Klassiker ohne Zukunft ??

Der Name sagt eigentlich fast schon alles - der lockere Plausch rund um das Thema MG ist hier die Hauptsache.

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Günter Paul
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Klassiker ohne Zukunft ??

#1

Beitrag von Günter Paul » 29. Okt 2025, 11:29

Moin zusammen...
Sicher kein uninteressantes Thema und ich möchte es jetzt nicht auf meine direkten Erfahrungen beziehen, insofern denke ich kann es hier ein interessantes Thema sein.
Hätte gerne für Engländer mal so ein Händler-Video gesehen, ist mir nicht gelungen, aber ich halte dieses Video für grundsätzlich interessant, für die verdammte Werbung...na ja, ist heute so...
Ich stelle es einfach mal ein vielleicht gibt es ja eine Diskussion...
Gruß
Günter
https://www.youtube.com/watch?v=aCe8aPyU2FE
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Noddy
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Re: Klassiker ohne Zukunft ??

#2

Beitrag von Noddy » 29. Okt 2025, 12:49

Hallo Günter :)

Tja, da wird halt mal etwas die Luft aus einer riesigen Spekulationsblase abgelassen :layrubber:

Während Covid wurde das Geld in Klopapier, Hunde und Oldtimer gesteckt. Inzwischen haben sich die Interessen verlagert, die Klientel die solche Autos geil findet stirbt nach und nach aus und für die jetzigen Interessenten sind BMW 3er, Golf 2 und Mercededes 124 Oldtimer.

Du und ich sind ja auch eigentlich keine Oldtimerfans, wir haben unsere Bindung zu den Autos die uns fasziniert haben als sie aktuell waren und sind mit ihnen alt geworden.

Grüße
Micha
#2303

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Re: Klassiker ohne Zukunft ??

#3

Beitrag von andreas.clausbruch » 29. Okt 2025, 15:47

Hallo Günter,
Micha hat ja schon nachvollziehbar argumentiert :-). Noch viel grösser als bei MG ist der Wertverlust bei Jaguar und Rolls Royce. Ich selber fahre MG B seitdem ich meinen Führerschein habe, es ist wirklich eine Jugendliebe, die bis heute anhält. Mein letztes Auto wird sicher auch (m)ein MG B - jetzt halt ein GT.
Es ist halt Liebhaberei mit allen Vor- und Nachteilen. Würde ich heute nochmals in Richtung youngtimer eine solche Freude entwickeln? Eher wohl nicht :-(. Die kompetenten Mechaniker gibt es in unserer Region fast nicht mehr. Hinzu kommt, dass die Kosten für ordentliche Arbeit sowohl im mechanischen als auch im Karosseriebau bzw bei Lack ein Niveau erreicht haben, welches sicher nicht nur mir die Freude am Hobby vergällt.
Gäbe es nicht die MG Freunde aus dem forum, die mit Rat und Tat zur Seite stehen, würde ich wohl nicht mehr MG fahren…..
Octagonale Grüsse und alles Gute Andreas

MH
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Re: Klassiker ohne Zukunft ??

#4

Beitrag von MH » 29. Okt 2025, 18:50

Ich sehe das Thema weiterhin sehr positiv, verfallt bitte nicht in eine depressive Stimmung.

In der letzten Zeit habe ich zwei RHD-Fahrzeuge verkauft, war etwas langatmig, aber die Käufer waren/sind begeistert. Der 19jährige Sohn einer Freundin hat sich einen MGB gekauft und ein anderer Freund einen Vorkriegs-MG, einen F2, ein anderer Bekannter einen J2.
Bei den Legends GP in Salzburg, wir haben uns einen Pavillon geteilt, habe ich eine tolle jugendliche Truppe mit einem Austin Seven Ulster erlebt, sehr interessant und sie werden zum OGP kommen.
Die Szene lebt, vielleicht nicht mehr im Konvoi um die Kirche fahrend…..

MGs sind wunderbare Fahrzeuge, tragt den Esprit weiter!

Manfred

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Re: Klassiker ohne Zukunft ??

