Ventilfedern MGA 1500 wechseln?

Der Name sagt eigentlich fast schon alles - der lockere Plausch rund um das Thema MG und andere britische Fahrzeuge ist hier die Hauptsache.

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Panther
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Ventilfedern MGA 1500 wechseln?

#1

Beitrag von Panther » 12. Sep 2019, 20:51

Servus miteinander,
ich habe eine Frage zu den Ventilfedern im MGA 1500.
Es gibt ja verstärkte Federn.
Macht es Sinn diese einzubauen?
Ist es ein großer, komplizierter Aufwand das zu bewerkstelligen?
Ich hab meine Ventile eingestellt 0,38mm kalt, aber irgendwie bin ich nicht zufrieden.
Er klappert mehr als vor der EinstelLung.
Hat jemand Tips für mich?
Vielen Dank schon mal.
Liebe Grüße Dieter

Josef Eckert
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Re: Ventilfedern MGA 1500 wechseln?

#2

Beitrag von Josef Eckert » 12. Sep 2019, 21:18

Servus Dieter,
Neue Federn machen Sinn wenn die Alten kaputt sind. Aufwand kann sein Kopf abbauen oder mit Trick17 Überdruck im Zylinder zu arbeiten und speziellem Werkzeug zum Federnausbau (sehr aufwendig und Zeit raubend).
Verstärkte Ventilfedern sind bei "originalem" Ventiltrieb kontraproduktiv. Sie belasten nur über Gebühr die Nockenwelle.
Wen die Ventile richtig eingestellt sind und es klappert dann ist das normal. Ich würde die Ventileinstellung nochmal genau kontrollieren. Wenn alles gut ist dann Finger weg und gut ist.
Gruß
Josef

Panther
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Re: Ventilfedern MGA 1500 wechseln?

#3

Beitrag von Panther » 12. Sep 2019, 21:39

Hi Josef,
Danke für die schnelle Antwort.
Das kommt mir sehr entgegen, da ich so ähnlich gedacht habe.
Ich werde nochmals dass Spiel checken.
Ich habe als Fühlerlehre entweder 0,40 oder 0,35 mm.
Denkst du es ist günstiger die 0,40 straffer also fester als Maß herzunehmen?
Sind denn 0,03 oder 0,02mm so entscheidend bei diesen alten teilen?
Was kann ich den noch gegen dieses Nähmaschinen klappen machen?
Grüße Dieter

Josef Eckert
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Re: Ventilfedern MGA 1500 wechseln?

#4

Beitrag von Josef Eckert » 12. Sep 2019, 21:50

Hallo Dieter,
ich denke Du solltest die richtige Fühlerlehre mit 0,015 Inch Dir besorgen und nicht hier rumtricksen.
Das Ticken der Ventile sollte eigentlich nur im Kaltzustand und im Leerlauf hörbar sein. Wenn es wirklich so penetrant ist wie Du schreibst, kann auch die Nockenwelle oder der Ventiltrieb beschädigt sein.
Gruß
Josef

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Re: Ventilfedern MGA 1500 wechseln?

#5

Beitrag von Heinz.D » 12. Sep 2019, 21:52

Hallo Dieter,
Schau Die mal genau die Fläche der Kipphebel an. Sind diese noch plan? Oder leicht abgeschrägt? Bei letzterem misst Du automatisch falsch, was ein Nähmaschinengeräusch erzeugt. Bei überwiegend allen Motoren (beim MG weiß ich es nicht sicher) berühren die Kipphebel die Ventile etwas außermittig. Damit soll das Ventil zu einer Rotation „gezwungen“ werden. Bei sehr hohen Laufleistungen des Motors kann dadurch die Berührungsfläche der Kipphebel leicht abschrägen.
Gruß Heinz

Panther
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Re: Ventilfedern MGA 1500 wechseln?

#6

Beitrag von Panther » 13. Sep 2019, 18:06

Servus Heinz,
vielen Dank für eine neue Erkenntnis.
Ich werde nachsehen.
Was oder wie messe ich denn, wenn die Teile abgeschrägt sind?
Ergibt es dann einen anderen, bekannten Wert? Z.B. 0,045mm??
Danke die für deine Mühen,
liebe Grüße Dieter

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Re: Ventilfedern MGA 1500 wechseln?

