Motorrevision eines 2-Liter-Triebwerks

Der Name sagt eigentlich fast schon alles - der lockere Plausch rund um das Thema MG und andere britische Fahrzeuge ist hier die Hauptsache.

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Günter Paul
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Re: Motorrevision eines 2-Liter-Triebwerks

#241

Beitrag von Günter Paul » 10. Okt 2022, 11:28

2sheep hat geschrieben: 9. Okt 2022, 17:48 Hm.

Das ist erstaunlich, wie unterschiedlich die Eindrücke oder die Wagen sind.
Der MGB in meiner Garage hat von allen Wagen im Fuhrpark die leichtgängigste Kupplung…

Der Motor von Jörn macht Lust auf mehr :)

Bin gespannt wie er läuft.

viele Grüße

Matthias
Ist nicht erstaunlich, trifft bei meinem Wagen auch zu, weich wie Butter und jetzt wieder richtig sanft :D
Müssten sonst ja alle MGler eine dickere linke Wade haben :o :wink:
Gruß
Günter
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Günter Paul
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Re: Motorrevision eines 2-Liter-Triebwerks

#242

Beitrag von Günter Paul » 10. Okt 2022, 11:36

marc-ks hat geschrieben: 10. Okt 2022, 00:25 Das war mein alter B, der Motor hatte ca. 18500km gelaufen. Ist aber schon ziemlich gut, bis 20lbs im Leerlauf muss man sich keine Gedanken machen, wenn der Motor bei 2000 mindestens 40lbs drückt. Natürlich immer im heißen Zustand. Also Öl über 80° (nicht Wasser).

VideoCapture_20221010-001133.jpg
Hallo zusammen...
Kann man denn solche Aussagen überhaupt mit den verbauten Instrumenten machen ?
Die müssten doch zuvor abgeglichen sein oder zeigen die alle Topp an ?
Ich habe den elektrischen Geber und das sind bei mir gewiss nur Schätzwerte, Ralph hat immer von Schätzeisen gesprochen.
Und einmal ist dann während der Fahrt der Öldruck abgesackt, zack aus :o ...habe natürlich sofort versucht anzuhalten und war auf das Schlimmste eingestellt, aber da war nichts, Motor lief ruhig, kein Ölaustritt..na klar, der Geber.
Den habe ich ausgetauscht und den alten geöffnet und seitdem weiß ich was Schätzeisen sind, also die Elekrtischen jedenfalls sind so etwas.
Gruß
Günter
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Re: Motorrevision eines 2-Liter-Triebwerks

#243

Beitrag von DePee546 » 10. Okt 2022, 12:17

@Günter:

Werkstattmessinstrumente für Öldruck funktionieren auch rein mechanisch;
theoretisch kann man natürlich alles anzweifeln.

Jedoch ist die Range, in welcher sich ein Druckwert bewegen sollte, ja bekannt. Insofern genügt hier die Plausibilität.

Gruss,
Darius
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Re: Motorrevision eines 2-Liter-Triebwerks

#244

Beitrag von Jörn » 10. Okt 2022, 12:32

© Günter: Die elektrischen Uhren von Smith sind tatsächlich Schätzeisen. Deshalb habe ich an meinem MGB beispielsweise das rechteckige Öldruckinstrument gegen ein mechanisches Instrument getauscht. Die angezeigten Werte sind zwar vergleichbar, aber beim elektrischen Instrument dauert es ewig, bis der Zeiger einen Wert anzeigt, beim mechanischen ist die Anzeige sofort und "interaktiv" da.

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Re: Motorrevision eines 2-Liter-Triebwerks

#245

Beitrag von andreas.clausbruch » 10. Okt 2022, 12:35

Hallo Günter,
da kann ich Darius nur zustimmen. Der Ausdruck Schätzeisen bezieht sich meines Wissens nach nur auf die Instrumente mit elektrischem Geber. So hatte ich Ralph seinerzeit verstanden, was sich auch mit eigenen Erfahrungen bestätigt :-).
Octagonale Grüße Andreas
PS die von Jörn genannten Öldruckwerte halte ich für realistisch: im Leerlauf bei Betriebstemperatur und 20W 50 Öl sollten 20lbs nicht unterschritten werden, auch wenn ich persönlich eher zu 30lbs neigen würde. 60lbs bei Last sind sicher ein 'gesunder' Wert.