#5

Beitrag von PepeHD » 30. Okt 2025, 08:33

Das geht an mir vorbei.
Ich fahre ein altes Auto, weil ich ein altes Auto fahren möchte. Da ich nicht spekuliere, ist mir die Preisentwicklung generell egal, aber ich linse schon bei den fallenden Preisen nach einer Caravelle.....

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Re: Klassiker ohne Zukunft ??

#6

Beitrag von jupp1000 » 30. Okt 2025, 09:12

Hallo zusammen,
getreu dem Motto: Dein letztes Auto ist auf jeden Fall ein Kombi :cool: ..... Gibt es eigentlich MG B Kombis?
Gut 2 Meter Laderaumlänge werden gebraucht.
Wobei - ein Urne passt ja eigentlich überall rein. ;) ;) ;)
schöne Grüße

Heinz #1565

Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun, und andere Ergebnisse zu erwarten.

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Re: Klassiker ohne Zukunft ??

#7

Beitrag von 2sheep » 30. Okt 2025, 12:23

PepeHD hat geschrieben: 30. Okt 2025, 08:33 Das geht an mir vorbei.
Ich fahre ein altes Auto, weil ich ein altes Auto fahren möchte. Da ich nicht spekuliere, ist mir die Preisentwicklung generell egal, aber ich linse schon bei den fallenden Preisen nach einer Caravelle.....
So sieht es aus- mit MGBs oder anderen alten Engländern kann kaum erfolgreich spekuliert oder angelegt werden. Dafür fahren sie gut 👍.
Wer sein Geld anlegen möchte, sollte anderes kaufen.

Zur Situation der Jugend:
Ich kenne einige interessierte Jugendliche/junge Erwachsene.
Leider gibt es heute wesentlich mehr Hürden als damals:
- Brutal teurer Führerschein. So wird der Einstieg, früher oft über Mofa und Moped und alte Alltags- Motorräder oder Autos, schonmal sauteuer. Und man erzähle mir nichts davon, dass deswegen die Fahrsicherheit sooo viel größer sei. Blödsinn.
- Alte Hasen und Werkstätten, die helfen können, sterben aus. Und ganz alleine ist aller Anfang schwer. Erste Kenntnisse, beim Moped erworben, fallen quasi aus (s. O. ).
- Teile und Fahrzeuge sind nicht an jeder Ecke zu finden. Das ist ein Argument, wenn man die Kiste täglich fahren muss. Daher vermutlich auch die Fokussierung auf Youngtimer- hier ist man oft noch in der Lage, sogar gebrauchte Teile vor Ort zu finden. Ich war früher Dauergast auf unseren Schrottplätzen…

Also fahren wir die Dinger weiter, bis der finale Kombi kommt.

viele Grüße
Matthias

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andreas.clausbruch
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Re: Klassiker ohne Zukunft ??

#8

Beitrag von andreas.clausbruch » 30. Okt 2025, 14:37

Hallo,
Matthias, da hast Du wichtige Punkte genannt …. Und mir aus dem Herzen geschrieben. DKW Hummel, NSU Quickly und Triumph Fips waren nach Fahrrad meine ersten und prägenden Schrauberobjekte.
Schrottplatz wir überlebenwichtig - ich hatte meinen ersten B ja als Schüler. Und, heute glaubt es keiner:
unser forumskollege Jörn Michael kam sogar mit einer Jaques Coune Berlinette vom Schrottplatz ( Schindelar ) zurück. Nenbendran stand ein Jaguar MK2 und eine Facelia von Facel Vega. tempi passati - und wir waren dabei :-), :-
Octagonale Grüsse Andreas

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Re: Klassiker ohne Zukunft ??

