Getriebe gewechselt

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achimroll
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Getriebe gewechselt

#1

Beitrag von achimroll » 8. Nov 2019, 18:09

Hallo und guten Abend zusammen,

nachdem das Getriebe in meinem GT aufgegeben hatte, habe ich am vergangenen Wochenende ein überholtes Getriebe eingebaut. Ursprünglich war ein 4-synchro Overdrive-Getriebe der alten Bauart, also noch mit Ölpeilstab und D-Overdrive verbaut. Das neue Getriebe ist eines der späteren Bauart mit seitlicher Öleinfüllschraube und LH-Overdrive. Nach meinen Recherchen sollten beide Getriebe austauschbar sein. Umbauen musste ich noch die Ausrückgabel, aber auch da scheint es für alle 4-synchro Getriebe nur die eine Gabel zu geben.
Beim ersten Startversuch ergab sich nun folgendes Problem: Das Treten der Kupplung ging nahezu ohne Widerstand und als ich am Nehmerzylinder nachschaute, war die Stößelstange fast vollständig heraus gedrückt und der Kolben des Nehmerzylinders hatte sich vor seinem Zylinder verkantet. Es stellte sich heraus, dass selbst bei voll ausgefahrenem Kolben der Hub nicht reichte, die Kupplung zu trennen, ich komme nicht einmal in den Druckbereich der Kupplung.
Hat jemand eine Idee, was da nicht zusammenpasst oder was ich da falsch gemacht haben könnte?

Besten Dank und nette Grüße
Achim

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andreas.clausbruch
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Re: Getriebe gewechselt

#2

Beitrag von andreas.clausbruch » 8. Nov 2019, 18:35

Hallo Achim,
zunächst kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen, dass (a) die Getriebe mit Ölpeilstab und Einfüllschraube austauschbar sind; (b) die Kupplungsgabeln sind auch gleich, (c) die Kupplungsnehmerzylinder ebenso. Aus Deinen Ausführungen schliesse ich, dass Du die Kupplung nicht gewechselt hast. Wie sieht es mit dem Ausrücklager aus? Da die Kupplung überhaupt nicht trennt, neige ich zur der Annahme, dass der Schaden im (Nicht-)Zusammenspiel Kupplungsgabel und Ausrücklager begründet sein könnte.
Ich drücke Dir die Daumen, dass sich das Problem vielleicht doch einfacher lösen lässt als alles nochmal zu zerlegen.
Good luck und herzliche octagonale Grüsse Andreas

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Noddy
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Re: Getriebe gewechselt

#3

Beitrag von Noddy » 8. Nov 2019, 18:45

Hallo Achim :)

Kupplungsbetätigung ist ja ein häufiges Thema hier im Forum, Tenor sind glaube ich schlechte Nachfertigungen und selbst verlängerte Schubstangen. Ralph hat über unterschiedliche Nehmerzylinder berichtet, wenn ich mich richtig erinnere, die waren dann unter derselben Nummer gelistet. Ansonsten gilt es die Buchsen am Ausrückhebel zu erneuern.
Hast Du den Nehmerzylinder auch vom alten Getriebe übernommen? Gehören Zylinder und Schubstange zusammen? Hast Du ein Langloch in der Schubstange?
Das fällt mir spontan so ein, viel Erfolg bei der weiteren Fehlersuche.

