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Neuen Motor - Oeldruck

Verfasst: 28. Mai 2006, 11:45
von Frischluft
Hallo, nachdem ich im Archiv nichts so richtiges passendes gefunden habe, moechte ich meine Frage hier anbriengen: Ich habe mein Auto gestern mit ueberholten Motor abgeholt (Zylinder Hohnen, Kurbelwelle Lagern, neue Steuerkette, etc). Ich wollte nur kurz fragen, wie ich den Motor am besten einfahre, was man dabei beachten muss. Desweiteren ist der Oeldruck (im Moment mit 10W40) bei 3000/min bei 50PSI, im aufgewaermten Zustand im Leerlauf faellt er dann auf 10PSI. Vor der Ueberholung waren die Druckverhaeltnisse auch nicht ideal, aber bei 3000/min immerhin bei 60PSI und nach laengerer Fahrt im Leerlauf bei 20PSI. Ich nehme an, das die Oelpumpe auf ihre Funkton ueberprueft wurde. Ueber Tipps bin ich dankbar, Kai

Verfasst: 28. Mai 2006, 12:10
von Ralph 7H
In Ermangelung eines Namens...
HALLO,

bei der Motorüberholung ist immer eine neue Ölpumpe zweckmäßig, selbst das Prüfen nach Werkstatthandbuch hilft micht gegen Riefen im Gehäuse! Erfahrungen, die man mit der Zeit eben so sammelt...
Mit dem richtigen/gleichen Öl sollte aber kein großer Unterschied zwischen vorher/nachher gemessen werden.
Wenn Du mehr dazu sagen kannst, was alles an Deinem Motor gemacht worden ist, sind Ratschläge zur Beantwortung Deiner Fragen einfacher...

Gruß vom Niederrhein
(wo es im Moment mal nicht regnet)

Ralph

Verfasst: 28. Mai 2006, 13:07
von Frischluft
Danke fuer die Antwort, ich werds morgen rausbekommen, ob die Oelpumpe ausgestauscht wurde. Die genaue Rechnung ist noch ausstehend - die Bezahlung auch

Verfasst: 29. Mai 2006, 03:18
von jupp1000
Hallo Kai,

wechsele mal den Ölfilter. Ich habe gehört, dass es je nach verwendetem Filter vereinzelt Probleme mit dem Öldruck geben kann.

Gruß
Heinz #1565

Verfasst: 29. Mai 2006, 14:31
von Frischluft
Vielen Dank für die Antworten. Bitte wenn jemand die Zeit hat, noch kurz eine Anmerkung zum Motoreinfahren, was man beachten soll.

Danke, Kai

Verfasst: 29. Mai 2006, 17:35
von Simon8
Also ich habe meinem Motor nur sehr niederturig eingefahren. Ich glaube es steht dazu was im alten Handbuch. Ich habe nach 500km das Öl + Filter gewechselt und nochmals Ventilspiel und Zündung eingestellt. Habe damals zum "einfahren" auch nur billig-öl verwendet. Allerdings hatte ich mehr Öldruck, kalt waren es so um 70. Der ging im Standgas auch nicht so weit runter.
Gruß
Simon

Verfasst: 29. Mai 2006, 17:40
von AST
Hallo Kai,
Deine Öldruckanomalien können auch mit dem von Dir verwendeten Öl
10 W 40 zusammenhängen. Ich halte diese Viskositätsklasse für den
" B " Motor für nicht gut , da diese Sorte bei Erwärmung zu dünnflüssig wird , und wie bei Dir ersichtlich ,der Druck dann im Leerlauf so weit absinkt.
Ich habe letzten Herbst auch meinen 18 V B-Motor eingefahren und bin dabei sehr vorsichtig vorgegangen , damit er gute Leistung bringt und lange hält ! ( Bedenke die ganze Plackerei )
Als erstes : während 1000 Km nicht über 2500 U drehen , ab dann
L A N G S A M STEIGERN und erst ab 2000 Km mal kurz bis über 3000 U drehen. KEINE langen Fahrten bei " gleichbleibender Drehzahl "
( Autobahn ) , möglichst viel schalten für unterschiedliche Lastzustände !
- D I S Z I P L I N -
Immer die Wassertemperstur im Auge behalten: wird er zu schnell heiss ?
Zündzeitpunkt kontrollieren ! Anfangs , bis 500 / 800 Km die Vergaser fetter stellen ( Kühlung). Das Brennbild der Kerzen kontrollieren , sind sie
schön rehbraun ? Mit freier werdendem Motor die Warmleerlaufdrehzahl
stets runteregeln. Ich habe bis 1500 Km "Penrite Einfahröl" benutzt ,
danach Duckhams 20 W 50 ( 4,5 L ca. 18 € ). Da anfangs der meiste Abrieb anfällt habe ich den LIMORA Ölfilter-Magneten angebracht.
Rechne mit gut 4 bis 5000 Km bis dein Motor richtig locker, frei, dreht ,aber die Disziplin lohnt sich. Viel SPASS beim Einfahren und bedenke dabei, dass diese ersten Eindrücke ,des immer freier werdenden
Motors, nur jetzt erlebbar sind !
Grüsse , Axel

