MGB Motorrevision Planung

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MaximilianBembel
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MGB Motorrevision Planung

#1

Beitrag von MaximilianBembel » 5. Sep 2020, 01:16

Hallo liebe MG-Enthusiasten,

- Achtung! Unbeabsichtiger Roman! Tasse Tee wird dringend empfohlen! - :D

in den vergangenen Monaten konnte ich jetzt schon viele Aufs und Abs mit meinem Oldie erleben und möchte auch, dass es in der kommenden Saison so bleibt bzw. DEUTLICH besser wird - vor allem in Bezug auf die Zuverlässigkeit der Maschine.
Daher möchte ich in den kommenden Monaten diverse Arbeiten an der Technik machen und Probleme beheben, die mir in der Vergangenheit aufgefallen sind.

Hier noch einmal die Details zum Fahrzeug: MGB GT RHD Bj. 1974, Erstzulassung 05/74. 18V Motor, 12H2709er Kopf, HIF4 Doppelvergaser. Nockenwelle, Zylinderkopf, Luftfilter, Verteiler usw. im Grunde alles original, lediglich der Kipphebeldeckel ist gegen einen aus Alu getauscht.

Mein Plan für den Antrieb ist, diesen komplett zu überholen, d.h. Motor- und Getrieberevision. Ich möchte mich hierbei nicht in Unkosten stürzen, gleichzeitig aber auch nicht erneut Lehrgeld zahlen, denn ich habe mittlerweile verstanden, dass wer billig kauft, zwei mal kauft.

Vermutlich wäre es am günstigsten einen Austauschmotor einzusetzen, dies kommt für mich aber nicht in Frage, da der Aspekt "Matching Numbers" erhalten werden soll und zum zweiten bereits ein non-matching MGB in der Familie existiert, da braucht es keinen zweiten.
Auch würde es sich sicherlich anbieten bei der Gelegenheit gleich eine Vollrestaurierung anzugehen, allerdings soll die Kosmetik erst zu einem späteren Zeitpunkt gemacht werden, da das Budget vorerst nur für das eine reicht.

Momentan habe ich diverse Probleme am Wagen, die mit der Revision behoben werden sollen:

- Absinken der Drehzahl beim Betätigen der Kupplung
- Falsche Zündverstellung unter Last - Kraft kommt nicht auf die Straße - Unterdruckdose defekt / Zündverteiler ausgenudelt
- hoher Ölverbrauch - blaue Wolken bei Vollgas - entweder Kolbendichtringe oder Ventillaufbuchsen
- tanzender Öldruck im Leerlauf wenn warm
- laute / ausgenudelte Kipphebel /-welle
- Motor verträgt Autobahn gefolgt von Stadtverkehr nicht - will im Leerlauf ausgehen
- nicht funktionierender Overdrive
- zunehmender Verschleiß der Synchronringe
- rauschender Leerlauf dank ausgenudelter Hauptwelle

Ich möchte diese Probleme nicht einzeln erkunden und lösen, sondern mit der Gesamtrevision aller potenziellen Problemstellen abdecken. Da an diesem Fahrzeug eine Menge zu tun ist, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es keinen Sinn hat einem Problem nach dem anderen hinterherzujagen, sondern es zielführender sein wird sie alle auf einmal zu eliminieren.

In den vergangenen Monaten habe ich festgestellt, dass ich mit meinem MG hauptsächlich auf Landstraßen, die teilweise recht steil werden können (Taunus) und im Frankfurter Stadtverkehr unterwegs bin. Gleichzeitig soll sie aber auch kurze bis mittlere Strecken auf der Autobahn (bis circa 30 - 40 Minuten max.) mit angenehmer Reisegeschwindigkeit meistern. Ich fahre gerne "zügig" - sofern es das Fahrzeug zulässt, weshalb ich vor allem bei niedriger und mittlerer Umdrehung viel Drehmoment möchte, jedoch keinen Rennwagen jenseits der 140 km/h brauche.
Aus diesem Grund möchte ich eine Kombination aus höherer Verdichtung und besserer Flowrate bei fast unverändertem Hubraum fahren, was sich als Leitbild durch mein Vorhaben zieht.

