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Stärkere Batterie oder Hochleistungsanlasser?

Verfasst: 10. Nov 2010, 17:10
von roberto_e
Servus,
ich habe bei meinem MGB zurzeit Startprobleme (schnelles "Schnattern" vom Anlasser ohne Einrücken) trotz einer nur 1 Jahr alten Batterie (12V35Ah) und einem komplett überholten Anlasser. Schließe ich eine zusätzliche Batterie an, startet er normal.
Meine Frage nun bzw. was würdet Ihr tun - eine stärkere Batterie kaufen (passende 40Ah gibt´s für €70.-, 50Ah für etwa € 90.-) oder einen Hochleistungsanlasser (high gear / torque starter), welche es auch schon um die € 120.- gibt. Diese sollen ja wesentlich weniger Startstrom brauchen und dabei schneller drehen.
Hat damit jemand Erfahrung? Welcher Anbieter, da es inzwischen mehrere gibt?!
Danke und Gruß,
Robert :?

Re: Stärkere Batterie oder Hochleistungsanlasser?

Verfasst: 10. Nov 2010, 19:12
von Ralph 7H
Hallo Robert,

wenn du ein Chrommodell hast, bau dir zwei Batterien vom Fiat Tipo in Parallelschaltung ein. Die Startleistung ist damit so überragend, dass du einen Anlasser mit Reduktionsgetriebe nicht mehr auf die Liste setzen wirst.
Meine habe ich direkt bei Fiat bestellt um zwei identische und gleich alte zu bekommen, was bei Parallelschaltung wichtig ist.
Die Akkus haben, wenn ich mich recht erinnere, 48Ah und waren günstiger als die NoName 'Angebote' der Ketten. Marke, natürlich, von Exide.
Mein V8 startet damit sehr gut, kein Vergleich zu den beiden 6 Volt Klötzen, obwohl die auch noch fast neu waren, sich aber schwer taten. Im Roaster (ehm. Gummistoßstangen) habe ich eine Ford 54Ah Batterie, die mit dem 1800er auch keine Probleme hat, trotz 12,5:1 Kompression.

Gruß vom Niederrhein

Ralph

Re: Stärkere Batterie oder Hochleistungsanlasser?

Verfasst: 10. Nov 2010, 20:24
von roberto_e
Hallo Ralph,
vielen Dank für Deine rasche Antwort.
Wird die Lichtmaschine denn beide 48Ah-Batterien laden?
Gruß,
Robert
PS. Mein B ist von 1968.

Re: Stärkere Batterie oder Hochleistungsanlasser?

Verfasst: 10. Nov 2010, 20:44
von Ralph 7H
Hallo Robert,

ja, das ist kein Problem. Selbst wenn starke Verbraucher zugeschaltet sind, funktioniert das einwandfrei. Auch die kleineren Lucas Lichtmaschinen im B sind damit nicht überfordert.
Der Ladestrom kann kurzfristig (das spielt sich im Bereich von Minuten ab) etwas höher sein als vorher, lastet aber die Liefermöglichkeit von Lichtmaschine und Verkabelung nicht aus!
Im V8 habe ich von der seinerzeit montierten 90 Amp. Lima auf 50 Amp rückgerüstet und die Ladeströme sind bisher immer unter 30 Amp geblieben.
Beim Roadster ist auch eine 50 Amp Lima montiert und da verhält es sich ähnlich, die Zeit, in der hohe Ströme fließen ist nur geringfügig kürzer.

Gruß vom Niederrhein

Ralph

Re: Stärkere Batterie oder Hochleistungsanlasser?

Verfasst: 10. Nov 2010, 22:29
von roberto_e
Na, dann ist das ja eine echte Option und ich werd´ mal dem freundlichen FIAT-Händler einen Besuch abstatten.
Trotzdem (auch aus Neugier) würde ich gerne einige Erfahrungen zum Thema Hochleistungsanlasser hören.
Robert

Re: Stärkere Batterie oder Hochleistungsanlasser?

Verfasst: 11. Nov 2010, 12:19
von Josef Eckert
Hallo Robert,
beim 68er MG B müsste doch das Starter Relais (Solenoid) separat sein. Dann würde ich erstmal ein defektes Relais vermuten.
Gruß
Josef

Re: Stärkere Batterie oder Hochleistungsanlasser?

