Restaurationsbeginn MG-B GT

Der Name sagt eigentlich fast schon alles - der lockere Plausch rund um das Thema MG und andere britische Fahrzeuge ist hier die Hauptsache.

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Norbert Sch
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Restaurationsbeginn MG-B GT

#1

Beitrag von Norbert Sch » 30. Dez 2020, 20:32

Liebe MG´ler

Diese Woche haben wir – mein Sohn Moritz und ich - mit der Restauration (s)eines GT´s angefangen

Vorgeschichte:
Wir hatten 2014 bei dem Kauf einiger Teile bei K.-H. Kriegsmann – einige werden ihn noch kennen - einen rechtsgelenkten GT ohne Motor in der Ecke stehen sehen. Mein Sohn – damals 15 Jahre alt - schlich um das Auto, während ich mir diverse Teile aus den Regalen heraussuchte. Aus der Laune heraus und ohne großes Nachdenken wurde der GT dann auch für überschaubares Geld gekauft. Nachdem der MG dann zwei Jahre in einer feuchten Garage moderte, haben wir ihn in die heimische Garage geholt, einen Motor besorgt und gemeinsam das Schrauben angefangen.

Letztendlich war das Projekt erfolgreich. Der GT bekam TÜV, mein Sohn hatte als 17-jähriger Fahranfänger ein „cooles“, sympathisches Auto (rechtsgelenkt) und fand über diese Arbeit seine Berufung. Er hat vor 6-Monaten seine Kfz-Ausbildung im Porsche Zentrum abgeschlossen.
Jetzt hat er das Auto vier Jahre intensiv gefahren. Wir haben auch wunderschöne Touren mit unseren beiden Autos (MG GT und MG Roadster) in die Alpen gemacht. Aber an den hinteren Kotflügeln sind schon deutliche Durchrostungen und manch andere Bereiche werden auch bald knusprig. Deshalb hat Moritz schon seit Längerem beschlossen, das Auto komplett zu zerlegen und zu restaurieren.
Ich bin mir bewusst, dass das wirtschaftlich eine Katastrophe wird. MG GT Bj. ´75 ; umgebautes Gummiboot. Aber was soll ich machen. Meine Vorstellung war, das Auto noch eine Zeit lang fahren und dann schlachten. Aber man kann ja auch keinem Kind sagen, dass es noch zwei Wochen bis Weihnachten mit seinem Kaninchen spielen kann, und dann gibt´s Braten.
Also muss hier der Weg das Ziel sein. Wir haben bereits außen fast alles abgebaut und den Innenraum leergeräumt. Front- und Heckscheibe sind noch drin.

Jetzt stellt sich die Frage, wie wir den Lack und Unterbodenschutz (schwarz, Bitumen) wegbekommen. Sandstrahlen oder von Hand mit Zopfbürste und Schleifpier.

Hier hoffe ich auf die Erfahrung des Ein- oder Anderen, der hier schon Ähnliches gemacht hat.
Wenn das geschafft ist, werden wir den Schaden betrachten und den Umfang der Schweißarbeiten in Augenschein nehmen.

Liebe Grüße
Norbert

105octane
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Re: Restaurationsbeginn MG-B GT

#2

Beitrag von 105octane » 30. Dez 2020, 20:39

Der Karl-Heinz genießt den Ruhestand in "God's waiting room" Florida.

Tauchentlacken ist genial: Fa. Syre in Hamm Rhynern kann ich empfehlen.

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Re: Restaurationsbeginn MG-B GT

#3

Beitrag von thomas_1802 » 30. Dez 2020, 20:53

Hallo Norbert,
den alten Unterbodenschutz habe ich mal mit einem Abbeizer vom Korrosionsschutzdepot entfernt ... https://www.korrosionsschutz-depot.de/ ... entfernen/
Viel Erfolg bei der Restaurierung 👍
Viele Grüße

Thomas #2450

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Re: Restaurationsbeginn MG-B GT

#4

Beitrag von marc-ks » 30. Dez 2020, 21:31

Bei Bitumen ist Heißluftpistoke und Spachtel am Besten. Dann mit Benzin abwaschen. Abbeizer kann ich nicht empfehlen.
Grüße Marc
#2315

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Uwihi
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Re: Restaurationsbeginn MG-B GT

#5

Beitrag von Uwihi » 30. Dez 2020, 21:39

der Vorschlag von 105octane ist der sinnvolle!
Jürgen hat recht, und das Ergebnis ist das Geld wert.
gutes Gelingen
Uli

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Re: Restaurationsbeginn MG-B GT

#6

Beitrag von Alex88 » 31. Dez 2020, 09:04

Hallo Norbert,

Tauchentlacken wie schon geschrieben, wäre natürlich perfekt, kann mir allerdings vorstellen dass dies im Bugett nicht vorgesehen ist.
Die nächstbeste Alternative ist Heißluftfön, Spachtel und Akkuschrauber mit Drahtbürsten, auch damit bekommt man sehr gute Ergebnisse.
Bitte nicht Sandstrahlen, hier wird oft mehr kaputt gemacht als alles andere,
desweiteren findet man den Sand noch nach Jahren in Ritzen :|

Solltest du noch fragen zwecks anschließender Beschichtung haben, kannst du dich gerne bei mir melden.
Bin Fahrzeuglackierermeister und freue mich immer Tips geben zu können.

