Zylinderkopfmontage MGB

Passt mal wieder nichts zusammen? Ein Ersatzteil ist nicht mehr lieferbar? MG Drivers sind hilfsbereit - und helfen sich in diesem Forum gegenseitig.

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Nob
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Zylinderkopfmontage MGB

#1

Beitrag von Nob » 12. Jun 2007, 09:54

Hallo MG Gemeinde,

werde am Wochende den Zylinderkopf, den ich nach 30.000 km habe überholen lassen (siehe auch Beitag Ventilspiel vor einigen Tagen), montieren. Müssen die Zylinderkopfschrauben erneuert werden. Ich habe mal gelesen, das bei Dehnschrauben eine komplette Erneuerung empfehlenswert ist.
Grüße aus dem Ölsumpf
Norbert

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Ralph 7H
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#2

Beitrag von Ralph 7H » 12. Jun 2007, 12:09

Hallo Norbert,

wenn du sicher bist, dass die Bolzen auch nicht mehr als die besagten 30 Tkm alt sind, würde ich es bei meinem Auto riskieren, solange es sich um einen sonst serienmmäßigen Motor handelt, sie wieder zu verwenden.
Wie alt die aber wirklich sind kannst du, je nach Überholbetrieb deines Motors, nur mutmaßen. Entscheide also nach deiner eigenen Einschätzung!
Was du aber unbedingt beachten solltest ist die Verwendung der richtigen Unterlegscheiben der Zylinderkopfmuttern, also die gehärteten und nicht irgend welche passenden. Die Gewindebolzen sollten sauber sein, Anrostungen sind nicht O.K., die Gewinde der Muttern werden mit Kupferpaste geschmiert, auf leichtgängigkeit geprüft und entsprechend der Angaben im Handbuch angezogen.
Wenn du die OEM Dichtung verwendest, achte darauf, dass es Hinweise gegeben hat die vor Gebrauch zu wässern, bei der Payen Compositdichtung ist darauf zu achten, dass alle Kontaktflächen entfettet worden sind.
Über das Nachziehen dieser Dichtung ist kontrovers diskutiert worden. Meine Erfahrung nach 1000 Km hat mich dann aber doch zum Drehmomentschlüssel greifen lassen denn das Anzugsdrehmoment der Payen Dichtung hatte sehr stark nachgelassen.

Gruß vom Niederrhein
Ralph

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Nob
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Zylinderkopf MGB

#3

Beitrag von Nob » 12. Jun 2007, 13:08

Danke für Deine schnelle Antwort und die guten Tipps.
Handelt es sich denn überhaupt um Dehnschrauben ?

Grüße Norbert

Mathias Tolle
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#4

Beitrag von Mathias Tolle » 12. Jun 2007, 14:59

Hallo Norbert,
die Frage habe ich mir auch gerade gestellt. Ich kann hier leider nur für den MGA sprechen, der hat keine Dehnschrauben.
Falls die MGB Experten auch der Meinung sind, dass keine Dehnschrauben verwendet werden, dann empfehle ich Dir gehärtete Kopfschrauben. Sie sind zwar deutlich teurer, aber sie scheren nicht ab! Ich kenne einige MGA Besitzer, die mächtig geflucht haben, als dieses beim Festziehen passierte. Und natürlich reißen die (nach Murphys Gesetz) immer unten ab. Viel Spaß beim Reparieren in so einem Fall :wink: !

Viel Erfolg
Mathias

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Ralph 7H
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#5

Beitrag von Ralph 7H » 12. Jun 2007, 18:43

Hallo Norbert,

die Stehbolzen für den B-Serie Motor sind hochzugfest. Dehnbolzen sind es jedoch nicht.
Es gibt sie jedoch in unterschiedlichen Festigkeiten und Qualitäten und No Name billig ist neu oft schlechter als Original und alt.
Gute und verlässliche Qualität bietet Chris Betson zu günstigen Preisen an. Schau mal in seinen Shop unter www.octarine-services.co.uk

Gruß vom Niederrhein
Ralph

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#6

Beitrag von jupp1000 » 12. Jun 2007, 23:45

Hallo Ralph,

wie hast du festgestellt, dass die Payen Dichtung nachgelassen hat. Hast du mit dem Drehmomentschlüssel nachgedreht?
Eigentlich sollten die Muttern ja leicht gelöst, und dann wieder auf das angegebene Drehmoment angezogen werden.

