Vergaserfrage Midget

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Mathias Tolle
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Vergaserfrage Midget

#1

Beitrag von Mathias Tolle » 14. Okt 2005, 10:32

Hallo zusammen,

ich brauche mal den Rat der Fachleute. Es geht um meinem Midget Bj 69, US Import, Motor 12CDH (1275ccm) mit K&N Luftfilter.
Ich habe festgestellt, dass die Kerzen der hinteren beiden Zylinder schwarz sind, während die vorderen beiden rehbraun (=i.O.) sind. Beim Kaltstart benötige ich kaum Kaltstarter, da mir sonst der 3. Zylinder absäuft. Sonst läuft der Motor gut. Ich habe mich gestern mal dran gemacht, die Ursachen zu klären und bin zu folgendem Ergebnis gekommen: der vordere Vergaserdüsenstock ist ca. 2 mm von der Oberkannte runtergedreht, soweit i.O.. Der hintere Vergaserdüsenstock ist fast an der Oberkannte! Nach meinem Verständnis also sehr mager eingestellt, läuft aber trotzdem zu fett.
Dann habe ich die Düsennadeln überprüft, ob bei beiden auch die gleichen drin sind Bild . Waren es. Aber eingebaut sind AAC Nadeln, die ich in der Nadelliste ( http://www.1978mgmidget.com/Tuning_SU_Carbs.pdf ) nicht gefunden habe. Standard wäre AN. Das erklärt zwar nicht den Unterschied zwischen vorn und hinten, ist aber trotzdem komisch. Wenn ich lt. Düsenliste die AA nehme, ist diese noch fetter als die H6, die als fett vorgeschriebn ist.
Kaltstarter war korrekt eingestellt und bei beiden Vergasern nicht aktiv (Wäre auch noch eine Idee gewesen).
Ich werde den hinteren Vergaser mal auf die korrekten 2 Umdrehungen unter Oberkannte einstellen und mir nach einiger Zeit das Kerzenbild anschauen.
Hat Jemand eine Erklärung für das Phänomen?

Viele Grüße
Mathias

ARTuwe
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#2

Beitrag von ARTuwe » 14. Okt 2005, 11:51

Hallo Mathias,

was ist mit dem Dämpferöl und den Luftfiltern?

Sind die Drosselklappenwellen noch dicht?

Schliesst das Schwimmerkammer Ventil des entsprechenden Vergasers richtig?

Bei David Vizard ist die Nadel AAC nirgends für A-Motoren verzeichnet. Für den "normalen 1275er verlangt er rote Federn und die Nadel M

Gruss aus dem Schrauberland

Uwe

Mathias Tolle
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#3

Beitrag von Mathias Tolle » 14. Okt 2005, 12:09

Hallo Uwe,

danke für die Hinweise.
Dämpferöl war in beiden eine dünne, rote Flüssigkeit bis oben aufgefüllt, Luftfilter K&N, die Drosselklappenwelle ist einigermaßen dicht, würde aber eher zu einer Abmagerung als zu einer Überfettung führen.
Das Schwimmerkammerventil schließt zwar korrekt (läuft kein Benzin über), aber das Benzinniveau könnte ein Punkt sein. Werde ich mal überprüfen.
Meine Angaben zur Standardnadel beziehen sich auf das Werkstatthandbuch und o.g. Einstellbuch.

Danke für die Hinweise. Noch jemand eine Idee?
Grüße
Mathias

Jörn
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#4

Beitrag von Jörn » 14. Okt 2005, 12:27

Mathias,
überprüfe mal die Spiralfeder, die am Chokegestänge den Düsenstock bei normalem Betrieb nach oben drückt. Diese Feder ist am Vergasergehäuse an einer kleinen "Nase" eingehackt.
Bei meinem C hatte ich ein ähnliches Problem mit ungleichem Gemisch und habe festgestellt, dass die Feder von der Nase abgeruscht war. Das führte dazu, dass der hintere Düsenstock grundsätzlich etwa 5 mm tiefer stand als der vordere.

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chris_c
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#5

Beitrag von chris_c » 14. Okt 2005, 18:05

Hallo,

bei meinem MkIII, Bj. 10/73 waren AAC-Nadeln Standard. Laut Terry Horler: Original Sprite & Midget gilt das für alle 12V778, 12CD ab #8701 und alle 12CJ Motoren.

Gruß,
Christopher

P.S. Nachtrag: Haynes sieht das genauso.

[Dieser Beitrag wurde von chris_c am 14.10.2005 editiert.]