Grüße
Micha
#2303

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achimroll
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Re: Getriebe gewechselt

#4

Beitrag von achimroll » 8. Nov 2019, 19:08

Hallo Andreas, hallo Micha,

was mich wundert ist, dass ich nahezu alles von der alten Konfiguration übernommen habe. Die Kupplung ist am Motor geblieben und der ist dann genauso wieder eingebaut worden. Das Ausrücklager war neuwertig und ist somit an der Ausrückgabel geblieben, die ich nur vom einen ins andere Getriebe umgebaut habe. Auch Buchse und Bolzen des Ausrückhebels sind in Ordnung. Der Kupplungsnehmerzylinder samt Stößelstange ist im letzten Jahr neu verbaut worden und hat im Zusammenspiel mit dem alten Getriebe tadellos funktioniert.
Es scheint tatsächlich so, als habe die Ausrückgabel im neuen Getriebe einen längeren Weg. Ich weiß nur nicht, warum.
Kann es vielleicht sein, dass ich irgendein falsches Getriebe verbaut habe? Ich habe eben noch einmal mit dem Verkäufer des Getriebes gesprochen, der mir noch einmal versichert hat, dass es sich um ein Getriebe für einen 4-Zylinder MGB handelt. Es passte beim Einbau auch alles.

Nette Grüße
Achim

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Re: Getriebe gewechselt

#5

Beitrag von andreas.clausbruch » 8. Nov 2019, 19:31

Hallo Achim,
nach meiner Einschätzung liegt es nicht am Getriebe! Einen Versuch ist es wert zu manuell an der Kupplungsgabel zu drücken und so herauszufinden, ob sie voll durchgedrückt überhaupt Druck auf das Ausrücklager ausübt.
Good luck und octagonale Grüsse Andreas

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Re: Getriebe gewechselt

#6

Beitrag von marc-ks » 8. Nov 2019, 20:44

Du könntest die Ausrückgabel beim Umbau verkehrt herum eingebaut haben, also vertikal um 180° gedreht. Man kann nämlich auch das Lager in der Ausrückgabel 180° drehen, sodass der Graphitring wieder zum Automat zeigt. Beim 3 Synchro geht das, habe es aber glücklicherweise vor dem Einbau noch gemerkt. Die Gabel ist dann in die falsche Richtung gekröpt.
Grüße Marc
#2315

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Re: Getriebe gewechselt

#7

Beitrag von DirkH » 10. Nov 2019, 11:32

Mojen Achim,

ich habe den Getriebtausch vor Jahren auch erledigt, allerdings die Kupplung direkt mit gemacht.
Das Ganze ging Drag and Drop.

Von daher scheint mir der Tip vonAndreas und Marc plausibel.
Wie weit kannst Du die Ausrückgabel denn per Hand durchdrücken bis sie Kontakt mit dem Ausrücklager hat?
Gibt dann vielleicht einen Hinweis.
Grüße von den Barbarathermen Dirk

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Re: Getriebe gewechselt

#8

Beitrag von Noddy » 10. Nov 2019, 11:39

Hallo :)

Die Gabel gedreht einbauen mag gehen aber man sieht auf den ersten Blick, daß es nicht funktionieren kann. Bei Betätigung würde das Ausrücklager nur an den Halteklammern aus der Gabel gezogen anstatt von der Gabel gedrückt zu werden.

Grüße

Micha
#2303

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Re: Getriebe gewechselt

#9

Beitrag von achimroll » 10. Nov 2019, 18:56

Hallo zusammen,

hier eine kurze Rückmeldung. Nachdem ich nun den Motor wieder ausgebaut habe, vermute ich folgendes: Motor und Getriebe gingen beim ersten Einbau auf den letzten 2 cm etwas schwer zusammen. Ich nehme an, dass die Kupplung nicht richtig zentriert war, da ich das, wie bislang eigentlich immer, nach Augenmaß gemacht hatte. Mit dem alten Getriebe hatte das problemlos geklappt. Ich nehme nun an, dass beim ersten Treten des Pedals die Kupplung getrennt wurde und dann aufgrund der Verspannung nicht zurück kam, was die große Beweglichkeit des Ausrückhebels erklären würde.
Jedenfalls habe ich jetzt mit Zentrierdorn zentriert und vorher die Leichtgängigkeit der Kupplungsscheibe auf der Verzahnung geprüft. Etwas Gutes hat das Ganze dann doch noch. Die Zeiten, die wir für's Aus- und Einbauen benötigen, werden immer besser. :-)
Ich melde mich dann nochmal, wenn alles funzt, da ich gestern mit dem Einbau nicht mehr ganz fertig geworden bin.

