Keine Zylinderkopfdichtung verbaut.. was nun?

Passt mal wieder nichts zusammen? Ein Ersatzteil ist nicht mehr lieferbar? MG Drivers sind hilfsbereit - und helfen sich in diesem Forum gegenseitig.

Moderatoren: Gagamohn, JuanLopez

Benutzeravatar
sskora
Beiträge: 141
Registriert: 8. Apr 2018, 20:48
Fahrzeug(e): MGB 1975

Keine Zylinderkopfdichtung verbaut.. was nun?

#1

Beitrag von sskora » 14. Mai 2018, 23:34

Hallo zusammen,

nachdem ich hier neulich nachgefragt habe, wie ich am besten das Kühlsystem meines '75 US B's reinigen könne, habe ich mich dran gemacht das Kühlsystem mit Zitronensäure zu reinigen. Anschließend wollte sich der Motor nicht mehr so recht starten lassen, als er dann lief, kam aus dem Auspuff nur weißer Rauch raus. Zylinderkopfdichtung wird wohl dahin sein, dachte ich, und habe den Zylinderkopf abmontiert.
Als dieser runter war, habe ich nicht schlecht gestaunt, als ich feststellen musste, dass der Wagen gar keine Zylinderkopfdichtung verbaut hatte!!
Da hat es mich auch nicht mehr gewundert, dass der Wagen schon immer eher schlecht als recht lief.

Jetzt frage ich mich, wie ich weiter machen sollte. Der Zylinderkopf ist runter, die Kolben sind recht schmutzig. Von verschiedenen Seiten bekomme ich unterschiedliche Tipps was ich alles tun sollte. Den Kopf Trockeneisstrahlen lassen um ihn sauber zu bekommen, die Kolben planen lassen, den Zylinderkopf planen lassen, und so weiter.

Was würdet ihr mir (als Anfänger auf dem Gebiet, wenn auch Handwerklich geschickt würde ich sagen, aber eben Anfänger bei Oldtimern) empfehlen, was ich machen oder machen lassen sollte (auch im Anbetracht, dass der Kopf jetzt eben schon mal runter ist, der Vergaser abmontiert und so weiter).

Gibt es Arbeiten, die unumgänglich sind, Arbeiten die empfehlenswert sind, wenn der Motor eh schon mal offen ist, Teile die ich austauschen sollte, sieht man eventuell Dinge auf den Bildern, die mir noch nicht aufgefallen sind, aus dem Fehlen der Zylinderkopfdichtung etwas resultieren kann, dass ich beheben müsste?

Besten Dank schon mal
Sebastian
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

Benutzeravatar
andreas.clausbruch
Beiträge: 3077
Registriert: 6. Sep 2002, 01:01
Fahrzeug(e): MG B GT '74
Wohnort: München

Re: Keine Zylinderkopfdichtung verbaut.. was nun?

#2

Beitrag von andreas.clausbruch » 15. Mai 2018, 08:15

Hallo Sebastian,
da kann man nur staunen.... An Deiner Stelle würde ich -zunächst- lediglich den Kopf mit einer neuen Dichtung montieren. Dann laufen lassen und Kompression prüfen. Wenn Kompression und Öldruck ok sind, würde ich dann erstmal fahren und nichts weiter tun. Wenn Kompression u/o Öldruck nicht ok sein sollten, müsstest Du wohl eine Motor Überholung einplanen.
Octagonale Grüsse Andreas

Josef Eckert
Beiträge: 3708
Registriert: 7. Jun 2000, 01:01
Fahrzeug(e): MG A, und andere Oldtimer
Wohnort: Königswinter

Re: Keine Zylinderkopfdichtung verbaut.. was nun?

#3

Beitrag von Josef Eckert » 15. Mai 2018, 08:33

Hallo Sebastian,
ich würde auch genau das was Andreas schreibt machen.
Gruß
Josef

Benutzeravatar
jupp1000
Beiträge: 3942
Registriert: 17. Nov 2001, 01:01
Fahrzeug(e): MG MIDGET
Wohnort: Westerwald

Re: Keine Zylinderkopfdichtung verbaut.. was nun?

#4

Beitrag von jupp1000 » 15. Mai 2018, 11:59

...wenn die Chose OHNE ZK Dichtung (? mag es kaum glauben) dicht war, kann der Kopf ja wohl nicht krumm sein, oder? Nix machen, neue Dichtung wie vorher schon geschrieben, und gut!
schöne Grüße

Heinz #1565

Benutzeravatar
mic
Beiträge: 1133
Registriert: 28. Jan 2008, 11:22
Fahrzeug(e): MGB Roadster '69 RHD
Wohnort: Kerry IRL

Re: Keine Zylinderkopfdichtung verbaut.. was nun?

