Zündanlage Midget 1500 1977 USA

Technische Hilfe für den Midget

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armiel
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Zündanlage Midget 1500 1977 USA

#1

Beitrag von armiel » 16. Nov 2019, 15:57

Hallo zusammen,
da mein kleiner gefühlt immer noch nicht richtig rund läuft versuche ich jetzt gerade die Zündanlage zu verstehen. Erstmal die Daten:

Baujahr 1977, USA (Motor-Nr: FP4...UE)
Verteiler Lucas 45DM4 inkl. Zündverstärker AB14
Zündspule 12V, 1,3Ohm (Aufdruck Primary Ressistance, External Resistor)
Der Widerstand vom alten Verteiler ist wohl nicht mehr vorhanden.
Schließwinkel: 40°
Zündzeitpunkt: 6° BTDC

Als Grundlage für die Überprüfung der Verdrahtung habe ich den Plan aus dem Haynes Fig. 10.30, USA ab 1978 genommen. In diesem Plan ist aber noch der originale Verteiler 45DE4 gezeichnet.
Das Ergebnis: Bild A

Das kann doch so nicht richtig sein, oder? Spannungen habe ich noch nicht gemessen, der der Wagen im Winterschlaf ist. In diesen Zustand bekommt die Spule bei dem Startvorgang über den Magnetschalter doch keine 12V, weil das Widerstandskabel dazwischen ist. Nach dem Startvorgang bekommt die Spule volle 12V. Wenn ich das richtig verstande habe, soll es genau umgekehrt sein. Beim Starten volle 12 V über den Magnetschalter an die Spule (stärkerer Funken) und im laufenden Betrieb die reduzierte Spannung über das Widerstandskabel (6V?). Der Wagen springt im kalten Zustand, ein bisschen zögerlich, an. Ist er warm, gibt es überhaupt keine Startprobleme.

Meiner Meinung nach, müsste so ausehen: Bild B

Meine Fragen:
- Wäre die Verdrahtung im Bild B korrekt?
- Bedeutet 12V Spule ,dass 12V an der Spule Ok sind bei laufenden Motor?
- Ist der Kontaktabstand der Zündkerzen mit 0,64mm bei diesen Verteiler auch noch ok, oder kann der größer sein?
- Beim Gasgeben kommt der kleine ziemlich schwer in Gange. Ich habe mal am Vakuumschlauch (Verteiler) gesaugt. Das hat aber nur eine ganz kleine Bewegung in der Grundplatte (Hall-Sensor) gebracht. Ist das in Ordnung?

schönen Gruß aus dem nassen Norden
Arno
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Noddy
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Re: Zündanlage Midget 1500 1977 USA

#2

Beitrag von Noddy » 16. Nov 2019, 21:34

Hallo :)

Ja, das erste Bild is Blödsinn, das 2te sollte passen.
Im Normalbetrieb arbeitet die Zündung mit 6V Betriebsspannung, ich hab keine Ahnung wie die Spule beschriftet ist aber bei 1,3R ist der Strom bei 12V viel zu hoch.

Grüße
Micha
#2303

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Ralph 7H
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Re: Zündanlage Midget 1500 1977 USA

#3

Beitrag von Ralph 7H » 16. Nov 2019, 23:08

Hallo Arno,

MG's hatten seit ca. Mitte der 1970er Jahre Zündspulen mit Vorwiderstand, der als Widerstandskabel, also nicht als einzelbauteil erkennbar, in den Kabelbaum integriert wurde. Während des Startvorgangs wir dieser Widerstand durch Kontakte im Anlasser überbrückt und die 6 Volt Zündspule mit 12 Volt versorgt um besseres Anspringen zu erreichen. Sobald der Anlasser nicht mehr dreht, der Motor also läuft, wird über diese Kontakte der Vorwiderstand (Widerstandskabel) zugeschaltet und der Strom an der Zündspule liegt dann (im Fahrbetrieb) bei nur noch 6 Volt obwohl das Bordsystem auf 12 Volt konzipiert wurde.
Hoffe, das dir das ein wenig Erklärung gibt. Dieses Layout haben fast alle Hersteller ab den 1970er Jahren in den Autos angewendet.

Bei modernen Autos mit ECU, Einspritzung und weiteren Detailänderungen im Motormanagement wurden dann die Zündkerzen jeweils einzeln von je einer Zündspule einzeln angesteuert, was es aber bei unseren MG's bis zum Oktober nie gab.

Hoffe das es etwas weiter hilft...

Safety Fast !

Ralph

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Re: Zündanlage Midget 1500 1977 USA

#4

Beitrag von armiel » 17. Nov 2019, 16:07

Hi,
Ich sehe das genau so wie ihr. Habe heute umverdrahtet. Aber schon erstaunlich, was diese Spulen so aushalten.
Kann noch jemand zum Schließwinkel und Zündzeitpunkt etwas beitragen? Der in der Werkstatt gemessene Wert von 40‘ weicht doch recht weit von den 51‘ aus dem Haynes ab. Bevor ich den Zündzeitpunkt verstelle, wollte ich erstmal eure Meinung hören. Der kleine läuft wie gesagt nicht so richtig rund. Leerlauf kann nicht unter 1000U/min gestellt werden und Gas nimmt er auch nur recht träge an.
Gruß Arno

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