Kolben im Vergaser hängt nach Reinigung

Passt mal wieder nichts zusammen? Ein Ersatzteil ist nicht mehr lieferbar? MG Drivers sind hilfsbereit - und helfen sich in diesem Forum gegenseitig.

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Hobi
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Kolben im Vergaser hängt nach Reinigung

#1

Beitrag von Hobi » 28. Okt 2007, 15:50

Hallo,

im Titel habt ihr schon von meinem Problem gelesen...

Ich habe die beiden Vergaser zerlegt und im Ultraschallbad gereinigt. Danach habe ich hartnäckige Verschmutzungen mit Reinigungsbenzin eingeweicht und ebenfalls erfolgreich entfernen können.

Dann habe ich mich daran gemacht und die Vergaser wieder zusammen gebaut. Was bei dem ersten auch perfekt funktioniert hat. Selbst das "hängen" des Düsenstocks beim zurücknehmen des Jokes ist durch mitteln der Nadeln Vergangenheit.

Jetzt habe ich aber beim zweiten Vergaser das Problem, dass der Kolben hängt. Solange ich die Vergaserkammer nicht festschraube ist der Kolben sehr leichtgängig und kommt bis nach unten an den Anschlag. Wenn die Schrauben aber angezogen sind lässt er sich nur schwer heben und bleibt dann oben - erst ein Absenken des Düsenstocks kann den Kolben wieder senken.

Habe ich was falsch gemacht ? Ich meine alles so gemacht zu haben wie beim ersten Vergaser. Gibt es eine Reihenfolge des Zusammenbaus die man unbedingt beachten muss ?

Achja - es handelt sich um einen frühen HS4 Vergaser aus einem MGB ;)

Bild
Grüße
Holger

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Günter Paul
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#2

Beitrag von Günter Paul » 28. Okt 2007, 16:57

Hallo Holger,
bei www.mg-ammerland.de hat Harald unter Technik gute Ausführungen zum Vergaser gemacht.
Ich tippe bei Dir auf "verkanteten"Düsenstock und nicht vergessen die richtigen Gleitstellen leicht zu ölen.
Was muss ich eigentlich tun,damit die angegebene Internetadresse direkt anklickbar wirkt??

Grüße aus Gelsenkirchen
Günter Paul

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#3

Beitrag von Günter Paul » 28. Okt 2007, 16:59

Holger,
meine Frage hat sich erledigt,ich wusste nicht das so etwas automatisch funktioniert,ha ha!

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#4

Beitrag von Ralph 7H » 28. Okt 2007, 18:27

Hallo Holger,

den HS 4 gab es mit fester Düsennadel und mit schwingend aufgehängter.
Beim Baujahr deines Autos sollte die Variante mit fester Nadel üblich sein.
Wenn die Vergaser demontiert worden sind, müssen die Kolben und Dämpferglocken wieder in das gleiche Gehäuse eingesetzt werden und zusätzlich die Düsenstöcke zentriert werden. Anschließend erfolgt (trocken) die Grundeinstellung. Wenn etwas klemmt ist ein Vertauschen des Dämpfers und/oder der Dämpferglocken oder das Verbiegen der Düsennadel warscheinlich.
Beachte dabei immer, Düsen, Nadeln und deren Halter und Federn in SU-Vergasern sind Verschleißteile!

Das Einstellen der Düsenstöcke erfordert bei dieser Ausführung etwas Gedult, ist aber nicht kompliziert und oft publiziert worden.

Wenn die beiden Tele dann wieder angebaut sind, kann das Gestämge für die Drosselklappen spielfrei auf Anschlag eingestellt werden, das Chokegestänge ist auch ohne Einstellung, also mit Spiel zunächst kein Hinderniss und wird erst nach der Synchronisation bearbeitet.
Da man relativ wenig Fahrzeiten mit gezogenem Choke hat, ist hier auch keine so pedantische Justierung nötig.

Hope this helps

Ralph

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Hobi
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#5

Beitrag von Hobi » 28. Okt 2007, 19:42

Hallo Ralph
Ralph 7H hat geschrieben:den HS 4 gab es mit fester Düsennadel und mit schwingend aufgehängter.
Beim Baujahr deines Autos sollte die Variante mit fester Nadel üblich sein.
exakt richtig - daher auch die Beschreibung als "einen frühen HS4 Vergaser" ;)
Wenn die Vergaser demontiert worden sind, müssen die Kolben und Dämpferglocken wieder in das gleiche Gehäuse eingesetzt werden und zusätzlich die Düsenstöcke zentriert werden.
Ich habe pedantisch darauf geachtet das der Nadel nichts passiert. Die Vergaser habe ich nacheinander auseinander gebaut - daher kann da nichts vertauscht sein. Der Erste funktioniert ja auch wieder perfekt, jedenfalls soweit ich das im noch ausgebauten Zustand feststellen kann.
Anschließend erfolgt (trocken) die Grundeinstellung. Wenn etwas klemmt ist ein Vertauschen des Dämpfers und/oder der Dämpferglocken oder das Verbiegen der Düsennadel warscheinlich.
Vertauschen kann ich zu 100% ausschließen - ein verbiegen der Nadel eigentlich auch ...
Das Einstellen der Düsenstöcke erfordert bei dieser Ausführung etwas Gedult, ist aber nicht kompliziert und oft publiziert worden.
ich werde es weiter versuchen ;) hat ja schließlich schon einmal geklappt.

danke für die Hinweise Ralph !