#5

Beitrag von mic » 15. Mai 2018, 12:16

Hi there,

diese Geschichte ist so unglaublich, dass man meinen koennte, es mit einem Troll zu tun zu haben. :shock:

Cheers.

Mic
LUCAS denies having invented darkness. But they still have a claim for "sudden, unexpected darkness".

Benutzeravatar
Glacier-Express
Beiträge: 416
Registriert: 26. Sep 2011, 10:19
Fahrzeug(e): MGB GT Bj. 1/76 LHD, schweizer Ausf.
Wohnort: 79194 Gundelfingen

Re: Keine Zylinderkopfdichtung verbaut.. was nun?

#6

Beitrag von Glacier-Express » 15. Mai 2018, 18:30

Ja, wie Andreas schreibt; dabei alles (v.a. die Dichflächen) peinlichst mit Bremsenreiniger entfetten. Wenn Du schrauberlich geschickt bist, kannst du den Kopf entkoken: Ventile ausbauen, Brennraum und Kanäle z.B. mit Dichtungsentferner (über Nacht einwirken lassen) reinigen, Ventile reinigen, Sitzflächen der Ventile prüfen, ggf. leicht händisch einschleifen, neue Schaftdichtungen einsetzen etc.
Happy Motoring!

Christian

--------------------------------------
MGB GT Bj. 1/76, Ausführung Schweiz
MGDC-Mitglied #2459 (Austritt zum 1.1.25 erklärt und bestätigt)

Benutzeravatar
sskora
Beiträge: 141
Registriert: 8. Apr 2018, 20:48
Fahrzeug(e): MGB 1975

Re: Keine Zylinderkopfdichtung verbaut.. was nun?

#7

Beitrag von sskora » 15. Mai 2018, 19:00

Danke schon mal für eure Antworten!

Naja ich frage auch, weil der Wagen noch nicht angemeldet ist und ich ihn momentan sowieso "restauriere" - bzw. eher groben Mängel behebe... Das hier ist nicht der erste Pfusch an dem Wagen, aber definitiv der heftigste.

Sollte ich die Zylinder nicht irgendwie reinigen? Die Oberfläche, vor allem vom ersten (der dem Kühler am nächsten) Zylinder ist doch recht stark verdreckt.

Bei der Gelegenheit werde ich aber wohl auch mal den Vergaser auseinander nehmen und verschleißteile tauschen (Membran...).

Daran die Kompression zu messen hatte ich noch nicht gedacht, das werde ich dann machen, sobald der Motor wieder zusammengebaut ist.

Und ja, ich wünschte auch das wäre ein Scherz mit der Dichtung. Aber @jupp1000, Dicht schien er ja nicht komplett gewesen zu sein. Nachdem ich das Kühlsystem mit Zitronensäure gereinigt hatte, kam ja weißer Rauch aus dem Auspuff. Ich nehme mal an, dass es Spalte zwischen Motorblock und Zykinderkopf gibt (wenn auch recht schmale), die nur eben von Kalk verschlossen waren und beim reinigen geöffnet wurden.

Josef Eckert
Beiträge: 3708
Registriert: 7. Jun 2000, 01:01
Fahrzeug(e): MG A, und andere Oldtimer
Wohnort: Königswinter

Re: Keine Zylinderkopfdichtung verbaut.. was nun?

#8

Beitrag von Josef Eckert » 15. Mai 2018, 20:34

Sebastian,
wenn Restauration, d.h nicht nur grobe Mängel beheben, sondern alles in guten zustand versetzen angesagt ist, dann dden Motor komplett überholen.
Wenn es nur darum geht den Wagen fahrbereit zu bekommen, also grobe Mängel zu beheben,würde ich den Motor so wie er ist wieder mit Zylinderkopfdichtung zusammenbauen und erstmal testen ob motorenmäßig sonst noch etwas im Aegen ist und ob er dann mit vernünftigem Öldruck und ohne große Inkontinenz läuft. Dann erstmal damit fahren. Manche Ablagerungen lösen sich von alleine wenn der Motor richtig eingestellt ist.
Es gibt da bestimmt noch andere größere Baustellen und da würde ich diese erstmal angehen.
Gruß
Josef

Benutzeravatar
Xpower
Beiträge: 1514
Registriert: 10. Nov 2008, 21:27
Fahrzeug(e): MG ZR - MGF - MG5
Wohnort: Dresden
Kontaktdaten:

Re: Keine Zylinderkopfdichtung verbaut.. was nun?