Viel Erfolg und beste Grüße.

Alex

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Re: Restaurationsbeginn MG-B GT

#7

Beitrag von andreas.clausbruch » 31. Dez 2020, 09:20

Hallo Norbert,
sprich doch mal mit dem Team von 80 Grad minus. Ich habe dort - vor Jahren- zuerst mein Käfer Cabrio vom Unterbodenschutz befreien lassen. Dies ging mit CO2 Strahlen sehr gut und das Verfahren ist ausserordentlich materialschonend. Sie haben in dem Betrieb auch langjährige Erfahrung mit Strahlarbeiten, von fein (Alu) bis grob. Ich habe dort eine Reihe von Guss und Aluteilen zur Bearbeitung gehabt.
Gute Erfahrungen habe ich dort auch mit den Unterbodenbehandlungen meines 964 und des 911G gemacht. Da ging es aber eher um Korrosionschutz bzw. die notwendige Vorbehandlung.
Gutes Gelingen und octagonale Grüsse Andreas

Uwe K
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Re: Restaurationsbeginn MG-B GT

#8

Beitrag von Uwe K » 31. Dez 2020, 10:44

Hallo Norbert, hallo Mitleser,

habe vor einigen Monaten das gleiche Problem gehabt und gebe daher hier auch noch meinen Senf dazu. Eisstrahlen wäre super, war mir mit 1000 bis 1500 Euro Kosten aber zu teuer. Sehr gute Erfahrungen habe ich dann mit folgendem Bohrmaschinenvorsatz gemacht: Tercoo Sandstrahlscheiben. Kommt aus dem Bootsbereich, dort wird damit die Außenhaut von Schiffen gereinigt. Entfernt die schwarze Pampe ohne zu schmieren ratzfatz. Gibt allerdings ordentlich Dreck! Ich habe die Tercoo Scheiben mal in Bremen auf dem Oldtimer Markt gekauft, gibt es aber auch im Web. Nachteil wie bei allen mechanischen Verfahren: man kriegt nur das sauber, wo man dran kommt. Das führt dann dazu, dass man alles abbaut ....

Grüße
Uwe

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Günter Paul
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Re: Restaurationsbeginn MG-B GT

#9

Beitrag von Günter Paul » 31. Dez 2020, 11:04

Hallo Norbert, hallo zusammen.
Eisstrahlen ist sicherlich topp, gibt es wohl auch schon für rd. 1000,- Euro, ich hatte mal eine Adresse von jemandem, der mobil unterwegs war , leider nicht mehr aktiv.
Die andere Möglichkeit wurde ausgiebig von Holger beschrieben, unter Links zu finden, du wirst es kennen.
Bevor ich anfangen würde, hätte ich sämtliche Hohlräume inspiziert, ich habe auch hier schon Fotos gesehen, die einen grausen lassen.
Hab`da noch was im Archiv, aber warte jetzt erst einmal ab, ob sich an den Darstellungen hier noch etwas ändert.
Sieh zu, dass du nach 21 kommst, dir und allen anderen alles denkbar Gute, insbesondere Gesundheit !
Gruß
Günter
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Re: Restaurationsbeginn MG-B GT

#10

Beitrag von Betty » 31. Dez 2020, 11:28

....ist vielleicht die Motornummer der Erstausrüstung bekannt? Wahrscheinlich nicht. Könnte aber sein, dass Nr. 1 in meiner Garage liegt. Vom besagten Herren aus ? Florida.Seit ewig. Nur zu Erwähnung. Das Ding ist zwar zerlegt, ohne Kopf u. Wanne, aber unberührt. 18 v 582-H10...46. Schöne Grüße, einen guten Rutsch GERD

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Re: Restaurationsbeginn MG-B GT

#11

Beitrag von cw_schreuer » 31. Dez 2020, 16:24

Hallo Norbert,
habe 2012 bis 2013 meinen Roadster per Handarbeit blank gemacht .
mit Negerkeks, Topfbürste, Pinselbürsten, biegsamer Welle, Flex, Druckluftschleifer, Dreikantschaber usw.
Wirklich bis in die letzten Ritzen.
Es war eine sau Arbeit. sah manchmal wie ein Schornsteinfeger aus.
Abschliessend sulvatiert und neutralisiert.
Danach 2 x mit POR 15 beschichtet und 2x mit Lack in Wagenfarbe gespritzt.
Jetzt muss ich sagen es hat sich gelohnt, noch nichts abgeplatzt oder angerostet.

Zum Kauf Eures GT von K.H.Kriegsmann folgendes , ich habe als nochmals kurz in D war, alle Restteile von ihm erworben.
Konnte um 2014 - 15 gewesen sein
weiteres in einer PN.
Guten Rutsch ins Jahr 2021
aus Stolberg
Willi

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Re: Restaurationsbeginn MG-B GT

#12

Beitrag von V8Alex » 31. Dez 2020, 18:24

Liebe Clubmitglieder,
zur Info für alle, die Karl-Heinz Kriegsmann kannten: Er ist im Frühjahr in seiner alten Heimat und neuen Wahlheimat Florida nach einer kurzen, schweren Erkrankung verstorben. Insofern hat die ironische Bezeichnung Floridas als "god`s waiting room" leider bei Karl-Heinz seine Berechtigung.

