Verteiler überholen?

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Axel
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Verteiler überholen?

#1

Beitrag von Axel » 16. Nov 2005, 12:25

Hallo Zusammen,
Winterzeit=Schrauberzeit....hat man nix zu tun sucht man sich was...in dem Fall Verteilerüberholung:

Bei unserem 72ér B Roadster ist die Lagerung der Verteilerwelle (Lucas 25D) leicht ausgeschlagen...meine Fragen:

1. wer überholt Verteiler? Boschdienst? Was darf so was in etwa Kosten?

2. oder lieber direkt neu/AT kaufen?
Da stellt sich mir zusätzlich die Frage ob ich nicht direkt auf einen Doppelkontakt Mallory upgrade bzw den 45D4 von Lucas verwende?

3. oder Welle ausgeschlagen lassen und direkt auf elektronische Zündung umrüsten da sich hier der Fehler nicht auswirkt? Der Bericht in der letzten Oldtimer Markt war zumindest recht interessant und die Lösung der Fa. Laubtec gefiel mir recht gut....aber lohnt sich das?

Danke für Tipps+Tricks
Axel

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Ulli
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#2

Beitrag von Ulli » 16. Nov 2005, 17:12

Haööo Axel !

Ich kann Dir nur den Umbau auf kontaktlose Zündung empfehlen. Der Wagen springt besser an, läuft wie eine Biene und Du hast kaum noch Wartung, außer der gelegentlichen Ölung der Vliehkraftverstellung. Ich habe die Pertronix eingebaut. Dauert ungefähr eine Stunde incl. Einstellung der Zündung. Du musst nichts bohren oder schleifen und es ist unsichtbar, da im vorhandenen Verteiler eingebaut. Kannst es sogar bei eingbautem Verteiler "reinfummeln". Die Pertronix bekommst Du bei Stevens in Wesel für ca. 120,-€.

Grüße von Ulrich

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#3

Beitrag von jupp1000 » 17. Nov 2005, 13:47

...falls Elektronik, such mal ein bisschen im Board nach "Pertronix"

Gruß
Heinz #1565, der 2 Stck. (zufrieden) im Einsatz hat

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Axel
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#4

Beitrag von Axel » 17. Nov 2005, 14:43

Danke...ist denn bei Umrüstung auf Elektronik der mech. Verschleiß - in meinem Fall leichtes Spiel in der Verteilerwelle - wirklich zu vernachlässigen?

Gruß Axel

Edit:Tippfähler

[Dieser Beitrag wurde von Axel am 17.11.2005 editiert.]

Bernd Schneider
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#5

Beitrag von Bernd Schneider » 17. Nov 2005, 15:03

Die Geschichte mit der kontaklosen Zündung ist ja wunderbar - solange der mysteriöse kleine Kasten auch funktioniert. Geht unterwegs etwas kaputt, ist auch gleich Schluß mit der Reise. So bereits zwei mal mit Bekannten, die ihre Engländer auf Petronix umgerüstet haben, erlebt.
Die klassischen Defekte, die an einem Verteiler auftreten - Kondensator, Riss in der Kappe, Kontakte etc. - kann man so ziemlich überall auf der Welt im nächsten Ort reparieren (lassen).
Ob der Motolauf wirklich ruhiger wird durch die elektronische Zündung, kann ich mangels Vergleichsmöglichkeiten nicht beurteilen. Einziger für mich erkennbarer Vorteil ist der Wegfall der Wartungsarbeiten. Die 15 Minuten allerdings fallen bei den Saisonvorbereitungen im Frühjahr auch nicht mehr ins Gewicht. ;-)


Gruß

Bernd

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#6

Beitrag von jupp1000 » 17. Nov 2005, 15:15

...was spricht dagegen, die für die Pertronix entfernte Verteilergrundplatte fertig aufgebaut, mit neuen Kontakten und neuem Kondensator mitzuführen. Eigentlich genügt ja nur die Grundplatte, weil ja angeblich alle übrigen Teile "überall auf der Welt" erhältlich sind.
Die nimmt ja nun wirklich keinen Platz weg!!!!
Im übrigen zweifelt man immer an der Exaktheit einer Pertronix. Wie genau ist denn eine kontaktgesteuerte Zündung unter Berücksichtigung des Kontaktabbrands und der Lagerung?
Wie auch immer - bei mir fuktionieren sie seit Jahren problemlos und die Grundplatte liegt im Handschuhfach!

