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Re: Vorliebe für englisches Zeug

Verfasst: 22. Jul 2019, 07:43
von DirkH
Morgen Ralph,

die Debatte brauchen wir nicht zu führen, steht hunderttausendfach im Netz. Zum Glück gibt es auf der Welt Dinge die über der Meßtechnik stehen. Die schönen Dinge unterwerfen sich nicht profaner Messung, da draußen ist mehr.
In Deinem Sinne könnte man frei nach Fox Moulder sagen "I want to believe". Die Wahrheit ist wohl "was klingt hat Recht" oder "wer Ohren hat möge hören". :D

Ja in der Klassik kann man sich endlos ergehen, alleine schon der Vergleich verschiedener Interpretationen der Dirigenten kann schon zu Glaubenskriegen führen. Spannend allemal den Ring mit Böhm, Klemperer und Solti gegen zu hören, wobei ich die Interpretationen Soltis fast immer bevorzuge.
Schrägerweise fing ich mit den Goldberg Variationen Glenn Goulds und Mahlers 2ter - Solti - Chicago an klassische Musik zu entdecken. Hier von habe ich kürzlich eine Japan Pressung entdeckt. Die Bänder wurden, 2007 noch mal in die Hand genommen. Ein riesen Gewinn an Durchhörbarkeit und Feinzeichnung, einfach wunderschön.

Viel Spaß machen mir die Barockopern der Herren Purcell, Monteverdi, Händel und Co und seit neuestem die Arbeiten des Teodor Currentzis. Was er aus den Da Ponte Opern Mozarts raus holt ist unbeschreiblich.

Kommt gut in die Woche, Dirk

Re: Vorliebe für englisches Zeug

Verfasst: 22. Jul 2019, 09:11
von Günter Paul
:D :D :D
Euch Schwärmern ist aber schon bekannt, dass ihr längst nicht mehr alles hört, da kann dann auch Lautstärke nicht darüber hinweg täuschen :wink: :D

Ich weiß nicht ab welchem Alter, aber irgendwann verschwinden die hohen Töne und der Hammer samt Zubehör beginnt zu verknöchern, das ist dann meistens der Augenblick, in dem Oldies das Portemonnaie zücken und noch einmal wissen wollen, was machbar ist :D .

Interessanterweise hört man hingegen recht lang Posaunen oder das, was ein MG bei 2500 Umdrehungen mit einem Peco rauslässt.

Nette Idee auch mal so einen Thread rauszulassen, kommt gut durch die Woche :wink: .

Gruß
Günter

Re: Vorliebe für englisches Zeug

Verfasst: 22. Jul 2019, 12:17
von Noddy
DirkH hat geschrieben: 22. Jul 2019, 07:43
die Debatte brauchen wir nicht zu führen, steht hunderttausendfach im Netz. Zum Glück gibt es auf der Welt Dinge die über der Meßtechnik stehen. Die schönen Dinge unterwerfen sich nicht profaner Messung, da draußen ist mehr.
In Deinem Sinne könnte man frei nach Fox Moulder sagen "I want to believe". Die Wahrheit ist wohl "was klingt hat Recht" oder "wer Ohren hat möge hören". :D
Hallo :)

Ich gehe so ein Thema ja eher von der technischen Seite an, Geschmacksfragen sind schwer unter einen Hut zu kriegen. Das Ziel einer Audioanlage sollte aber sein, das wiederzugeben was auch aufgenommen wurde, das sollte dann auch messbar sein. Subjektiv empfinden wir andere Kriterien als angenehm, wie z. B. alte Röhrenradios, da ist es aber das typische Eigenleben der Geräte, die den originalen Sound letzten Endes nur verzerren. Und nicht zu vergessen, die alten Schätzchen sind mit Erinnerungen verbunden die uns etwas bedeuten.

Ach Günter, Musik empfindet man nicht nur mit den Ohren, unser Bauch hört auch im fortgeschrittenen Alter die tiefen Bässe noch mit.

Grüße

Micha

Re: Vorliebe für englisches Zeug

Verfasst: 22. Jul 2019, 12:52
von Günter Paul
Noddy hat geschrieben: 22. Jul 2019, 12:17

Ach Günter, Musik empfindet man nicht nur mit den Ohren, unser Bauch hört auch im fortgeschrittenen Alter die tiefen Bässe noch mit.

