G-Kat für MGB??

Passt mal wieder nichts zusammen? Ein Ersatzteil ist nicht mehr lieferbar? MG Drivers sind hilfsbereit - und helfen sich in diesem Forum gegenseitig.

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chris_c
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#16

Beitrag von chris_c » 30. Mär 2007, 11:10

Hallo,

ich interessiere mich auch schon seit längerem für die Kat-Nachrüstung und habe schon häufiger versucht im Internet zu recherchieren. Ergebnis bisher: null. Eine Anfrage an HJS ergab heute, daß Nachrüstkatalysatoren seit drei Jahren nicht mehr im Programm sind auch anderweitig kein Anbieter für MGs bekannt ist.

Es ist schon sehr erstaunlich, daß es einmal eine Lösung gab, die Oldtimer zumindest auf Euro 1 gebracht hat, und ausgerechnet heute, wo die Stimmung an dem Thema so hochkocht, ist sie nicht mehr erhältlich. Problematisch ist natürlich, daß mit einer solchen Nachrüstung die aktuellen Standards Euro 3/4/5 niemals erreicht werden können. Wenn also, wie geplant, 2010 oder 2012 Euro 3 zur Pflicht wird, stehen wir wieder im Regen. Nichtsdestotrotz sähe es gegenüber der Politik natürlich viel besser aus, wenn das technisch mögliche zur Schadstoffreduzierung gemacht würde - gerade bei den Stickoxidemissionen, und um die geht es im wesentlichen, wäre mit einem geregelten Kat schon eine deutliche Verbesserung zu erzielen (ein betriebswarmer geregelter Kat hat eine Konvertierungsrate > 95%).

Also, wo sind die Nachrüstsätze geblieben? Warum bietet sie niemand mehr an? Auch die TÜV-Gutachten müssen ja alle schon existieren, so daß der finanzielle Aufwand gar nicht so groß sein kann.

Gruß,
Christopher

Update: DiesesTeil meine ich. Der Verkäufer verwechselt zwar "E2" mit "Euro2", aber trotzdem sieht man, daß es gar nicht so schwer wäre zumindest auf Euro 1 zu kommen.

MGB Atze
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#17

Beitrag von MGB Atze » 30. Mär 2007, 15:56

....ich will ja hier auch nicht sagen dass ich alle abgasregelungssysteme scheiße finde... und will gleichzeitig auch noch dazu sagen, dass ich ein sehr naturverbundener mensch bin... aber wie weit tragen wir dazu bei die umwelt zu schonen, wenn wir in unsere, wieviele oldies gibt´s in deutschland??? einen kat einbauen???? und wieviele von diesen fahrzeugen werden wirklich regelmäßig, also täglich gefahren??? ich glaube bei uns im saarland sind das keine hand voll!!!!! .......und was ich auch gerne mal wissen würde, was sagen eigentlich die ganzen originalitätsfetischisten zu diesem thema??? ich würde bei einem solchen auto nicht mehr von original sprechen....... dann kann ich mir gleich ´nen Mazda `MX motor einbauen!!!!!
un zu dem leistungsverlust, jeder motor verliert durch eine abgasregelungsanlage an leistung, bis zu 20%, bestes beispiel dürfte der golf II GTI sein, ohne kat stolze 131 PS, mit kat ca. 113 PS....
also, wünsche euch ein schönes wochenende
Gregor

Schnippel
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#18

Beitrag von Schnippel » 1. Apr 2007, 08:40

Hallo,

rein technisch ist es überhaupt kein Problem einen MG oder auch andere alte Motoren auf Euro 2 zu bekommen. Die Hardware dafür gibt es schon einige Zeit. Nur scheitert das mit unter an den original Vorgaben , die sicherlich ihr Berechtigung haben. Aber so manch einer würde aus dem Staunen nicht mehr heraus kommen , was mit einem modernen Motormangement für Abgas und Verbrauchswerte erfahren werden.
Zukunftsorientiert geht dies nur mit einem solchen System , ein Vergaser ist hierfür völlig überfordert. Leistungsverlust gibt es bei solch einem System garantiert nicht ,genau das Gegenteil ist der Fall.
7 Jahre fahre ich jetzt so ein System auf meinem TR 6, nie mehr möchte ich es missen.
VG
Schnippel

