Verschmortes Kabel am Lenkradoverdriveschalter

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Günter Paul
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Verschmortes Kabel am Lenkradoverdriveschalter

#1

Beitrag von Günter Paul » 16. Sep 2007, 12:37

Hallo,MG-Freunde,seit Wochen lese ich mit Interesse Eure Beiträge zu unterschiedlichsten Problemen,mir kommt vieles bekannt vor,da ich im Laufe der Jahre-und das sind nun mehr als dreizig-immer wieder an meinem 71er MGB gearbeitet habe.Bevor ich zu meiner Frage komme stelle ich kurz das Fahrzeug vor,ich würde mich freuen,wenn einer der Vorbesitzer immer noch MG-Fan ist und vielleicht Zugang zu diesem Forum hat,dann weiß er wenigstens wo sich das Fahrzeug befindet und dass es immer noch in gutem Zustand ist.
Also angemeldet wurde der Wagen 1971 in Bonn von einem Brit.Botschaftssekretär der damals dort vertretenen Botschaft, sein Name war Mr.T.T.MACAN,1974 hat ihn der Student Heinz Schrage aus Bonn erworben,danach im Jahr 1975 der Medizinstudent Eberhard May ebenfalls in Bonn gemeldet.Ich habe den Wagen am 13.4.1976 übernommen an dem Tag hatte ich Geburtstag, habe mir dieses Geschenk gemacht, weil es höchste Zeit war,denn meine Frau war damals mit dem ersten Kind schwanger und es sind in den darauffolgenden Jahren immerhin vier geworden,insofern wäre der Jugendtraum zu einem späteren Zeitpunkt wahrscheinlich geplatzt. Nun zu meinem Problem:jahrelang habe ich Ärger mit den beiden 6 Volt Batterien wegen zu geringer Leistung gehabt,bis ich schließlich von Mercedes eine Batteriegrundplatte gekauft habe diese in den Kofferraum eingebaut und mit einer 12 Volt 88 Ah Batterie bestückt habe.Das Starten war danach ein Hochgenuß,während zuvor vor allem bei längeren Standzeiten tieftöniges Orgeln angesagt war,drehte der Anlasser jetzt wie ein Hochleistungsteil.Allerdings scheint das mit den 88Ah auch Konsequenzen gehabt zu haben,denn bei meiner anschließenden Fahrt qualmte es unterhalb der Armaturen...als ich dummerweise während der Fahrt dahin fasste,hatte ich flüssige Kabelmasse in der Hand,dass ich den Wagen vor Schmerz nicht verrissen habe wundert mich immer noch.Ich habe aus Angst vor Kabelbrand den Wagen abschleppen lassen,die anschließende Untersuchung zeigte folgendes Schadbild.Links und rechts vom am Lenkrad befindlichen Overdriveschalter war das stromführende Kabel(weiß)sowie das in Richtung Overdrive abgehende Kabel(gelb) auf einer Länge von ca 30 cm völlig verschmort,das Kabel am Magnetschalter sowie die sonst sichtbaren Kabel sind ok.Ich vermute dass entweder ein erhöhter Widerstand im Schalter oder gar Masseschluss im Schalter dafür verantwortlich ist.Ich habe die Kabel gekappt,fahre zur Zeit ohne Overdrive und werde die Reparatur während der Wintermonate angehen,ich weiß auch noch gar nicht inwieweit ich Versicherungsleistung in Anspruch nehmen kann..immerhin ist Kabelbrand,was ich bislang nicht wusste,in der Teikasko abgesichert.Meine Frage an Euch,hat jemand schon einmal die gleiche Erfahrung gemacht und an die Stromexperten sind 88 Ah vielleicht zuviel?

Vielen Dank und mit freundlichen Grüßen aus Gelsenkirchen

Günter Paul

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Hobi
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#2

Beitrag von Hobi » 16. Sep 2007, 19:18

Die Angabe Ah hat nichts mit der Stromstärke zu tun.

Das heißt nur, dass du - wenn du 1 A pro Stunde aus der Batterie entnimmst du das 88 Stunden machen kannst. Bei 2 A pro Stunde entsprechend nur 44 Stunden lang usw. usw.

Der Fehler muss wo anders gelegen haben...
Grüße
Holger

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#3

Beitrag von Ralph 7H » 17. Sep 2007, 10:36

Hallo Günter,

beim Alter des Autos ist natürlich der eine oder andere Eingriff in die Elektrik nicht unwarscheinlich, möglicherweise auch durch einen der Vorbesitzer bereits erfolgt.