Folgendes habe ich mir überlegt:

- Motor und Getriebe ausbauen

Motorraum:
- Motorraum reinigen
- Rostschutz auftragen

Motor:
- Motor komplett zerlegen und reinigen
- alle Dichtungen und Lager ersetzen - was muss dabei beachtet werden bzgl. der Passform neuer Lager?
- Zylinder auf 0.02" Übermaß hohnen (Kolben haben relativ viel Spiel)
- dem entsprechend neue Kolben und Kolbenringe verbauen
- Steuerkette von Simplex auf Duplex umbauen für höhere Präzision - sinnvoll?
- Nockenwelle gegen Piper BBP270 tauschen für besseren Ventilhub (= höhere Flowrate) und Drehmoment ab 1500 U/min - gibt es eventuell bessere Alternativen?
- Block und Kopf planen - Kopf um 1/16 inch planen um Kompression auf 9.6:1 zu erhöhen bzw. Kompressionsverlust durch die Nockenwelle auszugleichen - muss mehr Substanz abgetragen werden um den Kompressionverlust durch die Nockenwelle auszugeichen?
- Kopf mit neuen Ventilen und Ventilsitzen und Bronzebuchsen auststatten für sicheren Gebrauch von bleifreiem Benzin - kann man hier die Bronzebuchsen vom MGA nehmen? Für MGB habe ich keine finden können außer bei L (zu teuer)
- Kanäle bearbeiten / Auslasskanäle polieren für bessere Flowrate gibt es hier MGB-typisch etwas zu beachten?
- Kipphebelwelle erneuern (Kipphebel haben zu viel Spiel)
- Austausch Öl-Bypass-Ventil um Öldruckzappeln im Leerlauf zu beenden
- Motorblock und Zylinderkopf neu lackieren - ist schwarz hier die richtige = originale Farbe
- Motor- und Getriebeaufhängung erneuern
- Massebänder gegen neue ersetzen - ist bei der Gelegenheit der Einbau eines Massebandes direkt vom Anlasser zur Karosserie sinnvoll / (wo) sollten zusätzliche Massekabel angebracht werden?

Vergaser:
- HIF4 Vergaser beibehalten, Nadeln entsprechend der Motorkonfigurierung anpassen
- K&N Filter verbauen, am liebsten die 83 mm tiefen zylinderförmigen Filter - gibt es hier eine bessere Alternative?

Zündung:
- Umbau auf 123 ignition tune USB - frei programmierbar für bessere Abstimmung zum Motor - Einwände?

Kupplung:
- Ersetzen gegen Heavy Duty Kit für höhere Belastbarkeit am Berg und auf der Autobahn

Getriebe:
- Ersetzen (ein (fast) nagelneues Overdrivegetriebe - 7 tkm Laufleistung - liegt schon für den Einbau bereit)
- Erneuerung Ausrückgabelbuchse für geringeres Spiel

Hinterachse:
- Differnzial ölen, sonst für den Moment ok

Auspuff:
- Austausch gegen Tourist Trophy Auspuffanlage Part Nr. 459-085 (kann ich leicht gebraucht von einem befreundeten MGler übernehmen) - hat hier jemande längerfristige Erfahrungen mit?
- 3-in-1-Krümmer mit Krümmerisolierband versehen - erneut für bessere Flowrate - ich habe gelesen, dass das Material des Krümmers zu sehr belastet würde - stimmt das bei normalem bis "schnellem" Straßenbetrieb?


In den letzten Monaten habe ich mir viele Gedanken diesbezüglich gemacht, viele Forenbeiträge gelesen, John Twist Videos angesehen, das Tuning Manual studiert usw. Leider gibt es beim hiesigen Stammtisch niemanden, der sich mit Motorrevision persönlich auskennt und es konnte mir auch niemand in der Region empfohlen werden. Daher frage ich jetzt hier nach Tipps bezüglich meines Plans, Anmerkungen, Empfehlungen, Hinweise, etc. Habe ich eventuell auch etwas übersehen, was unbedingt gemacht werden sollte in diesem Zuge?

Es geht mir nicht darum eine Firma zu finden, die all das für mich übernimmt. Außer Hohnen, Kolben einpressen, Auswiegen und Wuchten möchte ich die Arbeiten möglichst alle selbst machen. Klingt verrückt, ist es auch, aber ich möchte auch etwas dabei lernen und es eventuell später einmal an ein, zwei, drei weiteren MG anwenden können - ein A, ein C oder ein TC stehen auf der Agenda 2030 :wink:

Ihr würdet mir euren Beiträgen sehr weiterhelfen.