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#19

Beitrag von jupp1000 » 1. Apr 2007, 10:24

Hallo Schnippel,

kannst Du bitte noch weitere Details angeben? Welches Sytem, Einspritzer. Hersteller. Preise?
schöne Grüße

Heinz #1565

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#20

Beitrag von Schnippel » 1. Apr 2007, 19:47

Hallo Heinz,

es handelt sich um das Trijekt System
www.trijekt.de ich bin im Jahr 1999 nur durch Zufall auf dieses System gekommen.
Habe es in einen TR 6 zum Test eingebaut und war von da ab an nur begeistert.
Der Schock zuerst ! Ca 1500 € werden für das Steuergerät mit Kabelbaum fällig. Dazu kommen dann die einzelnen Komponenten und der Einbau. Für einen TR 6 kommen dann schnell 3500 € zusammen.
12 T R 6 fahren mit diesem System . Einige davon habe ich selber umgebaut. Alleine durch den Benzinverbrauch amortisiert sich die Anlage nicht nur durch das bessere Abgasverhalten. Ein Kat kann immer nachgerüstet werden , da die Anlage Lambdageregelt ist.

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#21

Beitrag von chris_c » 1. Apr 2007, 22:25

Hallo Schnippel,

da bist Du natürlich mit dem TR6 im Vorteil, der ja schon keinen Vergaser mehr hatte. Das Problem liegt bei den MGs mit Vergasern in der Regelung des Gemisches. Selbstverständlich wäre durch einen Umbau auf Saugrohreinspritzung nebst neuen Saugrohren, passendem Steuergerät und neuester Abgasnachbehandlungstechnologie auch Euro 4 erreichbar - aber welcher Aufwand wäre das? Da wäre es wirklich schon einfacher (und preiswerter) gleich einen modernen Motor einzubauen. Der Originalitätsverlust wäre derselbe (ich glaube auch kaum, das ein solcher Umbau H-Kennzeichen fähig wäre, aber das nur am Rande). Das trijekt-System ist sicher ein tolles Gerät, aber halt leider nicht für Vergasermotoren.

Ein einfaches Abgasnachbehandlungssystem mit Luftventil hinter dem Vergaser kostet deutlich unter 500 EUR, würde auch schon eine Menge erreichen und den Charakter des Motors nicht grundlegend verändern.
Einen weiteren Vorteil hat Darius hier genannt: Durch eine geregelte Gemischaufbereitung wird der Motor zwangsweise richtig eingestellt.

Gruß,
Christopher

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#22

Beitrag von stang » 3. Apr 2007, 09:04

@apfelrechner,

wenn Du was für die Umwelt tun möchtest, verkaufe den MG oder fahr ihn nicht mehr. Du könntest anstatt ein Grundstück mit Bäumen bepflanzen, Ahorn eignet sich für Anfänger ganz gut.

Wegen Deiner Freunde, denen Du Dich rechtfertigen magst.... Vieleicht kennst Du nur die falschen Leute.

Grüße,

Stang

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#23

Beitrag von Schnippel » 6. Apr 2007, 08:58

Hallo Christopher,
die Amis sind schon ein Schritt weiter.
Es gibt dort mittlerweile E-Düseneinsätze für Strombervergaser.
D.h. unter dem Deckel verschwindet Membrane und wird durch einen Halter mit Einspritzdüse ersetzt. Die Vergaserdrosselklappe wird zur Zumessung der Luft benutzt. Ein Drossellappenpotie dient als Hauptlastsensor in Verbindung mit der Lambdasonde.
http://www.topshamautoparts.com/tr6/tbi.htm

Ich sehe das übrigens als riesen Unterschied was die Originalität angeht,ob ich eine Einspritzanlage einbaue oder den ganzen Motor umbaue.

