MGB V8

Der Name sagt eigentlich fast schon alles - der lockere Plausch rund um das Thema MG ist hier die Hauptsache.

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andreas.clausbruch
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Re: MGB V8

#81

Beitrag von andreas.clausbruch » 14. Jun 2019, 10:15

Hallo Reinhard,
zu Deinem Tank eine kurze Anmerkung: die kritische Roststelle beim B ist die Oberseite d.h unter dem Kofferraumboden. Dort ist eine Sichtkontrolle nicht ganz einfach. Und irgendwo muss der Rost im Filter/ Vergaser ja herkommen. Mit aller gebotenen Vorsicht würde ich noch einmal Ursachenforschung anstellen. Ansonsten bekämpfst Du Symptom und nicht Ursache (wie Micha an anderer Stellen treffend formuliert hat).
Octagonale Grüsse Andreas

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Re: MGB V8

#82

Beitrag von HerrPausW » 14. Jun 2019, 12:16

Herzlichen Dank für den Tipp! Ich werde nach Möglichkeit das prüfen, wohl aber sicherheitshalber tauschen - sozusagen als Prävention...

Beste Grüße

Reinhard
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Re: MGB V8

#83

Beitrag von HerrPausW » 1. Jul 2019, 20:02

Alsdann, für alle, die´s interessiert:

Von der verhängnisvollen Fahrt Mitte April 2019 habt Ihr ja wohl gelesen. Auch von meiner Erstdiagnose, dass es wohl die Benzinpumpe war, die ausfiel.

Seit Freitag habe ich das Auto wieder in Betrieb, bin aber nicht wirklich damit gefahren, da meine Frau und ich das Wochenende in unserer Zweitwohnung in Kärnten am Wörthersee verbringen wollten. Nachdem ja das Schicksal ungnädig sein kann, vielleicht auch niedere Instinkte wie Neid kennt, wagte ich es nicht, mit dem MG gen Süden zu düsen. Letztmals – zu Ostern – war ich ja bei der Proberunde liegen geblieben (also eigentlich der MG und nicht ich, aber trotzdem…).

Zurück zur Schadenskette:

Ich wähnte die Benzinpumpe. Eine Überprüfung ergab: kein Zündfunke, der Vergaser voll mit Benzin, also nicht die Benzinpumpe sondern die Zündbox.

Also Zündbox ersetzt; Kosten überschaubar, der Effekt ebenfalls: kein Funke. Daher die Suche fortgesetzt. Wieso kommt kein Funke? Der Verteiler?! Eben! Der Verteiler!

Der Triebling stirnseitig an der Nockenwelle beklagte Zahnausfall. Also Triebling ersetzt (man glaubt, das geht ruck-zuck! Aber nein: der eine Lieferant gab keine Antwort, der andere ließ sich herab, nach bald zwei Wochen eine abschlägige Antwort zu senden - zwei Lieferanten, die ich in Zukunft ausscheiden werde. Dann einen Lieferanten per Zufall in Österreich geortet - nach weiteren 2 Wochen waren die Teile wenigstens da). Dann das unterste Element der Verteilerwelle arretiert; alles überprüft, dann Zündung und…

Ja, aber: da war nun doch das Problem, dass der Sprit nicht ankam. Ergo Pumpe geprüft (Rost, Tankuntersuchung, etc., etc. pp) und schließlich ausgetauscht.

Neuer Versuch, neue Chance! Zündung an, Pumpe läuft, aber…was ist das nun? Der Vergaser rinnt. Und zwar ned schlampert (nicht wenig). Also alles wieder gestoppt, Rep-Satz für den Holley besorgt, dann montiert und siehe da: der O-Ring war falsch und paßte nicht. Zurück an den Lieferanten, neue Sendung abwarten - drei Wochen später ist auch das Thema Geschichte, denn...

RepSatz kommt erneut, wird verbaut. Dabei zeigt sich, dass im Vergaser die "Kolben" eingelaufen sind. Der Vergaser flutet sich quasi selbst. Also auch die Baustelle bereinigt (Gott sei Dank waren die Teile im RepSatz enthalten).

Dann endlich: Zündung an! Und….nnntnnnntnnnntnnnn…..*hust*….*spotz*…und er läuft….

