Motor und Getriebeausbau MGC

Der Name sagt eigentlich fast schon alles - der lockere Plausch rund um das Thema MG und andere britische Fahrzeuge ist hier die Hauptsache.

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Eddi
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Motor und Getriebeausbau MGC

#1

Beitrag von Eddi » 14. Okt 2016, 22:05

Hallo zusammen, da ich neu im Forum bin möchte ich mich kurz Vorstellen, bin schon einige Zeit Mitglied im MGDC und fahre seit 4 Jahren einen MGC Bj. 69.
aus Kalifornien.
Jetzt ist der Öl Verbrauch aber angestiegen und der Motor muss überholt werden.

Kann mir jemand Tipps geben was ich beim Ausbau von Motor und Getriebe in meiner Garage beachten muss.

Ferner habe ich gehört das das Überholen des Motors nicht so einfach ist und dies nicht jeder Motorenbauer übernehmen kann.
Ist das wirklich so ?? und kann mir jemand einen Motorenbauer empfehlen, Wohne in der Nähe von Bamberg Oberfranken.

Danke im Voraus
Eddi

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Matthias
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Re: Motor und Getriebeausbau MGC

#2

Beitrag von Matthias » 15. Okt 2016, 01:20

Hallo Eddi,

der Ausbau eines MGC Motors geht im Grunde genauso, wie der eines MGB. Kühler ausbauen, Vergaser, Ansaugbrücke und Hitzeschild, Abgaskrümmer. Anlasser abbauen und sämtliche Schrauben lösen, die Motor und Getriebe zusammenhalten. Auch ab müssen der Zug zum Heizungsventil, das Kabel vom Kühlwassertemperaturfühler und der Öldruckgeber. Natürlich musst Du auch das Hauptzündkabel und die Niederspannungsleitung vom Zündverteiler abnehmen. Dann noch die Motorlager lösen. Die Motorhaube muss natürlich auch noch ab. Dann kannst Du den Eisenhaufen mit einem geeigneten Motorkran rausheben. Ich würde Dir aber raten, den Motor zusammen mit dem Getriebe herauszunehmen. Es klingt absurd, aber dann geht diecOperation einfacher vonstatten. Wenn Du das machst, musst Du noch die Kardanwelle und den Getriebeflansch lösen, den Kupplungsnehmerzylinder abbauen und den Getriebehalter abnehmen. Dann sind noch die Kabel an den Schaltern für Rückfahrscheinwerfer und Overdrive zu lösen.

Ein MGC Motor ist genauso simpel konstruiert, wie der des MGB und ist im Grunde einfach zu überholen. Ich würde mir den Instandsetzer aber trotzdem gut aussuchen. Es sollte jemand sein, der sich mit alten englischen Motoren auskennt. Wenn Du sagst, wo Du wohnst, wirst Du hier im Board sicher Empfehlungen bekommen.
achteckige Grüße


Matthias #421

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Re: Motor und Getriebeausbau MGC

#3

Beitrag von HeikoVogeler » 15. Okt 2016, 08:25

Hallo Eddi,
zumindest beim mgb baue ich die motorhaube nicht aus. Es reicht sie hochzubinden. Die Scharniere erlauben es, sie nahezu senkrecht zu stellen. Das erspart mir, das empfindliche Teil irgendwo sicher lagern zu müssen, und es erspart Einbau und Justage.
Heiko
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Re: Motor und Getriebeausbau MGC

#4

Beitrag von Josef Eckert » 15. Okt 2016, 09:21

Noch eine Ergänzung. Ein MG C Motor mit Getriebe ist über 300kg schwer. Da brauchts einen richtig stabilen Motorkran, da der Motor/Getriebe auch relativ hoch muss, damit er rauskommt. Motor/Getriebe ist um einiges länger als beim MG B, Eine Grube sollte auch unbedingt vorhanden sein. Wie gesagt das Gewicht ist schon erschreckend.
Gruß
Josef

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Motorausbau MGC

#5

Beitrag von Eddi » 15. Okt 2016, 13:04

Hallo, Danke schon mal für die Tipps.
Das Getriebe ist wie verschraubt, dies ist mir noch nicht so klar und kommt im Werkstatt Buch auch nicht so rüber ??
Den Schalthebel muss dann auch abgebaut werden, oder ??
Es sind ja auch keine Zugänge von der Fahrgast- Zelle vorhanden.

