Langstrecken-Tauglichkeit

Der Name sagt eigentlich fast schon alles - der lockere Plausch rund um das Thema MG und andere britische Fahrzeuge ist hier die Hauptsache.

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Tomdb
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Langstrecken-Tauglichkeit

#1

Beitrag von Tomdb » 1. Okt 2008, 09:42

Hallo -
habe meinen 1959er MGA 1500 zwar schon seit Jahren, bin bislang aber nur relativ kurze Touren gefahren (maximal 250 bis 300 km). Nun planen wir eine Tour an den Gardasee - von mir etwa 1.450 km. Kann man dem Wagen so etwas zumuten (ja, ich setze voraus, dass er sich in einem technisch durchaus guten Zustand befindet)? Hat jemand Erfahrungen mit so weiten Fahrten? Muß ich auf irgendetwas achten?
Viele Grüße
Tom

Mathias Tolle
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#2

Beitrag von Mathias Tolle » 1. Okt 2008, 11:05

Hallo Tom,
hab Vertrauen in die gute alte MG Technik!
Ich bin mit unserem MGA seit 10 Jahren ca. 50.000 km gefahren und da waren Touren nach England (2 Wochen), Wales (3 Wochen), Lago Maggiore (3 Wochen), Gabicce Mare (I) (3Wochen) und letztes Jahr nach Schweden (3 1/2 Wochen) drin. Jede Tour war ca. 3000 km. Probleme während der Urlaubsfahrten: 1 Wischermoter, 1 Kreuzgelenk. Beides wurde vor Ort repariert.
Ich denke, das ich mit den Erfahrungen nicht allein bin!
Hab den Mut und mache größere Touren, auch ins Ausland. Im Ausland gibt es auch hilfsbereite MG-Clubs, MG-Händler und Werkstätten! Als hilfe sei Dir das vom MGCC herausgegebene 'European Touring Handbook' empfohlen. Es wird wahrscheinlich im Winter/Frühling 2008/09 neu aufgelegt. Die alte Version von 2005 kann ich, wenn gewünscht, per PM zusenden.

Viele Grüße
Mathias
(Internationale Kontakte MGDC)

P.S.: Mein Motor hatte beim Kauf schon einige Kilometer gelaufen und wurde erst letzten Winter überholt :D

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achimroll
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#3

Beitrag von achimroll » 1. Okt 2008, 11:15

Hallo Tom,

wir haben mit unserem 1500er MGA bereits mehrere Touren in die Alpen und in die Toskana gemacht.

Zunächst einmal ist zu den Trommelbremsen zu sagen, dass sie kein Problem darstellen, solange man nicht mit ständig getretener Bremse eine Passstraße hinunter fährt. Kurz vor der Kehre bremsen, dann nach der Kehre im nicht zu hohen Gang weiter fahren, ohne zu bremsen und dann vor der nächsten Kehre wieder bremsen. So haben wir bereits den Großglockner, Timmelsjoch, Karapass, Sellerjoch. Jaufenpass, Vrsitschsattel (?), etc. befahren ohne je Bremsprobleme zu bekommen.

Nun zu der geplanten Entfernung. 1450 km kannst Du mit viel Mühe an zwei Tagen schaffen, aber es macht wirklich keine Freude, mit dem MGA Autobahn zu fahren. Alternativ kannst Du die Strecke in drei Tagen weitgehend über Landstraßen fahren. Du kommst dann aber ziemlich geschafft am Urlaubsort an. Nach der Rückfahrt, ebenfalls zwei oder drei Tage, kommst Du dann zuhause an und bist wieder urlaubsreif. Ok, ich habe ein wenig übertrieben, aber ungefähr so ist das bei unserer ersten Italientour gewesen.

Als Alternative bei einer derart langen Anfahrt kann ich nur immer wieder empfehlen: DB Autozug. In unserem Fall sah das in diesem Jahr z.B. so aus: Am frühen Abend sind wir mit Freunden von Schwerte aus nach Düsseldorf gefahren. MGA und MGB wurden verladen und wir haben unser Abteil bezogen. Dann haben wir etwas zu knabbern und ein Fläschchen Rotwein ausgepackt und haben die Fahrt in die Nacht genossen. Als die nötige Bettschwere erreicht war, haben wir die Betten ausgeklappt und ein Schläfchen gemacht. Am frühen Morgen wurden wir wach, haben gefrühstückt und gegen 8 Uhr sind wir vom Zug gefahren, um dann in aller Ruhe die restlichen 200 km zu genießen. Man kommt ausgeruht am Urlaubsort und auch am Ende des Urlaubs zuhause an.

Rechnet man die gesparten Kilometer und die gesparten Übernachtungen unterwegs, so ist der Autozug garnicht teurer. Wenn man dann noch in der Nebensaison fährt, kann es sogar günstiger werden.

Wir haben die Fahrt bislang zweimal auf eigener Achse und zweimal im Autozug gemacht. Wir würden in Zukunft wieder den Autozug nehmen.