Nach einer ausgedehnten Probefahrt wurde alles entsprechend überprüft und finalisiert. Na, und dann zeigte sich, dass er jetzt besser denn je geht. EUR 3.000,00 (und ein paar Zerquetschte) hat´s gebraucht, um alles wieder gut zu machen

Am kommenden Wochenende wage ich mit einem Freund eine Fahrt durch den Wienerwald (das sorgt für Kurzweil, wenn wir wieder auf den Abschleppdienst warten müssen). Die ÖAMTC-Karte habe ich sicherheitshalber schon eingesteckt, Baldrian lege ich zur Beruhigung ins Handschuhfach – also ehrlich: was soll da noch kommen?!

In diesem Sinne: bitte Daumenhalten!

Es grüßt Euch ein Geprüfter
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Re: MGB V8

#84

Beitrag von Martin. » 1. Jul 2019, 21:40

Schön das er wieder läuft, und hoffendlich auch längerfristig ohne neuen Stress.
Aber was in aller Welt hat die 3000 Euro gefressen ? Nach meiner bisherigen Erfahrungen sind Teile ja doch ehr preiswert.

Gruß Martin

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Re: MGB V8

#85

Beitrag von Günter Paul » 2. Jul 2019, 16:37

Leck mich anne Täsch.. :o sagen die Köllner, die in Wahrheit halbe Franzosen sind, die waren während der Besatzungszeit nicht untätig :D

Hallo Reinhard, hallo zusammen.

Dass du das noch alles so in die Reihe bekommst, das war ja eine Kettenreaktion, wie ich sie so noch nicht erlebt habe und erlebt habe ich mit dem MGlerl schon so einiges.

Klar halte ich den Daumen, wenngleich du in einer so schönen Region durchaus anhalten solltest :wink: ..natürlich nicht gezwungen... :wink:

Wir werden sicher von dir hören. :wink:

Gruß
Günter
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Re: MGB V8

#86

Beitrag von Ralph 7H » 2. Jul 2019, 18:14

Hallo Günter,

was 'Köllner' sind, weis ich nicht! Die habe ich bisher noch nirgendwo getroffen :lol:
Aber als Kölner, obwohl schon lange am Nordseedeich, würde ich und viele andere dort gebürtige sagen: Leck mich in de Tesch :mrgreen:

Schrill fand ich allerdings die genannten Kosten! Zu DM-Zeiten hatte ich bei meinem GTV8 auch mal ähnliche Schwierigkeiten und das hat damals noch in richtigem Geld alles zusammen nicht mal 250 Mark an Teilen gekostet...


Safety Fast !

Ralph

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Re: MGB V8

#87

Beitrag von Günter Paul » 3. Jul 2019, 12:30

Ralph 7H hat geschrieben: 2. Jul 2019, 18:14 Hallo Günter,

was 'Köllner' sind, weis ich nicht! Die habe ich bisher noch nirgendwo getroffen :lol:
Aber als Kölner, obwohl schon lange am Nordseedeich, würde ich und viele andere dort gebürtige sagen: Leck mich in de Tesch :mrgreen:

Schrill fand ich allerdings die genannten Kosten! Zu DM-Zeiten hatte ich bei meinem GTV8 auch mal ähnliche Schwierigkeiten und das hat damals noch in richtigem Geld alles zusammen nicht mal 250 Mark an Teilen gekostet...


Safety Fast !

Ralph
Leck mich in de Tesch, Ralph... das darf nun wirklich nicht passieren, sorry :D :D
Ja, die Kosten, ich bin überzeugt davon ein Schrauber wie du hätte vieles im Vorfeld abgeglichen und sich nicht von Aktion zu Aktion geschleppt, aber das sind nun mal die alten MGler, die mit ihrer Erfahrung sofort die Probleme einkreisen.
Das kann Reinhard auch nicht weiterhelfen, letztlich kommt es auf den fertigen Wagen an und ich hoffe doch sehr, dass er fertig ist.
Gibt eigentlich nur zwei Möglichkeiten..Wagen fertig oder Mann fertig :D :wink:
Grüße zum Norden und natürlich auch Richtung Wien !
Günter
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Re: MGB V8

#88

Beitrag von Ralph 7H » 3. Jul 2019, 22:36

Hallo Reinhard,

ich habe mir die Beiträge nochmals, teilweise wenigstens, durchgelesen.