Ich habe nach dem Wechsel vor 2 Jahren und ca. 10.000 km nicht nachgezogen und die Dichtungsflächen gaaaanz leicht eingeölt. Bisher keine Probleme.
schöne Grüße

Heinz #1565

Jörn
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#7

Beitrag von Jörn » 13. Jun 2007, 09:48

Also, der B hat keine Dehnschrauben, übrigens auch die übrigen Motoren unserer Lieblinge (BMC A, BMC B und BMC C) nicht.
Meine Erfahrung mir neuen Zylinderkopfschrauben ist, dass die mit 50% Trefferquote vor Erreichen des geforderten Anzugsmoments reissen.

Am MGB wie an meinem MGC habe ich bisher immer die alten bolzen wieder verwendet, ohne Probleme. Beide Motoren sind seit vielen Jahren und mindestens je 50.000 km dicht und kerngesund.

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Ralph 7H
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#8

Beitrag von Ralph 7H » 13. Jun 2007, 12:10

Hallo Heinz,

nachdem ich den Eindruck hatte, dass Öl ins Kühlwasser kam, habe ich den Drehmomentschlüssel auf 6 KpM eingestellt und als'letzten Versuch' mal in der Anzugsreihenfolge probiert was passiert.
Unisono konnte ich alle 11 Muttern ca. 180 Grad nachziehen bis der Schlüssel rastete.
Natürlich habe ich das dann nochmals geprüft und nach Werkstatthandbuch auf die Leyland Angaben berichtigt.
Seither scheint es keine negative Veränderung mehr gegeben zu haben.

Normalerweise ist das Nachziehen der Kopfschrauben bei der Payen Dichtung auch logisch, wie ich finde. Das Harz plastifiziert bei zunehmender Temperatur und füllt die Spuren vom Planen auf den Dichtflächen von Block und Kopf aus. Aus dem Grund sollten die auch entfettet sein.
Bei einem vorgegebene Harzanteil der Dichtung entsteht natürlich ein gewisser Schwund durch das 'Aufbacken' diese Prepeg Lamilats der Dichtung und erklärt den Unterschied zwischen dem ursprünglichen Anzgsmoment und dem anschließend festgestellten.

Natürlich muss ich zusätzlich erklären, dass mein 1868er Motor nicht so ganz 'stock' ist. Verdichtung ist 11,5 geometrisch, Ralley stage head, Competition Ölpumpe und Öldruckventil haben dabei sicher auch einen gewissen Einfluss gehabt.

Gruß vom Niederrhein
Ralph

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Nob
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Zylinderkopf

#9

Beitrag von Nob » 21. Jun 2007, 10:56

Habe gestern den überholten Zylinderkopf montiert. Alle Schrauben (habe die alten genommen) nach Vorschrift mit Drehmomentschlüssel angezogen. Dabei sind die Gewinde von 2 Stehbolzen der Kipphebelwelle zerstört worden. Ersatz besorgt und nach 3 Stunden war mit viel Sorgalt alles montiert. Auf der Probefahrt stellten sich Probleme im oberen Drehzahlbereich ein.Der Schreck war groß. Nach langer Suche wurde das Problem gefunden und zwar war der Unterdruckschlauch zum Vergaser porös und schloß nicht mehr luftdicht an den Anschlüssen.
Jetzt ist alles o.K. Danke für eure Hilfe !
Norbert

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Re: Zylinderkopfmontage MGB

#10

Beitrag von MGB-Achim-SG » 23. Okt 2023, 12:16

Hallo,
der Text ist von 2007,
ist das immer noch gültig, das der MGB keine Dehnschrauben hat und somit die alten Schrauben wieder verwendet werden können?
Grüße Achim


Ach ja, Stevens bietet einen kompletten Dichtsatz für den Zylinderkopf für 59 Euro an.
Ich halte sehr viel von Stevens, aber kann der Dichtsatz was taugen?
#345
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Günter Paul
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Re: Zylinderkopfmontage MGB

#11

Beitrag von Günter Paul » 23. Okt 2023, 12:38

MGB-Achim-SG hat geschrieben: 23. Okt 2023, 12:16 Hallo,
der Text ist von 2007,
ist das immer noch gültig, das der MGB keine Dehnschrauben hat und somit die alten Schrauben wieder verwendet werden können?
Grüße Achim


