Mein Gummiboot V8 - auf dem Weg zum 'fertigen' Auto

Der Name sagt eigentlich fast schon alles - der lockere Plausch rund um das Thema MG und andere britische Fahrzeuge ist hier die Hauptsache.

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Re: Mein Gummiboot V8 - auf dem Weg zum 'fertigen' Auto

#31

Beitrag von AGausB » 16. Feb 2017, 19:39

Hallo Olaf,

vielen Dank für Deine Hinweise ... ich werd' die mal im Kopf bzw im Auge behalten und evtl. den Betrag den ich zurückhalten wollte noch etwas höher ansetzen ...

Nachdem ich ja gerade noch die Lima herausputze, habe ich nach dem Gespräch mit einem Kollegen beschlossen, das weitere abbürsten und abschleifen des Gehäuses separat von den Innenteilen zu machen. Die Schrauben waren ja schnell ab, aber das Trennen der Gehäusehälfte fühlte sich an, als ob eine Feder das zusammenhalte ... Glücklicherweise habe ich dann erstmal Mr. google befragt und herausgefunden, dass die Feldwicklung (das mittlere Element zwischen den Gehäuseteilen, auf den Fotos weiter oben zu sehen) mit dem Unterteil durch Kabel verbunden ist ...
So wusste ich, das ich die Gehäuseteile quasi oberhalb dieses Mittelsegments trennen muss ... und das ging dann auch recht einfach.

Und ja ... eine 40 jahre alte Lima verträgt ein wenig Wartung und Refurbishment ... z.B. das Lager ... aber auch ... die Kohle- oder Bürstenhalter. Hier ist nämlich ein Stück des Gehäuses abgebrochen und früher oder später wäre mir die Lima wohl ausgefallen ... Kann ich also gleich mitmachen.

Für die Schmierung wurde mir Kupferpaste angeraten, nun habe ich aber gelesen, dass die sich mit Alu nicht sonderlich gut verträgt. Ein anderer Tipp war Titanfett ... Was nehmt Ihr so, was wird mir angeraten?
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Re: Mein Gummiboot V8 - auf dem Weg zum 'fertigen' Auto

#32

Beitrag von AGausB » 13. Mär 2017, 18:22

Inzwischen ist die Lichtmaschine schon fast wieder fertig. Ich hatte recherchiert und herausgefunden, dass bei allen V8-Modellen eine Drehstromlichtmaschine mit der Typennummer 7982707 des Herstellers AC Delco verbaut wurde. Auf Fotos von V8-Motorräumen sieht man tw. auch andere Lichtmaschinen, aber da meine zur '76er Generation gehört, schätze ich, dass der Original-Typ tatsächlich die AC Delco wie in meinem V8 sein müsste.

Tatsächlich fand sich auf der Insel ein Händler (Forge Services Limited - The TractorSpares), der für meine Lichtmaschine passendes Kugellager, Nadellager und Kohlehalter vorrätig hatte, was ich incl. Versand für 12,60 GBP bestellen konnte. Eine Woche später stand dem Einbau nichts mehr im Wege. Das Kugellager ließ sich nach Erwärmen des umliegenden Bauteils recht leicht herausnehmen, bei dem Nadellager habe ich mir dann Experten-Rat geholt, der jedoch mit gezieltem Einsatz von Kraftübertragung via einer passenden Nuss das Nadellager zum Verlassen des unteren LiMa-Gehäuses bewegen konnte. Das neue wurde auf gleichem Wege eingesetzt und der Einsatz des Meisters mit einem Schein in die Kaffee-Kasse gewürdigt.

Der neue Kohlehalter ist mit einem Metall-Stift versehen, der die Kohlen gegen die Federn gepresst an ihrem Platz hält. Den Kohlehalter einbauend konnte ich schnell sehen, dass für genau diesen Stift eine Aussparung im Gehäuse der Lima ist (siehe Foto, da ist der Stift noch drin). Nach dem kompletten Zusammenbau kann ich nun den Stift ziehen, so dass die Kohlen dann an die Schleifringe gepresst werden können.

Das Gehäuse der Lichtmaschine habe ich mit Drahtbürste von der schwarzen Farbe befreit, danach mit 1200er Nassschleifpapier die Spuren beseitig und zuletzt mit Never Dull eine ganz ansehnlich Alu-Oberfläche hergezaubert (Auf dem Foto sind noch ein paar unschicke Spuren, die beseitige ich mit mehr Muße, vor dem Einbau). Ich werde nach entsprechendem Hinweis nun mit Waffenöl das Alu schützen und noch Riemenscheibe und Lüfterrad entrosten und schwarz lackieren, so war es (wohl) im Original und so hätte ich es gerne wieder.