Vermutlich hatte einer deiner Vorbesitzer eine recht sportliche Gangart mit deinem V8 bevorzugt. Der BGTV8 ist eben kein BMW oder Porsche! Das Antriebsritzel des Verteilers ist dann ein Schwachpunkt, genau so wie die Nockenwelle, die mit Liqui Moly MoS2 bei meinem V8 nie Probleme zeigte aber oft schon bei gut 100000 KM verschlissen ist.

Du solltest wissen, dass Rover diesen Motor in Lizenz gefertigt hat. Es ist der Buick 215, von dem ca. 500000 Stück zwischen 1962 und 1967 gebaut wurden. Einsatz war im Buick Skylack. Aus Kostengründen wurde die Produktion eingestellt und ein verantwortlicher Mitarbeiter von Rover entdeckte den Motor bei Keikheever Corp., wo man versuchte einen leichten und leistungsstarken V8 als Z-Antrieb für Motorboote zu entwickeln. Man wollte Volvo Penta nicht das Feld überlassen, Als Mercruiser werden solche Antriebe immer noch Verkauft, aber mit Ford Motoren.

Der Rover V8 lebt von seinem Drehmoment und der gelegentlichen schaltfaulen Spurtstärke. Als Rally- oder Sprintmotor sollte man ihn nicht benutzen. Starke Lastwechsel, hohe Drehzahlen und dramatische Beschleunigung verträgt der Motor nur, wenn teure Spezialteile eingebaut werden und regelmäßig Verschleißkontrolle statt findet und oft Überholungen mit Teiletausch stattfindet. Also nicht vergleichbar mit heutigen Sporwagentriebwerken!

Meinen V8 habe ich 30 Jahre lang genossen und ihn viel gefahren. Der beste MG für Langstrecken aber eben nur ein Rover P6B in MGBGT-Verkleidung. Bedenke das im Interesse deines Fahrvergnügens mit diesem Auto!

Gute Fahrt!

Safety Fast !

Ralph

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Re: MGB V8

#89

Beitrag von midgie65 » 5. Jul 2019, 08:01

Hallo Reinhard

Hab erst jetzt so richtig gelesen - sei beruhigt, auch wir Helvetier "gumpen im Quadrat"... :D

Du hast den Wagen ja noch nicht lange und kennst seine Geschichte nicht wirklich; äussere Eindrücke der Vorbesitzer/Mechaniker können arg täuschen. Du hattest Rost im Vergaser (!), aber der Tank war sauber. Es ist gut möglich, dass man nach guter alter Engländer-Manier einfach den Tank wechselte - die Leitungen aber nicht. Hängst Du eine neue Pumpe ran, können sich Ablagerung lösen. Rost in Benzinleitungen kriegst Du nie mehr raus, also: Leitungen wechseln, und zwar nicht nur die flexiblen, sondern auch die starren.

Auch die Undichtigkeit am Vergaser könnte daher gekommen sein, dass Du plötzlich andere Druckverhältnisse seitens Pumpe hattest und eine Schwachstelle (die Dichtung) dann 'kippte'. Was für eine Pumpe hast Du denn montiert: eine mit hoher Förderleistung/hohem Druck, weil vorne ein Holley werkelt?

Das alles ist nicht "Glumpert" sondern schlicht a) altersbedingt normal und b) eben die Folge dessen, dass Du nicht so genau weisst, was wer früher am Wagen wie gemacht hat. Und auch bei Dir ist verschiedenes wohl nicht mehr Original, was nicht per se ein Problem ist, aber wenn Du Teile ersetzen musst, musst Du einschätzen, was WIRKLICH reingehört, nicht was bis jetzt drinnen war, das kann nämlich schon immer falsch gewesen sein.