Oktagonale Grüße,
Max

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2sheep
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Re: MGB Motorrevision Planung

#2

Beitrag von 2sheep » 5. Sep 2020, 08:25

Hallo Max,

Gut das du dieses Thema aufgemacht hast, könnte für alle die so etwas später auch machen müssen (und das sind ja eigentlich alle) sehr hilfreich werden.
Ich bin schon gespannt auf die Empfehlungen der erfahrenen wissenden.

Von mir ein paar kleine Ideen.

Lasse die Kurbelwelle sehr gut wuchten, wiege Pleuel und Kolben aus.

Nach Arbeiten am Zylinderkopf würde ich die Brennräume auslitern.

Warum den alten Zündverteiler nicht überholen? Gut gemacht hast du ein Stück Originalität erhalten ohne Nachteile.

Der Umbau auf Duplexkette ist m. E. Sehr sinnvoll, vor allem mit einstellbaren Steuerzeiten.

Kipphebelwelle sollte neu, dazu nicht die Stößelbecher vergessen.

Wegen der Kanal- Arbeiten empfehle ich die Lektüre „How to power tune MGB Engines“ von Burgess.
Da steht alles sehr spezifisch drin. Man sollte allerdings generell schon wissen, um was es geht.

Schwarz ist die richtige Farbe für deinen Motor.

Die HIF4 würde ich überholen (Chokesystem nicht vergessen) vor Einbau.

Von umwickelten Auspuffkrümmern halte ich eher nix.

viele Grüße

Matthias

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Re: MGB Motorrevision Planung

#3

Beitrag von andreas.clausbruch » 5. Sep 2020, 10:00

Hallo Max,
was Du auf jeden Fall noch vorsehen solltest, sind neue Stehbolzen. Auf beste Qualität achten - ich würde Dir zu ARP raten, da weisst Du was Du hast.
Einige Anmerkungen: Hinsichtlich des Kopfes würde ich mich an Peter Burgess wenden; er ist sehr erfahren und weiss wovon er spricht bzw. was er tut. Er lässt z.B. bei Piper für 'seine' Köpfe Nockenwellen mit spezifisch passenden Profilen fertigen. Gerade bei der Nockenwelle ist Fachwissen unabdingbar - 270 Grad ist nicht 270 Grad. Achte auch darauf keine 'umgeschliffene' Welle zu bekommen.
Sinnvoll ist zudem bei den Stösselbechern besonders auf Qualität zu achten. Da gibt es grosse Schwankungen - und schlechte Qualität führt ganz schnell zu (hohem) Verschleiss (pitting). Ich meine der Mehrpreis für die gehärtete Ausführung ist gut investiert.
Good luck und octagonale Grüsse

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MaximilianBembel
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Re: MGB Motorrevision Planung

#4

Beitrag von MaximilianBembel » 5. Sep 2020, 10:18

Hallo Matthias,

vielen Dank für deinen Beitrag, das hilft definitiv schon einmal weiter!
2sheep hat geschrieben: 5. Sep 2020, 08:25 Lasse die Kurbelwelle sehr gut wuchten, wiege Pleuel und Kolben aus.
Das habe ich vor machen zu lassen, damit es wirklich exakt wird.
2sheep hat geschrieben: 5. Sep 2020, 08:25 Nach Arbeiten am Zylinderkopf würde ich die Brennräume auslitern.
Ich vermute, dass durch die Arbeiten am Kopf die Brennräume unterschiedliche cc haben können, was dann damit gemessen und anschließend durch Bearbeitung behoben werden soll, richtig?
2sheep hat geschrieben: 5. Sep 2020, 08:25 Warum den alten Zündverteiler nicht überholen? Gut gemacht hast du ein Stück Originalität erhalten ohne Nachteile.
Die Frage habe ich schon fast erwartet :wink: Ist natürlich auch möglich, aber ich möchte das bestmögliche aus den Modifikationen des Motors holen und ich möchte das Thema Zündung einstellen und Verschleiß der Kontakte ein für allemal erledigen.
2sheep hat geschrieben: 5. Sep 2020, 08:25 Der Umbau auf Duplexkette ist m. E. Sehr sinnvoll, vor allem mit einstellbaren Steuerzeiten.
Vom Vernier gear habe ich auch schon gelesen, hatte es aber bisher nicht in Betracht gezogen, weil ich es hauptsächlich als zukünftige Fehlerquelle gesehen habe. Vielleicht sollte ich es noch einmal überdenken.
2sheep hat geschrieben: 5. Sep 2020, 08:25 Die HIF4 würde ich überholen (Chokesystem nicht vergessen) vor Einbau.
Ein Rebuild-Kit ist in meinem Excel-Sheet bereits aufgelistet :wink:

