Kopfarbeit: Fräsen oder schleifen oder was?

Passt mal wieder nichts zusammen? Ein Ersatzteil ist nicht mehr lieferbar? MG Drivers sind hilfsbereit - und helfen sich in diesem Forum gegenseitig.

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Oliver70
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#16

Beitrag von Oliver70 » 24. Apr 2002, 21:51

Hallo miteinander
Um auf die Frage zurückzukommen.
Es ist im Prinzip egal, ob man ihn fräst oder schleift. Wichtig ist, daß er hinterher plan ist und da spielt das Aufspannen eine wichtige Rolle. Wenn man den Kopf nicht richtig ausrichtet und beim Aufspannen verspant, verzieht er sich beim Abspannen wieder und somit war alles für die Katz. Der Vorteil beim Schleifen ist zum einen das spannungsärmere Aufspannen, sowie die präzisere Einstellung bei der Zustellung. Außerdem erreicht man viel leichter die gewünschte Oberflächengüte. Die erwähnten Rillen sind meines Erachtens nicht nötig, da unsere Dichtungen alle metallverstärkt sind und somit eine hohe Eigenstabilität haben. Bei Dichtungen die nur aus Papier bestehen, sind die Rillen von Vorteil. Bei Aluzylinderköpfen wäre das Fräsen wieder von Vorteil, da sich da wiederum der Kopf besser spannen läßt.
Es nützen auf jeden Fall die schönsten Rillen und die beste Oberfläche nichts, wenn der Block eventuell verzogen ist. Ich habe bisher ale meine Köpfe geschliffen und hatte noch keine Probleme.

Wünsche allen einen dichten Kopf und einen schönen Sommer.

Oliver

AlexP
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#17

Beitrag von AlexP » 25. Apr 2002, 00:40

@Oliver70: Bist Du vom Fach? Danke für Deine Erläuterungen. Das klingt plausibel und ich kann mir etwas darunter vorstellen. Danach wäre Tuning-Papst Burgess eben doch nicht so perfekt... Könnte denn die größere Rauhigkeit vom Fräsen auch zu Undichtigkeiten führen - etwa so, dass das Wasser sich durch die Rillen rausmogelt, da die Dichtung so hart ist, dass sie diese nicht ausgleicht?
@MichaelW: Bei der silbernen Zitrone, also der Auszeichnung für besonders untaugliche Ware oder offenkundig krassen Pfusch, soll ja nicht jede Reklamation wie zum Beispiel Dein Mistverständnis mit L. (wir lernen daraus immerhin, dass schriftlich bzw. per Fax bestellen einfach besser ist) an den Pranger bzw. vom Club bewertet werden. Das ist nicht leistbar. Ich denke an völlig eindeutige, zweifelsfrei beweisbare Dinge, die, wie gesagt, eine herausragende Dimension haben müssen. Beispielswiese ein Ersatzteil, dass gar nicht erst eingebaut werden kann, weil es einfach nicht an den Platz passt, für den es exakt bestimmt ist. Sowas ist objektivierbar. Allein die Existenz einer solchen Feedback-Möglichkeit in der Club-Öffentlichkeit könnte schon dazu führen, dass unsere Lieferanten und Dienstleister sich noch mehr als bisher schon um vorbildlichen Service bemühen und im Falle eines Falles ihre Fehler auszubügeln bemüht wären.
Es grüßt die Selbsthilfegruppe Schwitzkopf ;-)

vdr
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#18

Beitrag von vdr » 26. Apr 2002, 09:16

Es ist für die Oberflächenrauheit, die für eine Zylinderkopfdichtfläche notwendig ist, unbedeutend ob man fräst oder schleift. Das wichtigste ist wie so oft die richtige Vorbereitung. Wenn der Kopf plan und frei von jeglicher Verspannung aufgespannt ist und
die Bearbeitungsparameter passen wird bei beiden Methoden ein optimales Ergebnis herauskommen. Wenn nicht, kannst Du bei beiden die Teile himmeln.
Mit einer Tuschierplatte und Nassschleifpapier kommt man der Planheit auch vor dem Einbau auf die Spur.
Wenn man besonders schmerzbefreit ist kann man einen Kopf sogar auf dem Bandschleifer planen.
Wie schon erwähnt wurde, kriegt man mit einem "krummen" Block auch den plansten Kopf kaputt.

