Speichenrad verloren in Australien

Der Name sagt eigentlich fast schon alles - der lockere Plausch rund um das Thema MG und andere britische Fahrzeuge ist hier die Hauptsache.

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DirkH
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Speichenrad verloren in Australien

#1

Beitrag von DirkH » 18. Mai 2020, 14:16

Hallo meine Herren,

Heute Morgen mit einem MG Bekannten aus Australien geschrieben. Der Ärmste hat sein rechtes vorderes Speichenrad bei einer Ausfahrt verloren.
Der Mann ist eigentlich kein Anfänger, wie kann denn das passieren?

Ich pack Euch mal die Screenshots bei.
Bildschirmfoto 2020-05-18 um 11.42.12.jpg
Bildschirmfoto 2020-05-18 um 11.42.42.jpg
Bildschirmfoto 2020-05-18 um 11.42.53.jpg
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Grüße von den Barbarathermen Dirk

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Noddy
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Re: Speichenrad verloren in Australien

#2

Beitrag von Noddy » 18. Mai 2020, 14:31

Hallo Dirk :)

Wir hatten schonmal ansatzweise eine Diskussion zu Rechts- und Linksgewinden. Der Sinn ist ja, daß die Muttern sich im Betrieb anziehen sollen.
Ich kannte zu der Zeit das Thema von anderen Fahrzeugen, Fronttriebler haben hinten an den Radlagern auf der linken Seite Linksgewinde. Da wirken wohl eher Kräfte beim bremsen, während bei unseren Bs an der Hinterachse der Antriebe gegen das trägere Rad wirkt. Meine Anregung war die Radnaben vorne gegeneinander zu tauschen um auch da den Selbstnachzieheffekt zu haben, das fand aber wenig Gegenliebe.

Das Bild scheint meine These zu stützen.

Grüße
Micha
#2303

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Günter Paul
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Re: Speichenrad verloren in Australien

#3

Beitrag von Günter Paul » 18. Mai 2020, 14:33

Das passiert, wenn man auf schlechten Straßen wie hier und dann auch noch mit zahlreichen Kurven cruised.
Hallo Dirk, hallo zusammen..
Ist mir noch nicht passiert, nach 50 Kilometern nachziehen ist die eiserne Formel, die bei jedem Radwechsel von der Wekstatt verlangt wird und gilt natürlich auch hier.
Gibt natürlich Schlimmeres, was soll denn der hier mit dem A sagen :D :D :wink:
Gruß
Günter
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DirkH
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Re: Speichenrad verloren in Australien

#4

Beitrag von DirkH » 18. Mai 2020, 15:03

Hallo Micha,

ich fahr die Speichenräder seit 100.000 Mielen, ich prüfe regelmäßig nach ob sich da was gelockert hat. Wenn überhaupt kann ich die Zentralmutter um ein paar Millimeter nachziehen. Ich schlage sie auch gerne sehr fest zu und Sorgen dieses fette Gewinde zu überdrehen braucht man sich nicht zu machen.
Ich würde ja Deinen Vorschlag die vorderen Hubs mal seitenverkehrt zu montieren ausprobieren... wenn nicht da dieses vermaledeite Radlager einstellen vor wäre.
Ich habe es vor 5 Jahren zuletzt gemacht und mußte die eine Seite kürzlich wieder machen. war bestimmt ein Materailfehler, einen Einbaufehler bezweifle ich :lol: :lol:

Was ich mir vorstellen kann, ist das er die Zentralmutter nicht hart genug anzieht. Bin gespannt was er schreibt wenn er aus der Werkstatt kommt.

Klar Günter, schlimmer geht es immer 🍺 und ohne das Zusatzgewicht des Ersatzrades und Suchscheinwerfers wäre er wahrscheinlich abgeschmiert :mrgreen:

Bleibt mir Gesund Jungs
Grüße von den Barbarathermen Dirk

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Re: Speichenrad verloren in Australien

#5

Beitrag von Noddy » 18. Mai 2020, 16:26

Hallo Dirk :)

Was sollen die in der Werkstatt sagen? Die Mutter war nicht fest, was sonst? Er könnte mal die gegenübersitzende Mutter prüfen ob die auch schon ne Lösetendenz hat, das gleiche hinten und sich dann fragen wie fest er sie angezogen hatte und ob er vorne stärker anzieht als hinten.

Und dich will ich wirklich nicht ermutigen die Naben vorn zu wechseln, da hatte ich eher an jemanden gedacht, der den nötigen technischen Hintergrund hat und dazu stehen kann. Das passt glaub ich nicht zu Deinem Berufsprofil ...und zu meinem auch nicht.

Ansonsten habe ich auch schon hier im Forum angefragt wie fest die Muttern angezogen werden sollen. Nicht viel, man hört am Hammerschlag wann es reicht war die Antwort. Das kann nicht viel sein und ich vertraue lieber auf meinen Meter Rohr als Schlüsselverlängerung.