LiMa-Revision ist eigentlich ganz einfach und preiswert. Ja ... sie war "erst" 60.000 Meilen im Einsatz ... aber ... 40 Jahre gehen an Schmiermitteln kaum spurlos vorbei.
Und neben dem Aufwand waren es die knapp 15 Euro sicher wert ...

Gerade höre ich den Anlasser rufen "ich will auch ... " ;-)
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Re: Mein Gummiboot V8 - auf dem Weg zum 'fertigen' Auto

#33

Beitrag von JuanLopez » 13. Mär 2017, 19:28

Hallo Andreas,

Was ich auch empfehlen kann zur Reinigung und Konservierung von Alu ist Ambassador. Dieses Pflegemittel ist wirklich genial. Und schützt auch gleich.
Gruß aus dem Nordschwarzwald
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Habe keine Angst etwas Neues anzufangen. Denke immer daran: Amateure haben die Arche gebaut und Profis die Titanic.

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Re: Mein Gummiboot V8 - auf dem Weg zum 'fertigen' Auto

#34

Beitrag von Brandy MGV8 » 28. Mär 2017, 21:56

Hallo Andreas,

bei meiner AC Delco leuchtet die Ladekontrolle etwas ( nicht hell ) und ladet nur etwas bei höherer
Drehzahl.
Ich vermute, dass eine Diode defekt ist, kann diese aber nirgend finden.
Kannst Du mir weiter helfen?

Gruß Brandy

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Re: Mein Gummiboot V8 - auf dem Weg zum 'fertigen' Auto

#35

Beitrag von AGausB » 20. Apr 2017, 17:29

Hallo Brandy,

bitte verzeih, dass Du erst jetzt von mir hörst / liest ... das Leben ist gerade voll von Inhalten und Arbeit ... auf einen Teil davon komme ich im nächsten Post.

Ich hatte oben ja bereits die Firma benannt, bei der ich meine Ersatzteile beschafft habe.

Die Ersatzteilnummern hatte ich aus folgendem Post entnommen:

http://forum.britishv8.org/read.php?2,54916

Hier werden auch der Gleichrichter, der Spannungsregler sowie das Dioden-Trio aufgezeigt.
Ich hoffe, das hilft Dir weiter.

Außerdem gibt es wohl einen speziellen Fehler, der bei diesen Lichtmaschinen häufiger auftritt.
Der Verweis dazu wäre dieser:

http://www.v8register.net/subpages/V8NOTE298.htm

Lass kurz hören, wenn Dir das geholfen hat!

Alles Gute dabei, selbst Hand anzulegen. Bei der Lichtmaschine ist das wirklich machbar!
Achte beim Öffnen darauf, diese metallischen Ringe mit dem richtigen Teil zu entfernen, sonst reißt Du die Anschlüsse ab!

Grüße

Andreas

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Re: Mein Gummiboot V8 - auf dem Weg zum 'fertigen' Auto

#36

Beitrag von AGausB » 20. Apr 2017, 17:59

So ... nun zurück zu meinen Bemühungen, den Gummiboot-V8 wieder auf die Straße zu bekommen. Nach dem Erfolg mit der Lichtmaschine habe ich mich nun auch an den Anlasser gewagt ... direkt vorweg: mit geteiltem Erfolg ...

Da der Anlasser direkt dem Spritzwasser ausgesetzt ist, war er ziemlich gerostet, in diesem Fall sowohl das ehemals schwarz lackierte Gehäuse als auch der wohl ebenso ehemals lackierte Magnetschalter. Den Rost habe ich mir Drahtbürste und Drahtigel weitgehend wegbekommen, den Rest hat dann Rostio (s.o.) rausgefressen. Der Magnetschalter (der unten wieder ein wenig eingesaut aussieht) hat allerdings eine ganz schön pocken-narbige Haut davon getragen ...

Beim Anlasser handelt es sich übrigens um den Typ 3M100 der von Lucas vertrieben wurde. Diese wurden auch in anderen Fahrzeugen eingesetzt, z.B. in größeren Jaguar. Ob allerdings diese in unseren Fahrzeugen laufen würden, weiß ich nicht genau, vielleicht hat dazu jemand eine Info.