#9

Beitrag von Jörn-M. » 30. Okt 2025, 15:01

Tja, und ich könnte mir heute noch in den Hintern beissen, das ich die Facelia überhaupt nicht beachtet (und nicht gekauft) habe, weil mir als Teenie natürlich diese Marke völlig unbekannt war. Ich wußte ja nicht mal, was ich da kaufe, als ich die Berlinette für 500 DM erwarb.....
Jörn
andreas.clausbruch hat geschrieben: 30. Okt 2025, 14:37 Hallo,
Matthias, da hast Du wichtige Punkte genannt …. Und mir aus dem Herzen geschrieben. DKW Hummel, NSU Quickly und Triumph Fips waren nach Fahrrad meine ersten und prägenden Schrauberobjekte.
Schrottplatz wir überlebenwichtig - ich hatte meinen ersten B ja als Schüler. Und, heute glaubt es keiner:
unser forumskollege Jörn Michael kam sogar mit einer Jaques Coune Berlinette vom Schrottplatz ( Schindelar ) zurück. Nenbendran stand ein Jaguar MK2 und eine Facelia von Facel Vega. tempi passati - und wir waren dabei :-), :-
Octagonale Grüsse Andreas

Betty
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Re: Klassiker ohne Zukunft ??

#10

Beitrag von Betty » 30. Okt 2025, 15:05

....der beste Satz ist:....MGs eher keine Spekulationsobjekte, dann aber: dafür fahren sie gut. Das geht mir wie Öl runter. Und stimmt. Aus meiner MG Seele.Alles Gute, und weitermachen.
Grüße GERD

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Re: Klassiker ohne Zukunft ??

#11

Beitrag von MGGT66 » 30. Okt 2025, 15:20

jeep,
den und den Schlusssatz von Matthias " finaler Kombi " - schöne Umschreibung für den Leichenwagen.....


Gruß

Joerg
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Re: Klassiker ohne Zukunft ??

#12

Beitrag von Jörn » 30. Okt 2025, 19:33

Darf es auch ein Triumph sein?
IMG_7132.jpeg
MGGT66 hat geschrieben: 30. Okt 2025, 15:20 jeep,
den und den Schlusssatz von Matthias " finaler Kombi " - schöne Umschreibung für den Leichenwagen.....


Gruß

Joerg
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Re: Klassiker ohne Zukunft ??

#13

Beitrag von marc-ks » 30. Okt 2025, 20:19

TDIUMPH
Grüße Marc
#2315

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Günter Paul
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Re: Klassiker ohne Zukunft ??

#14

Beitrag von Günter Paul » 31. Okt 2025, 14:49

Kann doch wohl nicht wahr sein....Tage vergehen und gerade mal 10 Leute antworten, hier müssen doch jede Menge mehr unterwegs sein oder doch nicht...auch da ohne Zukunft..?..
Leute gebt euch mal einen Ruck auch die stillen Mitleser, zu dem Thema hat doch jeder etwas beizutragen.

Manfred schreibt, bitte keine Depressionen und ihr, was macht ihr..?..das, was ich nur in Wien beim Heurigen erlebt habe , ihr werdet makaber, die neigen auch ständig dazu, Abschied zu nehmen, eigenartig :wink: , fahrt schon Urnen durch die Gegend :eek:

@ Manfred, du bist ja gerade in Kultur-Mission unterwegs, der von dir angesprochene 19 Jährige hat den Wagen gestern abgeholt, habe vorhin ein Foto bekommen und ja, der MG steht der Jugend gut...immer noch, keine Frage, ist aber auch ein top Wagen und dann für wenig mehr als 10.000,- Euro, unfassbar.

Gibt es hier noch einen, einen 19 Jährigen..?.., gibt es hier wenigstens User die neben den 10 hier Vertretenen schreiben, bitte macht doch mal, das Thema " Klassiker ohne Zukunft ? "ist spannend.

Gruß Günter
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Re: Klassiker ohne Zukunft ??