Fröhliches Spänemachen,
Henning

Kai
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#19

Beitrag von Kai » 26. Apr 2002, 09:31

Hi Michael W,

Diene Einwände sind verständölich, aber ich meine, daß es darum gar nicht geht. Wir sind auch alle nur Menschen und Schrauber und sollten wissen, daß es mal an einem Tag nicht gut von der Hand läuft. Auch das manche dazu ungern stehen, ist kein Geheimnis. Aber wenn sich solche Vorfälle häufen, dann glaub ich nicht mehr an Zufall ("Einmal ist Zufall, das zweite Mal Neugier, das dritte Mal ABSICHT"). Warum also sollten viele mehr auf den gleichen Schund reinfallen? So viele Lobbies bestimmen unsere Gewohnheiten und Gebräuche- warum dann nicht auch die eigene Möglichkeit dazu nutzen?

Gruß, Kai

MichaelW
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#20

Beitrag von MichaelW » 26. Apr 2002, 10:51

Hallo Kai,

wie gesagt wollte ich nicht die Händler schützen sondern eher die Macher vom Board bzw. Club vor Schelte schützen.

Der Vorschlag von Thomas das so ähnlich wie bei ebay zu gestalten klingt jedoch irgendwie eigentlich gar nicht mal so schlecht.

Auf deutsche gesagt: Ich fände es schön vor schwarzen Schafen gewarnt zu werden möchte die Verantwortung dafür aber nicht übernehmen.

oktagonale Grüße

Michael
(derimmernochnichtkuppelnkann) Bild Bild

MichaelB
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#21

Beitrag von MichaelB » 26. Apr 2002, 12:16

@MichaelW:
Nachteil bei der Sache ist, dass man fast immer nur von schlechten Lieferanten hört.

Vielleicht ist die Sache einen Versuch wert.

Gruß
Michael
Der immer noch hofft, MichaelW bald wieder kuppeln darf....

AlexP
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#22

Beitrag von AlexP » 26. Apr 2002, 22:57

Erst einmal herzlichen Dank an alle Driver, die hier mit überlegen und Gedanken in Richtung Qualitätskontrolle/Lobby zumindest nicht für ganz abwegig halten. Vielleicht können wir ja eine Arbeitsgruppe bilden und ein Konzept überlegen, was machbar wäre und dem Club vorgeschlagen werden kann? Zur Ausgangsfrage der beiden krummen Köpfe und der Behauptung von Burgess, es dürfe nur gefräst werden, möchte ich noch anmerken, dass die Blöcke in beiden Fällen von einem hiesigen Betrieb frisch geplant waren. Soweit ich es mit dem Haarlineal prüfen konnte, war mein Block jedenfalls auch nicht auffällig. Feuchte Grüße von der SHG Schwitzkopf

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#23

Beitrag von Matthias » 27. Apr 2002, 21:41

Jetzt möchte ich doch aus Vorstandssicht ein paar Worte zum Thema Händlerbewertung sagen. Zu "alten Iserlohner Zeiten" gab es so etwas schon einmal. Viel Freude hat niemand damit gehabt und das Ergebnis konnte bei 30 bis 40 eingesandten Fragebogen auch kaum als repräsentativ betrachtet werden. Und viel anders wird es auch heute nicht sein, auch wenn sich die Anzahl der Drivers Club Mitglieder seitdem mehr als verdoppelt hat. Statt aller 850 bis 900 Mitglieder werden nämlich höchstens 80 bis 90 Mitglieder ein Votum abgeben und bei so geringen Teilnehmerzahlen ist die Gefahr des Missbrauchs nach wie vor viel zu groß (Motto: "Der hat mich geärgert und deswegen schicke ich jetzt gleich 10 schlechte Bewertungen, schließlich sind die Fragebögen ja anonym und es wird niemand merken."). Und ich denke, es hat auch jeder Verständnis dafür, dass es aus denselben Gründen auf dem Board kein Forum zur Händlerbewertung geben kann.