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Andreas
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#24

Beitrag von Andreas » 6. Apr 2007, 16:33

Eine Einspritzanlage gibt es auch für den MGB:
http://www.britishmotoring.net/bm0304/efi/efi.html

Die Kosten belaufen sich auf ca. 2.000 US-Dollar, die Teilenummer bei Moss ist 366 348. Diverse Händler - unter anderem Jeff Zorn von Little British Cars - bieten das Ding für ca. 1.800 Dollar an.

Damit hätte man dann eine wichtige Grundvoraussetzung für den Betrieb eines geregelten Katalysators geschaffen und der grünen Plakette stünde eigentlich nichts mehr im Wege.

Eigentlich - denn die einzige Hürde sind dann die 10 - 20 T-EURO für diverse Leistungs- und Abgasgutachten...schade.

Oder könnte das ein interessantes Projekt für eine Gruppe Enthusiasten sein?

Gruß, Andreas

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#25

Beitrag von jupp1000 » 6. Apr 2007, 17:52

....die Gefahr, die ich in dieser Diskussion sehe, ist dass wir einige unserer "Volksvertreter" auf die Idee bringen könnten - Oldtimerei sei eh ein Reichenhobby, und die können ja ruhig € 2000,- für die "Abgasreinigung" investieren, oder die Karren bleiben eben stehen! Technisch ist es ja offensichtlich kein Problem!

Mit Ausnahme der Kollegen, die Ihren MG als Alltagsauto nutzen und somit viele KM abspulen, sollten wir uns kein schlechtes Gewissen einreden lassen. Wieviel KM, bezogen auf die Gesamtfahrleistung aller Fahrzeuge, legen die Oldies zurück? 0,3 %!

Meine persönliche Meinung - diese Diskussion ist kontraproduktiv und absolut überflüssig. Keine schlafenden Hunde wecken, sie warten nur darauf!

Was kommt jetzt als Nächstes - MGB mit Elektroantrieb aus Ökostrom, oder Brennstoffzelle. Machbar wäre das ganz bestimmt.
Zuletzt geändert von jupp1000 am 6. Apr 2007, 17:56, insgesamt 1-mal geändert.
schöne Grüße

Heinz #1565

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#26

Beitrag von achimroll » 6. Apr 2007, 17:52

Hallo zusammen,

ich hatte vor einiger Zeit mitgeteilt, dass sich der MGDC um eine mögliche Lösung für einige MG Typen kümmern wird. Hier mal ein kurzer Zwischenbericht.

Die großen Hersteller von Nachrüstsystemen (HJS, GAT, TWINTEC) haben kein Interesse, vermutlich weil die zu erwartenden Stückzahl zu gering ist.

Es ist derzeit für den MGB zumindest ein Nachrüstsystem auf dem Markt, das zwar zur Einstufung EURO 1 (E2) führt, allerdings mit der Schlüsselnummer 77, die wiederum nicht zum Bezug der grünen Feinstaubplakette berechtigt.
Heute las ich jedoch eine Meldung des ADAC, dass laut Bundesministerium für Umwelt und Verkehr eine neue Kategorie für die rund 4,6 Mio Fahrzeuge mit G-KAT geplant sei, die bislang trotz G-KAT nicht in die Städte dürften. Alle Benziner mit G-KAT sollen demnach eine grüne Plakette erhalten. Der Bundesrat wird, laut ADAC, am 11. Mai daruber beschließen.
Da die Schlüsselnummer 77 steuerrechtlich wie EURO 1 behandelt wird, bleibt zu hoffen, dass das dann auch auf diese Schlüsselnummer zutrifft.
Konkteres ist bei den KAT Herstellern derzeit nicht zu erfahren, sie warten zunächst ab, bis die rechtliche Lage geklärt ist.

Nette Grüße
Achim Roll
MGDC

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#27

Beitrag von Schnippel » 6. Apr 2007, 19:03

Hallo Andreas,
ein Mustergutachten ist bei weitem billiger.
Laut meinem Tüv Menschen kostet das unter 3000 €
Dann gibt es noch Verbilligungen wenn der TÜV das Gutachten selbst
´vermarkten´kann.
In den 80er kostete ein Abgasgutachten in der Einzelabnahme beim TÜV Essen ca 11000 DM . Die Zeiten sind vorbei !