Grüße

Micha
:o :shock: :shock:
Ach, deswegen wird der immer dicker ?? :wink:

Re: Vorliebe für englisches Zeug

Verfasst: 22. Jul 2019, 14:46
von DirkH
Ne, ne, ne Micha dicke Bäuche helfen nicht beim hören. und machen auch in keinster Weise das altersbedingte schlechter hören wett. Zum Glück fängt die Wahrnehmung alter Ohren im obersten Frequensbereich an schlechter zu werden. In dem Bereich findet nicht so viel statt beim Tonumfang natürlicher Instrumente.
Frequenzumfang Orchester.jpg
Ich habe überhaupt kein Problem mit Euch Menschen, die Ihr glaubt gut klingende Anlagen müßten ein perfektes Messbild ergeben. Man kann durchaus mit einer ingenieursmäßig aufgebauten Anlage Musik hören..... wenn man auf natürliche Wiedergabe keinen Wert legt.
Natürliche Instrumente oder Stimmen sind messtechnisch nicht rein.
Ziel einer audiophilen Anlage ist es möglichst wenig Fehler zu machen, wenig Fehler bedeutet eine glaubhafte Wiedergabe der Musik.
Mit kaum einer Anlage außerhalb des Einfamilienhaus Preisbereiches ist Livehaftige Wiedergabe möglich, man kann nur versuchen die Fehler in der Natürlichkeit der Widergabe zu begrenzen. Ziel ist es, so wenig Anlage / Lautsprecher zu hören wie nur irgendwie möglich. Wenn ein Ton direkt aus dem Lautsprecher kommt hat das Instrument "im" Mikrofon gesessen.
Wenn man seine Lautsprecher hört hat man einen Fehler in der Kette, wie ich mit meinen doofen Vergasern.
Ich spreche ausdrücklich nur von Klassik und Jazz, Musik die ohne Verstärkung nur mit Mikrofonen aufgenommen wurde.

Paul McGowan, erklärt das recht schön. https://www.youtube.com/watch?v=vBfBAMR8zHU

Wen es in und um Trier umtreibt sei herzlich eingeladen sich mal bei mir vor die Lautsprecher zu setzen.

Re: Vorliebe für englisches Zeug

Verfasst: 22. Jul 2019, 15:35
von Günter Paul
:D ..du solltest bei dem Wetter schrauben und Kontrollfahrten machen, die Leser warten auf dich :D :D ..kleiner Scherz, Dirk, bei dem Nachlassen der Aufnahmefähigkeit hoher Töne allerdings nicht.

Es ist tatsächlich so, dass ich von Freunden die Frequensbereiche angesagt bekomme, die deren Anlagen abdecken und dann haue ich diese Bemerkung mit Hammer und Zubehör immer wieder mal raus. :wink:

Gute Anlagen sind natürlich nicht ganz unabhängig von den Kosten zu sehen, da sind sicher auch Übertreibungen vorhanden und wenn ich eine aussuche, na was mache ich dann..dann orientiere ich mich auch an den Technischen Vorgaben, lese zugleich Bewertungen quer um dann eine Kaufentscheidung zu treffen.

Der Raumklang eines Orchesters ist etwas Besonderes und du beschreibst es trefflich, bei Jazz sehe ich das anders, das Trennen der Instrumente führt zu Gänsehaut und wer die Augen schließt erlebt dann fast wie die Jungs im Raum ihr Instrument bearbeiten.

Bei mir sind sechs Lautsprecher im Raum verteilt, die genau dann ausgesteuert zeigen, was sie können, ist eine AV Anlage von Pioneer.

Bei den Vorgängeranlagen mache ich es so wie Ralph, die werden im Haus verteilt, schließlich will man ja in der Sauna auch nicht immer nur Stille :D :wink:

Gruß
Günter

Re: Vorliebe für englisches Zeug

Verfasst: 22. Jul 2019, 17:01
von Noddy
Hallo Dirk :)

Ich möchte Dir deine Anlage nicht madig machen, die wird schon gut sein. Was Du als an den Lautsprechern kleben beschreibst is der mangelnde Stereoeffekt, für den braucht man keine qualittiv hochwertige Anlage sondern günstige Raumverhältnisse, Abstand zwischen den Lautsprechern und Abstand zum Zuhörerplatz. Da hast Du ja nen symetrischen Aufbau.

Von den Übertragungseigenschaften her sind wir uns einig, es soll das übertragen werden was tatsächlich stattgefunden hat, nix hinzugefügt und nix weggelassen. Und das kann man messen,

Und die Wirkungen außerhalb unseres Hörbereichs solltest Du nicht unterschätzen. Musikinstrumente haben ihre Charakteristik durch Oberwellen der eigentlichen Töne, das sind die ungraden vielfachen der Grundfrequenz. Die sind leicht außerhalb unseres Hörbereichs, das heißt nicht, daß wir sie nicht wahrnehmen.

Grüße

Micha

PS. Günter, Du redest von Raumklang, das is noch ne andere Nummer.

Re: Vorliebe für englisches Zeug

Verfasst: 22. Jul 2019, 17:47
von Günter Paul
Noddy hat geschrieben: 22. Jul 2019, 17:01

PS. Günter, Du redest von Raumklang, das is noch ne andere Nummer.

