einbauen lassen,hat sich schon bei den damaligen Stundenlöhnen besser gerechnet als umfassendes "Beiarbeiten".
Neu funktioniert nicht mehr aber ein Austauschmotor für 1500,-Euro mit zwei Jahren Garantie kann evtl.eine Alternative darstellen,wenn-wie oben angeführt-entsprechende Fragen vorweg beantwortet werden.

Grüße aus Gelsenkirchen
Günter Paul

stoffl
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#5

Beitrag von stoffl » 25. Nov 2007, 18:19

Wieviel Laufleistung der Motor hat ist schwer zu sagen.
Auf der Uhr stehen 38000 Meilen, nachvollziehbar bis 1997, da waren es 27000 Meilen. Das Baujahr ist 1977. Natürlich können das auch 138000 Meilen sein ?
Der Ölverbrauch ist normal.

Nur wohin soll ich zuerst gehen? Zur Werkstatt mit Engländer Erfahrung oder zum Motorinstandsetzer?

Stoffl

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Ralph 7H
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#6

Beitrag von Ralph 7H » 25. Nov 2007, 18:33

Hallo Stoff,

Manfreds Vorschlag ist der richtige Weg.

Bei der Werkstattwahl ist es eine Frage der Kometenz der Mitarbeiter. Es gibt bei Motorbauern und bei Fachwerkstätten sehr unterschiedliche Wissensstände, abhängig davon, an wen man gerade gerät.
Der B wurde bis 1980 produziert, in den letzten 3 Produktionsjahren gelangten davon nicht mal 1000 Autos nach Deutschland, wenn meine Informationen stimmen. Üppige Erfahrungen hat damal keine Werkstatt hierzulande damit gemacht!
Im Überholungsfall alter Motoren bemühen Fachwerkstätten auch Motorbauer. Sie zerlegen, lassen dein Fachbetrieb die nötigen Arbeiten machen und bauen anschließend den Motor wieder zusammen.

Motorenbauer dürften daher öffter mit dem B-Serie Motor zu tun haben als die Engländerwerkstätten, hier sammeln sich dann die Reparaturobjekte.

Die Ölanalyse und stetoskopische Untersuchung sind natürlich ein Hit, besser angelegt sind die Beträge dafür aber vermutlich in einer Gaststätte.

Der normale Weg wird aber vermutlich folgender sein:
1. Kopf runter und Ventile ausbauen/prüfen. Wenn ohne Befund...
2. Kolben ziehen und Ringe/Bohrungen prüfen.
Bei dieser Gelegenheit sind neue Pleuellager mitunter eine gute Investition.

Wenn du keine Kompromisse eingehen willst und mit einem Serienmotor zufrieden bist, kann ein Austausch mit Garantie auch erwägenswert sein, eine neue Kupplungsscheibe und ein Ausrücklager werden dabei auch gerne mit eingebaut.

Bevor du aber jetzt verzweifelst, wir hatten das Thema doch erst vor kurzem, vergangenen Monat oder so...
Da wurde auch ganz klar die Vorgehensweise geschildert um festzustellen was voraussichtlich die Ursache ist.
Das kann man einfach selbst machen, es produziert keine Kosten und geht schnell.
Eine Frage am Rande stellt sich aber noch... Wie sehen denn die Zündkerzen aus, wenn das Auto unter Last (Autobahn) gefahren wurde und welchen Ölverbrauch hast du fetgestellt? Ist das Ventilspiel richtig eingestellt? Neigt dieser Motor zu Fehlzündungen oder Beschleunigungsklingeln?

Gruß vom Niederrhein

Ralph

stoffl
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#7

Beitrag von stoffl » 25. Nov 2007, 19:05

Also vielen Dank erstmal.
Dann werde ich mal meine Hausaufgaben machen.

stoffl

Burkhard
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#8

Beitrag von Burkhard » 25. Nov 2007, 20:04

Hallo Stoffl,

bevor ich den Motor auseinanderreiße (Sichtkontrolle bringt hier wenig) würde ich an Deiner Stelle erstmal ein Druckverlustdiagramm machen lassen. Damit lässt sich sehr genau bestimmen, an welcher Stelle der Schaden ist. Das Druckverlustdiagramm kann Dir jede normal ausgestattete Werkstatt machen.