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Andreas
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#28

Beitrag von Andreas » 6. Apr 2007, 22:09

3000 EUR? Das klingt ja beinahe nach finanzierbar...ob man das auch selber vermarkten darf? Dann wäre man also bei 10 Systemen bei irgendwas um die 3.000 EUR - also die EFI, der Kat und das Gutachten?

Immer noch billiger, als ein neues Auto zu kaufen...

@ Heinz: Im Prinzip hast Du Recht - wenn man nicht viel fährt, ist es wurscht. Aber wenn man viel fährt (und vor allem: Wenn man überall hinwill), kommt man um diese Überlegungen nicht drumherum. Aber ist es *angemessen*, 3.000 EUR investieren zu *müssen* - das ist die Frage. Das *müssen*, das ist es, was nervt.

Wollen würd ich schon, nur *müssen* mag ich nicht :-(

Gruß, Andreas

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#29

Beitrag von jupp1000 » 7. Apr 2007, 14:45

....einige Fragen hab' ich noch.

Was nützt ein Kat gegen Feinstaub? Der wird doch m.W. nur von Dieselmotoren produziert. Blütenpollen oder Saharastaub zu verbieten wäre die Lösung. Vielleicht kann Schäuble noch ein paar Überwachungskameras im Wald oder in Obstplantagen installieren?

Was will man mit Euro 1 o. 2 eigentlich verbessern?
Einen günstigeren Steuersatz als mit dem H - Kennzeichen? Umweltschutz, wo jeder weiss wie effizient ein (un)geregelter Kat ist?

Ja, ich bin ein Ketzer, aber ein wenig nachfragen schadet manchmal nicht....;)
schöne Grüße

Heinz #1565

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#30

Beitrag von RobertBauer » 8. Apr 2007, 09:53

... es ist das selbe wie bei vielen anderen Themen: Einwegpfand, Atomkraftausstieg, Glühbirnenverbot ...

Eine Mischung aus ideologischer Blindheit und mangelnder Detailkenntnis sowie dem Unvermögen "um die Ecke zu denken" bei unseren politischen Repräsentanten lassen und ließen einiges an Regelungen wahr werden, die wohl schlechter waren als gar keine Regelung.

Ein gutes Beispiel hierfür ist das Problem "Feinstaub"... durch die seinerzeit, spätestens durch die sog. "Öko-Steuer" in die Höhe schnellenden Kraftstoffpreise Ende der 90er wurden plötzlich Diesel wieder interessant. So wurden in den letzten Jahren teilweise mehr als 50% der Neufahrzeuge mit Dieselmotor zugelassen. Leider war der Diesel bis dahin von Abgassäuberungsmaßnahmen weitgehend verschont worden. Dann trat das Problem "Feinstaub" auf - das hatte man in der beginnenden CO2-Hysterie schlichtweg verdrängt, nachdem der G-Kat zu einer flächendeckenden Reduzierung der "echten" Luftschadstoffe geführt hatte...

Auch scheint sich bei unseren Entscheidern nicht herumgesprochen zu haben, dass Diesel einen um fast 20% höheren spezifischen Heizwert hat - und somit auch 20% teurer als Benzin sein sollte. Man schaue in die Schweiz oder USA, wo Diesel TEURER als Benzin ist und man kaum mehr Diesel-PKW im Straßenbild entdeckt.

Kurz: wer Diesel-Fahrzeuge indirekt fördert, darf sich über Feinstaub nicht wurdern.

Ich habe den Eindruck, dass es bei Umrüstmaßnahmen gar nicht um die Wirksamkeit geht, sondern - nach dem Motto "Umweltschutz lebt vom mitmachen" - darum, dass jeder über sein frevelhaftes Umweltverhandeln nachdenkt und tief in die Tasche greift für einen Ablaßbrief in Form einer technischen Nachrüstmaßnahme...

Frohe Ostern,

Robert.

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