Und das bringt mich auf meinen letzten Punkt: Der Rover V8 braucht ziemlich spezifische Erfahrungen. Er ist nicht einfach ein Buick 215 in Lizenz und gehört NICHT in reine US-Schrauber-Hände, und in Details weicht er eben auch vom PB6 ab. Ich würde - vorsichtig gesprochen - mal darüber nachdenken, ob Du Dir eine Werkstatt suchst, die sich mit "alten" Rovermotoren GUT auskennt, also so in Richtung alte Landrover, Morgan, TVR. Ein Low-Complexity-Elektronik-Teil zu wechseln in der Hoffnung, das wär's - an einem eigentlich 100% mechanischen System - das macht mich etwas stutzig.

Ich fahre zum V8-Spezialisten pro Weg eine Sunde, nicht praktisch, aber nötig, denn auch mein V8 hat viele Aenderungen dran, die alle wieder zusammenspielen müssen. Ein solches System in der Balance zu halten ist nicht ohne - ich dachte da auch mal anders, musste vieles schmerzlich lernen.

Viel Spass - und Geduld, der Wagen hat es wirklich verdient!

Jan
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Günter Paul
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Re: MGB V8

#90

Beitrag von Günter Paul » 5. Jul 2019, 09:23

midgie65 hat geschrieben: 5. Jul 2019, 08:01 Hallo Reinhard

Hab erst jetzt so richtig gelesen - sei beruhigt, auch wir Helvetier "gumpen im Quadrat"... :D

Du hast den Wagen ja noch nicht lange und kennst seine Geschichte nicht wirklich; äussere Eindrücke der Vorbesitzer/Mechaniker können arg täuschen. Du hattest Rost im Vergaser (!), aber der Tank war sauber. Es ist gut möglich, dass man nach guter alter Engländer-Manier einfach den Tank wechselte - die Leitungen aber nicht. Hängst Du eine neue Pumpe ran, können sich Ablagerung lösen. Rost in Benzinleitungen kriegst Du nie mehr raus, also: Leitungen wechseln, und zwar nicht nur die flexiblen, sondern auch die starren.



Jan
Hallo Jan..tatsächlich im Quadrat?Klingt für Westfalen wirklich eigenartig. :wink:

Ja, die Werkstatt des Vertrauens zu finden, ist häufig ein Problem.Mein Wagen wurde aus Zeitmangel in den ersten zwanzig Jahren von einer Werkstatt betreut und ich versichere dir, die haben stets den nächsten Fehler eingebaut, ich war dort ständig zu Gast.
Erst mehr Platz und Zeit brachte die Lösung, seitdem ich weiß, wer " gute" Ersatzteile liefert und seidem ich ihn selbst warte ist Ruhe.
Kann ich ablesen, weil ich alles vom ersten Tag an gelistet habe, ich schätze, mein Nachfolger wird sich darüber freuen.

Das mit dem Tank ist sicher richtig, wenn man dann alle Eventualitäten mit ausräumt, ich hatte auchRost in den Schwimmkammern und musste eines Tages den Tank wegen Rostbefall wechseln, danach habe ich auch gleich einen Benzinfilter vor den Vergasern mit eingebaut.

Und der war relativ schnell "voll" mit Partikeln.
Ich habe ihn dann immer wieder mal gewechselt, bis Ruhe war, insofern kann man natürlich auch so vorgehen, heute finde ich nihcts mehr in den Kammern und der Filter bleibt sauber und alles andere ist eben noch Original :wink:
Gruß
Günter
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Re: MGB V8

#91

Beitrag von HerrPausW » 7. Jul 2019, 19:13

Servus Ralph,
Servus Jan,
lieber Günter!

Herzlichen Dank für Eure Anteilnahme, aber auch für Eure Tipps! In der Tat fahre ich den V8 bereits seit 27 Jahren, allerdings in einem P6B. Natürlich fahre ich den P6B "sportlich", soweit dies mit diesem Auto möglich ist, aber wenn ich da "sportlich" schreibe, kann man es getrost als "forciert" relativieren - einen alten Herrn quält man schließlich nicht.

Aber daher weiß ich auch, wie schwierig es im Raum Wien ist, jemanden zu finden, der den V8 kennt und auch pfleglich damit im Service umgeht. Ich bin geneigt zu schreiben, dass die meisten "Maulhelden" sind, die alle Probleme lösen - in der Theorie, nicht in der Praxis. Und daher ist es ein "Trial and error" über die Jahre, in der Hoffnung, man findet die ultimative Adresse.