#15

Beitrag von MG Skipper » 31. Okt 2025, 17:16

Moin,
wenn man sich Sachwerte als Kapitalanlage kauft geht man immer ein Verlustrisiko ein.
Ich versuche gerade für meine Mutter die Briefmarken- und Münzsammlung meines verstorbenen Vaters zu verkaufen. Die Leute die sowas gesammelt haben sterben aus. Das daraus resultierende Angebot übersteigt die Nachfrage und die Preise fallen ins Bodenlose. Lediglich der Materialwert der Münzen bleibt als unterste Grenze erhalten.
Und so ist das auch mit unseren Oldtimern, solange keine Nachfrage bei Jüngeren entsteht ändert sich da nichts.
Ich bin da aber ganz locker, viel habe ich für meinen MGB als „umgebautes Gummiboot“ nicht bezahlt, ich habe Spass beim fahren und auch beim Schrauben. Und ab und zu trifft man auf andere Oldtimerbesitzer zum klönen. Der Handgruss der Oldtimerfahrer unterwegs gibt einem das Gefühl etwas besonderes zu besitzen. Und eine teure Werkstatt habe ich auch dank des Forums bisher nicht gebraucht.
Und wenn ich gesund bleibe geht das noch 10 - 20 Jahre so weiter 😀. Was will man mehr?
Mein MGB ist halt ein schöner Gebrauchsgegenstand und keine Wertanlage.

Auf unserem Garagenhof ist seit Anfang des Jahres ein 69er Mustang zu Hause. Ein „jüngere“ Nachbar hat sich den zugelegt und wir schrauben ab und zu zusammen und es hat sich eine Freundschaft entwickelt die ohne unsere Oldtimer nicht entstanden wäre.
Grüße aus dem Rheinland

Dieter

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Re: Klassiker ohne Zukunft ??

#16

Beitrag von oport » 31. Okt 2025, 17:57

Klassiker haben schon eine Zukunft - aber bei einer immer kleiner werdenden Zielgruppe. Hinten sterben die "alten Hasen" weg, vorne ist jede Generation der Jugendlichen um ein Drittel kleiner als die vorher. Da kann es schon rein zahlenmässig nicht mehr passen. Dazu shiftet der Fokus der noch interessierten jungen Leute mehr zu den Autos, die sie von früher kennen. Das erklärt das zunehmende Desinteresse an Autos der 50er/60er/70er und der zunehmende Fokus auf 80er/90er. Fragt mal Händler, die werden euch das bestätigen. Einen M3 verkaufen die in 10 Minuten, jeder alte Engländer steht deutlich länger. Aber positiv gesehen: Das Hobby wird nicht aussterben, aber die Menge der positiv Verrückten nimmt ab. Wir brauchen wahrscheinlich demnächst sowas wie "Oldtimerliebhaber-Tinder" :-)
CU OLAF
#1845

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Re: Klassiker ohne Zukunft ??

#17

Beitrag von CCCarer » 31. Okt 2025, 19:56

Meine persönliche Meinung ist der Weg geht zum problemlosen sportlichen Youngtimer. Wer mal mit einem BMW M3, Mercedes SLK, MG F/TF, Mazda MX-5 gefahren ist, der will auf längeren Strecken, bzw. im Alltagbetrieb keinen rappelnden ungemütlichen Oldtimer mehr, gerade weil die Bessere Hälfte dann auch wieder gerne mitfährt. Diese Autos sind recht günstig in der Anschaffung und bis auf dem MG F/TF problemlos auch in der Ersatzteilbeschaffung und Wartung. Es geht auch nichts kaputt und Pannen kennt man nicht mehr und der Fahrspass ist auch gegeben.
Da kann ein MG B nicht meher mithalten, zumal es den Youngtimer in gutem Zustand zum halben Preis gibt.
Wie gesagt, nur meine Meinung. Ich arbeite fast täglich an Oldtimern, würde mir aber keinen mehr kaufen. Die genannten Youngtimer sind besser in allen Bereichen und bieten riesigen Fahrspass.
Oldtimer sind dann noch für Sammler oder die die wirklich ein altes Auto bewegen möchten mit allen Besonderheiten und Nachteilen der alten mechanischen Technik.
Da dient der Wagen dann für nette Ausfahrten bei schönem Wetter auf ruhigen Landstrassen.

Rob

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Re: Klassiker ohne Zukunft ??

#18

Beitrag von pfl » 1. Nov 2025, 17:51

Hallo Günther,
die mangelnde Resonaz liegt vermutlich auch daran dass das Thema soooooo einen Bart hat.
In X Threads ist immer mal wieder die Situation ausführlich diskutiert worden.