Völlig klar, Micha.
So eine Anlage bietet exzellente Klangqualität für Surround oder Stereo, da steckt beides oder besser gesagt noch viel mehr an Möglichkeiten drin.
Ist bereits meine zweite Anlage, ich möchte so etwas nicht mehr missen.
Gruß
Günter

Re: Vorliebe für englisches Zeug

Verfasst: 22. Jul 2019, 18:41
von Ralph 7H
Hallo Günter,

für den Fernseher habe ich mir auch sowas mal zugelegt und es macht spaß für das sogenannte 'Heimkinovergnügen', hat aber mit High Fidelity nur noch wenig gemeinsam. Da bleibe ich lieber bei meinem altbewährten und gönne mir eben 2 Anlagen im Wohnbereich gleichzeitig :wink:

Bei Einführung der DIN 45500 hat man die damaligen technischen Voraussetzungen heran gezogen und Mindestanforderungen normiert. Diese Norm ist immer noch recht brauchbar um für unsere alten 'Hörlöffel' verständliche Grundlagen zu finden :wink:

Micha hat aber auch auf genau die entscheidenden Kriterien der subjektiven Wahrnehmung von Klängen und der Hörbandbreite hingewiesen. Überzeugend gute Elektronik gibt es dafür seit gut 30 Jahren in erschwinglichen Preislagen, allein bei den 'Instrumenten' wird leider immer noch/wieder gespart und wirklich gute Boxen die in der Lage sind sowohl die Aufnahmesituation als auch deren Räumlichkeit vernünftig zu reproduzieren sind selten und teuer, verkörpern sie doch eigentlich alle Details eines aufwändigen Instrumentenbaus... und einen Kontrabass kann man eben nicht über Kompaktboxen auferstehen lasen :wink: ... auch nicht mit DBX-Kompression :roll:
Wer Zugeständnisse beim Mobiliar machen muss, der sollte dann lieber einen excellenten Kopfhörer favorisieren.

Nur eins ist natürlich schade: Je besser der Signalweg bis zum Ohr geworden ist, um so mehr treten auch die Fehler der Tontechniker, Schnitttechniker/Mixer und der Presswerke (bei Platten) während es Hörens deutlich in Erscheinung :mrgreen:

Vielleicht ein Tipp zum entspannen heute Abend: Mike Oldfield QE2 mal wieder 'rauskramen' und hören. Selbst waschechte Klassikliebhaber können da auf ihre Kosten kommen.

Viel Vergnügen wünscht

Ralph

Re: Vorliebe für englisches Zeug

Verfasst: 22. Jul 2019, 20:42
von DirkH
Guten Abend die Herren,

es freut mich ein Thema gefunden zu haben, daß nicht ölig ist.
Wenn ich nach dem Essen noch Elan habe ergänze ich auch den SU Einstellung Thread noch.

Ich habe gegen 16.30 die Flucht ergriffen, in meinem Arbeitszimmer gibt es im Gegensatz zum Rest der Wohnung keine Beschattung. Keine Ahnung welch cleverer Kollege das verbrochen hat, aber es ist gut für den Wein und so hab ich einen Grund den kleinen Roten raus zu holen.
Wir waren auf dem Saargau, bis oberhalb von Schengen. Runter nach Luxemburg und direkt weiter an der Mosel nach Frankreich - Sierck les Bains - Gavisse - Fixem - Rodemack - zurück nach Luxemburg - Mondorf-les-Bains - Remich - Stadtbredimius ( nee nicht aus dem Asterix ) Wormeldange und heim nach Trier.

Wenn Ihr Lust habt stelle ich uns mal eine Tour zusammen, hab hier schon ein paar Mal Ausfahrten organisiert.

Zurück zur Musik meine Lieben. Leider kann ich mit der QE2 nicht dienen. Im Übergang von LP zu CD ging meine Liebhaberei schon klar in Richtung Klassik und ich habe nur noch die vermeintlichen Big Points der Pop Rock Musik angeschafft. Da hat es nur für die Tubular Bella gelangt. Vielleicht sollte ich da doch mal nachrüsten.
Im Moment läuft der Don Giovanni des Herrn Mozart. Gewagt, gewagt wir reden von 1787. Don Giovanni preist sich in welchem Land des alten Europa er wieviele Damen erobert hat, alter Schwerenöter.

Lassen wir einfach die Messerei außen vor, reden wir über Musik und grundsätzliches zur Wiedergabe von Musik.

Lieber Günter, Ralph hat Recht. Multilautsprecher Systeme sind effektvoll, machen Spaß haben aber nichts mit audiophiler Wiedergabe zu tun. Was durch Synthesizer Rechner gejagt wurde ist ernsthaft modifiziert, da ist wenig von den Masterbändern übrig.
Was nicht schlecht sein muß, aber halt ein anderes Thema.