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Re: Motorrevision eines 2-Liter-Triebwerks

#246

Beitrag von kuepper.remscheid » 10. Okt 2022, 18:20

Octagonale Grüße Andreas
PS die von Jörn genannten Öldruckwerte halte ich für realistisch: im Leerlauf bei Betriebstemperatur und 20W 50 Öl sollten 20lbs nicht unterschritten werden, auch wenn ich persönlich eher zu 30lbs neigen würde. 60lbs bei Last sind sicher ein 'gesunder' Wert.

Genau das ist es was ich wissen wollte:
Wie ( ungefähr ) ist euer Öldruck bei warmen Motor im Stand.
Um es mit meinem Vierzylinder zu vergleichen.

Ein Öldruck bei warmen Motor bei Standgas bei 80lbs ( Bild ) war mir viel zu hoch und für mich nicht erklärbar.
Deshalb die Nachfrage !
Und es sollte heißen „ kalten“ …..die blöde Autokorrektur !

Meine Werte sind bei warmen / heißen Motor im Standgas von 1000 Umdrehungen ( mit 20W50 ) bei 50 lbs und bei über 2000 Umdrehungen bei 70 lbs.
Besten Gruß
Stefan

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Re: Motorrevision eines 2-Liter-Triebwerks

#247

Beitrag von marc-ks » 10. Okt 2022, 18:37

Hallo Stefan,
man sieht sofort, wann das Überdruckventil geöffnet hat, bei kaltem Öl würde die Pumpe den Motor zerstören, meist ziemlich genau bei +/- 80lbs. Deine Werte sind Top.
Grüße Marc
#2315

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Re: Motorrevision eines 2-Liter-Triebwerks

#248

Beitrag von MBGT_ED » 11. Okt 2022, 08:56

Noch eins zu den elektrischen Gebern von Smiths. Beim Lotus bin ich erschrocken das der Öldruck im Leerlauf auf Null viel. Es zeigte sich das der Geber trotz Druck kein Signal brachte. Also neuen gekauft und wieder keine Anzeige vorhanden. Nach einigem Suchen fand ich den Grund heraus. Diese Geber funktionieren nicht ab Null sondern erst ab 18psi (so weit ich mich erinnere), und bei mir war der Druck nur 17psi, also keine Panik nötig.
Viele Grüße Klaus

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Re: Motorrevision eines 2-Liter-Triebwerks

#249

Beitrag von andreas.clausbruch » 11. Okt 2022, 09:22

Hallo Stefan,
das 'Phänomen' mit den 80lbs hatte ich auch schon 'mal und war -zunächst- etwas erschrocken. Auf Nachfrage bei meiner damaligen Werkstatt hat mir der 'Meister' die gleiche Info gegeben wie Marc in seinem post. Ich könnte mir gut vorstellen, daß es sich bei 'Deinem' Motor ebenfalls um ein zeitlich beschränktes Phänomen handelt.
Ich kenne Dich ja als V8'ler, in so fern kann ich Deine Irritation mehr als nachvollziehen. Als ich meinen ersten V8 (Rover P6 3500S) gekauft hatte, hatte ich die Öldruck'werte' von meinem B vor Augen und dachte schon der Rover Motor sei verschlissen/ überholungsbedüftig. Daß sich die beiden Motoren derart unterscheiden, hatte ich damals nicht 'auf dem Schirm'.
Alles Gute & octagonale Grüße Andreas

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Re: Motorrevision eines 2-Liter-Triebwerks

#250

Beitrag von DePee546 » 11. Okt 2022, 14:54

Schmiersysteme werden nicht zwangsläufig nur auf höchstmöglichen Öldruck ausgelegt. Es gibt verschiedene Ansätze, siehe Rover V8.