Ach ja, Stevens bietet einen kompletten Dichtsatz für den Zylinderkopf für 59 Euro an.
Ich halte sehr viel von Stevens, aber kann der Dichtsatz was taugen?
Ruf Stevens an und stelle ihm genau diese Frage, der Mann ist vom Fach, genießt hier einen guten Ruf und gehört auch zu meiner Empfehlung.
Der hat auch schon abgelehnt mir etwas von seinen angebotenen Sachen zu verkaufen, hab`mich damals nur gefragt, warum sie im Angebot waren, aber wie auch immer, frag ihn.
Gruß
Günter
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Re: Zylinderkopfmontage MGB

#12

Beitrag von Norbert Sch » 23. Okt 2023, 13:12

Hallo Achim,

als ich letztes Jahr mit meinem Kopf dem Motorenbauer meines Vertrauens war, stellte ich auch die Frage bezüglich der Bolzen. Er war der Meinung, dass ich diese wieder verwenden sollte. Das habe ich getan.

Den Dichtsatz, den Stevens anbietet, habe ich auch schon verbaut. Bekannter Hersteller. Wertiger Eindruck. Hat alles gepasst und ist mit Sicherheit besser, als so manch andere Kopfdichtung, die ich schon gesehen habe.
Gruss
Norbert

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Re: Zylinderkopfmontage MGB

#13

Beitrag von marc-ks » 23. Okt 2023, 15:20

Da gibt es keine Schrauben, das sind Stehbolzen mit Muttern. Ich würde die Stehbolzen, Muttern und Scheiben weiter verwenden. Wenn der berühmte, ich glaube dritte Stehbolzen von hinten, auf der Verteilerseite festgerostet ist (hier hat die Bohrung im Kopf einen geringeren Durchmesser), sollte dieser erneuert werden. Merkt man aber bei der Demontage. Alternativ gibt es die Sätze von ARP.
Grüße Marc
#2315

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Re: Zylinderkopfmontage MGB

#14

Beitrag von MGB-Achim-SG » 29. Okt 2023, 19:04

Hallo,
kleine zwischenmeldung;
der Zylinderkopf ist ab, und Mark, du hattest Recht, am dritten Stehbolzen klemmte der Zylinderkopf bei der Demontage.
Aber der Stehbolzen lies sich leicht herausschrauben, und dann ging auch der Kopf gut ab.
Zu meiner Überraschung musste ich feststellen: nichts.....
Zylinderkopfdichtung nicht durch zwischen den Bohrungen, der Kopf sieht an den Stellen auch noch gut aus.
Ich werden den Kopf aber trotzdem säubern und mit einer Rot/Weiß Prüfung auf Risse untersuchen (weiß jetzt gerade nicht wie das Zeug heißt, hab ich beruflich öfters gebraucht und da nur so genannt)
Zu meiner Schande muss ich auch sagen, ich war etwas zu fett unterwegs (damit meine ich jetzt die Vergasereinstellung und nicht meine Leibesfülle :-) )
Aber merkwürdiger weise war der 2 + 3 Zylinder verrußt. Der 1 + 4 Zylinder hatten braune Ventile.
Passt nicht zu der Vergaseraufteilung.... merkwürdig.
20231029_123540-k.jpg
Aber alle 4 Zündkerzen waren verrußt....
Mit nem Haarlineal mal quer über die Stege gehalten um den Lichtspalt zu prüfen, sieht auch gut aus..

Ich werde jetzt mal Benzin in die Brennräume des Zylinderkopfes schütten, mal schauen wie lange die Ventile dicht sind.

Aber warum der jetzt ins Kühlwasser bläst ???? ( das Kühlwasser sieht noch farblich so aus wie ich es vor 2 1/2 Jahren neu befüllt hatte)
Mal schauen ob ich noch was finde....
Grüße Achim
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#345
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Re: Zylinderkopfmontage MGB

#15

Beitrag von marc-ks » 29. Okt 2023, 19:55

Deine Ventilteller sitzen sehr tief, vielleicht solltest Du Dir die Ventilsitze und das Spiel in den Führungen anschauen. Hast Du viel Öl verbraucht? Hast Du vor der Demontage im Kühler eine Druckverlustprüfung gemacht?
Grüße Marc
#2315

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