Vergaserabstimmung mit Lambda-Sonde

Passt mal wieder nichts zusammen? Ein Ersatzteil ist nicht mehr lieferbar? MG Drivers sind hilfsbereit - und helfen sich in diesem Forum gegenseitig.

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ulli123
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Vergaserabstimmung mit Lambda-Sonde

#1

Beitrag von ulli123 » 29. Nov 2018, 20:27

In der aktuellen Oldtimer-Praxis (?) ist ein Bericht über die Abstimmung der Vergaser mittels Lambda-Sonde.
Was haltet ihr davon ?
In älteren Beiträgen wurde ja von einer Breitbandsonde von Innovate beschrieben das, das durchaus Sinn machen kann.
Im aktuellen Beitrag wird das mit einer sogenannten Sprungsonde gemacht die weniger genaue aber tendenziell auswertbare Ergebnisse liefert.
ICH BIN MAL GESPANNT AUF DIE DISKUSSION !
Ich möchte hier keine Grundsatzdiskussion lostreten, ob das bei einem Oldtimer Sinn macht.
Ich habe aber keinen alten Bosch Abgastester und möchte da schon mal CO, Lamba oder AFR (?) messen.
Ich könnte zwar einen Tester für auch nicht kleines Geld auf ebay schießen, den dann aber noch kalibrieren lassen und letzten Endes messe ich dann nur CO im Stand. Da scheint mir die Lambda-Messung über das gesamte Drehzahlband doch wesentlich aussagekräftiger; und letzten Endes ist das mittlerweile auch nicht mehr teurer.
oder aber bekomme ich mit der Lambda-Breitbandsonde zwar schöne digitale Werte die aber für unsere alten Eisen nicht relevant sind.

Bin mal gespannt auf eure Meinung !

Josef Eckert
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Re: Vergaserabstimmung mit Lambda-Sonde

#2

Beitrag von Josef Eckert » 29. Nov 2018, 20:47

Meine alten Eisen sind zu alt und ich werde sicher kein Loch für eine Lambda-Sonde in den Auspuffkrümmer bohren. Dazu liebe ich die Auspuffkrümmer zu sehr :wink: .
Gruß
Josef

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thomas_1802
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Re: Vergaserabstimmung mit Lambda-Sonde

#3

Beitrag von thomas_1802 » 29. Nov 2018, 20:56

Hallo Ulli,
im Midget habe ich eine Lambda Messsung mit Innovate. Ich finde es sehr praktisch zum Einstellen der Vergaser und man kann die Gemischaufbereitung über den ganzen Drehzahlbereich sehen/justieren. Auch bei Alpenfahrten kann mit zunehmender Höhe das Gemisch schnell und genau nachgestellt werden.
Von Innovate gibt es jetzt auch ein Messgerät mit Anschluss für 2 Lambdasonden z.B. am V8, was bei mir in Planung ist.
Einzigster Wehrmutstropfen ist aus meiner Sicht die Digitalanzeige, die so gar nicht zu einem Oldtimer passt. Deshalb werde ich die geplante Anzeige im V8 auch „wegklappbar“ Unterbaus Armaturenbrett machen.
Viele Grüße

Thomas #2450

ulli123
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Re: Vergaserabstimmung mit Lambda-Sonde

#4

Beitrag von ulli123 » 29. Nov 2018, 21:09

thomas_1802 hat geschrieben:Hallo Ulli,
im Midget habe ich eine Lambda Messsung mit Innovate. Ich finde es sehr praktisch zum Einstellen der Vergaser und man kann die Gemischaufbereitung über den ganzen Drehzahlbereich sehen/justieren. Auch bei Alpenfahrten kann mit zunehmender Höhe das Gemisch schnell und genau nachgestellt werden.
Von Innovate gibt es jetzt auch ein Messgerät mit Anschluss für 2 Lambdasonden z.B. am V8, was bei mir in Planung ist.
Einzigster Wehrmutstropfen ist aus meiner Sicht die Digitalanzeige, die so gar nicht zu einem Oldtimer passt. Deshalb werde ich die geplante Anzeige im V8 auch „wegklappbar“ Unterbaus Armaturenbrett machen.
Hallo Thomas,
ich habe auch die Innovate mit den zwei Lamba-Sonden als Festeinbau in Planung. Ich würde jetzt die Anzeige hinter der Mittelkonsole fest verbauen.
Für die Einstellfahrten die Mittelkonsole, da nur geklemmt abnehmen, und dann wieder aufstecken, so dass die Anzeige nicht mehr sichtbar ist; also nur als Diaknose-Tool.
Mit deiner Einschätzung das diese Anzeigeinstrument nichts in einem MG zu suchen hat, gebe ich dir vollkommen recht !
Das passt wohl eher zu einem 80er-Japaner (ist aber auch nicht abfällig gemeint).