Wenn Dir das zu aufwendig ist, kannst Du ein Kompressionsdiagramm machen und in den Zylinder, bei dem der Druck zu niedrig erscheint ein wenig Öl in den Brennraum gießen. Sollten die Kolbenringe hinüber sein, steigt bei der neuerlichen Messung der Druck im Zylinder, da das Öl die Kolbenringe abdichtet.

Erste Regel ist aber kontrollieren, ob die Ventile sauber eingestellt sind.

Gruß

Burkhard

stoffl
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#9

Beitrag von stoffl » 26. Nov 2007, 18:40

Vielen Dank für die Tipps,

ich werde jetzt den Zylinderkopf abnehmen und dann mal sehen was los ist.
Ist nur die Frage ob dies die Engländerwerkstatt oder der Motorinstandsetzer machen soll?
Vielleicht ist erstmal die Werkstatt die bessere Entscheidung. Wenn es nur halb so schlimm ist, dann hat die auch die passende Dichtungen und kann auch evtl. die Ventile optimal einstellen.
Sollte es schlimmer kommen dann kommt eh die Frage, Motorinstandsetzen oder AT-Maschine.

Vielen Dank nochmal

stoffl

MH
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#10

Beitrag von MH » 26. Nov 2007, 20:26

Stoffl, keine AT-Maschine, sondern Instandsetzen. Da weiß man was man hat!

Grüße
manfred

newfoundlanddog
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#11

Beitrag von newfoundlanddog » 27. Nov 2007, 15:50

Hallo,
wenn du keine erfahrung im "Schrauben" hast, geh in eine Werkstätte die dir hier einer empfielt.
Sonst - und das ist überhaupt keine Hexerei - Kopf runter und Fehler eingrenzen:
- Zylinderkopfdichtung prüfen.
- Ventile; Petroleum (oder Benzin, Vorsicht Geruch und Feuer) in die Kanäle und du siehst, wo es herausläuft, oder nicht (undicht/dicht). Oder vielleicht steckt ein Ventil - Leichtgägngikeit prüfen.
- Petroleum in die Zylinder (Kolben in gleicher Höhe) und du siehst, wo es schneller abläuft, oder nicht (Kolbenringe kaputt/in Ordnung). Vorher Öl ablassen oder nachher Ölwechsel!
Ich gehe davon aus, dass das Ventilspiel stimmt.
Gutes Gelingen wünscht dir
Günter

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achimroll
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#12

Beitrag von achimroll » 27. Nov 2007, 16:42

Hallo Stoffl,

sollte eine Komplettüberholung erforderlich sein, stimme ich Manfred zu, dass die angebotenen AT Motoren nicht unbedingt erste Wahl sind. Die Komplettüberholung beim Motoreninstandsetzer ist da sicher die bessere Wahl, allerdings auch ca. einen Faktor 2 teurer. Als dritte Alternative kann ich Dir gegebenenfalls noch die Adresse eines Clubkollegens vermitteln, der sowohl überholte als auch geprüfte, gebrauchte Motoren anbietet. Das schont unter Umständen den Geldbeutel.

Nette Grüße
Achim Roll
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#13

Beitrag von stoffl » 28. Nov 2007, 06:36

Vielen Dank nochmal,

sollte ich mit der "kleinen" Lösung nicht weiterkommen,
melde ich mich nochmal wegen des AT-Motores.

Gruß
Stoffl

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#14

Beitrag von MH » 29. Nov 2007, 11:47

Stoffl, hier eine Abendlektüre zur M.G.-Motorenüberholung:

http://forum.oldtimer-info.de/showmessa ... N2Qtempid=
4A293832-AF1F-46D7-B186-EE0ECA523B42&login=1&section=2&thread=6261&xid=902821&startpoint=1

Grüße
manfred

cademidget
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#15

Beitrag von cademidget » 29. Nov 2007, 11:56

Hallo Stoffl,

nichts überstürzen !
Bevor Du den Kopf runterreißt würde ich erstmal die Kompression prüfen, ggffs. mit Öl in den kranken Zylinder und die Ergebnisse vergleichen....dann weißt Du schon mal mehr.
Mich macht Dein "normaler" Ölverbrauch stutzig, bei einem "größeren" Problem, sollte sich das bemerkbar machen. Vielleicht schließt auch ein Ventil schlecht, läuft der Motor denn gut und rund ?

Hast Du in Deinem Freundes/Bekanntenkreis nicht evtl. jemanden, der sich (wirklich!) auskennt und Dir helfen kann ? - dann fallen die Analysen manchmal leichter...

Viel Erfolg

Carsten

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