Endlosschleife TüV - Straßenverkehrsamt

Der Name sagt eigentlich fast schon alles - der lockere Plausch rund um das Thema MG und andere britische Fahrzeuge ist hier die Hauptsache.

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HeikoVogeler
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Endlosschleife TüV - Straßenverkehrsamt

#1

Beitrag von HeikoVogeler » 6. Jun 2018, 12:58

Hallo allerseits,
bisher dachte ich, Endlosschleifen sind ein Phänomen in der Softwareentwicklung. Geht aber auch bei TÜV und Straßenverkehrsamt.
Ich habe just folgendes erlebt:
1. Zwei Wochen nach Ablauf des TÜV zur GTÜ
2. dem Prüfer fällt auf, dass ich 175/70SR14 Reifen montiert habe. Die sind schon seit Jahren drauf und genau dieser Prüfer hat sie schon zweimal nicht beanstandet. Gut - diesmal ist es ihm aufgefallen. Keine Plakette.
3. Ich fahre zum TüV für eine Einzelabnahme der Reifen. Dauert eine Stunde, kein Problem. ABER: Immer noch keine Plakette, weil noch nicht im FZSchein eingetragen.
4. Ich also zum Straßenverkehrsamt mit dem Gutachten. "Können wir nicht eintragen, weil TÜV abgelaufen". Ich: "Ich bekomme aber keinen TÜV, weil nicht eingetragen". "Dann müssen Sie erstmal die eingetragenen 165er Reifen kaufen und montieren, damit TÜV, dann tragen wir ein. Dann können Sie die neuen Reifen wieder wegwerfen und die 175er wieder montieren."
5. Mir ist dann rausgerutscht, dass das ja wohl Henne und Ei ist und ich mich offenbar in Schilda befinde. Nun hat mir der Leiter Zulassungstelle sehr einleuchtend und ausführlich und mit gestenreichem Nachdruck verständlich gemacht, dass alles meine Schuld ist. Ich hatte den TüV ablaufen lassen. Da hat er zweifellos Recht. Jetzt könnten sie (das Straßenverkehrsamt) nichts machen. Ich solle die Reifen umrüsten, wegwerfen, wieder umrüsten.
6. Ich habe dann sehr bußfertig reagiert und alle Schuld auf mich genommen, was zum Glück sein Mitleid erregt haben muss.
7. Es tat sich dann doch die Möglichkeit nach mehrfacher Rücksprache irgendwie das Computersystem zu überlisten und doch - AUSNAHMSWEISE! -einen FZSchein mit den 175er Reifen zu produzieren.
8. Dann wieder zur GTÜ und JETZT habe ich die PLAKETTE.

Ich habe daraus gelernt:
1. TÜV nicht ablaufen lassen (ich dachte ich wäre schlau, ist aber nicht so schlau)
2. freundlich bleiben, freundlich bleiben, freundlich bleiben und anerkennen, dass ich einen Fehler gemacht habe. Dann sind die anderen auch hilfsbereit und finden Lösungen, für die ich sehr dankbar bin.

So ein Leben ohne TÜV und Straßenverkehrsamt wäre doch langweilig und eintönig und man würde nie die ausufernde Freude über eine neue Plakette empfinden.
Heiko
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JuanLopez
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Re: Endlosschleife TüV - Straßenverkehrsamt

#2

Beitrag von JuanLopez » 6. Jun 2018, 15:27

:D
Gruß aus dem Nordschwarzwald
Juan #2476

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Re: Endlosschleife TüV - Straßenverkehrsamt

#3

Beitrag von Martin. » 6. Jun 2018, 22:23

Mal ganz ehrlich, wenn Du eine erfolgreiche Abnahme der Reifen vorlegen kannst muss so eine Nummer wirklich nicht sein.
Leider gibt es einige solcher Henne - Ei Probleme die ein Prüfer mit mehr als 3 Tagen Berufserfahrung kennen und zu beheben im stande sein sollte.

