Zündschloss defekt?

[Matthias]

Hallo zusammen,

mein 73er B aus deutscher Erstauslieferung, d.h. mit Sicherheitslenksäule und Zünd-/Lenkradschloss nervt mit kurzzeitigen, kompletten Zündaussetzern, die nach 20 Kilometern für einige Minuten immer wieder auftreten und dann wie durch ein Wunder wieder verschwinden. Die Zündspule kann als Ursache ausgeschlossen werden. Ein Tausch hat keine Veränderung gebracht. Auch konnte ich keine defekten Kabel feststellen. Deshalb, und weil in einem Fall der Zündstrom auch bei abgestellter Zündung ungerührt weiter floss, gehe ich davon aus dass mein Zündschloss nach 44 Jahren den Geist aufgibt. Ich möchte das Zündschloss aus Originalitätsgründen aber nur ungern ersetzen.

Hat jemand von Euch schon einmal ein Zündschloss des Typs, das in meinem B verbaut ist, überholt, oder weiß, ob die Kontaktprobleme im Zündschloss mit Hausmitteln zu beheben sind.

Und wenn ich doch das Zündschloss ersetzen muss, dann ware es schön zu wissen, ob schon einmal jemand ein solches Zündschloss auf die Schließung des originalen Zündschlosses umgebaut hat, so dass der originale Schlüssel weiter verwendet werden kann. Für das Zündschloss imBlecharmaturenbrett wurde das ja kürzlich hier beschrieben.

[Ralph 7H]

Hallo Matthias,

wenn ich mich nicht täusche, ist der elektrische Teil des Zündschlosses mit zwei sehr kleinen Schrauben an der Mechanik angebaut.
Prüfe das einfach mal ein deinem B. Meines Wissens, ist diese Konstruktion bei allen B mit der Sicherheitslenksäule identisch.

Hoffe das hilft dir weiter. Die Schaltereinheit wird zwar nicht bei den bekannten MG-Teilehändlern angeboten, Das Zündschloss in deinem B ist aber nichts exotisches. es wurde in vielen Autos von BL für den Export eingesetzt. Ein Blick über den 'Tellerrand' ist also zweckmäßig...

Safety Fast !

Ralph

[Matthias]

Danke für den Tipp, Ralph!

ich schaue mir das in den nächsten Tagen an. Vielleicht last sich das Kontaktstück ja instandsetzen. Als Ersatzteil taucht es zumindest im Katalog des großen Ls nicht auf. Nur das komplette Zündschloss. Und das hat dann laut Bild schon den neueren, kunststoffummantelten Schlüssel, den es 73 noch nicht gab. Deshalb möchte ich das alte Schloss ja auch erhalten.

[PM]

Hallo Matthias,

Wie Ralph schon schrieb besteht das Zündschloss aus 2 Teilen:
Von Rechts bis zur Mitte Mechanik zum Blockieren der Lenksäule und von Links wird eine Schalteinheit reingesetzt (auf dem Bild unter der grauen Gummikappe).
Leider gibt es verschiedene Ausführungen mit unterschiedlichen Kabelfarben.
Im Zweifelsfall Kabelbrücken mit Bullet Steckern erstellen und die Zündung kurzschliessen.
So kannst Du auch prüfen, ob wirklich die Schalteinheit defekt ist.
Good luck und

Grüße vom sonnigen linken Niedrrhein
Peter

[Noddy]

Hallo

Hast Du schon das Schloss als Übeltäter identifiziert?

Ein Verdächtiger wäre noch der Drehzahlmesser, falls die Spannung für die Zündspule da durchgeschleift is. In dem Fall lassen sich die beiden Stecker aus dem DZM abziehen und ineinander stecken, als Prüfung.

Ansonsten habe im Forum einen guten Tip zum überbrücken gelesen, die Zündung vom Standlicht aus versorgen. Dann lässt sich die Zündung über das Licht an und aus schalten.

Grüße

Micha

[Josef Eckert]

Hallo Matthias,
Wenn es ein Neiman-Schloß ist (ist bei meinem 65er Sprite verbaut) wurden die gleichen Schlösser auch im VW Käfer verbaut. Wenn Du nur den Elektrik-Teil brauchst würde ich mal nach Gebrauchten suchen.