Sicher ahnt das jeder andere und bei mir war es nicht ganz so relevant, da die Batterie bereits aus dem Wagen war, als wir den Motor ausgebaut hatten und ich später am Anlasser zu hantieren begann ... aber ... an den beiden auf dem Bild ersichtlichen Kontakten liegt die volle Batteriespannung direkt an ... Daher unbedingt die Batterie abklemmen, bevor man am Anlasser arbeitet ...

Den Magnetschalter abzuschrauben war recht leicht ... einen Kontakt haben wir neu verlötet, da hier nur noch einige Adern sauber leiten konnten.
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Re: Mein Gummiboot V8 - auf dem Weg zum 'fertigen' Auto

#37

Beitrag von AGausB » 20. Apr 2017, 18:42

Wie gesagt, Magnetschalter abschrauben und abziehen - kein Thema.

Darunter wird der Magnetmechanismus erkennbar ... und die Gummidichtung, die diesen Bereich vor Schmodder schützen soll (zweites Bild unten). Diese ist allerdings mit 40 jahren kaum mehr wirklich flexibel und gehört ersetzt ... aber ... hier begannen die Probleme. Dieses Teil war für mich bei keinem der bekannten, in Deutschland ansprechbaren MGB-Teile-Händler verfügbar und auch auf den britischen Seiten wurde ich nicht fündig.

Die Plastikkappe des Magnetschalters (der im englischen als Solenoid bezeichnet wird) ist bei mir ausgebrochen. Gerne hätte ich Sie abgeschraubt und versucht auch zu ersetzen ... das ist mir allerdings nicht gelungen :-(

Damit waren es dann schon zwei Problembereiche ...
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Re: Mein Gummiboot V8 - auf dem Weg zum 'fertigen' Auto

#38

Beitrag von AGausB » 20. Apr 2017, 18:48

Im Internet gab es einige Zeit lang ein Refit-Kit, das alle Teile enthalten hätte, die man so braucht ... Leider waren aber nur noch Überreste dieses Angebots im Netz zu finden, das Kit selbst wird wohl nicht mehr angeboten ... übrigens wäre selbst hier diese spezielle Dichtung nicht dabei gewesen ...

Das vordere und hintere Gleitlager bekommt man auch heute noch sehr einfach über eine große Auktionsseite oder aber direkt aus UK, aber das alleine hilft ja dann wenig.

Geöffnet habe ich den Anlasser dann dennoch weiter, zu dieser Zeit noch in der Hoffnung, Lösungen zu finden ...

Die langen Schrauben haben sich lange gewehrt, aber irgendwann aufgegeben. Schwieriger war die Sicherungsscheibe, die am hinteren Ende auf die Achse gepresst ist. Da wir diese als Ersatzteil abgetan hatten, haben wir sie nicht zerstörungsfrei entfernt, wobei dann jedoch leider auch das hintere Gleitlager gelitten hat. Da dies aber eh getauscht gehört, waren Sorgen fern.
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Re: Mein Gummiboot V8 - auf dem Weg zum 'fertigen' Auto

#39

Beitrag von AGausB » 20. Apr 2017, 18:59

Das Öffnen selbst gestaltet sich dann weniger schwierig, wobei man vor dem Trennen der Teile die Positionen der vier Kohlestücke ablichten oder sich gut merken sollte, denn die trennen sich mit zwei der größeren Teile dann auf. Nun sind die Kohlen bei meinem Wagen grundsätzlich noch in Ordnung. Die Experten raten allerdings dazu, sie dennoch zu tauschen, ebenso die beiden Gleitlager.

Wichtig vor allem natürlich ist es, da drinnen mächtig sauber zu machen, denn trotz seiner eigentlich geringen Arbeitsstunden ist es da mächtig schmutzig drin ... Was natürlich - gerade dann wenn die Dichtungen nicht mehr dicht halten - auch mit der Tatsache zu tun haben kann und wird, dass Schmutz von außen eindringen kann ...
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Re: Mein Gummiboot V8 - auf dem Weg zum 'fertigen' Auto

#40

Beitrag von AGausB » 20. Apr 2017, 19:06

Langes Reden, kurzer Sinn ...

Die Sicherungsscheibe und die besondere Dichtung konnte ich nirgendwo bestellen, den Plastikkopf bekam ich vom Magnetschalter nicht ab ...

Ich habe jetzt einige Vorarbeit geleistet und mich dann auf den Tipp von Jürgen Kuhnle hin mit einem Experten in UK in Verbindung gesetzt.