Verfasst: 11. Nov 2010, 13:44
von Günter Paul
Hallo Robert,
35 Ah ist nun wirklich nicht viel, kein Wunder,dass der Anlasser nach Standzeiten nur " schnattert "....meine hat um die 60 ,ich glaube 63 allerdings schmeißen hier Leute ihren V8 auch problemlos mit 45 oder 48 Ah an...das funktioniert aber mit Sicherheit nur deswegen,weil sie einen einwandfreien Masseschluss bei Batterie und Motor haben..
Ich hatte lange Zeit Probleme mit der Drehfreudigkeit des Anlassers weil der Masseschluss schlecht war, verbessert hat sich die Situation sofort,als ich den Anlasser direkt mit Masseschluss versehen habe,einfach ein Erdungskabel von der oberen Schraube mit der Karosserie verbinden,ich wette,Du wirst es merken und wenn Du dann noch auf 48 oder 54 Ah erhöhst,sollte das alles für Dich erledigt sein zumal Du ja einen überholten Anlasser drehen lässt :wink:
Insofern solltest Du Abstand nehmen von der Notwendigkeit einen Hochleistungsanlasser einzubauen,ist wirklich nicht erforderlich und wenn Du darüber lesen willst,ja,wenn Du das abschreckenste Beispiel haben willst,dann lies ,was Dirk vor einiger Zeit hier dazu geschrieben hat nach endlosen Schwierigkeiten war sein Fazit,soweit ich mich richtig erinnere ""ich werde nie wieder auf Werbung hören sondern auf die Erfahrung der alten MGler "",hallo Dirk,ich hoffe,dass dieses Gedankenzitat einigermaßen korrekt ist,aber auch wenn nicht,über Dirks Erfahrungen zu lesen,ist immer eine spannende und lesenswerte Angelegenheit :D :wink:

Gruß
Günter Paul

Re: Stärkere Batterie oder Hochleistungsanlasser?

Verfasst: 11. Nov 2010, 16:52
von WolfgangK
Woher kommt denn dieses 'Schnattern' das ihr hier beschreibt?

Ich hab am A (mit 3-Lager B Motor) gelegentlich das Problem, dass der Anlasser scheinbar nicht richtig einrückt und irgendwie 'leer' läuft. Ist das dasselbe?

Bei mir ist nur eine einzelne 30Ah 12V Batterie montiert (neu)... könnte das wirklich davon kommen, dass die Batterie nicht genügend Saft zur Verfügung stellen kann?

Wolfgang

Re: Stärkere Batterie oder Hochleistungsanlasser?

Verfasst: 12. Nov 2010, 09:12
von roberto_e
Hallo Wolfgang,
als Themenstarter melde ich mich nochmals. Also dieses "Schnattern" hört sich für mich so an wie das schnelle Arbeiten der Benzinpumpe nach einigen Tagen Standzeit (aber etwas kräftiger). Gleichmäßig und schnell. Wie gesagt - hänge ich eine zweite Batterie dran, dann startet der B gut. Mich wundert nur, dass eine scheinbar zu schwache Batterie (35Ah) dazu führt, dass der Anlasser überhaupt nicht einrückt. Bei "modernen" Autos rückt der Anlasser bekanntlich trotzdem ein und dreht dann halt entsprechend langsam, aber er dreht !!! Ist da ein konstruktiver Unterschied zwischen den Anlassergenerationen? Und was verursacht dieses "Schnattern"? Relais, Magnetschalter?
Diese Fragen nur, um komplett durchzublicken.
Wie das Problem zu kurieren ist, weiß ich ja dank Eurer Tipps. :)
Grüße aus Franken,
Robert

Re: Stärkere Batterie oder Hochleistungsanlasser?

Verfasst: 12. Nov 2010, 14:50
von WolfgangK
Hallo Robert,
eigentlich ist eine 35Ah (oder 30Ah) Batterie nicht unbedingt zu schwach. Sie hat zwar nicht die Kapazität und Reserven einer grösseren Batterie, aber dieselbe Spannung.

Diese Batterie sollte den Anlasser genauso auf Trab bringen können wir eine grössere. Das Anlasser läuft nicht langsamer, nur eben nicht so lange....

Was allerdings sein könnte (und das ist jetzt nur Spekulation):

Kleiner Batterien haben eine geringere CCA (Cold Crancing Amps oder max Ampere) Zahl. Wenn jetzt ein Anlasser kurzzeitig viel Strom (gemessen in Ampere) aus der Batterie zieht, dann könnte das zu einem Spannungseinbruch führen. In diesem Fall könnte dann die Spannung (in Volt) am Einrückmagneten so weit heruntergehen, dass er nicht mehr einrückt und das Ritzel leer läuft.

Das würde erklären, warum eine grössere Batterie (mehr CCA) oder eine Parallelschaltung von 2 Batterien dann funktioniert.

Ich werde das an meinem A auch mal probieren....

Gruss aus dem Schwabenländle
Wolfgang