PS: Ich habe mir, da ich Originalteile liebe, schon vor einiger Zeit Schalter, Leuchten, etc. als gute Original-Gebrauchtteile besorgt. Z.B. der Beaulieu-Teilemarkt ist da ideal zum suchen. So habe ich im Falle eines Falles eine gute Reserve.
Gruß
Josef

[Günter Paul]

Hallo zusammen..
Eine der häßlichsten Erinnerungen , die ich an diesen Wagen sprich Zündschloß habe .
Jedesmal , wenn ich unterwegs war plötzlich dieses Ausfallen , am ärgelichsten , wenn man auf der Kreuzung stand !
Die rote Kontrolleuchte ließ sich durch wackeln an und aus machen , das war`s dann für mein Zündschloss .
Müsste wohl 10 Jahre her sein , als ich es auswechselte .
Eine Kleinigkeit und danach das Gefühl ein neues Auto zu haben , Schlüssel rein und dann die Stufen drehen alles wunderbar fest , ich habe es nicht bereut , vorher war überhaupt keine Festigkeit mehr da , der Schlüssel ist fast von allein herausgefallen , alles war labberig .
Also meine Empfehlung , neues Schloss .
Gruß
Günter

[Betty]

Ha, da erinnere ich mich an eine halbe schlaflose Nacht auf einem sehr dunklen Parkplatz an der Mosel.
Ich kam allein von relativ weit her Richtung Heimat, Freitag 23.00 Uhr, 12 Km bis daheim, MGB ging einfach aus, Licht blieb an, auf den Parkplatz gerollt. Verdammt duster. Ein Gefummel ging natürlich los, das Zündschloß hatte mich nicht zum ersten mal verlassen, hatte das nie ernst genommen. An diesem Abend ging zunächst nichts mehr. Es kam auch kein Auto vorbei. Ich versuchte "hundertmal " zu starten.....nichts. Batterie hoffentlich noch potent. Um 1.00 Uhr der letzte Startversuch, ein Wunder geschah, .........brumm. Ab nach Hause, ohne Zwischenfälle,
Ein paar Tage später besorgte ich mir ein anderes Schloß, damit war sämtlicher Ärger behoben. Das defekte Schloß habe ich noch. Mein B war von 1972. 220.000 km.
Viel Erfolg bei der Instandsetzung. GERD

[Matthias]

Hallo

Ein Verdächtiger wäre noch der Drehzahlmesser, falls die Spannung für die Zündspule da durchgeschleift is. In dem Fall lassen sich die beiden Stecker aus dem DZM abziehen und ineinander stecken, als Prüfung.



Micha

Guter Tipp. Den Drehzahlmesser hatte ich nicht in Verdacht. Das werde ich noch prüfen. Überbrücken werde ich auch noch, um ganz sicher zu sein.

[Ralph 7H]

Hallo Matthias,

der DZM erhält seine Impulse über einen internen 'Ballon'-Trafo. Fehlfunktionen sind dabei eigentlich nicht zu erwarten. Die primäre Wicklung schleift den Zündstrom zur Zündspule durch, die sekundäre liefert den Frequenzimpuls für das Instrument. Außer Übergangsfehlern an den Steckverbindungen ist dort ein Fehler absolut nicht anzunehmen.

Kann es sein, dass das dünne Kabel zwischen Anschluss und Kontaktplatte im Zündverteiler (bei Verteilern mit Vakuumverstellung; liegt auf der Kontaktplatte im Gehäuse des Verteilers) im laufe der Zeit gelitten hat und zu spontanen Masseschlüssen oder Unterbrechungen führt? Sichtprüfung und Durchgangsmessung unter Bewegung schaffen dort Gewissheit.

Safety Fast !

Ralph

[Günter Paul]

Hallo Ralph..
Hatte ich auch schon , merkwürdig , man muss den Wagen nur lange genug fahren , dann erlebt man es .
Bei mir war es noch das Stoffummantelte Kabel welches zu Ausfällen führte , innen hing es nur noch an wenigen Drähten , ich hätte es schon bei der Zündeinstellung merken müssen , die Prüflampe war wesentlich weniger hell als normal .
Messen schafft in der Tat sofort Klarheit .
Gruß
Günter

[JuanLopez]

Hallo,

das dünne Kabel mit Masse erklärt aber nicht die Tatsache, dass Matthias die Zündung ausmachen kann und der Wagen trotzdem weiterläuft. Alls andere wäre damit erklärt.

[Matthias]

Nochmals veien Dank für alle Tipps. Ich werde mich in den nächsten Tagen auf die Suche machen und dann berichten. Kann aber job- und familiar bedingt etwas dauern.

@Ralph: Das Kabel, das Du meinst, hat mich in den Wahnsinn getrieben, als ich den B 1985 bekommen habe. Der heute verbaute Zünverteiler (ein Lucas Originalteil) hat zwar auch schon etliche Jahre auf dem Buckel, allerdings ist das Auto in dieser Zeit sicher nicht mehr als 30.000 km gefahren. Von daher glaube ich eigentlich nicht, dass es kaputt ist. Aber man soll niemals nie sagen.