Mit Carolyn von

Classic & Vintage Dynamos Ltd
3-4 Vernon Street Industrial Estate
Shirebrook
Mansfield
Nottinghamshires
England
NG20 8SS


hatte ich ein sehr angenehmens Gespräch und man war gerne bereit, meine Vorarbeiten anzunehmen und mein Projekt zu finalisieren. Gut verpackt ist nun alles auf dem Weg und soll innerhalb von 14 Tagen wieder bei mir sein. In meinem Fall liegt der Kostenvoranschlag bei 65 GBP. Ich bin gespannt ...

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Re: Mein Gummiboot V8 - auf dem Weg zum 'fertigen' Auto

#41

Beitrag von AGausB » 20. Apr 2017, 19:18

Sooo ... und dann hatten wir da noch Ralph und Olaf,
die mir beide ein wenig Sorgenfalten bezüglich der Karosseriearbeiten ins Gesicht getrieben hatten ...

Und das nicht ganz unberechtigt, wie sich inzwischen herausgestellt hat :roll:

Nach den ersten Fotos vom Unterboden nach dem Eisstrahlen war ich noch guter Dinge, gab es doch nur eine stelle, wo ich Flex und Schweißgerät im Einsatz vor mir sah.
Es wird keinen von Euch wundern ... es war nicht nur eine Stelle.

Dass der Schweller links ein Thema sein würde, das war mir durch Hinweise von Jürgen schon klar ... allerdings hatten wir damals noch den Eindruck, das könnte man etwas später angehen und sich - ganz richtig - auf die Sachen konzentrieren, die nun direkt wichtig sind.
Nun hatten wir im Rahmen der Arbeiten aber den Eindruck, dass der Schweller beim Anheben des Wagens über die Wagenheberaufnahme nachgeben könnte ... und schweren Herzens die Entscheidung getroffen, diese Arbeiten vorzuziehen. In Verbindung mit ein paar anderen Stellen wurde das nun sauber aus ordentlichen Ersatzblechen repariert und mit Farbe gut gerichtet, so dass ich auf meiner linken Seite nun keine Sorgenfalten mehr haben muss.

Da wir nun eh im Verzug sind und ich auch noch ein wenig auf den Anlasser warten muss, die Reifen gerade erst bestellt werden (nun werden es Conti Premium Contact 5, 185er), werden wir noch den Motorraum vollständig ausräumen und diesen auch noch lackieren lassen. Immerhin wurden Ansaugkrümmer und Ventildeckel gepulvert und ... zumindest in meinen Vorstellungen wird es richtig schön aussehen, wenn dann ... in einigen Wochen ... die Motorhaube aufgeht ...

Ich werde weiter schreiben, und Euch mit Bildern bereichern ... falls Ihr das - so hoffe ich - auch so empfindet.

Grüße

Andreas
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Re: Mein Gummiboot V8 - auf dem Weg zum 'fertigen' Auto

#42

Beitrag von pomato » 20. Apr 2017, 19:52

Hallo Andreas,
ich lese hier gerne mit und bin in Gedanken bei Dir ! Mit Jürgen hast Du da sicher einen der besten Ratgeber und Helfer und es gibt doch nichts schöneres als ein Projekt, denn schließlich ist auch der Weg das Ziel ...

Gruß und weiter so !

Martin (mit eigentlich zu vielen Projekten ... :lol: :lol: :lol: :mrgreen: )

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Re: Mein Gummiboot V8 - auf dem Weg zum 'fertigen' Auto

#43

Beitrag von AGausB » 4. Jun 2017, 16:05

Ein paar Tage sind vergangen, seit ich meinen letzten Eintrag gemacht habe und die ersten nachfragen zeigen, dass man mein Projekt nicht aus den Augen verloren hat.

Mein Anlasser ist inzwischen aus GB zurück, meine Kosten für die komplette Revision lagen bei etwas über 110 Euro, incl. Versand hin und zurück.
(Interessant dabei: Der eMail-Verkehr zwischen mir und dem Auftragnehmer wurde abgefangen und als es am Ende um die Zahlung ging, wurde versucht, mich zu einer Zahlung mit Western Union zu bewegen, was erst auffiel, als ich wegen des höher als erwarteten Betrages nachfragte und weshalb eine reguläre Überweisung nicht möglich sei. Ein paar Telefonate später waren ordentliche Bankdaten ausgetauscht und klar, dass bereits andere Kunden tatsächlich der Masche erlegen waren und Nachteile erlitten hatten).
Alles war wieder sauber, lackiert, mit neuem Magnetventil aber definitiv mein Anlasser, nun jedoch mit allen Deckkappen an der richtigen Stelle!