Verfasst: 29. Mai 2006, 21:33
von chris_c
Hallo,

das Thema interessiert mich, da auch bei mir der erste Start eines überholten Motors bevorsteht. Ich werde ihn auch mit Einfahröl starten, zudem gab mir "mein" Motorenbauer den Tip, direkt beim ersten Start den Motor auf 2000 rpm drehen und für eine Minute dort halten --> nicht im Leerlauf drehen. Aber aus Axels Beitrag ergeben sich für mich doch einige Fragen:

Generell bedeutet die Regel "Nicht über 2500 rpm drehen" doch, daß der Motor mit relativ hoher Last läuft, zumal mir die Grenze 2500 doch arg niedrig vorkommt. Das reicht im Midget kaum für die Landstraße. Ist das wirklich hilfreich? Mir ist schon klar, daß der Motor am Anfang nicht hoch drehen sollte, aber wie hoch ist "hoch"?
4-5 Tkm scheinen mir auch sehr viel für die Einlaufzeit - eigentlich sollte die mit dem ersten Ölwechsel auf 20W 50 doch abgeschlossen sein? Also, ich habe eh nicht vor, den Motor an die Drehzahlgrenze zu bringen, aber 5000km? Zuletzt frage ich mich noch, was gegen gleichmäßige Last (Autobahn!) spricht, ist das nicht gerade vorteilhaft?

Würde mich freuen mehr darüber zu hören, da ich mit dem Thema bisher keine Erfahrungen gesammelt habe, und man macht sich ja schon Gedanken...

Gruß,
Christopher

Verfasst: 29. Mai 2006, 22:38
von AST
Hallo Christopher,
wahrscheinlich gibt es soviele Einfahrregeln wie Motorenbauer.
Es hat mich auch viel Zurückhaltung gekostet ,die mir von "FREDO" auferlegten,(aus ewigem Erfahrungssschatz) strengen Regeln einzuhalten!
Aber ich wollte auch das Beste dabei herausholen , da man nur einmal die
Chance hat, den jeweils grundsanierten Motor, einzufahren. Ich bin die ersten 500KM nur bei leichter Last auf Nebenstrecken mit nicht mehr als 2000 U herumgeschlichen ( macht ca. 85 Km / h im Overdrive ) !
Wenn der Block aufgebohrt ist und mit neuen Kolben versehen ist , ist 1. die Reibung und die Kompression anfangs sehr hoch , so daß man gar nicht in die Drehzahl braucht um zu beschleunigen.
Es kommt beim Einlaufvorgang darauf an , daß sich alles günstig aufeinander einreibt, OHNE , daß dabei termische Spitzen auftreten, die die Kolben U N R U N D werden lassen können !
( gleichmässig hohe Drehzahlen bei Autobahnbetrieb sind schlecht - daher
besser viele Lastwechsel - sprich : Schaltvorgänge , bis alles optimal
eigeschliffen ist )
Der Einfahrvorgang dauert "KEINE 5000 Km",er ist eigentlich bei 2500Km erledigt und man spürt so ca. ab 800 Km , daß die Reibungshitze nachlässt und der Resonanzpunkt bei ca, 2200 U leichter überwunden wird ; nur merkt man danach doch noch Verbesserungen im Hochdrehen und in der allgemeinen Willigkeit. Es ist hier das Gespür des Fahrers und das Vermeiden zu früher Exzesse gefragt ! In der ersten Freude über den gelungenen Motor ertappt man sich schon mal dabei , daß man einfach nur versunken auf die Soundkulisse lauscht ohne den Drehzahlmesser ernsthaft zu beobachten - dann aber fix hochschalten !
Grüsse , Axel

PS : ich habe gesehen , daß Du auch in Aachen wohnst . vielleicht können wir mal Kontakt aufnehmen ?