Und was den MG V8 anbelangt: ja, natürlich ist das Auto vermutlich ein Patchwork verschiedenster Teile und ja, ich bin geneigt, die Dinge durch gleiche zu ersetzen, in der Annahme, dass zuvor das Teil ja funktioniert und sich damit bewährt hat. Verbesserungen kommen mit der Zeit, wenn ich selbst die Erfahrung "erarbeitet" habe.

Was die Fahrweise mit dem MG anbelangt: Zum Heizen hatte ich bis vor Kurzen einen Seven; den MG V8 habe ich gekauft, weil ich nun Langstrecke damit fahren will; die Charakteristik des V8s kommt mir da sehr entgegen: elastisch wie nur was, wohlklingend (auch auf Dauer), überraschend verbrauchsart und wie ich vom P6B ableite frei von großartigen Überraschungen. Ich habe einiges in die thermische Prävention investiert; diese Schwachstelle habe ich in diversen Berichten, aber auch in dem bemerkenswerten Buch von Roger Williams gelesen. Ich bin gespannt, ob es ausreichend war.

Insgesamt glaube ich aber doch, dass das Auto in einem soliden Zustand ist - die Konsolidierung, die ich derzeit durchmachen muß, sichert vielleicht ein problemloses Nutzen in den kommenden Jahren.

Übrigens auch herzlichen Dank für den Liqui Moly-Tipp. Ich bin aus einer Art "Patriotismus" ein Freund dieser Marke; umso besser, wenn sich die Produkte auch bewähren.

---

Zum Thema "Probefahrt am Wochenende": ich fuhr am Freitag mit einem Freund eine Runde durch den Wienerwald, die in Heiligenkreuz endete. Dort ist ein Zisterzienserstift - (nein, ich wollte kein Kerzerl anzünden), aber auch eine Gastwirtschaft, die mir sehr taugt. Eine Fleischstrudelsuppe und danach ein Kalbsbraten mit Reis und Paradeissalat waren die Würdigung einer durch und durch gelungenen Ausfahrt.

Am Samstag fuhren meine Frau und ich nur ein bisserl umher - wir hatten den obligaten Enkerlnachmittag mit Kulturprogramm, was eine größere Ausfahrt verhinderte.

Aber heute düsten meine Frau und ich erneut durch den Wienerwald - allerdings in anderer Gegend und ohne kulinarischen Ausklang, sondern mit einer Zielsetzung: ich suchte einen Bekannten auf, der sich auf die Rover-Technik sehr gut versteht und den ich um ein Statement bezüglich der Schaltung bat. Dazu muß man wissen, dass ich manchmal Schwierigkeiten habe, einen Gang zu finden; irgendwie kratze ich zwischen den Gängen herum. Der Bekannte prüfte und erkannte, dass die Kulisse verschoben ist. Am Montag, den 15. Juli stelle ich das Auto zu ihm hin; er wird auch dieses Problem beseitigen. Es scheint ein Teil zu sein, den er drehen muß und entsprechend danach - nach Ausbau der Kardanwelle und Absenken des Getriebes - entsprechend austauschen muß. Ich war sehr beruhigt, dass kein Getriebetausch notwendig ist. Der Bekannte, eine Koryphäe auf dem Sektor Rover P5, P6 und SD1, hat mir schon öfter mit subtilen Detailkenntnissen aushelfen können - ein imposanter Mensch!


Als Tipp: er füllt in die Getriebe immer Mobil 1 ein, da er die Erfahrung gemacht hat, dass sich damit die Land/Range Rover, P6S, etc. auch im Winter seidenweich schalten lassen. Vielleicht nützt ja jemandem diese Erkenntnis?!

Es grüßt jedenfalls wie immer freundlichst

Reinhard
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Re: MGB V8

#92

Beitrag von HerrPausW » 7. Jul 2019, 19:13

Dublette gelöscht... :oops:
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Re: MGB V8

#93

Beitrag von Noddy » 7. Jul 2019, 23:09

HerrPausW hat geschrieben: 7. Jul 2019, 19:13 nach Ausbau der Kardanwelle und Absenken des Getriebes - entsprechend austauschen muß. Ich war sehr beruhigt, dass kein Getriebetausch notwendig ist. Der Bekannte, eine Koryphäe auf dem Sektor Rover P5, P6 und SD1, hat mir schon öfter mit subtilen Detailkenntnissen aushelfen können - ein imposanter Mensch!
Hallo Reinhard :)

Erstmal freue ich mich über die Einstellung wie Du die Probleme mit dem Auto angehst, das wird sicher der Weg zu einem Auto, daß Dir noch viel Spaß bereiten wird.