Nach dem Rücktransport zur Werkstatt der expertengestützten Restauration waren einige Entscheidungen zu treffen.

Den Motorraum haben wir dann komplett ausgeräumt und begonnen, den teilweise deutlich angegriffenen Lack abzutragen und Stellen, an denen das Metall gelitten hatte, blank zu legen. Ebenso am Unterboden. Rost möglichst vollständig abgetragen, zur Sicherheit noch mit Umwandler gearbeitet und Chassis-Lack aufgetragen.
Zum Austausch der Blattfedern haben wir letztlich die komplette Hinterachse demontiert, den Differentialdeckel ebenso wie viele andere Teile aus dem Motorraum zum Strahlen und Pulvern oder Galvanisieren gegeben. Ohne Hinterachse konnte dann dem Rost in vielen Bereichen noch besser zuleibe gerückt werden, so dass es hinten unten schon wirklich ganz anders aussieht. Inzwischen sind Hinterachse und neue Blattfedern schon wieder drin, die Trommelbremsen durchlaufen noch die Revision, dann sind wir dort wieder gut.

In der kommenden Woche wird der Motorraum vollständig blank gemacht, grundiert und dann vom Profi lackiert.
Zeitgleich wird der Unterboden von der Mitte bis nach vorne von weiteren Oxidationsmerkmalen befreit und schwarz lackiert.
Die V8-Felgen haben neue Reifen und kommen ebenfalls nächste Woche drauf.
Das Pulvern von Ansaugspinne und Ventildeckeln war im ersten Anlauf nicht zufriedenstellend und werden noch einmal an anderer Stelle neu gemacht.

Ziemlich ernüchternd war der Zustand der Heizung, die wir dann ebenfalls beschlossen, komplett zu zerlegen und in die Revision zu nehmen.
Das Upgrade-Kit für die Ölpumpe ist da und wird beim Einbau nachgerüstet.
Ob und wie wir die Kühlkanäle des Motors vor dem Einbau spülen oder ob wir Hinweisen aus dem Netz folgen
(Durchspülen bei laufendem Motor, zum entfetten mit 5%iger Lösung aus mild-alkanischem Reiniger, Entkalken durch 10%ige Zitronensäure-Lösung)
das prüfen wir nochmal genau ...

Ziel ist nun, in drei Wochen den Motor am Laufen zu haben und in den Folgewochen das TÜV-Gutachten, Wertgutachten und die Versicherung klarzumachen und den Wagen bis Mitte Juli erstmalig in D angemeldet zu bekommen. Das vierte Juli-Wochenende soll dann die erste Ausfahrt bringen ... zunächst am Samstag als Zuschauer zum Solitude Revival und am Sonntag dann als Teilnehmer bei der Tiefenbronn Classics ...

:-)

PS-1: Bessere und aussagekräftiger Fotos werden ab jetzt wieder möglich sein und folgen dann
PS-2: Blattfedern für den MGB GT V8 Chrom-Modell habe ich nun abzugeben. Die Blattfedern wurden vom Verkäufer neu eingebaut, der Wagen seither keine 100 km gefahren, somit sind die Blattfedern neuwertig. Bei Interesse bitte PM, abzuholen in Tiefenbronn oder in der Nähe von München, preislich wird man sich sicher einig!
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Re: Mein Gummiboot V8 - auf dem Weg zum 'fertigen' Auto

#44

Beitrag von jupp1000 » 5. Jun 2017, 10:35

....grundsätzlich finde ich es klasse wie Ihr die Restaurierung anpackt (LG an Jürgen). Bei manchen Teilen wie Z.B. Lima wäre einen neue sicher wirtschaftlicher gewesen. Ok, der Weg ist das Ziel und ich rette auch eher als neu zu kaufen (E.-Teil Qualität). Bei all dem Aufwand und Enthusiasmus müssen ja aber auch irgendwo die Kosten im Auge behalten werden, es sei denn Geld spielt keine Rolle.
Selbst bei den Preisen, die ein wirklich guter V8 z.Z. kostet, wird das hier für Euch nicht zeitwertgerecht sein. Ich habe auch schon das ein oder andere Auto restauriert und dabei auch irgendwann verschämt aufgehört die Kosten zu addieren. Es "lohnt" sich nicht im Hinblick auf den Wiederverkaufswert. Klar, daran denkst Du natürlich derzeit nicht, aber der Tag kann kommen...(wie ich auch schon erfahren musste :( ).
Ich bin sicher, das Auto wird sicher besser als neu sein und ich hoffe Deine Begeisterung und die Freude an Eurer Arbeit und dem Ergebnis wird laaange andauern. Ich freue mich auf weitere Berichte über die Fortschritte!