Gruß Martin

Heinz.D
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Re: Endlosschleife TüV - Straßenverkehrsamt

#4

Beitrag von Heinz.D » 10. Jun 2018, 08:35

Das Ganze erinnert mich an den Hauptmann von Köpenick.
Keine Wohnbeschescheinigung ohne Arbeitserlaubnis, keine Arbeitserlaubnis ohne Wohnbescheinigung.
Die Lösung, die Schuster Vogt gewählt hat, ist bekannt ...
Gruß Heinz

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Rockola1438
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Re: Endlosschleife TüV - Straßenverkehrsamt

#5

Beitrag von Rockola1438 » 10. Jun 2018, 12:02

Moin !
Eine kleine Geschichte zu unseren typisch deutschen Sachbearbeitern in der
Zulassungsstelle!
Mein US MGC hatte eine TÜV und H-Abnahme und einen US Title zwecks
Erst Anmeldung in Deutschland.
Dummerweise hatte er rote Blinkergläser !
Das sei in Deutschland nicht zulässig und bedarf einer Sondergenehmigung!
Auch weil es im H Gutachten so eingetragen war.
Meine Protest verursachte in der Zulassungsstelle nur „ Doofstimmung“ und
keine Chance einer Zulassung.
Eine solche Sondergenehmigung kostet natürlich Geld und mein Hinweis ,
das es für mein 1969iger MGC überhaupt nicht gilt und ich sehrwohl
rote Blinker haben darf , brachte nur noch mehr Unmut.
Ein von mir herbeigeholter Dekra TÜV Spezi bestätigte vor versammelter
Zulassungsmannschaft meinen Einwand !
Original Ton dann : Das interessiert mich nicht , da es im Gutachten so drin
steht ( merke Gutachten höherwertig als gesetzliche Bestimmungen).
Der Dekra Spezi hatte dann die Lösung : Das Gutachten ist falsch und muß
geändert werden.
Kurzes Ende ( es ging noch über Wochen weiter , mit dem Gutachten) :
Aus reinem „ Entgegenkommen „ der Zulassungsstelle konnte ich meinen
MGC zeitnah zulassen.
Da kann man manchmal aus der Haut fahren und ruhig bleiben war noch nie
meine Stärke !
Gruß aus dem Norden
Klaus

JR77
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Re: Endlosschleife TüV - Straßenverkehrsamt

#6

Beitrag von JR77 » 11. Jun 2018, 22:13

Habe so etwas ähnliches zweimal erlebt!
1. Habe meinen US Pickup angemeldet und man wollte mir für hinten kein kleines Kennzeichen geben. Hätte beim TÜV vorführen müssen obwohl ich vom Vorbesitzer Bilder vom kleinen Kennzeichen vorgelegt habe --> war mir wurscht hab's reingebogen und angeschraubt. Bin dann mal umgezogen und habe den PU umgemeldet, als ich der guten Frau das hintere Kennzeichen vorgelegt habe, ist die aus allen Wolken gefallen. Das darf man nicht bla bla bla, habe nur gesagt anders geht's nicht und habe der Dame Bilder vom Vorbesitzer gezeigt. Schwups hat die gute mit jemand telefenoniert und ich hatte mein kleines Kennzeichen.

2. US MGB zugelassen mit dem hinteren kleinen Kennzeichenträger vorgeführt. Zwei sehr engagierte Damen der Zulassung haben sich das angeschaut und waren der Meinung, ich könnte ein langen Kennzeichenträger montieren.

Ich sagte; nein der ist origina im Lack und Blechl und ich bohre keine neuen Löcher.

Die Damen sagten; wäre machbar und die kleinen Kennzeichen sind reserviert.

Ich fragte; für wen sind die reserviert.

Die Damen sagten; für US Fahrzeuge.

Ich; na dann bekomme ich es ja, mein Fahrzeug kommt aus USA und ist ein US Modell!