Mathias Tolle
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#6

Beitrag von Mathias Tolle » 17. Okt 2005, 13:04

@ Christopher: danke, dann sind es also doch die richtigen.
@ Jörn, die Rückholfedern für den Choke sind drin, der Choke ist im Normalbetrieb nicht in Betrieb.

Nach dem ich den hinteren Vergaser 1/4 Umdrehung reingedreht habe, er steht nun abschließend mit der Oberkante! war der Motor deutlich zu mager. Trotzdem hat er beim Beschleunigen leichte Qualmwolken ausgespuckt.
Meine Schlussfolgerung: Die Kerzenfarbe der hinteren beiden Vergaser scheint durch Öl schwarz gefärbt zu sein. Obwohl mein Ölverbrauch noch im Normalen ist und die Kompression bei allen 4 Zylindern bei 12 Bar liegt!
Ich werde erst mal die Vergaser wieder fetter stellen, damit der Kleine wieder vernünftig läuft. Alles andere wird die Zukunft zeigen Bild , oder hat noch jemand eine Idee?

Viele Grüße
Mathias

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#7

Beitrag von jupp1000 » 17. Okt 2005, 20:06

Hallo Mathias,

tausch doch mal die Naden gegeneinander. Auch wenn die Bezeichnung gleich ist, können die Nadeln durch Verschleiß oder "Tuningversuche" des Vorbesitzers mittlerweile unterschiedlich sein. Ich kenne Menschen, die an den Nadeln rumschleifen. Wenn man bedenkt wieviele Nadeltypen es gibt, die mit bloßem Auge kaum zu unterscheiden sind......

Gruß
Heinz #1565

LOPE
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#8

Beitrag von LOPE » 17. Okt 2005, 22:20

Hallo Mathias, da fällt mir noch etwas ein - für meinen Sprite hatte ich mal einen "fachmännisch überholten" Vergaser gekauft und auch unbesehen eingebaut. Ähnliche probleme wie Du sie hast waren die Folge un die Ursache: Die Düsenstöcke waren tatsächlich unterschiedlich lang (ca. 4 mm)!!! Also besser mal nachmessen. Wie sieht übrigens die Synchronität aus bei Deinen Vergasern?
Gruß Lothar

Mathias Tolle
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#9

Beitrag von Mathias Tolle » 28. Okt 2005, 12:56

Hallo zusammen,

zunächst vielen Dank für die Tipps!
Momentaner Stand der Untersuchung:
Zum einen bekomme ich die Vergaser nicht richtig korrekt eingestellt. Ich war gestern bei einer CO Messung (auch weil ich leider AU benötige). Anfangsmessung mit 2 Umdr. runtergedr. Düsenstöcken: 8,5% CO, nach hochdrehen bis zum Abschluss des Düsenstocks bei beiden Verg.: 5,5%. Mit dieser Einstellung fährt der Kleine noch ganz i.O., kommt mir aber schon grenzwertig Richtung zu mager vor. Ich werde meine Düsennadeln mal ausmessen, ob sie manipuliert wurden.
Kann mir jemand die Maße der AAC Nadel mitteilen?
Weiterhin hat der Kleine die Macke, dass er manchmal, wohlgemerkt nur manchmal, hinten richtig blaue Wolken Öl rauspustet, meist wenn ich etwas mehr Gas gebe. Ich denke, dass das die Kerzen im 2. und 3. Zylinder schwarz färbte und nicht die Vergasereinstellung. Ich habe übrigens noch mal die Kompression gemessen: alle Zylinder 12 bar, also i.O. Weiss jemand eine Ursache dafür?

Viele Grüße
Mathias

Axel Krug
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#10

Beitrag von Axel Krug » 28. Okt 2005, 14:40

Hallo Mathias,

hab dir eine Mail geschickt, da sollten die Maße der nadeln drin sein und auch ein kleines Tool zum Vergleichen von Nadeln. Das mit der ASU ist bei unseren MGs immer das gleiche, entweder Werte für Plakette knapp erreicht oder man kann ordentlich fahren mit dem kleinen.... beides geht nicht! Beim richtigen ASU-Werkstatt-Partner werden auch nicht die Vergaser verstellt sondern der Ort für die Meßsonde passend gewählt ;-)
Wir haben übrigens Gabis Midget auf HIF6 umgestellt, keine Synchronisierung erforderlich und er rennt wie die Sau :-)
Die blauen Wolken "riechen" ja eher nach Öl, da kommt vielleicht die Kopfdichtung in Frage mit einer kleinen Schwachstelle zu einem Ölkanal.
Gruß
Axel

Mathias Tolle
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#11

Beitrag von Mathias Tolle » 28. Okt 2005, 15:48

Danke an Axel und auch Alexander, der mir ebenfalls per Mail einige Infos gesendet hat. Ich halte Euch auf dem Laufenden.