Wir haben zum einen eine Generation die in Ballungsräumen aufwächst und ein Auto dort eigentlich nicht braucht. Dazu kommt dass ein Führerschein zwischenzeitlich wirklich teuer geworden ist. Zusammen mit den demoskopischen Realitäten stehen weniger Nachwuchsleute zur Verfügung die eine so enge Beziehung zum Auto haben - selbst wenn die Auto fahren ist das in erster Linie Mobilität und nicht Freude am Fahren und Besitzen. Somit wird die Zielgruppe kleiner wenngleich es auch dort autoaffine Nutzer gibt - sonst würden ja die ganzen übermotorisierten modernen Vehikel nicht gekauft werden.

Zum Anderen ist es ein alter Fakt dass eine Alterskohorte sofern sie überhaupt autoaffin ist in der Regel Fahrzeuge sammelt und begehrt die in ihrer Jugend (+- 10 Jahre) vorhanden waren. Für die Autos aus den 50er/60er/70er Jahren ist die Zielgruppe die jetzige Boomergeneration und ein paar Ältere. Die kaufen aber nicht mehr sondern sind eher dabei die Sammlung zu verkleinern. Damit kommt viel Material auf den Markt das nicht auf eine entsprechend interesseierte Zielgruppe triff. Ganz extrem zu sehen bei allem was Vorkrieg ist - das will keiner mehr haben, auch die Boomer nicht.

Mit Ausnahme erreicht man die finanzielle Möglichkeit sich ein Spaßgefährt leisten zu können ab etwa 30-40 Lebensjahren. Die kaufen jetzt auch ganz stark - Autos aus den 80-er oder 90-ern - also aus der Zeit wo die jung waren. Nur wird sich da der Wert nicht toll entwickeln weil da Autos nicht in 10-Tausenden sondern in Millionen gebaut wurden und ganz andere Menge verfügbar sind. Plus die Problem mit Elektronik und Werkstatt.....

Und auch der Punkt von Rob ist valide: Egal wie alt ein Nutzer ist er muss sich im heutigen Verkehr einordnen und zurecht kommen. Und da ist ein Auto aus den 90-er einfach um Längen komfortabler bei nahezu gleichem Spaßfaktor. Ich ertappe mich auch immer wieder dass ich lieber den 92-er XJ12 nehme statt dem MK2 wenn ich weiter fahren muss.

Dennoch kommen immer wieder junge Interessenten in die Szene - wir haben (noch) kein Nachwuchsproblem. Nur die Autos sind halt andere die die Youngster nutzen. Somit ist der MG-Stammtisch eher eine Veranstaltung 60+ - zumal unsere Marke lange keine interessanten Fahrzeuge gebaut hat. Und die jetzigen China-Eigentümer bauen E-Autos deren Nutzer wir sofort vergraulen weil sie ja nicht "dem rechten Glauben anhängen". Siehe auch diverse Diskussion was denn ein richtiger MG ist in unserem Forum.

Resümee:
Ein altes Auto ist nur beschränkt eine Geldanlage. Es ist schwer zu vermarkten und noch dazu als Luxusgut von der weltpolitischen Stimmung abhängig. Wer das als Anlage sieht der muss mindestens in den Millionenbereich gehen - und auch da sind Verluste möglich. Vergesst einfach die Idee des "Garagengolds" Selbst ein aktueller Lambo, Königsegg, Pagani, Bugattti etc. den man sich als Spekulationsobjekt gönnt muss schon massiv steigen wenn jährliche Wartung, Versicherung (oft fünfstellig) und Garagierung verdient werden sollen.

Ich jedenfalls habe Spaß an meinem Fuhrpark. Der ist bezahlt und ich muss ihn nicht zu Geld machen. Klar schaue ich auch auf die Wertentwickung und würde mich freuen wenn die nach oben zeigt. Wenn nicht - auch egal. Ist ein Hobby. Geldanlage betreibe ich auf anderen Feldern.

lb. Grüße
Peter
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Re: Klassiker ohne Zukunft ??