Eine Rolle spielen die Lagerdurchmesser, die Lagerbreiten und das einkonstruierte Lagerspiel bei Gleitlagern.

Als Motorenbauer interessiert mich weniger der Maximaldruck sondern vielmehr die durchschnittliche Öltemperatur, wie konstant der Öldruck in warmen Zustand bleibt und das Lagerspiel. Mir sind 1 -2 Hundertstel Lagerspiel lieber als die untere Toleranzgrenze, denn solange genügend Öldruck da ist, sinkt dann die Öltemperatur und die Durchflussmenge erhöht sich deutlich.

Je mehr Druck im System umso mehr Verlustleistung verbraucht die Pumpe und umso höher die Temperatur.

Es gibt nichts umsonst, der gesunde Kompromiss ist wie meustens die bessere Wahl.

Gruss,
Darius
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Re: Motorrevision eines 2-Liter-Triebwerks

#251

Beitrag von DePee546 » 11. Okt 2022, 15:10

Zusammenhang zwischen Lagerspiel und Durchflussmenge bei Lagerzapfen/Lagerstellendurchmesser d=50mm:

Öldurchflussmenge = 1 bei 0,04mm Laufspiel
Öldurchfluss bei 0,08mm Laufspiel = 5-fach
Öldurchfluss bei 0,16mm Laufspiel =
25-fach

Das sind Werte, die bei Versuchen von Gleitlagerherstellern rausgekommen sind.

Think about !
Gruss,
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Re: Motorrevision eines 2-Liter-Triebwerks

#252

Beitrag von Axel Krug » 11. Okt 2022, 15:14

Sehr verwunderlich das jetzt schon bei frisch gemachten Motoren über den Öldruck spekuliert und philosophiert wird, das gab es bisher eigentlich nur bei klappernden alten Motoren :? :)

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Re: Motorrevision eines 2-Liter-Triebwerks

#253

Beitrag von DePee546 » 11. Okt 2022, 15:34

Axel,

hier diskutiert doch niemand über Jörns Motor.
Da ist alles plausibel und im grünen Bereich.

Gruss,
Darius
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Re: Motorrevision eines 2-Liter-Triebwerks

#254

Beitrag von Marc505 » 11. Okt 2022, 22:32

SimoneD hat geschrieben: 11. Okt 2022, 14:54 Schmiersysteme werden nicht zwangsläufig nur auf höchstmöglichen Öldruck ausgelegt. Es gibt verschiedene Ansätze, siehe Rover V8.

Eine Rolle spielen die Lagerdurchmesser, die Lagerbreiten und das einkonstruierte Lagerspiel bei Gleitlagern.

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Je mehr Druck im System umso mehr Verlustleistung verbraucht die Pumpe und umso höher die Temperatur.

Es gibt nichts umsonst, der gesunde Kompromiss ist wie meustens die bessere Wahl.

Gruss,
Darius
Dazu gibt es übrigens einen sehr instruktiven Beitrag im Tec Index vom MGAGuru (OF 102), der die Wechselwirkung zwischen Öldruck, Ölfluss und Schmierwirkung erklärt. Fazit ist, hoher Öldruck ist nicht gleich hoher Ölfluss und hoher Ölfluss ist nicht immer gleich hohe Lagertragfähigkeit des Schmierfilms. Muss halt alles in der Balance sein, wie Darius schon sagte. Auch dass hochviskose Öle zwar einen (zu) niedrigen Öldruck im Leerlauf erhöhen können, aber in jedem anderen Betriebszustand zu weniger Durchlauf und ungesunder höherer Öltemperatur führen, ist da gut erklärt. Für mich als Nichtfachmann war das sehr erhellend und hat mit einigen Märchen aufgeräumt :idea: :D

LG, Stephan

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Re: Oil system details

#255

Beitrag von DePee546 » 12. Okt 2022, 00:42

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