Gruß
Heinz #1565

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#7

Beitrag von Josef Eckert » 17. Nov 2005, 15:21

Obwohl ich Elektronik studiert habe, kann ich mich nur Bernds Meinung anschließen. Petronix ist immer für eine (böse) Überraschung gut. Ich konnte keine Unterschiede feststellen zwischen gut eingestelltem mechanischen Unterbrecher und elektronischer Zündung. Nur ist die Mechanik wartungsintensiver. Aber im Falle eines (Aus-)Falles kommt man meistens mit etwas basteln noch bis nach Hause.
Daher halte ich es auch mit dem alten Maschinenbauer-Spruch:
"Fange nichts elektronisch an, was man auch mechanisch kann."
(zumindest bei den Oldies).
Zum Thema zurück. Die Firma Holden www.holden.co.uk in England überholt alle Lucas-Verteiler.
Gruß
Josef

Bernd Schneider
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#8

Beitrag von Bernd Schneider » 17. Nov 2005, 15:22

@Heinz: Das stimmt! Wenn das Original zur Hand ist, falls High-Tech versagt, gibt's weniger Probleme Bild
Nein, im Ernst: Dass die kontaktgesteuerte Zündung exakter ist als die elektronische, kann ich mir auch nicht vorstellen. Und als günstige Reparatur, wenn der Verteiler anders nicht mehr zu gebrauchen ist, bietet sich eine Petronix ja auch an - aber eben mit den beschriebenen Nachteilen...

[Dieser Beitrag wurde von Bernd Schneider am 17.11.2005 editiert.]

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Ulli
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#9

Beitrag von Ulli » 17. Nov 2005, 16:15

Hallo Zusammen !

Die Gedanken mit dem Ausfall habe ich mir natürlich auch gemacht.
Die Lösung sieht wie folgt aus. Habe die Ausgebaute Grundplatte mit Kontakt und Kondensator im Kofferraum. Also immer griffbereit und der Rückbau ist ebenfalls problemlos am Straßenrand möglich.

Grüße von Ulrich

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#10

Beitrag von Ulli » 17. Nov 2005, 16:26

Hier noch ein Nachtrag:

den Umbau auf Pertronix mit Bildergeschichte findet man in
www.mg-b.de/

Grüße von Ulrich

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#11

Beitrag von Ralph 7H » 17. Nov 2005, 17:12

Hallo zusammen,

meine Erfahrung mit Modulen im Verteiler sind die der ewigen Temperaturfehler.
Alleine die Zündung von Newtronic (früher Piranha) hat diese Probleme nicht, die Blackbox mit der Elektronik ist außerhalb des heißen Bereichs des Motorraums eingebaut.

Einen ausgeschlagenen Verteiler bringt aber auch eine Elektronik nicht wieder in die
vorgegebenen Sollwerte.
Ist die Welle ausgeschlagen, trifft das normalerweise auch auf die Fliehkraftverstellung zu und Ersatz ist dann der beste Weg.
Vorsicht beim Mallory für Motoren die nicht über die Werksangaben gedreht werden, da ist der Mallory keine Hilfe, ganz abgesehen von den sehr teuren Doppelkontakten und der zusätzlichen Einstellarbeit.

RATSCHLAG:
über mgcc.de, Stammtische lässt sich die Seite der Freunde Ammeland aufrufen.
Im Technikforum dort wird erschöpfend über Verteiler referiert.
Eine erstklassige Lektüre für die vielen "Fachleute" im board.