Oktagonale Grüße,
Max

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Re: MGB Motorrevision Planung

#5

Beitrag von 2sheep » 5. Sep 2020, 10:23

Hallo Max,

Ja, wenn Kanäle und Brennräume bearbeitet werden, dazu noch Material abgenommen wird wegen Erhöhung der Verdichtung, können Abweichungen auftreten, die dann korrigiert werden können. Dann hast du gleiche Verhältnisse.
Ansonsten hat Andreas auch noch wichtiges gesagt, ich z. B. wüsste jetzt aber nicht woher ich gute Stösselbecher bekäme, gibt es da noch Infos zu?

viele Grüße

Matthias

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MaximilianBembel
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Re: MGB Motorrevision Planung

#6

Beitrag von MaximilianBembel » 5. Sep 2020, 10:37

Hallo Andreas,

danke für die Anmerkungen, ich werde neue - und vor allem richtige - Stehbolzen und Stößelbecher in die Liste mit aufnehmen!
andreas.clausbruch hat geschrieben: 5. Sep 2020, 10:00
Einige Anmerkungen: Hinsichtlich des Kopfes würde ich mich an Peter Burgess wenden; er ist sehr erfahren und weiss wovon er spricht bzw. was er tut.
Das ist auf jeden Fall ein guter Hinweis, vermutlich wäre sein Buch eine sinnvolle Investition. Den Kopf selbst wollte ich allerdings nicht bei ihm machen, da ich meinen eigenen Zylinderkopf selber überarbeiten möchte und auch ein wenig auf die Gesamtkosten achten muss.

Bezüglich der Nockenwelle bin ich mir der Unterschiede in angegebener und tatsächlicher Gradzahl in Abhängigkeit des Nockenprofils bewusst. Daher hier die Frage, ob es eine Alternative zur Piper BBP270 gibt, die tatsächlich 270 Grad erreicht, aber nicht unnötig viel Hub produziert (mehr als 0.400" bringen laut flowspeed.com nichts). Die Piper würde ich direkt dort als Neuteil erwerben wollen.

Oktagonale Grüße,
Max

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Re: MGB Motorrevision Planung

#7

Beitrag von andreas.clausbruch » 5. Sep 2020, 11:24

Hallo Matthias,
meine Empfehlung zu den Stösselbechern, wenn es um Qualität geht: APT. Ich würde beim nächsten Mal bei mir auch APT Schrauben am Schwungrad verbauen. Dies aus 2 Gründen: bei meinen jetzigen weiss ich nicht, wie oft die schon angezogen wurden d.h. wie viele Zyklen sie schon hinter sich haben; und bei denen, die man heute im üblichen Handel bekommt, kann ich die Qualität nicht beurteilen. Also gehe ich lieber auf Nummer sicher....
Octagonale Grüsse Andreas

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Re: MGB Motorrevision Planung

#8

Beitrag von JuanLopez » 5. Sep 2020, 13:26

MaximilianBembel hat geschrieben: 5. Sep 2020, 01:16
Momentan habe ich diverse Probleme am Wagen, die mit der Revision behoben werden sollen:

- Absinken der Drehzahl beim Betätigen der Kupplung
- Massebänder gegen neue ersetzen - ist bei der Gelegenheit der Einbau eines Massebandes direkt vom Anlasser zur Karosserie sinnvoll / (wo) sollten zusätzliche Massekabel angebracht werden?

Kupplung:
- Ersetzen gegen Heavy Duty Kit für höhere Belastbarkeit am Berg und auf der Autobahn

Getriebe:
- Ersetzen (ein (fast) nagelneues Overdrivegetriebe - 7 tkm Laufleistung - liegt schon für den Einbau bereit)
- Erneuerung Ausrückgabelbuchse für geringeres Spiel

Oktagonale Grüße,
Max
Hallo Max,

Ein neues Getriebe ist dann aber nicht mehr Matching Numbers. Vor allen Dingen, weil man das Getriebe gut überholen lassen kann. Aber da Du schon eines hast, verstehe ich deinen Ansatz.