Grüße
Micha
#2303

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Re: Speichenrad verloren in Australien

#6

Beitrag von Günter Paul » 18. Mai 2020, 16:55

:D :D
Lass das mit den Naben wechseln, Micha will dich ja auch nicht überreden :wink: .
Seit mehr als 40 Jahren werden von Mitgliedern diese Räder bewegt, fang bei Ralph an, hör bei mir auf, frag alle anderen, ich vermute das, was deinem Bekannten passiert ist, wird hier so nicht passiert sein.
Was das Festziehen angeht, du hast feine Ohren und wenn ich es schon am Klang höre, dann ganz bestimmt du, nichts ist ärgerlicher, als beim Lösen Probleme mit so einem Rad zu haben, ich hatte mir deswegen vor einiger Zeit einen neuen Schlüssel und neuen Verschluss gekauft..klappt jetzt.
Radlager ist OK ? Die antiquierte Anleitung von Stevens war es ebenfalls?
Ich werde sie nicht entsorgen, so etwas ist immer gültig :wink: .
Hast du gelesen, wie unser 123 Papst meine Zündkerzen gelobt hat..he made my day..in diesem Sinne :D :wink:
Gruß
Günter
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Re: Speichenrad verloren in Australien

#7

Beitrag von MBGT_ED » 18. Mai 2020, 17:34

Zum Thema Drehmoment war ich schon ab und zu auf der Suche. Vor kurzem habe ich etwas gefunden:
https://www.oldtimer-tools.de/unsere-tools.php
Das ist zumindest mal ne Größenordnung.
Viele Grüße Klaus

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Re: Speichenrad verloren in Australien

#8

Beitrag von andreas.clausbruch » 18. Mai 2020, 17:49

Hallo zusammen,
ein ähnliches Werkzeug mit einer langen Verlängerung benutze ich seit längerem für die Flügelmuttern. Ich habe es seinerzeit bei Heinrici gefunden und bin sehr zufrieden.
Octagonale Grüsse Andreas

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Re: Speichenrad verloren in Australien

#9

Beitrag von 105octane » 18. Mai 2020, 18:17

Wenn die Verzahnung hin ist und das Rad überdreht, fliegt automatisch die Mutter ab. Egal wie fest man sie anzieht.

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Re: Speichenrad verloren in Australien

#10

Beitrag von Josef Eckert » 18. Mai 2020, 19:33

Das Thema ist schon seit 40 Jahren immer wieder im MG, Austin-Healey, Jaguar, Morgan, Triumph Bereich durchgekaut worden. Ich denke wer unter "rudge self tightening effect" oder "rudge self tightening" googelt findet abendfüllende Berichte und Diskussionen darüber. Mehr möchte ich dazu nicht schreiben.
Gruß
Josef

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Re: Speichenrad verloren in Australien

#11

Beitrag von Fuggerer » 18. Mai 2020, 21:27

Noddy hat geschrieben: 18. Mai 2020, 14:31 Meine Anregung war die Radnaben vorne gegeneinander zu tauschen um auch da den Selbstnachzieheffekt zu haben, das fand aber wenig Gegenliebe.

Das Bild scheint meine These zu stützen.
Es gibt Autos ab Werk mit Zentralverschluß, die haben auf der linken Seite Linksgewinde und rechts Rechtsgewinde.

Und es gibt Autos ab Werk mit Zentralverschluß, die haben auf der linken Seite Rechtsgewinde und rechts Linksgewinde.

Soviel zu dieser Theorie in der Praxis.

Forget it.

Salve, Christoph

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Re: Speichenrad verloren in Australien

#12

Beitrag von Fuggerer » 18. Mai 2020, 21:31

Noddy hat geschrieben: 18. Mai 2020, 16:26 Nicht viel, man hört am Hammerschlag wann es reicht war die Antwort. Das kann nicht viel sein und ich vertraue lieber auf meinen Meter Rohr als Schlüsselverlängerung.
Also die Methode "hören & fühlen mit dem Hammer" taugt sogar bei einem GT40, der Rennen fährt. Und es fliegt nix weg.

Salve, Christoph

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Re: Speichenrad verloren in Australien

#13

Beitrag von Noddy » 18. Mai 2020, 23:22

Fuggerer hat geschrieben: 18. Mai 2020, 21:27
Es gibt Autos ab Werk mit Zentralverschluß, die haben auf der linken Seite Linksgewinde und rechts Rechtsgewinde.

Und es gibt Autos ab Werk mit Zentralverschluß, die haben auf der linken Seite Rechtsgewinde und rechts Linksgewinde.

Soviel zu dieser Theorie in der Praxis.
Es gibt also garkeinen Grund warum Linksgewinde eingesetzt werden? Is als Erklärung irgendwie unbefriedigend, womit ich der Aussage nicht widersprechen will.