Günter, diese Anleitung habe ich mindestens schon drei mal gelesen. Auch die Anleitungen auf den Seiten von Jens-Peter Adam und die Vergaser FAQ von Volker Bartheld habe ich etliche Male gelesen - in der Hoffnung etwas übersehen zu haben. Öl hat auch nix gebracht...
Grüße
Holger

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#6

Beitrag von Günter Paul » 28. Okt 2007, 23:22

Hallo Holger,
Du wirst nichts übersehen haben,Du musst "lediglich"wie vermutet die Düsenstöcke richtig justieren und "Verkantung"vermeiden.
Grüße aus Gelsenkirchen
Günter Paul

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#7

Beitrag von Hobi » 29. Okt 2007, 06:22

Hallo,

ich hatte gestern Abend nochmal alles zerlegt und erneut zusammengebaut. Das Problem beginnt erst in dem Moment, wo der Choke-Hebel an dem Düsenstock befestigt wird. Vorher funktioniert alles wunderbar. Wenn der Hebel befestigt ist zieht er offensichtlich die Düse ein wenig zu Seite und blockiert damit die Nadel in der Düse - Verkantung wie Günter geschrieben hat.
Grüße
Holger

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#8

Beitrag von Ralph 7H » 29. Okt 2007, 09:41

Hallo Holger,

die Düsenstöcke werden in Haltern geführt, die in das Vergasergehäuse eingeschraubt sind. Wenn diese Führungen zu viel Spiel haben, erneuere sie. Das selbe gilt auch für die Düsenstöcke und Nadeln.
Prüfe vorher aber ob der Hebel nicht verbogen ist und die Befestigungsschraube unten, also zwische dem Düsenstock und dem Hebel, noch genügend Spiel aufweist um die Bewegung des Düsenstocks nicht zu behindern. Diese Schrauben werden nicht fest bis zum Anschlag eingeschraubt.

Hope this helps

Ralph

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#9

Beitrag von Günter Paul » 29. Okt 2007, 10:23

Hallo Holger,
nimm Ralps Empfehlung zur Erneuerung von Verschleißteilen an,er hat völlig recht zumal Du jetzt ja sozusagen alles gereinigt auf dem Tisch liegen hast.
Nach diversen Problemen mit meinen Vergasern habe ich 1992 einen Service-Kit für SU-Vergaser bei Stevens gekauft und verbaut,
da war wirklich alles Wesentliche enthalten - Nadeln,Düsenstöcke,Federn,Zuleitungen,Dichtungen....
Setdem funktionieren die Vergaser einwandfrei und sind dicht.

Grüße aus Gelsenkirchen
Günter Paul

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#10

Beitrag von Hobi » 30. Okt 2007, 17:09

Hallo Günter, hallo Ralph und hallo liebe Mitleser ;)

Ich hatte noch am Freitag ein Vergaser-Service-Kit bestellt! Das kam auch gestern an und ich habe Teile davon auch gleich verbaut. Leider sind die Lagersätze für die Düsenstöcke nicht dabei - diese werde ich noch nachbestellen.

Jetzt habe ich da aber noch eine Frage dazu:

Die Düsenstöcke sind mit einmal einem grünen Gummi und einmal mit einem roten Gummi markiert. Offensichtlich gibt es auch extra einen Stock für den vorderen und für den hinteren Vergaser. Leider geht aus der beiliegenden Anleitung mit keinem Wort hervor wo welcher der Beiden eingebaut werden soll (oder ich bin blind?! ;) ).

Also habe sie nach eigenem Gusto verbaut. Jetzt - im Auto eingebaut - wird der Düsenstock am vorderen Vergaser zuerst abgesenkt wenn man den Choke betätigt, der hintere kommt erst kurz danach. Ist das richtig so ? Ich denke eher nicht, oder ?

Dann noch eine Frage zum mitteln der Nadel - kann mir jemand bitte mal Schritt für Schritt diesen Vorgang beschreiben? Nur damit ich weiß das ich das richtig verstanden habe...

