HJS hat geschrieben:Aber auch dort wir dringend drauf hingewiesen, sich die Position der Mutter zu markieren: Was man tut, wenns zu spät ist, habe ich noch nirgends gefunden. :-( Das prüfen der Lagervorspannung mit der Drehmomentwaage müßte gehen, aber niemand schreibt darüber.
Zu spät ist es selten; man sollte eher nicht zu früh aufgeben

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Es macht den Vorgang in der Tat einfacher, wenn man sich die Position der Mutter VOR dem Losdrehen markiert. Allerdings weiß man dann aber nicht mit Gewißheit, ob durch Verschleiß oder unsachgemäße Arbeiten in früherer Zeit die Vorspannung eh´ schon nicht mehr gestimmt hat.
Man kann sich aber sehr einfach mit Hausmitteln, welche nur wenig Kosten verursachen, weiterhelfen. Das originale Werkzeug wie es im WHB erwähnt ist, ist nichts anderes als ein in der Länge definiert verlängerbarer Hebelarm mit einem definiertem Gewicht daran - entspricht also in Funktion einem einstellbaren Drehmomentschlüssel, eingesetzt um die Losbrechkraft zu messen.
Geeignete Drehmomentwerkzeuge hierfür, die im Handel erhältlich sind, dürfen jedoch auf keinen Fall eine Anzeige durch Auslösen/"Klicken" aufweisen. Diese Messmethode ist für diese Anwendung ungeeignet ! Es muss ein anzeigendes Meßwerkzeug mit einer Meßskala oder Meßuhr sein. Entsprechendes Material ist, aufgrund der notwendigen geringen Toelranzgenauigkeit sehr teuer und für uns am Fahrzeug ansonsten kaum mehr zu gebrauchen. Wäre also ein teurer "once-off-article".
Ich habe im Werkstatthandbuch gelesen, dass die Lagervorspannung 2 bis 3 kgm betragen sollte (gemessen mit "Tool 18G207, einer Art Drehmomentwaage). Gibt es ggf. Experten die damit Erfahrung haben?
Die im WHB AKD 3259 erwähnte Losbrechkraft bei gestauchter Distanzhülse beträgt umgerechnet etwa 10-15NM bei der Salisbury-Achse, beim Banjo-Type sind es etwa 15-17NM; ein sehr geringer Wert also, der nur akkurat gemessen auch tatsächlich nachvollziehbar und reproduzierbar ist.
Die DIY-Lösung lautet: Ein Stück Flacheisen oder ein Stück Rohr, ein Flansch, zwei Stücke Eisen als Gewichte, eine Kordel/Seil, ein Taschenrechner.
Daraus einen Waagebalken bauen, Skala einzeichnen, Gewicht verschiebbar mit Kordel befestigen, Hebel waagerecht ausrichten, Hebelarm ausrechnen und erfahren, wie hoch die Vorspannung=Losbrechkraft ist.
Warum so wenige darüber schreiben ? Weil auch kaum jemand etwas über eine präzise Steuerzeiteneinstellung schreibt, die Wenigsten etwas von Spreizung, Überschneidung, Ventilhub in OT etc. gehört haben da auch diese Prozedur für die meisten Hobbyschrauber zu kompliziert/ambitioniert ist.
Seltsamerweise trauen sich diese Leute aber ohne zu zögern an die Bremsanlage oder die Radaufhängung ran.
Wenn also jetzt die Mutter bereits gelöst worden ist ohne Markierung, nicht abwarten sondern agieren. Material zum Werkzeugbau findet man in jedem Baumarkt oder in der Restekiste beim Metallschlosser. Geht auch mit Aluminium.
Also worauf warten ? Weitere Tipps bei Bedarf, wenn sich jemand traut.
Gruß,
Finney.