Wenn deine Kupplung die Kraft nicht auf die Straße bekommt, kann es sein dass sie einfach ausgetauscht werden muss. Dann ist der Einbau eines Heavy Duty Kit überflüssig. Das kann man schon vorher testen. Motor anlassen, vierter Gang einlegen und Kupplung schnalzen lassen. Der Motor muss dann sofort ausgehen. Wenn aber noch einige Umdrehungen kommen —> Kupplung dünn.

Wenn Deine Drehzahl sinkt beim Kupplung treten, ist dein Axailspiel der Kurbelwelle zu hoch. Dies ist dann auf jeden Fall zu machen. Neue Lager stehen ja schon auf deinem Einkaufszettel.
Gruß aus dem Nordschwarzwald
Juan #2476

Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden. - Mark Twain
Habe keine Angst etwas Neues anzufangen. Denke immer daran: Amateure haben die Arche gebaut und Profis die Titanic.

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andreas.clausbruch
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Re: MGB Motorrevision Planung

#9

Beitrag von andreas.clausbruch » 5. Sep 2020, 15:00

Hallo Juan,
matching numbers, das ist sicher für manche ein Thema. M.E. bei einem normalen B kein wirklich relevantes, zuindest nicht werterhöhend. Ich bin mir auch nicht sicher, ob bei den in Frage kommenden BJ seitens des Werks überhaupt über die Getriebenummer Aufzeichnungen gemacht wurden. Bei den 'Geburtsurkunden', die ich bisher gesehen habe, war die Getriebenummer nicht verzeichnet. Da kann sicher der eine oder andere der Orginalitätsspezialisten Genaueres beitragen.
Alles Gute & octagonale Grüsse Andreas

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Günter Paul
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Re: MGB Motorrevision Planung

#10

Beitrag von Günter Paul » 5. Sep 2020, 15:39

:D :D Hallo Andreas.
Originalitätsspezialist bin ich leider nicht, wenngleich bei mir am Fahrzeug , wie du weißt, fast alles noch Original ist.
Du hast es momentan aber auch mit den Spezialisten :wink:

Aber ich stimme dir zu, Matching Numbers in Verbindung mit diesen Fahrzeugen bringen keinen Wertzuwachs..evtl. etwas für die Seele :wink:

Das andere, was Alex anstrebt, ist natürlich eine Aufgabe, wobei man sofort das Wort auch in anderer Bedeutung interpretieren könnte, aber das glaube ich bei ihm nicht, habe jetzt noch Gänsehaut, wenn ich an seinen ersten Bericht zum Wagenkauf denke, der einfach packend und spannend geschrieben war, dazu ein junger Mann stehend im Motorraum und Vergaseriustierend, der gibt nicht auf, der wird sich auch hier durchbeißen.

Alex, ich schreibe jetzt noch nichts zu den einzelnen Punkten, ist Samstag :wink: , aber ich drücke dir die Daumen bei allem, was du angehst und Unterstützung wirst du hier ganz sicher finden.
Alles Gute
Günter
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Erstzulassung England : 29.01.1971 Mr.T.T.MACAN
Erstzulassung : Bonn 15.07.1971
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MaximilianBembel
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Re: MGB Motorrevision Planung