Ja beim Thema Qualität der Aufnahmen kann ich Ralph absolut zustimmen. Je mehr eine Anlage in der Alge ist von der aufgenommen Musik wieder zu geben, desto mehr treten auch Fehler der Technik und der Toningenieure zu Tage. Umso mehr erfreulich wenn die Labels dies selbst erkennen und Aufnahmen wie die Goldbergs oder die 2te von Mahler unter Solti sich noch mal vornehmen.
Daher meine Begeisterung für den Herrn Currentzis, er gibt sich größte Mühe bei seinen Aufnahmen. Er nervt Sänger und Orchester mit endlosen Wiederholungen. Zerstückelt die Aufnahmen in ein paar Takte und läßt diese bis zum absoluten Gefallen vortragen.
Kompromisslos, ich schätze so manches Mitglied des Orchesters hatte schon Mordgedanken.

Ich bekomme langsam Hunger und wackel mal rüber in die Küche.
Einen schönen Abend Euch

Re: Vorliebe für englisches Zeug

Verfasst: 22. Jul 2019, 20:57
von DirkH
ach ja Micha, absolut richtig. Ich bin zarte 56 Lenze jung und da ist das Beethoven Ohren Thema noch - hoffentlich - ein bißchen entfernt.
Hörgenuß stellt sich auch ohne die letzten zigtausend Hertz über den 15.000 ein, hilfreich ist da auch die Hörerfahrung.
Mein Immergrünes hört eindeutig besser als ich, hat aber im gezielten hören wenig Erfahrung. Noch fallen mir Fehler in Aufnahme oder Aufstellung der Anlage zuerst auf.
Die Hoffnung stirbt zu letzt :D

Re: Vorliebe für englisches Zeug

Verfasst: 22. Jul 2019, 21:18
von Josef Eckert
Vielleicht mal zum Entspannen von den Vor und High-Ends.
Ist zwar nicht ganz Englisch, aber mehr Schottisch. Wir sind gerade in Kenmore in den Highlands und ich habe eine fantastische Cullen Skink und eine große Portion Haggis mit Purree genossen und die local Ales nicht zu vergessen. Eine Flache Single Malt Aberfeldy 12 years old habe ich heute morgen mitgenommen, direct von der Dewar Destillery.
Nicht zu vergessen den Cream Tea gestern Nachmittag.
Mit nach Hause werden wir Grapefruit in Dosen und Northhumberland und Highland Goat Cheese miteinpacken und heute habe ich mir noch die 20ste Tweed Flat Cap zum Offenfahren gekauft. Morgen gehts zum Loch Ness bei herrlichen 20° Außentemperatur und hoffentlich viel Sonnenschein.
Ja, ich weiß fast nur schottisches Zeugs.
Gruß
Josef

Re: Vorliebe für englisches Zeug

Verfasst: 22. Jul 2019, 22:05
von Ralph 7H
Hallo Dirk,

Tubular Bells wurde 1973 eingespielt und 1974 veröffentlicht. QE2 kam 1980 in den Verkauf, die ersten CD-Spieler konnten wir hier damals ab 1982 ab ca. 1500 DM kaufen...

Wenn dir die QE2 auf einer Plattenbörse begegnet, kauf sie. Du wirst sie gerne hören.

Eine andere Aufnahme, die ich jedem anraten kann ist 'Yemenite Songs' von Ofra Haza. Perfekt abgemischt und qualitativ mit Direktschnitten vergleichbar. Sehr ansprechende Dynamik und interessante Instrumentierung. Perfekte Instrumentenbeherrschung zusätzlich. Weder Rock noch Pop oder Klassik mehr alterslose Volklore der besonderen Art aber eine Bereicherung der Sammlung und wer die ursprüngliche Variante von 'Im Nin Alu' mal gehört hat wundert sich, warum die seinerzeitige Kurzvariante für den Rundfunk so grottenschlecht war...

Safety Fast !

Ralph

Re: Vorliebe für englisches Zeug

Verfasst: 23. Jul 2019, 16:09
von HerrPausW
Lieber Ralph!

Meinen herzlichen Dank für Deine überaus freundlichen Worte! Die Gegend, in der Du lebst, ist schon immer irgendwie eine meiner Ziele in Gedanken gewesen. Auch die Ostsee scheint mir bereisenswert.

Und so könnte Dir wahrlich irgendwann österreichischer Besuch blühen.

Es grüßt Dich herzlichst

Reinhard

Re: Vorliebe für englisches Zeug

Verfasst: 23. Jul 2019, 18:48
von Ralph 7H
Hallo Reinhard,

nur zu! Würde mich freuen.

Safety Fast !

Ralph