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andreas.clausbruch
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Re: Vergaserabstimmung mit Lambda-Sonde

#5

Beitrag von andreas.clausbruch » 30. Nov 2018, 07:50

Hallo Ulli,
zu den AFR Werten findest Du einige recht interessante Beiträge im Forum. Die AFR Werte sind übrigens nicht nur bei der Einstellung der Vergaser hilfreich, sondern auch bei der Bestimmung der richtigen Düsennadeln.
Octagonale Grüsse Andreas

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Re: Vergaserabstimmung mit Lambda-Sonde

#6

Beitrag von cw_schreuer » 30. Nov 2018, 09:57

Hallo MG ler
ich finde diese Sache für unsere Autos übertrieben.
Seit dem Einbau einer überarbeiteten Kipphebelwelle und neuer Buchsen läuft mein B so ruhig wie nie vorher.
Kann Andreas sicher bestättigen.
Grüße aus Stolberg
Willi

Josef Eckert
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Re: Vergaserabstimmung mit Lambda-Sonde

#7

Beitrag von Josef Eckert » 30. Nov 2018, 12:17

cw_schreuer hat geschrieben:Hallo MG ler
ich finde diese Sache für unsere Autos übertrieben.
Seit dem Einbau einer überarbeiteten Kipphebelwelle und neuer Buchsen läuft mein B so ruhig wie nie vorher.
Kann Andreas sicher bestättigen.
Grüße aus Stolberg
Willi
Dito :wink:
Gruß
Josef

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andreas.clausbruch
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Re: Vergaserabstimmung mit Lambda-Sonde

#8

Beitrag von andreas.clausbruch » 30. Nov 2018, 15:18

Hallo zusammen,
da kann ich Wiili's Aussage nur unterstreichen, sein Motor läuft - für MG Verhältnisse - wunderbar leise. Ein gutes Beispiel dafür wie man mit Wissen und Können bei vergleichsweise geringem Aufwand viel erreichen kann. Chapeau!
Octagonale Grüsse Andreas

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cw_schreuer
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Re: Vergaserabstimmung mit Lambda-Sonde

#9

Beitrag von cw_schreuer » 30. Nov 2018, 16:43

Hallo Andreas
Danke für die Blumen !

Schöne Winterzeit, alles Gute und Grüße
aus Stolberg
Willi

ulli123
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Re: Vergaserabstimmung mit Lambda-Sonde

#10

Beitrag von ulli123 » 2. Dez 2018, 10:10

Auch hier Danke an Alle für die hilfreiche Diskussion.

Werde hier die Einstellung mit den üblichen Methoden vornehmen.

Zusätzlich werde ich aber die Einschweißstutzen im Hosenrohr platzieren, da ich mich eh im Winter um den Auspuff kümmere.
Ob ich dann die Sache mit den Lamda-Sonden nochmals aufgreife, hängt dann vom Ergebnis der Einstellerei und meinem Spieltrieb ab;
zumindest habe ich dann die Option ohne nochmals das alles abbauen zu müssen.

GRUSS und schönen 1.Advent

Ulli

AlexP
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Re: Vergaserabstimmung mit Lambda-Sonde

#11

Beitrag von AlexP » 5. Dez 2018, 21:00

Liebe Achteckies,
wen es interessiert: Der genannte Artikel ist in der OLDTIMER MARKT, Ausgabe 11/2018 (nicht in der PRAXIS) erschienen. Meine Erfahrung zum Thema: bei Testfahrten mit Profi-CO-Tester (Bosch, dank 12 Volt mobil einsetzbar) nach gutem CO-Wert im Leerlauf starke Abmagerung im Fahrbetrieb ermittelt, trotz etwas fetterer Nadel. Noch fettere Nadel (ausgesucht nach Tabelle und Nadel-Chart im Netz) ermöglicht risikolosen Fahrbetrieb bis etwa 100 km/h. Darüber wird es mit vollem Schub wieder eng, Gefahr von Schäden durch mageres Gemisch. Also steht ein weiterer Nadeltausch an. Allerdings muss dazu gesagt werden, dass es ein 1800er Motor mit kleinen Modifikationen ist, der wegen der Optik H4-Vergaser hat. Also nicht ganz der Serienzustand (aber wer hat den schon ...). Mein Fazit ist, dass ich mit dem Einstellen des CO im Stand buchstäblich nicht weit komme. Im Fahrbetrieb merke ich vielleicht, dass der Motor nicht optimal läuft. Aber woran das liegt, kann ich letztlich nur auf dem Rollenprüfstand genau ermitteln - oder eben annähernd mit einem CO-Test im Fahrbetrieb bzw. besser mit dem Lambda-Tester. Braucht es so viel Aufhebens für Genauigkeit? Unsere alten Graugussklötze sind wohl recht fehlertolerant. Trotzdem: Auch ein komplett serienmäßiger Motor könnte heutzutage Probleme bekommen, da der aktuelle Kraftstoff nicht demjenigen von früher entspricht. Dies wurde anhand eines XPAG-MG-Motors in England im Rahmen einer Uni-Studie aufgezeigt. Wer lesen möchte: Google findet es unter "Manchester XPAG Project". Viele Grüße, AlexP