Der Strom zum Oberdriveschalter kommt immer vom Zündschloss und wird durch einen weißen Draht zugeführt, der nur bei eingeschalteter Zündung Spannug führt. In deinem Auto befinden sich große graue Blockstecker an der Lenksäule. Sie verbinden den Bliker-/Fernlichtschalter und den Scheinenwischer-/Overdriveschalter mit dem Kabelbaum. hier können schon mal Kontaktprobleme zur Erwärmung führen.
Damit du einen leichten Einblick in die unterschiedlichen Kabel und deren Farbcodierung bekommst, hier ein nützlicher Link www.peterrenn.clara.net/archive4.html
Übersichtliche Schaltbilder aus den Bentley Manuals für den B findest du bei advanceautowires, den link habe ich vor einiger Zeit in die Archive auf dieser Seite eingestellt, mit der Funktion 'Suchen' wird er leicht zu finden sein.
Beachte bitte bei deinen Reparaturversuchen, dass es beim B zwei verschiedene Overdrives gegeben hat. Wenn in deinem Auto ein außenliegender Magnetschalter an Getriebe den Overdrive einrückt, handelt es sich um eine frühere Ausführung, möglicherweise nachgerüstet, aber mit Einrück- und Haltespule in einem Gehäuse und nicht wie bei der späten Ausführung nur ein internes Magnetventil.
Leider kann es bei der frühen Ausführung zu Kurzschlüssen der Windungen kommen, also prüfe erst mal was da eingebaut ist und verlasse dich nicht ausschließlich auf die Handbuchangaben, die beziehen sich immer auf den originalen Auslieferungszustand bei Herstellung.

Die größe der Batterie alleine hat aber, wie Hobi schon sagte, keinen Einfluss auf den Stromverlauf, der Fehler wird hinter dem weißen Kabel vom Zündschloss zum OD-Schalter, im Schalter, seinen Verbindungssteckern oder der OD Elektrik liegen, wenn nicht in diesem Kreis ein zusätzlicher (fremder) Anschluß von irgend jemand mal eingebastelt worden ist.

Wegen der Batteriegröße könnte sich noch eine weitere Frage ergeben in Hinsicht auf die eingebaute Lichtmaschine und deren Ladevermögen. Das würde aber ein separates Thema sein.

Gruß vom Niederrhein

Ralph

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Günter Paul
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#4

Beitrag von Günter Paul » 17. Sep 2007, 15:59

Hallo Ralph,
zunächst vorweg meinen Dank an Holger für den schnellen Hinweis der mir so eindeutig bislang noch nicht klar war--bei dem,was Du schreibst,ist mir gerade ein "Licht"aufgegangen...ich habe vergessen darauf hinzuweisen,dass die Abschmelzung genau an dem von Dir angesprochenen grauen Blockstecker begonnen hat und zwar für beide nebeneinnanderliegenden Kabel,gelb und weiß..ich bin mir ziemlich sicher,dass es sich um Deinen Hinweis auf Kontaktprobleme handelt,der Stecker jedenfalls war in diesem Bereich völlig verschmolzen.Ich hatte nach dem Einbau dieser 88Ah "Traktorbatterie"befürchtet,dass im Fall von Kontaktproblemen durch die hohe Leistungskapazität evtl.eher ein Schaden zustande kommt??An der Elektrik hat zum Glück noch kein Vorbesitzer gearbeitetDennoch werde ich bei der Neuverkabelung eine zusätzliche Leitungssicherung einbauen,ich habe zwar die späte Magnetventilschaltung mit einer sehr geringen Stromaufnahme aber der Weg dahin ist lang und man weiß ja nie..dient auch sicher nur der eigenen Beruhigung.
Nochmals vielen Dank für Deine Hilfe!
Mit freundlichen Grüßen aus Gelsenkirchen
Günter Paul

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Verschmortes Kabel am Lenradoverdriveschalter

#5

Beitrag von Günter Paul » 28. Sep 2007, 16:59

Hallo MG Freunde,
ist erledigt,mein Overdrive schaltet wieder butterweich.Es lag an dem erhöhten Übergangswiderstand des Lenkradschalters,der ja immerhin seit 36 Jahren eingebaut ist.
Wen der Weg dorthin interessiert findet meine Schreiben bei Gundolfs Beitrag Elektrik-Tricks.

Grüße aus Gelsenkirchen
Günter Paul

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