Die Damen haben sich blöd angeschaut und haben mir dann widerwillig mein kleines Kennzeichen geben - haben sich selbst ausgetrickst :D

Grüße
Jens

Heinz.D
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Re: Endlosschleife TüV - Straßenverkehrsamt

#7

Beitrag von Heinz.D » 11. Jun 2018, 23:29

Man muss wissen, dass es in Deutschland immer noch Fürstentümer gibt. Dazu gehören die Zulassungsstellen. Es gibt zwar eine bundeseinheitliche Regelung, aber was interessiert es einen Fürsten.
Zunächst ein positiv Beispiel: Weinheim an der Bergstraße
Ich erschien mit Title eines MGA, amerikanische Ausführung, Einfuhrbescheinigung, ich glaube Rotterdam und TÜV neu, in Frankfurt durchgeführt. Also noch nie in Deutschland zugelassen.
In ZS in Weinheim muss man am Empfang seine Papiere vorlegen, dann bekommt man eine Nummer. Die Dame schaute die Papiere an: „Oh, das ist ja ein Oldtimer“. Sie drehte sich um, schaute in die hintere Ecke und schickte mich zu einem jungen Mann (kein Nummernziehen). Er schaute sich kurz die Papiere an und fragte, ob ich ein Datenblatt hätte. Hatte ich nicht, „kein Problem, schauen wir in den Computer“. Hocherfreut fand er die notwendigen Daten und tippte alles in seinen Computern. Ich machte ihn auf das Problem mit dem kleinen Kennzeichen aufmerksam, ich hatte extra die Maße aufgeschrieben. Er drehte sich mit seinem Stuhl um und blickte auf eine große Karte mit den in Deutschland zugelassenen Kennzeichen. „Dann nehmen wir das hier“ und schon hatte ich ein mittelgroßes. Dann stellte er fest, dass ich keinen Kaufvertrag dabei hatte, „Sie wollen aber sicher noch heute mit Ihrem Wagen fahren, bringen Sie mir den morgen vorbei“. Wunschkennzeichen, kein Problem, zwei Buchstaben, drei Zahlen +H.
Das war alles.
Drei Jahre später zog ich um und erschien mit den Kfz-Papieren und meinen Kennzeichen in der ZS in Pirmasens. „Das Auto muss begutachtet werden“. ??
„Sie müssen ein normales Kennzeichen montieren“. - „ Geht nicht, da die Beleuchtung das Kennzeichen nicht ausleuchtet“.
„Dann müssen Sie zum TÜV“ - ?? „Oder ein Gutachten“ -??
„Sie müssen die Halterung umbauen“ - „Dann verliere ich die H-Zulassung“ (weiß ich zwar nicht, reines Pokern)
Mein Hinweis, dass das mittelgroße Kennzeichen von einer deutschen Zulassungsstelle zugelassen wurde, beeindruckte den jungen Mitarbeiter nicht. Er hatte sogar ein umwerfendes Argument, das Kennzeichen war nicht im Brief eingetragen
Das Ganze dauerte mindestens eine halbe Stunde, ich war langsam genervt. Seine Entscheidung, kleines Motorradkennzeichen, aber nur zwei Ziffern und Eintrag in die Papiere. Beim Bezahlen erkannte ich des Pudels Kern! Der Eintrag kostete 30 Euro. Für den geneigten Leser muss ich erwähnen, dass der Südwesten der Republik zu den strukturschwachen Gebieten zählt.

Ich kann jedem, dem Unbill geschieht, nur empfehlen, meldet Euch in Weinheim an (Mietvertrag braucht man ja nicht mehr), meldet Euer Auto an, meldet Euch wieder zu Hause an, meldet das Fahrzeug um, die Schilder muss man ja nicht mehr wechseln und fahrt Euer Auto mit der Kennzeichen HD für Heidelberg.
Gruß Heinz

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