#9

Beitrag von Xpower » 16. Mai 2018, 09:40

Kannst die Ventile und Kolben einfach mal mit Vergaserreinigerspray einsprühen und abwischen
Da löst sich das meiste bestimmt schon ab.
Ansonsten vorsichtig mit einem Dichtungsschaber säubern.
Bild

Benutzeravatar
DieterB
Beiträge: 222
Registriert: 11. Mai 2014, 18:35
Fahrzeug(e): WerksMGB GT V8, Midget, Lotus Elan +2, M
Wohnort: 30900 Wedemark

Re: Keine Zylinderkopfdichtung verbaut.. was nun?

#10

Beitrag von DieterB » 17. Mai 2018, 22:12

Dann wäre es auch noch geschickt, die Stehbolzen rauszudrehen (mit Sachkunde und nicht abbrechen) und die Gewinde mit einem Senker oder zu Not mit einem Großen Bohrer anzusenken. Im Laufe der Zeit kann Material vom Block hochgezogen worden sein, so dass trotz neuer Kopfdichtung das Ganze doch nicht dichtet.

Grüße
Dieter

Josef Eckert
Beiträge: 3708
Registriert: 7. Jun 2000, 01:01
Fahrzeug(e): MG A, und andere Oldtimer
Wohnort: Königswinter

Re: Keine Zylinderkopfdichtung verbaut.. was nun?

#11

Beitrag von Josef Eckert » 17. Mai 2018, 22:26

DieterB hat geschrieben:Dann wäre es auch noch geschickt, die Stehbolzen rauszudrehen (mit Sachkunde und nicht abbrechen) und die Gewinde mit einem Senker oder zu Not mit einem Großen Bohrer anzusenken. Im Laufe der Zeit kann Material vom Block hochgezogen worden sein, so dass trotz neuer Kopfdichtung das Ganze doch nicht dichtet.

Grüße
Dieter
Das würde ich aber nur machen wenn es unbedingt nötig ist, also erkennbar dass Material hochgezogen wurde. Kann man hier fast ausschließen, da gänzlich ohne Zylinderkopfdichhtung gearbeitet wurde. Durch das Herausdrehen der Stehbolzen kann mehr kaputt gehen/beschädigt werden als es wirklich Gutes bringt (Bastler machen das weil sie es nicht besser wissen). Geringe Anhebungen gleicht die Zylinderkopfdichtung locker aus.
Das richtige Herausdrehen und neu Einsetzen der Stehbolzen erfordert Erfahrung, die man nicht voraussetzen kann.
Gruß
Josef

Benutzeravatar
DieterB
Beiträge: 222
Registriert: 11. Mai 2014, 18:35
Fahrzeug(e): WerksMGB GT V8, Midget, Lotus Elan +2, M
Wohnort: 30900 Wedemark

Re: Keine Zylinderkopfdichtung verbaut.. was nun?

#12

Beitrag von DieterB » 17. Mai 2018, 23:57

Das richtige Herausdrehen und neu Einsetzen der Stehbolzen erfordert Erfahrung, die man nicht voraussetzen kann.
Sach ich doch.

Gruß
Dieter

Benutzeravatar
sskora
Beiträge: 141
Registriert: 8. Apr 2018, 20:48
Fahrzeug(e): MGB 1975

Re: Keine Zylinderkopfdichtung verbaut.. was nun?

#13

Beitrag von sskora » 24. Mai 2018, 16:26

So ich habe mich dazu entschlossen, bei der gelegenheit auch den Vergaser zu überholen. Ein mal die Dichtungen tauschen und alles reinigen.

Bei der Zylinderkopfdichtung bin ich mir unsicher, da gibt es ja z.B. beim großen L mehrere, eine einfache für 10€, eine aus Kupfer und die Payen für über 60€.
Was ich gelesen habe, soll die Payen zwar die beste sein, aber benötige ich die wirklich? Hat jemand erfahrungen mit der günstigen?

Grüße


rudi1111
Beiträge: 75
Registriert: 20. Jan 2016, 23:18
Fahrzeug(e): mga mk 2
Wohnort: goslar

Re: Keine Zylinderkopfdichtung verbaut.. was nun?

#15

Beitrag von rudi1111 » 25. Mai 2018, 13:12

Die günstigste ist mir nach 1600 km durchgebrannt
Gruß Rudi

Antworten