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Payen Zylinderkopfdichtung

Verfasst: 23. Nov 2017, 19:10
von achimroll
Hallo zusammen,

ich habe für meinem MGB GT einen neuen Motor aufgebaut, der inzwischen auch eingebaut ist und rund 1000 km hervorragend gelaufen ist. Ölwechsel ist erfolgt, und langsam aber sicher erhöhe ich die Maximaldrehzahl ein wenig. So weit so gut. Nun ist da aber noch das Problem mit dem Zylinderkopf. Normalerweise sollte man ja den Kopf nach einigen hundert Meilen nachziehen, aber trifft das auch auf die Payen Dichtung mit den roten Ringen zu?

Ich meine, mich erinnern zu können, dass da ein Harz bei Erwärmung aushärtet und der Kopf daher nicht nachgezogen werden darf. Dazu passt auch die Bemerkung, die der große grüne Teilehändler zu diesem Artikel formuliert: "Stärke: 1,2 mm. Merkmal: Zylinderkopf muß mit dieser Dichtung nicht nachgezogen werden."

Habt Ihr da Erfahrungen und kann ich das ruhigen Gewissens so handhaben?

Besten Dank für Eure Unterstützung.
Nette Grüße
Achim

Re: Payen Zylinderkopfdichtung

Verfasst: 23. Nov 2017, 19:38
von Rule Britannia
Moin Achim,

ich habe vor 4 Jahren meinen MGA ZK überholt und mit der MGB-Payendichtung mit den Silikonringen um die Wasserkanäle und dünnen Edelstahleinlagen um die Zylinderbohrungen verbaut. Ich bekam den ZK mit 68Nm nicht dicht. Er war etwas ölfeucht am rechten Rand des ZK und es stieg etwas Öl an den ZK-Bolzen hoch und an den Gewinden heraus. Ich hatte auch einen Hauch Öl im Wasser, aber nicht wirklich nennenswert. Dann zog ich nach ca 200Km die ZK-Muttern bei warmen, nicht heißen Motor auf 70Nm nach. Immer noch nicht ganz dicht. Das gleiche noch einmal nach weiteren ca 400Km auf 72Nm. Danach und nun seit 4 Jahren perfekt dicht und läuft genial. Ich hatte 3 hochwertige Drehmomentschlüssel im Schraubstock verglichen. Abweichungen Max 1-2 Nm. Ich benutzte die originalen Bolzen. Motor erste mal überholt.

Ich weiß nur, wenn die Payen nachziehen, dann bei warmen Motor nicht heiß.

Re: Payen Zylinderkopfdichtung

Verfasst: 24. Nov 2017, 00:07
von Ralph 7H
Hallo Achim,

die Payen Compositdichtung kann man ohne weiteres nachziehen. Der Motor sollte dabei aber zwischen 70 und 80°C Temperatur haben, damit die Epoxyarmierung der sogenannten Prepeg-Oberfläche elastisch genug ist, Brüche der Epoxy-Matrix an den Kontaktflächen (Kopf/Block) dadurch auszuschließen sind. Mehr Temperatur ist dabei besser als Kompromisse 'nach unten'.

Habe das einige male beim MGB 18V-Motor so gemacht und hatte danach keinerlei Probleme. Bei meinem letzten B war die so nachgezogene ZKD lange unauffällig, jedenfalls die gut 10 Jahre bis zum Verkauf, der aber einer anderen Gegebenheit ( Tod meiner Frau) geschuldet war und ich mich in 'unserem' B alleine nicht mehr wohl fühlte...

BTW... Die Payen Kopfdichtungen sind, soweit keine Brandspuren an den Feuerstegen vorhanden sind, bedenkenlos wieder verwendbar, wenn die Dichtfläche des ZK sauber, plan ist oder abgezogen wurde.

Safety Fast !

Ralph