Bremsleitung KuNiFer oder Stahl

[Krukkuz]

Liebe MG Gemeinde,

Dieses Wochenende warf ich wieder einen Blick unter das Auto (MGA). Ich bereite mich für den kommenden Winter vor und mache gerade eine Bestandsaufnahme, was an notwendigen Arbeiten ansteht. Meine Bremsleitung sind leicht rostig.
Noch kein Grund zur Besorgnis, aber man macht sich eben Gedanken. Da der gute MGA diesen Winter längere Tage auf der Hebebühne stehen wird, dachte ich mir, dass man ggf. die Bremsleitungen auch gleich erneuert. Ich mag dort keinen Rost. Ich lass, dass es nun Betriebserlaubnisse für bestimmte Kupfer-Nickel-Leitungen geben soll. Der Vorteil soll sein, dass man sie leichter und schöner biegen kann und sie nicht mehr rosten. Leichter und schöner biegen klingt gut und auch die angeblich erhöhte Lebensdauer. Hat jemand von euch mit diesen Leitungen schon Erfahrungen?
Was haltet ihr davon? Alles nur leere Händlerversprechen? Der Preis pro Meter KuNiFer liegt bei 15 Euro pro Meter.

Viele liebe Grüße aus dem Süden.

[MGB-Achim-SG]

Hallo,
so aus dem Bauch heraus (ich habe leider keine Excel Tabelle )
würde ich sagen das meine Kunifer Bremsleitung ca 30 Jahre alt ist....
und immer noch keinen Rost hat.

Beim letzten TüV hat der Prüfer angemerkt das da keine Beschriftung auf den Bremsleitungen ist, und hat den B so durchgewunken.
Also über Jahrzehnte haben die Leute Bremsleitungen aus Kunifer ohne Betriebserlaubnis unter ihre alten Karren gebastelt, und es hat keinen gestört.

Stahlleitungen sind mit handelsüblichen Bastlerwerkzeug schwerer zu biegen, und können rosten.
Also warum sollte ich die nehmen?
wenn es dich beruhigt, dann nem die zugelassenen Kunifer Bremsleitungen.
Grüße Achim

[DePee546]

Kupfer- und Kunifer-Leitungen gibt es seit Jahrzehnten. Waren für mich immer erste Wahl, es braucht aber ein sehr gutes Bördelwerkzeug, um Kunifer wirklich sauber zu bördeln.

Zulassung/ABE ist seit ein paar Jahren zweifelsfrei vom Tisch.

https://www.korrosionsschutz-depot.de/m ... eitung.pdf

[andreas.clausbruch]

Hallo,
die in der Freigabebescheinigung genannte Firma in Dk haben wir bei unserer 'Nordlandreise' 2021 auf dem Weg nach Kopenhagen besucht. Unser Eindruck: bestens . Ich kann mir gut vorstellen, dass es dort auch einen für das jeweilige A Modell konfigurierten Satz mit den korrekten Bezeichnungen gibt. Auf Darius' Hinweis mit der 'besonderen' Börtelung hatte man uns auch hingwiesen. Ich hatte das damals so verstanden, daß sich das Börtelwerkzeug für die Kuniferleitungen von dem für die 'normalen' Leitungen unterscheidet. Ob dem tatsächlich so ist, vermag ich mangels technischer Kenntnisse nicht zu beurteilen. Es sollte aber kein Problem sein dies herauszufinden.
Octagonale Grüße Andreas

[Norbert Sch]

Hallo,
letztes Jahr hatte ich mich recht intensiv mit dem Thema befassen müssen.
Für einen B wollte ich "mal eben schnell" die Bremsleitung hinten links neu machen. Stahlleitungen mit Heimwerkermitteln und ohne die notwendige Erfahrung biegen und bördeln, halte ich nach meinen erfolglosen Versuchen für fast nicht machbar.
Kunifer-Leitung mit Aufdruck der Zulassung und alle erforderlichen Endstücke gibt es auch bei Stevens für weniger Geld als die angesprochenen 15 Euro/m. Für die ersten Bördelversuche hatte ich mir ein einfaches Werkzeug gekauft. Wer billig kauft.... Mit dem dann geliehenen Hazet-Werkzeug ging es. Darius hat dies ja auch schon vollkommen richtig erwähnt.

Wenn die vorhandene Bremsleitung noch intakt ist, würde ich diese entrosten und gegen weitere Korrosion schützen (Wachs, Kunstharz...).
Grüße
Norbert

[Krukkuz]

Grüß Gott,

KuNiFer ist ein weiches Metal im Gegensatz zu Stahl. Um Stahlleitungen zu börteln benötigt man höher Kräfte. Deshalb gehe ich davon aus, dass nicht jedes Werkzeug, welches für KuNiFer geeignet ist, auch für Stahl passt und umgekehrt. Kupferleitungen (heute nicht mehr zulässig bzw. Kupferrohre sollten nicht für die Trinkwasserinstallation verwendet werden, wenn z.B. der PH Wert des Wasser zu niedrig ist - aber egal hier) wurden auch früher bei Heizungen und Sanitär gerne verwendet, wenn es sehr eng und winklig wurde, wie bei einem Auto. Es war einfacher an Engstellen zu verarbeiten und auch Hartlöten ging meines Erachtens flotter als das Schweißen(Autogenschweißen), was dann durch Pressverbindungen ersetzt wurde. Nein, ich werde bei Bremsleitungen keine „Lötungen“ vornehmen.

Aber ich erkenne bereits einen Trend. KuNiFer ist nicht nur in diesem Forum der Favorit. Somit tendiere ich zu dieser Variante und werde mich darauf einrichten. Die Fakten liegen bisher auf der Hand. Leichtere Verarbeitung und Haltbarkeit.
Druckstabil dürften die KuNiFer Leitungen auch sein. Danke für den Tipp mit Stevens. Preisgünstiger ist immer gut, wenn die Qualität vergleichbar ist. Das Werkzeug muss ich Materialgerecht auswählen. Ich warte noch ein bisschen ab, ob vielleicht noch eine andere Meinung geäußert wird.

Schon vorab Danke
Viele Grüße aus dem heute sehr sonnigen Süden.
Armin

[Uwe K]

Hallo Armin,

da Du nach weiteren Erfahrungen gefragt hast: ich habe bei allen meinen Restaurationen der letzten 25 Jahre (Spitfire, TR, Amazon, MGB) Kunifer Leitungen verwendet und selbst gebördelt. Nie Probleme gehabt, weder beim TÜV noch bei der handwerklichen Arbeit. Verwendet habe ich ein Bördelwerkzeug ähnlich (nicht identisch) diesem, also kein High-End Produkt:

https://www.ebay.de/itm/166237221540

Sicher nicht für Stahlleitungen, aber mit etwas Übung bei Kunifer gut zu gebrauchen. Und ob der Bördel dicht ist, merkst Du ja auch schnell

Grüße
Uwe

[marc-ks]

Ich verwende das. Geht auch direkt am Auto, Stahl grenzwertig, für KuniFer perfekt.
https://www.ebay.de/itm/195087789381?ep ... BM6prG0sNi

[DePee546]

Das von Uwe veranschaulichte taugt auch für Stahl.