#19

Beitrag von Nachber » 1. Nov 2025, 21:17

Hallo zusammen,
vieles zum Thema ist schon gesagt, deshalb möchte ich es nicht wiederholen. Ich habe einen Oldtimer, weil ich gerne Oldtimer fahre. Wenn er mir als Wertanlage dienen müsste, dürfte ich ihn nicht fahren. Deshalb ist es für mich zweitrangig, ob ich nun einen höheren Wertverlust habe oder nicht. Wichtig ist mir, dass ich das Auto zum Fahren benützen kann und Spaß dabei habe. Und das darf auch etwas kosten. Golfspielen, reiten, segeln und rennradfahren ist auch kostspielig - aber wenn es glücklich macht warum nicht. Der Psychiater kostet mehr.
Mein Sohn überholt nebenberuflich historische Getriebe von hochpreisigen Renn- und Sportwägen. Seine Kunden sind jedoch ein ganz anderes Klientel, als wir MG-ler. Diese Sammler sammeln Autos wie andere Gemälde. Diese sehr teuren Autos haben auch keinen so starken Wertverlust, weil sie besonders und teilweise einmalig sind. Ich denke jedoch, das trifft bei unseren Oldtimers meist nicht zu.
Ich für mich habe Freude am Fahren und am Erhalten, sodass ich auch in Zukunft fahren kann. Vergangenes Wochenende haben wir unsere Engländer bei unserer Gipfelstürmertour über Passe und durch Täler gejagt und hatten ein Dauergrinsen im Gesicht. Das ist mir wichtiger als eine Wertsteigerung! Und ganz ehrlich, sollte ein K3 (auch Replika) im Preis fallen und bezahlbar werden, werde ich ihn kaufen - einfach nur weil ich ihn fahren will.
Also macht euch nicht verrückt - freut euch an euren MG's und lasst es krachen. Gruß Andi
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Re: Klassiker ohne Zukunft ??

#20

Beitrag von CCCarer » 1. Nov 2025, 21:45

Das Oldtimer-Hobby ist sehr vielschichtig und wird in irgend einer Form überleben, zumindest für die die Spass an Oldtimern haben. Die Werte der Oldtimer werden vielleicht nicht stabil bleiben, aber das ist bei vielen Hobbies so die aus der Mode kommen.

Ich betreue Oldtimer für einen Sammler und halte sie fahrbereit. Das Sammeln von Oldtimern ist das was die meisten vermute ich hier nicht verstehen: Oldtimer sammeln um sie zu erhalten.
Die Autos werden eher weniger gefahren, aber erhalten. Auch das sollte man akzeptieren. Das Oldtimer-Hobby ist vielschichtig und auch mein Chef als Sammler macht sich seine Gedanken für die Zukunft. Die sind garnicht viel anderst als die hier geschriebenen.

Seine Welt, Goodwood Revival, etc. lebt noch, doch es wird auch weniger. Früher war es eine Ehre bei der Mille Miglia als Teilnehmer angenommen zu werden. Heute nehmen die alles was die Teilnahmegebühren bezahlt und das Auto irgendwie älter als Baujahr 1957 ist.

Was ich sagen will. Die Oldtimerblase ist am platzen oder schon geplatzt. Aber ist das schlimm? Das Rentnerhobby Oldtimer, denn nur Rentner haben noch die Zeit und auch das überflüssige Geld sich um ein Oldtimer-Spielzeug zu kümmern. Das sind dann keine Alltagsautos mehr, sondern etwas wo man vielleicht sagen kann, das hat nicht jeder und es macht Spass es zu pflegen. Da ist ein inzwischen seltener Opel Kapitän interessanter als ein noch in 100 000 Exemplaren existierender MG B oder ein Midget 1500, die so ziemlich das sind was in Sammlerkreisen ziemlich uninteressant ist und denen preislich günstigere Youngtimer im Spass-/Leistungsverhältnis weit überlegen sind.
Wie gesagt, nur meine Meinung.

Rob

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