Trotzdem könnt Ihr mir glauben, dass auch ich mich schon maßlos über schlechte Teile geärgert habe. Ein Patentrezept dagegen habe ich auch nicht. Und auch beim Teilehändler des Vertrauens kann es mal Ausreißer geben, schließlich ist auch der wiederum von seinen Zulieferern abhängig.


achteckige Grüße


Matthias Schulze #421

[Dieser Beitrag wurde von Matthias am 27.04.2002 editiert.]

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#24

Beitrag von Andreas » 28. Apr 2002, 00:57

Lieber Matthias,
natürlich gibt es ein Patentrezept:
Einen zweiten Motor im Keller, einen Motorkran in der Garage, und Rückzück ist des Wurzels Übel beseitigt.
Klingt jetzt hart, Alex und Thomas, aber seid versichert: Der Weg zu diesem unglaublch arrogant erscheinenden Statement hat mich auch über jetzt 14 Jahre mit eben oben angemerkten Fantastillionen geführt. Aber jetzt bin ich halt da. Diverse MGs (kein Golf --> Anja!!) stehen in der Garage, einer fährt immer, nötigenfalls schäle ich mich auf dem Kundenklo aus der Regenkombi.
Die wesentlichen Ersatzteile liegen bei mir selbst oder im Abspracheprinzip beim 20km und kleiner-Freundeskreis auf Lager.
Im Übrigen gilt: Nach 400.000 Dinestreise-MG-Kilometern habe ich noch keinen Business-Termin verpasst - das ist mir nur mit eigenen neuen SAABs oder Sixt-Mercedessen gelungen.
Es soll ja moderne Autos mit elektronischen Black Boxes geben, die einfach stehenbleiben...ein MG schleppt sich nach meinen Erfahrungen immer noch in den nächsten Gasthof mit Garage (da kann man dann gemütlich essen und danach schrauben - diese little british cars denken eben mit!).
Also, Freunde:
Sammelt in der Selbsthilfe 3000 Euro für einen Gruppen-Austauschmotor - aber: nur vom pieseln an der Kopfdichtung geht das Ding eh nicht kaputt.

Andreas

Thomas B
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#25

Beitrag von Thomas B » 28. Apr 2002, 12:19

Der Beitrag wurde am 15.05. von ThomasB gelöscht.

[Dieser Beitrag wurde von Thomas B am 15.05.2002 editiert.]

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#26

Beitrag von AlexP » 28. Apr 2002, 16:52

@Andreas und Matthias: Falls hier der Eindruck entstanden sein sollte, dass wir nicht wüssten, worauf wir uns mit diesem Hobby eingelassen haben, möchte ich für mein Teil klarstellen: Seit 26 Jahren fahre und schraube ich am englischen Eisen. Angefangen hat alles mit dem 1100er und 1300er Fronttriebler (als Austin, Morris oder auch MG bekannt). Es folgte der Härtetest mit Triumph GT 6 und schließlich die rückblickend weise Entscheidung, es mit den robusten MG zu versuchen. Inzwischen kann ich wohl sagen, auf fast alles vorbereitet zu sein. Was mir einfach stinkt: Dass inzwischen ziemlich viele "Experten" und "Fachhändler" unterwegs sind, die uns für tumbe Melkkühe halten, denen man für ihr Luxus-Hobby Dreck für Gold verkaufen kann. Dagegen im Sinne guter Lobby-Arbeit etwas zu unternehmen, war ja nicht nur mein Vorschlag. Hier wollte keiner jammern und wehklagen. Es ging zunächst nur um die schlichte aber nicht ganz unbedeutende Frage, ob Zylinderköpfe geschliffen oder gefräst werden sollten. Dass Wasserverlust aus der Kopfdichtung tolerabel sei, halte ich auch aus technischer Sicht für recht diskussionswürdig. Wenn einem freilich Folgeschäden gleichgültig sind, weil man seine Ersatzmotoren, die im Weg herumstehen, aufbrauchen muss... Grüße vom Schwitzkopf!

MichaelB
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#27

Beitrag von MichaelB » 30. Apr 2002, 16:58

Wie wäre es mal ganz anders? Eine Liste mit Herstellern / Händler für bestimmte Teile?

Radlager aus Australien? Müssen nicht sein. Die gibt es als DIN Teil in Deutschland von Hersteller xxx.
Wäre damit nicht allen besser geholfen?

Gruß
MichaelB

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