Mit Getriebe absenken wird Dein Bekannter sicher noch eine Überraschung erleben, unterm Fahrzeug verläuft ein Querträger, der beim absenken nur wenig Platz oben schafft. Ich kenn das bei Deinem Auto verbaute Getriebe nicht, es müsste schon erheblich kürzer sein um vor dem Träger runterzukommen.

Dafür gibt es aber auf dem Getriebetunnel einen Zugang, vielleicht hilft der noch besser weiter.

https://www.moss-europe.co.uk/shop-by-m ... l-mgb.html

Pos. 42

Grüße

Micha
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Re: MGB V8

#94

Beitrag von HerrPausW » 8. Jul 2019, 07:51

Servus Micha!
Vielen, vielen Dank! Der Tipp ist sicher der Hammer!

Liebe Grüße

Reinhard
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Re: MGB V8

#95

Beitrag von marc-ks » 8. Jul 2019, 08:41

Den Zugang hat nur der schmale Tunnel vom 3 Synchro.
Grüße Marc
#2315

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Re: MGB V8

#96

Beitrag von Noddy » 8. Jul 2019, 08:43

marc-ks hat geschrieben: 8. Jul 2019, 08:41 Den Zugang hat nur der schmale Tunnel vom 3 Synchro.
Nein!!
#2303

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Re: MGB V8

#97

Beitrag von Noddy » 8. Jul 2019, 13:05

Hallo :)

Ergänzend etwas ausführlicher.

Mein 79er hat diese Öffnung, sie verläuft von hinterm Schaltknüppel bis an die Radiokonsole. Über den Zugang erreicht man den Rückfahrlichtschalter und den OD- Schalter.
Um wirklich Platz zu haben empfiehlt es sich das Getriebe so gut wie möglich abzusenken, dabei sollte der Auspuff vom Krümmer gelöst werden, sonst kippt der Motor nicht.

Grüße

Micha
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Re: MGB V8

#98

Beitrag von kuepper.remscheid » 8. Jul 2019, 13:13

Hallo Micha,
Bitte bedenke, das wir hier über einen Umbau ( kein orginaler V8 ) reden.
Soweit ich das in Erinnerung habe !?
Da kann es gut sein, das alles etwas „ anders“ ist.
Vor allem, kann dann dort ein Fünfgang-Getriebe verbaut sein.
Aber diesbezüglich werden wir hoffentlich aufgeklärt.
Gruß
Stefan

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Re: MGB V8

#99

Beitrag von HerrPausW » 8. Jul 2019, 16:17

Grüß Euch Gott!

In der Tat handelt es sich um einen nichtoriginalen MGB GT V8, sondern um eine "freie" Konvertierung; also eine individuelle Interpretation dieses Themas. Diese geschah durch einen Vorbesitzer in 1990, wie ich den Unterlagen entnommen habe. Dabei wurden dem MG ein Rover-Triebwerk mitsamt dem 5-Gang-Getriebe - beides aus einem SD1 - implantiert.

Was ich gesehen habe, hat sich die Person, die den Umbau vorgenommen hat, aber an die Bedingungen/Empfehlungen von Roger Williams gehalten (in den Unterlagen, die ich beim Kauf bekam, waren überdies auch in Faksimile Auszüge aus dem mir doch einigermaßen vertrauten R. Williams-Buch enthalten. Zugegeben, hat Mr. Williams ja eigene Wege beschritten, wohl auf Erfahrung basierend, aber eben mit Abweichungen vom Original.

Kommende Woche kann ich diesbezüglich dann vermutlich mehr schreiben, denn diese Woche bin ich mit der Materie aus Zeitgründen nicht befasst und überdies ist erst ab 15.07. der Fachmann am Werkeln.