Kommt alle gut ins neue Jahr und lasst uns unser Hobby auch 2020 leben!

Alex

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Re: Restaurationsbeginn MG-B GT

#13

Beitrag von 105octane » 31. Dez 2020, 19:33

Alex,

das stimmt mich sehr traurig! Hatte immer einen guten Draht zu ihm wenn ich ihn auf der Insel getroffen habe.
Sorry, aber meine Anspielung war der Tatsache geschuldet, dass die Amis Florida wirklich so nennen.

RIP K.H.

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Norbert Sch
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Re: Restaurationsbeginn MG-B GT

#14

Beitrag von Norbert Sch » 2. Jan 2021, 13:27

Ein frohes, erlebnisreiches 2021,

schade, dass K.-H. Kriegsmann nur noch wenige Jahre in seiner alten Heimat verbringen durfte.

Tauchentlacken und Eisstrahlen erscheinen uns zunächst das Einfachste zu sein. Es gibt dann aber noch den Transport der Karosserie und die doch recht hohen Kosten. Ausserdem soll das Vater-Sohn Projekt mit Arbeit verbunden sein. Ich möchte es dem Filius ja auch nicht zu einfach machen. Es ist auch ermunternd, dass Willi offensichtlich mit Handarbeit nicht komplett verzweifelt ist. Und wir sind ja zu Zweit.
Da wir im Nachbarort einen Sandstrahlbetrieb haben und ich dort vergünstigt arbeiten lassen könnte, hatte ich dies als Option gesehen. Nachdem Alex aber meine Befürchtungen hinsichtlich des manchmal groben Umgangs mit dem rostigen Blech bestätigt hat, scheidet dies auch aus.

Alex, ich werde wohl auch noch gerne auf Dein Angebot zukommen und mir Rat zum Lackaufbau einholen. Aber erst muss das alte Zeug runter und Reparaturbleche eingeschweißt werden. Als wir 2014 das Auto bei K.-H. gekauft hatten, lagen bei ihm auch schon die Bleche für den hinteren Kotflügelbereich. Ich hätte damals besser alle diese Reparaturbleche mit kaufen sollen.

Den Motor (18V 581-F-H528) hatte ich 2015 bei einem netten Herrn in Göppingen gekauft, den dieser als Ersatz für seinen MG über mehrere Jahre eingelagert hatte. Diesen hatte er ebenfalls von K.-H. erworben, der ja mehrere Motore überholt hat, so offensichtlich auch den von Gerd, der aber nicht Erstausrüstung unseres MG (Bj. 75) gewesen sein kann, da 18V 582... eher um die Jahre 72/73 produziert wurde.
Ein vorher über Ebay erstandener 18V-Motor erwies sich als kompletter Reinfall, da dieser - angeblich vorher bestens gelaufen und überholt - mit falschen und zerstörten Kolben zusammengesteckt war.

Jetzt geht es erst wieder mal in meine kalte, unbeheizte Garage - weiter demontieren. Ich werde weiter berichten.

Grüße
Norbert

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JuanLopez
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Re: Restaurationsbeginn MG-B GT

#15

Beitrag von JuanLopez » 2. Jan 2021, 18:52

Ein frohes und Gesundes neues Jahr wünsche ich allen.

Hallo Norbert,

vergiss nicht Fotos zu machen. Wenn man später drüber schreiben will, sind Fotos gut. (Das MGDC Drivers Magazin würde deine Story nehmen)
Wenn man später das Auto wieder zusammen bauen will, sind Fotos noch besser. Und es geht immer um Kleinigkeiten, Wie waren die Kabel verlegt? Oder welches Kabel gehört wohin? Wie waren die Distanzscheiben verteilt?

Ich habe mir immer Plastikbeutel gemacht. Einfach 25 Liter Müllbeutel genommen und alle Teile einer Baugruppe mit Schrauben und alles rein. Auf ein Stück Malerkrepp die Baugruppe geschrieben und auf den Beutel geklebt. Dann hast Du alles was zusammen gehört auch zusammen. Und die Lösung ist günstig. Und wenn du den Beutel zuknotest kommt auch nicht viel Feuchtigkeit dran. Wenn später alle Beutel leer sind, ist man auch sicher nichts vergessen zu haben.

Dann auch ganz wichtig: Telefonnummern. Erst heute habe ich wieder jemanden angerufen, weil bei mir sich zwei Teile nicht einfach so gelöst haben. Ich musste mal geschwind nachfragen (zur Sicherheit) geht das wirklich so auseinander? Den ein oder anderen Kniff bekommt man dann auch gesagt.

Ich wünsche dem Vater-Sohn Projekt viel Erfolg.
Gruß aus dem Nordschwarzwald
Juan #2476

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