Schönen Abend noch und nette Grüße
Achim

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Re: Getriebe gewechselt

#10

Beitrag von Josef Eckert » 10. Nov 2019, 21:42

Hallo Achim,
ich glaube nicht, dass es an der nicht richtig zentrierten Kupplungsscheibe lag. Ich hätte da jetzt noch kein gutes Gefühl. Könnte es sein, dass die Kupplungsscheibe falsch herum eingebaut war/ist?
Gruß
Josef

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Re: Getriebe gewechselt

#11

Beitrag von andreas.clausbruch » 11. Nov 2019, 09:33

Hallo Achim, hallo Josef
dem ersten Teil von Josef's Argumentation würde ich mich anschliessen. Josef, da Achim die Kupplung nicht gewechselt hat, kann die Scheibe doch gar nicht falsch herum montiert sein, oder? Dies vor dem Hintergrund, dass ja vorher alles gut funktioniert hat.
Octagonale Grüsse Andreas

Josef Eckert
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Re: Getriebe gewechselt

#12

Beitrag von Josef Eckert » 11. Nov 2019, 19:59

Hallo Andreas,
Achim schrieb er hätte die Kupplungsscheibe zentriert. Daraus schließe ich er hatte den Kupplungsautomat ab. Sonst hätte er die Kupplungsscheibe nicht zentrieren müssen.
Gruß
Josef

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Re: Getriebe gewechselt

#13

Beitrag von andreas.clausbruch » 12. Nov 2019, 08:47

Hallo Josef, hallo Achim,
das habe ich anders verstanden. So als hätte Achim die Kupplung unangetastet gelassen. Daher habe ich mich auch gewundert, als er schrieb, dass er zentriert hätte. Dem zu Folge passe ich meine 'Diagnose' dahingehend an, dass der Schaden im Bereich Kupplungsgabel, Ausrücklager plus Kupplungsscheibe liegen dürfte.
Achim wird uns da sicher bald 'updaten'. Im übrigen bin ich auch neugierig, ob Motor und Getriebe als Einheit ausgebaut worden sind oder nicht.
Octagonale Grüsse Andreas

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Re: Getriebe gewechselt

#14

Beitrag von achimroll » 14. Nov 2019, 18:40

Hallo zusammen,

zunächst die gute Nachricht: Der GT läuft wieder. Woran es letztendlich gelegen hat, kann ich nicht sagen. Jedenfalls habe ich den Motor jetzt, beim zweiten Ausbau, ohne Getriebe ausgebaut. Ein Tipp dazu: Die vier Schrauben des Lenkgetriebes lösen, dann kann man die Lenkung ein paar cm absenken und hat so für den Motor ein wenig mehr Platz vor der Riemenscheibe. Beim ersten Ausbau hatte ich Motor und Getriebe zusammen ausgebaut. Problem dabei, insbesondere beim Einbau, waren die Schrauben, mit denen die Getriebesilente am Getriebe angeschraubt werden und die Schrauben der Kardanwelle. Ein ziemliches Gefummele, da passt weder eine Nuss noch ein normaler Schlüssel und mit den Fingern kann man die Schrauben gerade eben ertasten aber nicht richtig ansetzen, geschweigedenn drehen.
Nach dem Motorausbau habe ich die Kupplung mit Zentrierdorn noch einmal genau zentriert und das Ausrücklager mit strammeren Klammern in Hebel montiert.

Danke nochmal für Eure Unterstützung.

Schönen Abend noch und nette Grüße
Achim

Josef Eckert
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Re: Getriebe gewechselt

#15

Beitrag von Josef Eckert » 14. Nov 2019, 20:38

Hallo Achim,
Glückwunsch, dass es jetzt geklappt hat.
Gruß
Josef

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