Viel Erfolg
schöne Grüße

Heinz #1565

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Re: Mein Gummiboot V8 - auf dem Weg zum 'fertigen' Auto

#45

Beitrag von AGausB » 5. Jun 2017, 11:37

Hallo Heinz,

eine neue LiMa hätte um 120 € zzgl Versand gekostet, ich habe Erfahrung gewonnen und unter 30 Euro gezahlt.
Der Anlasser wäre auf rund 300 € gekommen, dto und ich lag unter 130 Euro.

Sei Dir ganz sicher, dass Geld durchaus eine Rolle spielt, ich habe tendenziell mehr Zeit als Geld :-), daher bin ich mit dem Weg so auch zufrieden.
Aber Du hast natürlich vollkommen Recht, wie ich inzwischen gelernt und zuvor immer wieder gehört habe ... eine Kostenkalkulation für eine Oldtimer-Restauration ist wohl fast immer zu tief angesetzt. Auch ich liege ein Stück über dem, was ich investieren wollte, aber durchaus noch im vertretbaren Rahmen.
Aber auch wir haben intensiv besprochen, wo es Sinn macht, unmittelbar anzupacken und wo zurückzustellen.
Beispielsweise haben wir die Hinterachse entrostet und gestrichen, Strahlen und pulvern kommt im nächsten Durchgang. Dto. Vorderachse.
Motordichtungen, Kupplung, Revision Ölpumpe/Lima/Anlasser, überall dort, wo es später aufwändig wird, wieder ranzugelangen, das packen wir ins aktuelle Paket noch mit rein. Ebenso eben den Schweller links (was ursprünglich ebenfalls für's zweite Paket gedacht war).
Auch den Motorraum nun noch zu machen, war eine Abwägung. Sicher wird der Motor in einigen Jahren für eine Revision mal wieder rauskommen, aber die Chance den Motorraum gleich zu machen, war zu verlockend ... Aber auch hier: selbst Hand anlegen (unter Expertenaufsicht) hilft mir, den Geldbeutel nicht zu schmal werden zu lassen.

An einen Wiederverkauf des Wagens denke ich tatsächlich heute noch gar nicht, was es mir auch etwas leichter macht, das Geld zu investieren.
Mein Audi 80 Cabriolet 2.3E (ja ... ich weiß ...) hab ich jetzt seit 19 Jahren. Da war auch schon oft der Gedanke, dass ein anderes Cabrio schöner sein könnte. Nach einem leichten Heckunfall stand dann klar ... warum eigentlich? ICH find den Wagen gut, er begleitet mich schon so lange, ich kenne die Kiste ... ich schätze, wenn es den nicht durch ein Gewaltereignis dahinrafft, dann fahr ich den noch ewig (so Gott will) und drei Tage ... in recht genau 50 Monaten sogar mit dem 'H' am Ende des Kennzeichens.
Auch den V8 habe ich nicht vor, so schnell wieder abzugeben. Er ist - gerade vom Aussehen her - ein waschechter 70er.
Monetär betrachtet hast Du aber natürlich wieder vollkommen Recht ... das investierte Geld würde ich nicht unmittelbar oder zeitnah wieder bekommen.
Bekomm ich aber am Ende eines Urlaubes (der dieses Jahr dann mal ausfallen muss) auch nicht wieder. Hier schaff ich mir gerade Vorfreude und später Erinnerungen und so lange ich ihn (oder sie) verfügbar habe auch die jederzeit mögliche Freude, den Zündschlüssel umzudrehen und mich selbst über das unaufhaltsam breiter werdende Grinsen in meinem eigenen Gesicht zu freuen ;-)

Für besser als neu müsste ich meine Latte noch erheblich höher hängen, aber wenn wir 2020 etwa das zweite Paket angegangen haben, dann ist eine gute 2er-Beurteilung sicher nicht mehr außer Reichweite :-)

Hier hänge ich übrigens noch einmal bessere Bilder vom aktuelle Zustand des Anlassers bei. Insbesondere die Gummikappen und Abdeckungen sind jetzt alle vorhanden. Die fehlten vorher, was sicher nicht dazu beigetragen hätten, den Zustand zu erhalten ...
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