Ein schönes MG-Wochenende wünscht
Mathias

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#12

Beitrag von Mathias Tolle » 2. Nov 2005, 13:04

Hallo zusammen,

die Ursache scheint gefunden:
Die Düsenstöcke waren nicht richtig zentriert, sodass die Düsennadeln an den Düsenstöcken geschliffen haben. Dies führte zum Abschleifen der Düsennadeln, die im oberen und mittleren Bereich dadurch immer fetter wurden.
Das Schleifen ist bei den H2S Vergasern mit flexibler Düsenhalterung schwieriger zu bemerken, da die Nadel eben flexibler gelagert ist. Bei meinem MGA (H6) ist die Nadel fest, d.h. wenn sie nicht gut zentriert ist, klemmt der Vergaserkolben. Bei den H2S mit flexibler Nadelhalterung (ist nicht bei allen H2S) gibt die Nadel etwas nach und schleift dabei am Düsenstock, wobei der Kolben aber nicht festhängt und scheinbar gängig ist.

Deshalb als Tipp an Alle mit dieser Art von Vergasern: die Zentrierung sehr genau durchführen und evtl. noch mal überprüfen.

Vielen Grüße
Mathias

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#13

Beitrag von Mathias Tolle » 21. Jun 2006, 13:39

Hallo zusammen,

hier noch mal ein Update zu meiner Frage:
An den neuen Düsen hat es nicht allein gelegen. Eine korrekte Einstellung war damit ebenfalls nicht möglich. Lt. einem Hinweis von Bob Tyler auf der TC habe ich auch noch die Düsenstöcke getauscht, und siehe da, alles funktioniert :D ! Bereits mit den korrekten 2 Umdrehungen von Oberkante Vergaser lief der Motor gut, aber ein wenig zu mager. 1/2 Umdrehung runter und alle 4 Zylinder haben rehbraune Zündkerzen. Mal sehen, was die nächste AU im Herbst bringt.

Viele Grüße
Mathias

HarryM
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#14

Beitrag von HarryM » 21. Jun 2006, 20:51

:mrgreen:

Hi Mathias,
nur interesse halber: War einer deiner Düsenstöcke aus schwarzem Plastik und der andere rot?

mfG
Harry

Übrigens die HS2 mit biased needles werden nicht mehr zentriert. Geht auch garnicht mehr.

Mathias Tolle
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#15

Beitrag von Mathias Tolle » 22. Jun 2006, 09:11

Hallo Harry,
nein, sie waren beide aus Messing. Die neuen Düsenstöcke waren aber mit farblichen Plastikkappen gekennzeichnet, da sie vorn und hinten unterschiedliche Chokeverschraubung hatten.
Mit der Justierung hast Du eigentlich recht, trotzdem muss man ggf. eine Grobjustierung durchführen, damit der Kolben mit Nadel sich frei bewegt.
Bei dieser Konstruktion sind Nadeln und Düsenstöcke Verschleißteile, die wohl nach den Laufzeiten unserer Oldies doch mal gewechselt werden müssen. Bei den fest montierten und zentrierten Düsennadeln hast Du keinen Verschleiß, da sie den Düsenstock nicht berühren. Muss man nur wissen ;)

Viele Grüße
Mathias

HarryM
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#16

Beitrag von HarryM » 22. Jun 2006, 14:33

:mrgreen:

sorry Mathias, aber da haben wir uns wohl missverstanden. Natürlich sind die Düsen selbst aus Messing. Ich meinte die Plastikteile der Düsenstöcke die nach dem Einbau noch unten rausstehen und an denen die Chokebetätigung befestigt ist. Ich kenne die nur beide in rot für .090 Düsen egal ob vorn oder hinten. Und die schwarzen sind meines Wissens nach .100 Düsen.

mfG
Harry

Mathias Tolle
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#17

Beitrag von Mathias Tolle » 22. Jun 2006, 16:17

Hallo Harry,
dieses Teil des Düsenstocks war bei den alten Teilen schwarz und bei den neuen auch schwarz. Ich habe sie nicht gemessen, es sollten aber doch .090er sein. Wie auch immer, die neuen scheinen richtig zu sein :)

Viele Grüße
Mathias

P.S.: die unterschiedliche Farbkennzeichnung war lediglich eine Plastikkappe am flexiblen Ende des Düsenstock, den man zur Montage abnehmen muss.

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