Morgen bin ich beim Treffen eines Oldtimer-Stammtisches aus unserem Ort - nicht ausschließlich MG aber ein B und weitere Engländer sind auf jeden Fall vertreten. Ich hoffe dort einen Fachmann zu treffen der mir beim Einstellen behilflich ist. Es ist halt doch was anderes das von jemandem live gezeigt zu bekommen als alles aus Büchern zu lesen und sich das Vorstellen zu müssen... :roll:
Grüße
Holger

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#11

Beitrag von Ralph 7H » 30. Okt 2007, 17:56

Hallo Holger,

die Düsen passen nur jeweils vorne oder hinten, sonst lässt sich das Gestänge für die Chokebetätigung nicht richtig befestigen.
Eine Zeichnung der HS 4 Vergaser in Teilen findest du in den Links auf dieser Seite unter dem Link MGB von Robert Balkenhol. Klick auf HS 4. Schau einfach auf das Bild, und du siehst den Unterschied, der durch das Loch für die Gestängeschraube gegeben ist.

Gruß vom Niederrhein

Ralph

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#12

Beitrag von Hobi » 31. Okt 2007, 06:36

Hallo Ralph,

das Bild ist das Gleiche wie das im Werkstatthandbuch! Von dort habe ich auch alle meine anderen Informationen.

Wenn ich ehrlich bin habe ich mir das Bild jetzt, nach deinem Hinweis, zum ersten Mal ganz genau angesehen. Wenn die Zeichnung richtig ist, dann müsst die Schraube direkt in die Abstandshülse und dann in die Düse geschraubt werden - jeweils von der Innenseite. Und das auf beiden Seiten!

Ich habe mich bisher immer auf den "alten" Aufbau verlassen, also so wie die Vergaser vorher zusammen gebaut waren. Davon habe ich Bilder gemacht:

Bild

Nach der Zeichnung wäre der Aufbau im "alten" Original falsch ! Der Hebel müsste also nicht zwischen Schraube und Hülse sondern zwischen Hülse und Düse. Und dann nicht auf der Seite der Schwimmerkammer sondern auf der Seite des Gestänge...

Ich werde das heute Mittag gleich mal ausprobieren. Das könnte ein Grund sein, warum die Düse bzw. die Nadel immer dann hängt wenn ich den Choke-Hebel montiert habe.

Da hat doch der Vorbesitzer meines MG einen Fehler eingebaut. Könnte das vielleicht auch erklären warum das Kaltstartverhalten bisher immer grotten schlecht war bzw. warum der Choke kaum Wirkung hatte?
Grüße
Holger

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#13

Beitrag von Hobi » 1. Nov 2007, 13:18

Hallo,

ich hatte jetzt noch einmal alles zerlegt - so wie es zusammen gebaut war ist die einzige Möglichkeit das Ganze zusammen zu bauen. Alle anderen Möglichkeiten sind in der Praxis - an meinen Vergasern - nicht machbar.

Also habe ich wieder alles zusammengesetzt, an der Düse an der der Hebel zuerst zur Seite und dann nach unten ging habe ich eine Unterlegscheibe untergelegt und dann alles im Auto eingebaut.

Die Düsenstöcke gehen jetzt synchron nach unten.

Dann habe ich den Wagen gestartet und er läuft ! ;) Nach anfänglichen Problemen (Fehlzündungen) läuft jetzt alles wunderbar.

Jetzt brauche ich immer noch jemanden der mir beim einstellen helfen kann, aber er läuft jetzt immerhin viel ruhiger als zuvor und wesentlich runder. Auch die Leerlaufdrehzahl ist bei ca. 800 Upm einstellbar ohne das er gleich abstirbt - das war vorher nicht so !

Danke noch einmal an Ralph und Günter !!
Grüße
Holger

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#14

Beitrag von Ralph 7H » 2. Nov 2007, 10:35

Hallo Holger,

schön, dass es bis hierher geklappt hat. Wie du die Vergaser jetzt am besten eingestellt bekommst, findest du in der deutschsprachigen BMC/SU Beschreibung dazu. Sie ist hier hinterlegt:

www.mga-club.ch/Download/HS-Vergaser.pdf

Die Seite WWW.mga-club.ch ist sicher ebenfalls einen Besuch wert, wenn es um Details zu diesem Modell geht, aber auch für Fahrer, die sich mit den Einzelheiten ihres 25D Zündverteilers grübeln beschäftigen...

Gruß vom Niederrhein

Ralph

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Beitrag von Hobi » 3. Nov 2007, 12:04

Hallo Ralph,

danke für den Link !

Ich denke, ich habe die Vergaser jetzt für meine Möglichkeiten recht gut eingestellt bekommen. Trotzdem möchte ich mich nicht darauf verlassen und werde demnächst hoffentlich mit einem Fachmann nochmal daran gehen ;)

Grüße
Holger
Grüße
Holger

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