Verfasst: 29. Mai 2006, 23:57
von Frischluft
Hallo noch einmal,

vielen Dank fuer die vielen Beitraege, auch wenn jetzt nicht alles viel klarer geworden ist. 2500 rpm sind beim Midget ja wirklich nicht die Welt, das reicht nicht einmal fuer 70 km/h.

Ich habe jetzt noch einmal in das Driver's Handbook geguckt: Dort steht das folgende:

800km einfahren (500 miles)
dabei NICHT drosseln in einem Gang, NICHT unterturig fahren und NICHT schneller als 70 km/h.

Fuer mich hoert sich das an, als ob man dem Motor (nach British Leyland) am Anfang NICHT zu hohen Kompressionsdruecken und auch nicht zu vielen Lastwechseln aussetzen sollte.

Nun noch eine Frage: Das Oel scheint ja nicht in Ordnung zu sein (10W40). Ist ein Wechsel auf Einfahroel noch zu empfehlen? Auf 20W50? Ich bin jetzt schon ca. 120 km gefahren (Habe das Auto von der Werkstatt abgeholt) und micht dabei ungefaehr (unwissentlich) an die Vorgaben aus dem Driver's Handbook gehalten. Ein bischen mehr Klarheit waere hilfreich, denn nach der ganzen Plackerei habe ich wirklich keine Lust, mit einer lahmen Gurke zu enden. Ich wuerde auch 5000km einfahren auf mich nehmen, aber viel mehr fahr' ich in einem Jahr sowieso nicht.

Kai

Verfasst: 30. Mai 2006, 09:22
von Ralph 7H
Hallo "Frischluft"

Einfahren, das endlose Thema...

Wichtig für Ratschläge ist natürlich den Umfang der durchgeführten Maßnahmen zu kennen, zu wissen welche Teile mit welcher Herkunft eingebaut worden sind, ob alles nach Handbuch (Maße) gemacht worden ist und was an Leistung erwartet wird.

Serienmotoren und solche mit stage tuning habe da unterschiedliche Ansprüche.

Zur Ölwahl sollten die Herstellerangaben des Motors und nicht die des Ölmixers beachtet werden, alle Tolleranzen der Schmierstellen basieren auf der empfohlenen Ölsorte.

Gute Hinweis findest Du da in Peter Burgess Buch How to powertune the MGB engine. Halt dich daran, der Mann kennt sich damit wohl recht gut aus oder frag mal bei Chris Bentson von www.octarine-services.co.uk nach, der kennt sich mit dem Thema auch erschöpfend aus und beide haben die Erfahrung aus sehr umfangreicher Praxis.


Gruß vom Niederrhein

Ralph

P.S.: warum ist das inzwischen so umständlich mit der ewigen scrollerei?

Verfasst: 30. Mai 2006, 09:45
von Josef Eckert
Hallo Kai,
was Axel (AST) hier über das Einfahren schreibt ist schlichtweg extrem übertrieben. Ich kenne niemanden der einen Motor über 5000km einfährt. Da müßte man ja bei geringer Fashrleistung über mehrere Jahre den Motor einfahren. Ein Motor ist nach späterstens 1000km so eingefahren, dass man ihn völlig normal belasten kann. Man spürt nach 1000km auch keine Verbesserung mehr im freilaufverhalten, das ist pure Einbildung. In der Einfahrzeit möglichst nicht Vollgas fahren und nicht hohe Drehzahlen. Es kann beim Midtget Motor aber ruhig mal 3500 rpm oder kurzzeitig 4000 rpm sein. Undertourige Fahrweise ist viel schädlicher beim Einfahren, da die Lager beim langsamen Laufen unter Last durch die noch stärker vorhandene Reibung extrem belastet werden.
Du kannst auch nach ca. 500km auf 20W50 Öl oder sogar 20W60 wechseln. Das Einlauföl ist nur dazu da die Einlaufphase zu beschleunigen.
Also nicht ganz so zimperlich. Keine Vollgasfahrten und nicht mit nur 2000 rpm den Motor belasten und quälen.
Gruß
Josef

Verfasst: 1. Jun 2006, 07:05
von Simon8
Bei den Lagenr kann ich auch nur den Tipp geben besser nachzumessen was man verkauft bekommen hat. Hab das gutgläubig mal nicht getan und schon war das Spiel zu groß. Wenigesten war das Spiel der Kolben so groß das man es per Hand schon klackern fühlte. Aber trotzdem schade für die Zeit.
Gruß
SImon