Nette Grüße
Achim Roll
MGDC

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Günter Paul
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#4

Beitrag von Günter Paul » 1. Okt 2008, 12:44

Hallo Tom,
sicher auch alles eine Frage des Alters..Deines Alters :wink: ,
denn ich bin in jungen Jahren mit meinem 71er B auch durch Europa gefahren,damals hab ich mir keine Gedanken gemacht,und ob man es glaubt oder nicht der Wagen hat mich nicht im Stich gelassen..
Das waren Fahrten nach Mallorca,in zwei Tagen nach Barcelona,dann rüber mit der Il Canguro,mehrmals zum Gardasee und Lago Maggiore und ansonsten Schweiz und Österreich.
Ich gehe mal davon aus,das Tom eine Namensgebung ist die darauf schließen lässt,dass Du noch ein jüngeres Mitglied bist ,dann denke ich, wird das für Dich in zwei Tagen kein Problem sein,fahr den Langhuber so,wie er es am liebsten hat,mittlere Drehzahlen..natürlich hat Achim recht,mit der Bahn,das hat schon etwas..aber wenn man jung ist,sollte man ins Lenkrad greifen und Erinnerungen für später sammeln.
Ratsam ist natürlich in jedem Fall die Mitgliedschaft in dem Deutschen Autoclub,der Dich auch im Fall einer Panne samt Fahrzeug zurückholt,beruhigt ungemein und vielleicht berichtest Du anschließend?
Viel Spaß und
Grüße aus Gelsenkirchen
Günter Paul

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#5

Beitrag von jupp1000 » 1. Okt 2008, 17:17

...wie alle Vorredner schon bemerken - technisch spricht absolut nichts gegen eine ausgedehnte Urlaubsreise. Wir machen es allerdings meist nach dem Motto: Der Weg ist das Ziel.
Lange Autobahnfahrten machen im heutigen Verkehr wirklich keinen Spass.
Wir planen die Route fast nur über Nebenstrecken, je nach Distanz mit einer oder mehreren Übernachtungen, geniessen die Landschaft und das weitgehend stressfreie Cruisen.
Unsere drei MG (B Roadster, Midget u. BGT V8 ) haben uns bisher immer wieder gut nach Hause gebracht - toi, toi, toi!!!
schöne Grüße

Heinz #1565

Jörg Hüsken
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#6

Beitrag von Jörg Hüsken » 1. Okt 2008, 17:29

Am Ende ist auch ein MGA nur ein Auto.
Gebaut um gefahren zu werden.
Kaputt gehen kann immer was -aber das hält uns doch auch nicht davon ab mit dem Golf in Urlaub zu fahren.

Meine persönliche Erfahrung der letzten 20 Jahre mit alten Engländern: Reinsetzten, losfahren
- nach 300 km hört man die ganzen eingebildeten Geräusche nicht mehr
- nach 500 km fangen sie richtig an zu laufen und
nach zwei Wochen und 4000 km fragt man sich was man eigentlich für Bedenken im Vorfeld hatte.

Lustig finde ich nur, daß es mir immer wieder so geht - auch wenn ich das Auto schon seit Ewigkeiten habe oder täglich damit zur Arbeit fahre - auf großer Fahrt ist am Anfang immer Herzklopfen da und der Verdacht es könnte was mit dem Auto nicht ganz in Ordnung sein.

Joerg

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Matthias
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#7

Beitrag von Matthias » 1. Okt 2008, 22:10

Einfach Werkzeug einpacken und losfahren. Wir sind mit dem B schon rings um Schottland gefahren, haben Wales kreus und quer durchfahren, ... Und das alles mit Ausgangspunkt im Großraum Stuttgart und ohne Autoreisezug. Allerdings waren wir damals auch 20 Jahre jünger, machen würden wir das aber immer wieder, nur würden wir uns heute mehr Zeit dafür lassen.


achteckige Grüße


Matthias #421

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jupp1000
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#8

Beitrag von jupp1000 » 2. Okt 2008, 08:33

...nicht nur Du Matthias, auch Dein Auto war 20 Jahre jünger!!! ;)
schöne Grüße

Heinz #1565

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#9

Beitrag von AST » 2. Okt 2008, 13:23

Hallo Rainer,

es gibt ein ideales Hilsmittel um dem Gedröhne deiner
BIGBORE Auspuffanlage beizukommen . Wenn man die
Schalldämmung im Auto nicht verbessern kann , sollte
man den Schwingungsaufnehmer, sprich das "OHR"
dämmen. Hierfür eignen sich die OHROPAX COLOR,
( Ohrstöpsel aus buntem Schaumstoff ) bestens.
Auf meiner Fahrt zum diesjährigen Herbsttreff ins Allgäu
beim Wolfgang Karcher habe ich in 5 Tagen 1800 KM im
auch nicht besonders leisen BGT zurückgelegt. Nach Tip
vom Mathias Tolle jetzt das erste Mal mit Ohrstöpseln,
und es ist eine echte Wohltat !
Auf meiner Hin-Etappe von Aachen durch die Eifel /
Luxembourg / Vogesen / Bodensee habe ich nonstop
615 Km zurückgelegt und war nicht mehr erschöft als
in unserer neuzeitlichen Familienschüssel.
FAZIT : nie mehr Autobahn ohne Stöpsel !

@ JOERG
ich kann deinen Erfahrungen zu den Kilometerabschnitten
nur zustimmen. Ab 500 Km läuft er zusehends besser und
als ich zurück war ( 1800 KM ) und ihn ein paar Tage säter
wieder fuhr, schnurrte er so gut wie nie zuvor.

Gedämpfte Grüsse , Axel

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Matthias
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#10

Beitrag von Matthias » 4. Okt 2008, 22:19

jupp1000 hat geschrieben:...nicht nur Du Matthias, auch Dein Auto war 20 Jahre jünger!!! ;)

Wobei mein B in den letzten 20 Jahren im Gegensatz zu mir eher jünger geworden ist ;) Der B wurde nämlich 2004 komplett restauriert, bei mir steht eine Grundüberholung noch aus.


Matthias #421

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