Gruß vom Niederrhein
Ralph

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#12

Beitrag von DirkH » 17. Nov 2005, 19:31

Hallo Leute,
ich gehörte bis Heute auch zu den Verfechtern der Kontaktlosen Zündung ( in meinem 71er B für ca. 5 Jahre eine MAGNETRONIC verbaut ). Wir haben seit längerem mit der Zündungsseite gehadert haben aber zunächst mal die ausgelutschten HS4 bei BOB berarbeiten lassen. Das Problem "Rest HC von ca. 1000ppm" blieb. Mit den revidierten ( übrigens hervorragend gemacht vom Herrn TYLER ) war die Fehlerquelle Nebenluft ausgeschaltet. Heute dann MAGNETRONIC raus, die übrigens seit min. 2 Jahren nur noch ca. 10.000 V Zündspannung lieferte und siehe da, Zündspannung mit Kontakten wieder auf 15.000 V und der Rest HC runter auf ca. 400ppm. Die 400ppm werden mir wohl erhalten bleiben, aber bis auf weiteres bin ich von IGNITOR, MAGNETRONIC und CO kuriert.
Grüße, Dirk
PS.: Hat noch jemand eine Idee woher der zu hohe Rest HC kommen könnte.
Vorab Danke.

[Dieser Beitrag wurde von DirkH am 17.11.2005 editiert.]

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#13

Beitrag von jupp1000 » 17. Nov 2005, 19:57

@Dirk

welche Zündspule hast Du drin?

Gruß
Heinz #1565

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#14

Beitrag von chris_c » 17. Nov 2005, 20:06

Hallo,

1000ppm HC ist mal wirklich viel...
Im wesentlichen entsteht es an den "kalten" Bauteilen im Motor, besonders an der Zylinderwand, wo die Flamme dann erlischt. Ein anderer Grund könnte natürlich auch Öl sein, was verbrauchst Du denn so?
Letzilch hat auch der Zündzeitpunkt einen Einfluß auf die HC-Emissionen, generell steigen sie bei früherem ZZP. Dummerweise senkt spätes Zünden auch den Wirkungsgrad...

Was die Verteiler-Frage angeht, gehe ich mit den Traditionalisten hier, sicher hat eine elektronische Zündung Vorteile, aber die hätte ja zum Besipiel eine Saugrohreinspritzung anstelle des Vergasers auch, trotzdem hört man da recht selten von entsprechenden Umbauten. Also schließe ich mich Bernd an, schließlich ist das Motto unserer Autos "keep it simple".

Grüße,
Christopher

Nachtrag: Wirklich eine informative Seite, die Ralph da nennt. Anstelle der Wegbeschreibung hier noch der direkte link, ist so schön bequem im Internet... ;-) http://www.mg-ammerland.de/technik/technik.htm


[Dieser Beitrag wurde von chris_c am 17.11.2005 editiert.]

[Dieser Beitrag wurde von chris_c am 17.11.2005 editiert.]

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#15

Beitrag von DirkH » 18. Nov 2005, 06:59

Hallo Heinz und Christopher,
als Zündspule habe ich eine blaue Bosch ( exakte Bezeichnung muß ich am Auto nachlesen ). Der Benzinverbrauch lag vor den kürzlichen Änderungen bei ca. 8,5L auf Strecke ( zw. 3.5 u. 4.000 rpm im OD )und 10,5 L beim "spielen auf kleinen hügeligen Nebensttrecken bei mir an der Mosel.
Die Fahrleistungen waren in der alten Konfiguration in Ordnung ( AT Motor 18V seit 7 Jahren 50.000 Meilen seither ).
Kompression gleichmäßig bis auf einen minimalen Abfall im 3 Zylinder.
Der Ölverbrauch ist unwesentlich, ich sehe immer mal beim tanken nach aber er ist wohl eher als gering zu bezeichnen.
Ich werde versuchen, so es trocken bleibt, in den nächsten Tagen ein wenig Probe zu fahren um mir ein Bild von der neuen Situation ( Kontakte u. neue HS4 ) zu machen,
Grüße, Dirk

[Dieser Beitrag wurde von DirkH am 18.11.2005 editiert.]

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