Grüße
Micha
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Re: Speichenrad verloren in Australien

#14

Beitrag von Ralph 7H » 19. Mai 2020, 01:36

Hallo Micha und alle anderen Speicheradfahrer,

Isaac Neweton hat sich, vor einem anderen Hintergrund als Speichenfelgen damals, mit den Kräften beschäftigt, die wir heute als Zentrifugal- und Zentripeda-Kräfte kennen und Untersuchungen dazu veröffentlicht, die diese Kräfte und ihre Wirkungen darstellen. Heute würde man das mit Vectorendiagrammen darstellen.

Entscheidend ist aber: Für die Felgennabe und die Verzahnung der Montageflasche gibt es genaue Schmiervorgaben der Hersteller, die eingehalten werden müssen :!:
Bei der Felgenmontage bedarf es peinlicher Sauberkeit auf den Kontaktflächen! Selbst geringfügige Verunreinigungen des Sitzkeils (Sandkörner im Schmiermittelauftrag am inneren Sitzkeil) können zu Problemen beim Befestigen der Zentralmutter führen, was auch beim äußeren Sitzkonus der Zentralmutter innen und Felge außen passieren kann, wenn man im guten Glauben dort Schmiermittel verwendet.
Ich weis, dass du das kennst, Micha. Für einige andere interessierte Leser oder Teilnehmer dieses Threads möglicherweise aber bisher 'Neuland'.
Grundsätzlich gilt bei allen Kontaktflächen zwischen Speichenfelgen und Flanschen einfach nur: Äußerste Sauberkeit und nur da schmieren, wo es im Werkstatthandbuch :!: vorgegeben ist und die genannten Schmiermittel einzuhalten!

Mein Speichenradkram liegt seit einiger Zeit im Keller und ich nutze nur noch Felgen mit gewöhnlichen Radmuttern. Klar, das 'Tüpfelchen auf dem 'i' fehlt dann zwar, aber es fehlt mir selbst nichts daran und ich finde die 4-Loch Felgen 'entspannender' bei meinen Autos.

Zwar verfolge ich die Szene um unsere Autos seit wir das WWW haben, auf Clubebene auch schon etwas länger, aber ein verlorenes Speichenrad... kann mich nicht daran erinnern sowas vorher schon mal mitbekommen zu haben.

Safety Fast !

Ralph

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Re: Speichenrad verloren in Australien

#15

Beitrag von DirkH » 19. Mai 2020, 06:59

Günter Paul hat geschrieben: 18. Mai 2020, 16:55 :D :D
Lass das mit den Naben wechseln, Micha will dich ja auch nicht überreden :wink: .
Seit mehr als 40 Jahren werden von Mitgliedern diese Räder bewegt, fang bei Ralph an, hör bei mir auf, frag alle anderen, ich vermute das, was deinem Bekannten passiert ist, wird hier so nicht passiert sein.
Was das Festziehen angeht, du hast feine Ohren und wenn ich es schon am Klang höre, dann ganz bestimmt du, nichts ist ärgerlicher, als beim Lösen Probleme mit so einem Rad zu haben, ich hatte mir deswegen vor einiger Zeit einen neuen Schlüssel und neuen Verschluss gekauft..klappt jetzt.
Radlager ist OK ? Die antiquierte Anleitung von Stevens war es ebenfalls?
Ich werde sie nicht entsorgen, so etwas ist immer gültig :wink: .
Hast du gelesen, wie unser 123 Papst meine Zündkerzen gelobt hat..he made my day..in diesem Sinne :D :wink:
Gruß
Günter
Morgen Günter und die Herren,

wie schon beschrieben müßte dazu ja das einstellen der Radlager zu meinem Spezialgebiet werden. Na da lerne ich eher schön singen.
Das Radlager habe ich vor 2 Wochen bei und mit Herbert Rommelfanger in Zerf gemacht. Leider hat der keine richtige Lust mehr auf das Alteisen, brummt immer wieder was "nur Ärger, mieserable ersatzteilqualität, nur Ärger." :lol:
Ich kann ihn verstehen, gerade wenn er Kundenautos macht besteht für ihn oft das Risiko die Arbeit 2 x machen zu müssen.

Aber unser australischer Freund ist guter Dinge, dort wird eh nicht so schnell gefahren und erhöhte Rostgefahr nach rutschen auf dem Unterboden ist in den trockenen Gegenden auch zu vernachlässigen.

Wie Ralph schreibt ist es wichtig die Hubs und Speichenräder richtig zu behandeln. Ich bin immer wieder überrascht, daß die Auflagerkonusse blank sind und keinen Rost ansetzen.
Irgendwann mal wenn ich furchtbar Langeweile habe stelle ich für die Neuen die gesammelten Geheimwissen ToDo und" bloß nicht machen" zusammen.

Bleibt mir gesund Jungs
Grüße von den Barbarathermen Dirk

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