In diesem Sinne: einen schönen Tag noch und...
...liebe Grüße

Reinhard
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Re: MGB V8

#100

Beitrag von HerrPausW » 16. Jul 2019, 17:30

Grüß Euch Gott!

Wieder einmal ein kurzes Lebenszeichen aus Wien! Bin die letzten 14 Tage mit dem MG durch die Gegend gedüst; verschiedentlich auch auf der Autobahn. Je öfter ich damit fahre, desto begeisterter bin ich. Mein subjektives Empfinden ist zudem, dass der Motor immer besser und leiser läuft.

Vielleicht gewöhne ich mich ja einfach auch an den Lärm?! Dabei muß ich gestehen, dass der Super7, was Lautstärke anbelangt, mein Gehör in den 19 Jahre, die ich ihn fuhr, schon ein bisserl beleidigt hat. Aber gestern Abend: ich fuhr zuerst 30 km Autobahn mit offenem Faltdach, dann nocheinmal soviel Landstraßen - es war ein innerlicher Stabhochsprung!

Ein kurioses Erlebnis: ich fuhr aus einer Ortschaft raus und beschleunigte mäßig, da ich bald danach in einer sich schließenden Rechtskurve auf ein Privatgrundstück abbiegen wollte. Hinter mir schließt ein Organspender mit seinem Gasradl auf, will Druck machen. Es kommt die Kurve, in der rechts die Einfahrt liegt und ich gebe daher deutlich vor der Kurve den rechten Blinker und Gas raus, um den Gasradler zu warnen.

Als ich auf der Höhe der Einfahrt bin und abbiege, höre ich - sehen konnte ich das Ganze nicht, da sich der Motorradfahrer zur Fahrbahnmitte knapp hinter mir befand - wie sich etwas scheppernd, knirschend, rasselnd über die Fahrbahn bewegt. Es war das rutschende Gasrad (eine Triumph mit so einem kleinen Höcker hinter der Sitzbank) und der gleichfalls am Hosenboden rutschende Fahrer (der hat vermutlich nicht gescheppert). Das Tempo der beiden war nicht allzu hoch; vielleicht etwas über der Laufgeschwindigkeit?! Keine Ahnung...

Zwischen meinem Auto und den beiden gab es jedenfalls keinen Kontakt - weiß Gott, was der Kerl angestellt hat (obwohl ich noch nicht einmal wirklich weiß, ob es ein Mann, eine Frau oder das dritte Geschlecht war). Ich hielt natürlich in der Auffahrt an, sah dem schwarzledrig gekleideten Wesen zu, wie es sich kurz sammelte, dann das Motorrad anhob und zur Seite schob. Es schien nix passiert zu sein. Ich wartete weiter in der Einfahrt und sah dem Wesen zu, wie es das Radl untersuchte, sich schließlich draufsetzte, das Motorrad schließlich startete und knatternd davornfuhr.

Übrigens: weshalb ich gestern auf's Land fuhr, hat den Hintergrund, dass ich die Schaltkulisse einstellen lasse. Ein Bekannter ist auf dem Rover-Getriebe ziemlich ausgefuchst. Als ich ihm mein Problem schilderte und er danach das Getriebe probierte, meinte er, dass die Kulisse verschoben sei. Wird eine diffizile "Hack'n" - habe ich aber eh schon alles geschrieben. Nun jedenfalls ist es so weit: das wird auch erledigt.

Dann aber sollte eigentlich wirklich alles gut sein!

Bis auf die Hupe!

Die ist ein trauriges, fast schon peinliches Geräusch - man meint, so müsse ein Ziegenbock oder auch eine Hauskatze klingen, wenn man ihm/ihr ein Klistier verabreicht. Die (Hupe natürlich!) ersetze ich durch eine Rover P6-Hupe, denn die klingt sonor, wie ich weiß...

Aber dann!

Ahja!

Ölwechsel werde ich wohl auch machen - sicher ist sicher. Hier stoße ich eine Diskussion an: 15W 40 werde ich einfüllen. Kein synthetisches Öl, sondern ein gutes, altes minerales!

Aber dann wirklich!

Es grüßt Euch

Reinhard, der MGB GT V8-Fahr- und Sound-Süchtige!
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