#7

Beitrag von andreas.clausbruch » 13. Sep 2019, 19:30

Hallo Dieter,
ich hatte ein ähnliches Problem bei meinem B. Angesichts der Laufleistung durchaus verständlich. Ich habe die Kipphebel ausgebaut und die Schrägen begradigt. Allerdings hat sich dabei herausgestellt, dass die Kipphebelwelle deutliche Riefen aufgewiesen hat. Daher wurden die Kipphebel neu gebuchst, die Welle erneuert und die neu gebuchsten Kipphebel auf das richtige Mass für die Welle gebracht. Hilfe habe ich dabei von Igor (und seinem Freund) bekommen.
Anschliessend habe ich einen Rat aus dem forum (Danke Ralph!) befolgt und das Ganze in heissem Motorrad Kettenfett 'aufgekocht'. Bei der Montage habe ich Grafit Assembly Paste aufgetragen. Nun ist Ruhe.
Erstaunt hat mich, dass die Welle (tiefe) Riefen aufgewiesen hat. Ich hatte gedacht, dass das Spiel von den verschlißenen Messingbüchsen in den Kipphebeln verursacht worden wäre. Messing ist ja weicher als der Stahl der Welle, aber einmal mehr hat die Praxis etwas anderes gezeigt als erwartet.
Ich drücke Dir die Daumen, dass es bei Deinem A eine einfachere Lösung gibt.
Octagonale Grüsse Andreas

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Re: Ventilfedern MGA 1500 wechseln?

#8

Beitrag von hamoos » 13. Sep 2019, 20:52

Hallo Andreas,
kannst du mir noch bitte kurz erläutern, was das Aufkochen in heißem Motorrad Kettenfett bringt?
Danke und schöne Grüße,
Harald

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Re: Ventilfedern MGA 1500 wechseln?

#9

Beitrag von marc-ks » 14. Sep 2019, 00:24

Das soll die Lagerbronze mit Fett pimpen und dadurch Verschleiß mindern, indem die Schmierfähigkeit erhöht wird.
Grüße Marc
#2315

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Re: Ventilfedern MGA 1500 wechseln?

#10

Beitrag von Ralph 7H » 14. Sep 2019, 00:34

Hallo Harald,

deine Frage war zwar an Andreas gerichtet, ich erlaube mir aber trotzdem zu antworten.
Durch das Auskochen der Kipphebelwelle in Graphitfett erreicht man ein lange anhaltendes Nachschmieren bei schwingenden Bauteilen die Schwingungen und Lagerbelastungen ausgesetzt sind.

Trotz der weichen Nitrierung der meisten AT-Kipphebelwellen, wird der Verschleiß im Bereich der Lagerböcke und der Kipphebelbuchsen dadurch sehr lange verzögert, wenigstens im Vergleich zu den heute dafür angebotenen Ersatzteilen und wir reden über Motoren für Autos denen man seitens BMC und BL eine Lebensdauer von 8 bis 10 Jahren zugestand...
Das Einlaufen der Welle unter den Kipphebellagern ist den Bronzebuchsen geschuldet, die weitgehend selbstschmierend dem Abrieb deutlich besser widerstehen als die Kipphebelwelle selbst. Auskochen der Welle in Graphitfett kompensiert die Schmierfähigkeit im Bereich der Lager und reduziert den Abrieb durch Kipphebel und durch Resonanz im Bereich der Lagerböcke der Welle.
Das Resultat sind erheblich längere Standzeiten in allen Kontaktbereichen der Welle und Einstellprobleme des Ventilspiels wegen unterschiedlichen Tragbildern durch Verschleiß an der Welle werden vermieden. Die Ölversorgung im Zylinderkopf dient primär den Ventilen und Stößelstangen und Stößeln, nicht dem primären Schutz der Kipphebelwelle! Daher also das Einkochen der Welle in Graphitfett.

Hoffe das die Erklärung dir weiter hilft.

Safety Fast !

Ralph

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Re: Ventilfedern MGA 1500 wechseln?

#11

Beitrag von andreas.clausbruch » 14. Sep 2019, 09:09

Hallo Ralph,
es ist immer wieder eine Freude Deine Begründungen zu lesen! Und einmal mehr Dank für Deine Ratschläge.
Octagonale Grüsse Andreas

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Re: Ventilfedern MGA 1500 wechseln?

#12

Beitrag von Josef Eckert » 14. Sep 2019, 10:07

Wer sich das aufkochen in Fett nicht antun will, es gibt auch nitrierte (oberflächengehärtete) Kipphebelwellen im Handel, die dann ein Vielfaches der normalen Kipphebelwelle aushalten.
Gruß
Josef

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