#11

Beitrag von MaximilianBembel » 5. Sep 2020, 16:30

JuanLopez hat geschrieben: 5. Sep 2020, 13:26 Wenn deine Kupplung die Kraft nicht auf die Straße bekommt, kann es sein dass sie einfach ausgetauscht werden muss. Dann ist der Einbau eines Heavy Duty Kit überflüssig. Das kann man schon vorher testen.
Hallo Juan,
das neue Getriebe mag zwar nicht "matching number" im engeren Sinne sein, aber a) ist es jetzt schon da, weil es vergleichsweise günstig war und b) ist mir neulich unter Last der vierte Gang auf der Autobahn rausgesprungen - das klang ungesund und nach einer größeren Operation.
Die Überlegung auf Heavy Duty umzurüsten ist auch darin begründet, dass die Heavy Duty Borg & Beck bei bspw. MGBHive keinen nennenswerten Preisunterschied zur normalen Borg & Beck darstellt.
Da Motor und Getriebe eh rauskommen, kann ich ja dann auch direkt sehen, ob die Kupplung soweit in Ordnung ist. Ggf. kann ich ja dann eine neue bestellen.
andreas.clausbruch hat geschrieben: 5. Sep 2020, 15:00 Bei den 'Geburtsurkunden', die ich bisher gesehen habe, war die Getriebenummer nicht verzeichnet.
Hallo Andreas,
in meinem Heritage-Certificate ist auch keine Getriebenummer verzeichnet.
Günter Paul hat geschrieben: 5. Sep 2020, 15:39 Alex, ich schreibe jetzt noch nichts zu den einzelnen Punkten, ist Samstag :wink: , aber ich drücke dir die Daumen bei allem, was du angehst und Unterstützung wirst du hier ganz sicher finden.
Hallo Günter,
na dann hoffe ich mal darauf, dass du mir an einem anderen Wochentag noch etwas zu den Punkten schreiben möchtest. Und danke für das Kompliment bezüglich meiner Kaufgeschichte :wink:

Oktagonale Grüße,
Max

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Re: MGB Motorrevision Planung

#12

Beitrag von sskora » 5. Sep 2020, 17:16

Habe meinen Motor vorletztes Jahr komplett überholt.
Umbau auf Duplexkette ist problemlos möglich und sollte gemacht werden.
Meine HIF4 habe ich bei csb-zeller überholen lassen. Kostet ein paar Euro, aber jetzt sind sie wie neu! Hat sich definitiv gelohnt und der Motor läuft wieder schön rund. Glaube bei den Vergasern ist es auch nicht verkehrt es jemanden vom Fach machen zu lassen. Habe versucht so viel wie möglich selber zu machen, aber bei den Vergasern war definitiv schluss :D
Verteiler habe ich durch einen 123 ersetzt. Muss sagen die Entscheidung fiel mir nicht leicht da ich eigentlich gerne beim original geblieben wäre, aber so problemlos wie der 123 läuft bereue ich es kein Stück.
Kolben, Nockenwelle, Lager etc habe ich einfach bei Moss bestellt. Da habe ich auch keine große Wissenschaft raus gemacht, einfach immer die 'Standard ausführung' - kann man von halten was man will, mir reicht es aber :)
Den Block habe ich Abbeizen lassen. Kann ich auch nur empfehlen, sah danach wieder aus wie neu :)

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Re: MGB Motorrevision Planung

#13

Beitrag von MBGT_ED » 5. Sep 2020, 18:26

Also bei meinem GT 1966 ist im Heritage-Certificate das Getriebe und die Hinterachse mit Nummer aufgelistet.
Viele Grüße Klaus

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Re: MGB Motorrevision Planung

#14

Beitrag von andreas.clausbruch » 5. Sep 2020, 19:27

Hallo Klaus,
gerade deshalb hatte ich auf das in Frage kommende BJ hingewiesen - Max hat ja das BJ seines GT genannt. Es ist klar, dass es bezüglich der Aufnahme von Getriebe und (sogar) HA Nummern Unterschiede gibt. Ich war/bin mir einigermassen sicher, dass diese Angaben bei den späten Chrommodellen nicht vorliegen. Daher die Frage an die Spezialisten in welchen Zeitfenstern welche Angaben gemacht werden. Jetzt wissen wir Dank Deiner Info schon, dass es bei frühen GTs diese Angaben gab/gibt.
Octagonale Grüsse Andreas

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Re: MGB Motorrevision Planung

#15

Beitrag von thomas_1802 » 5. Sep 2020, 21:28

andreas.clausbruch hat geschrieben: 5. Sep 2020, 15:00 Ich bin mir auch nicht sicher, ob bei den in Frage kommenden BJ seitens des Werks überhaupt über die Getriebenummer Aufzeichnungen gemacht wurden. Bei den 'Geburtsurkunden', die ich bisher gesehen habe, war die Getriebenummer nicht verzeichnet. Da kann sicher der eine oder andere der Orginalitätsspezialisten Genaueres beitragen.
Hallo Andreas,
hallo matching numbers Interessierte,
beim B V8 ist die Kommissionsnummer auf Getriebe eingeschlagen und entspricht auch der Motornummer. Zumindest bei meinem BJ 73 und ich vermute bei allen im Werk gebauten.
Viele Grüße

Thomas #2450

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