Danke
Eddi

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Re: Motorausbau MGC

#6

Beitrag von Matthias » 15. Okt 2016, 13:27

Das Getriebe ist rings um die Kupplungsglocke mit dem Motor verschraubt. Einen Teil der Schrauben kannst Du vom Motorraum aus sehen. Den Schslthebel auszubauen ist gar kein Problem. Den Schalthebelknauf abdrehen, dann die vier Schrauben des Chromrings lösen, der die Gummimanschette des Schalthebels fixiert und Chromring und Manschette abnehmen. Dann siehst Du einen mit drei Schrauben gehaltenen Ring, der den Schalthebel fixiert. Nachdem Du diesen Ring gelöst hast, kannst Du den Schalthebel herausnehmen.

Der MGC Motor alleine wiegt schon knapp über 300 kg. Getriebe und Motor zusammen bringen knapp 400 kg zusammen. Wie Josef schon gesagt hat, brauchst Du einen ordentlichen Kran für den Ausbau.
achteckige Grüße


Matthias #421

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Re: Motorausbau MGC

#7

Beitrag von Norbert Sch » 15. Okt 2016, 18:28

Wenn genug Deckenhöhe vorhanden ist, geht das meiner Meinung nach mit einem Kettenzug mindestens so gut wie mit dem Motorkran. So einen Kettenzug gibt´s für kleines Geld und er ist schnell wieder in der Ecke verstaut, ohne Platz wegzunehmen.
Gruß Norbert
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Re: Motor und Getriebeausbau MGC

#8

Beitrag von HeikoVogeler » 16. Okt 2016, 18:39

Ich finde einen Motorkran praktischer, weil man den Motor mit Getriebe nicht einfach senkrecht ablassen kann. Man muss ihn beim Ausbau nach vorn und beim Einbau nach hinten bewegen. Kein Problem mit dem Motorkran.

Beim Kettenzug muss man das Auto rollen. Das geht aber nicht, wenn man den Wagen hoch bockt, was praktisch ist, damit das Getriebeende nicht auf dem Boden schrabbt.
Heiko
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Re: Motor und Getriebeausbau MGC

#9

Beitrag von MBL546E » 16. Okt 2016, 19:00

Und ein faltbarer Kran nimmt gar nicht viel Platz weg, wenn dieser in einer Ecke abgestellt wird.
Ein Kettenzug dagegen erfordert bei diesem Gewicht auch eine entsprechend stabile Befestigung sowie belastbare Statik.
Und ist, wie Heiko richtig schreibt, unpraktisch, sobald das Getriebe mit raus soll.

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Re: Motor und Getriebeausbau MGC

#10

Beitrag von Ralph 7H » 16. Okt 2016, 19:50

Hallo zusammen,

ich habe beide Varianten seit Jahren in Betrieb. den Kettenzug inzwischen nur noch zum entladen des Anhängers, den Kran mit Balancer für die Motoren. Ist wirklich einfacher so und mit eingeklappten 'Beinen' nimmt der Kran nicht mal 1/4 M² in Anspruch. Alles zusammen hat gerade mal knapp 150€ gekostet und war es wirklich wert.
Zusatznutzen: Baumstämme im Garten zur Seite heben und Wurzeln ziehen, eine der besten Werkzeug-Investitionen in vielen Jahrzehnten bisher.

Safety Fast!

Ralph

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Re: Motor und Getriebeausbau MGC

#11

Beitrag von Matthias » 16. Okt 2016, 20:17

Noch einen Nachtrag zum Balancer: MGC-Motor und Getriebe sind zusammen so schwer, dass sich zumindest bei meinem Balancer die Gewindestange verbiegt, mit der die Aufhängung am Kranhaken verfahren wird. Es empfiehlt sich, hier etwas mehr zu investieren.
achteckige Grüße


Matthias #421

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Motorausbau MGC

#12

Beitrag von Eddi » 19. Okt 2016, 20:24

Hallo zusammen, war einige Tage Beruflich unterwegs, möchte mich für die wirklich guten Tipps bedanken und melde mich wieder sobald der Eisen Block aus dem MG ist.
Nochmals vielen Dank
Eddi

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Re: Motor und Getriebeausbau MGC

#13

Beitrag von Gagamohn » 19. Okt 2016, 22:21

Hallo Eddi,
ich habe jetzt zum 2. mal verstreute Beiträge von Dir zum selben Thema zusammen geführt.
Bitte achte darauf, wenn Du ein Thema erstellst und nach ein paar Tagen zu diesem Thema was schreiben willst es in dem alten Beitrag zu tun.

Gruss
Bernd

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Re: Motor und Getriebeausbau MGC

#14

Beitrag von Jörn-M. » 20. Okt 2016, 17:35

Ein Balancer oder sonstige exotische Werkzeuge sind nicht nötig zum Ein-und Ausbau des C-Antriebsstrangs. Ich habe das schon mehrfach mit folgender Methode gemacht. Ich hoffe, die Beschreibung ist nachvollziehbar.

Man benötigt:
• großen Rangierwagenheber
• zweiten, etwas kleineren Rangierwagenheber
• stabilen Motorkran
• Seile oder Ketten zum Aufhängen des Motor/Getriebes

Damit die Einheit problemlos rein-und rausgeht, muss der Wagen am Heck (an der Achse) mindestens 40 - 50 Zentimeter angehoben werden, damit er schräg steht. Damit ist genug Platz für den Antriebsstrang, sich einzufädeln.

• Entfernt werden müssen: Schalthebel, untere Getriebehalterung samt Crossmember, alle Kabel (Tacho, O/D, Rückwärtsgang) und natürlich die Kardanwelle. Theoretisch könnten auf Motorseite Vergaser und Auspuffkrümmer sogar dran bleiben. Da man aber Auspuff und Krümmer schlecht trennen kann bei montierten Vergasern, ist es angenehmer, beides zu entfernen. Und natürlich vor dem Motor den Kühler nicht vergessen!! Die Motorhaube wird abgenommen oder mit einem Seil oder ähnlich im 90°-Winkel offen gehalten.

• Zum Rausheben genügt es, den Motor am Kran vorsichtig anzuheben und gleichzeitig nach vorne (also vom Auto weg) zu ziehen. Dazu wird der Kranarm schrittweise im Zentimeterbereich angehoben, soweit es das hinten runterhängende Getriebe erlaubt. Kurzfassung: Motor anheben, Kran vor ziehen, Motor anheben, Kran vorziehen, …
• Wenn der Kran genug Hubhöhe hat (das ist das wichtigste, 2 Meter mindestens!), kommt der Antrieb so ganz problemlos raus.

Der Einbau ist ähnlich. Unterschied: beim Reinheben des Antriebsstrangs sollte man zu zweit sein, damit der Kollege, sowie das Getriebe im Kardantunnel verschwunden ist, selbiges mit dem kleinen Wagenheber abstützt und jeweils so weit anhebt, dass der Motor weiter reinrutscht.
WICHTIG: Beim rein manövrieren muss der Getriebehals mit dem Kardanwellenflansch soweit angehoben werden, dass er über das verschweißte Crossmember am Unterboden flutscht. Alternativ zum 2. Wagenheber kann man auch durch die Schalthebelöffnung ein Seil um das Getriebe schlingen und es so langsam nach oben und hinten bewegen – ist aber schwieriger als mit dem Wagenheber.

Dauer: Aufbau 2 - 3 Stunden ohne Helfer
Einbau je nach Erfahrung 2-4 Stunden zu Zweit
(Das Ab-und Anbauen von Kardan, Vergaser, Krümmer und so weiter nicht eingerechnet)

TIPP: Versuche erst gar nicht, den Motor getrennt vom Getriebe auszubauen. Das geht zwar, dauert aber viel länger und ist vor allem beim Einbau ein unglaublicher Fieselakt, bis man die Getriebewelle in der Schwungscheibe hat.
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Re: Motor und Getriebeausbau MGC

#15

Beitrag von HeikoVogeler » 21. Okt 2016, 04:52

Der "exotische" Balancer kostet ca. 50€. Dafür kann man allein arbeiten, weil niemand das Getriebeende anheben muss. Auch muss man das Auto nicht schief stellen (hinten 40-50cm hoch).
Die Neigung der Last lässt sich absolut präzise einstellen. So verändert man die Neigung etwas senkt oder hebt etwas und zieht oder schiebt etwas und die Antriebseinheit lässt sich präzise und sicher ohne fremde Hilfe positionieren. Die Motorbefestigungen lassen sich so auch ganz leicht exakt positionieren, so dass nach und nach die Schraubenlöcher fluchten.

Für mich gehört der Balancer zum Motorkran einfach dazu. Darauf zu verzichten ist m.E, am falschen Ende gespart.

Der Gedanke, mit einem Wagenheber unter einem per Rangierwagenheber hinten 50cm hochgebockten Auto in gefährlicher Nähe der hunderte Kilo schweren schwingend hängenden Last zu hantieren, behagt mir gar nicht. Das wäre mir schlicht zu gefährlich.
Heiko
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