manfred jaeger
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Re: Vergaserabstimmung mit Lambda-Sonde

#12

Beitrag von manfred jaeger » 28. Jan 2019, 17:51

Die Frage ist, wie tief man drin steckt in der Technik oder wie tief man hinein möchte. Ein gemessener CO-Wert allein sagt nichts wenn man diesen nicht interpretieren kann in Abhängigkeit des Lastzustandes des Motors. Zweite Aufgabe ist die Auswahl der richtigen Nadel(n).
Für Serienfahrzeugen (nichts verändert) werden Standart-Nadeln angeboten, dann geht es noch eine Stufe fetter oder magerer. Das reicht meist aus.
Sobald aber in die Technik eingegriffen wurde ist eine Abstimmung über den gesamten Drehzahl-/Lastbereich erforderlich. Dazu bieten sich Leistungsprüfstände an. Kosten pro Stunde min. 100,-€ (mal 5 Stunden ist normal).
Nach der Odyssee mit meinem Twin Cam gilt für mich nur noch „selbst ist der Mann“.
Ob nun Schrittsonde oder Breitband ist eigentlich egal. Im Oldtimer wollen wir damit ja nicht regeln sondern die Werte im Fahrbetrieb anzeigen. Hat man die Werte in einem Protokoll erfasst, dazu die Drehzahl und den Lastzustand, kann es an die Auswertung und Nadelauswahl gehen.
Hilfreich ist hierzu ein Vergleichsprogramm wie z.B. dieses hier:
morrisgarages.ch/wp-content/uploads/2016/10/SUSEARCH.xls (Download einer Excel-Anwendung).
Mehrere Messfahrten sind erforderlich. Stimmt aber dann die Abstimmung können die Sonde und die Anzeige wieder raus aus dem Auto denn die Gesamtabstimmung ändert sich nicht mehr. Ein kleiner Dreh am Düsenstock oder der Leerlaufschraube ist ja weiterhin erlaubt.
Meinen TC habe ich nach der Leistungssteigerung mit Supercharger und anderer Maßnahmen so abgestimmt. Das Auto rennt wie S. und zeigte auf dem Prüfstand (nur Leistungsmessung) 78 PS und ein Drehmoment von 123Nm bei 3.350 1/min.
Beim Twin Cam, ausgerüstet mit 2x40er WEBER wegen einiger leistungssteigernder Maßnahmen, war es aufwendiger. Hier habe ich viel Lehrgeld oder besser gesagt viel Leergeld bezahlt. Erst als ich mich selbst mit der Philosophie der Weber-Vergaser auseinandergesetzt habe konnte ich diese abstimmen, mit ähnlichem Erfolg, Auf der Rolle gemessen 138 PS bei 4.600 1/min.
Gegenüber den Ausgaben für Abstimmungen auf dem Leistungsprüfstand waren die Kosten für die Breitbandsonde nebst Anzeige ein Trinkgeld.
Zudem ist dieses System ja nun für alle anderen Fahrzeuge vorhanden. Lediglich die Einscheißstutzen werden benötigt und es kann losgehen. Die Stutzen kann man unsichtbar unter dem Auto anbringen.
Liebe Grüße
Manfred
Gruß
manfred a.d. Saarland

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Re: Vergaserabstimmung mit Lambda-Sonde

#13

Beitrag von MG ZT-T » 28. Jan 2019, 19:49

manfred jaeger hat geschrieben:Einscheißstutzen
Stinken die mehr als Schweiß? :mrgreen:

..... vor allem hat man ein Erfolgserlebnis nach getaner Arbeit. Und der Motor rennt wie Sau, wenn ordentlich bedüst.

Cheers,
Chris (mit STACK am Werk)

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Re: Vergaserabstimmung mit Lambda-Sonde

#14

Beitrag von ulli123 » 29. Jan 2019, 21:37

Hatte ja geschrieben das ich die Sache nicht weiter verfolgen werde aber die Einschweißmuttern für doe Lmbda-Sonde am Hosenrohr einbauen werde, um da gegebenenfalls später aktiv zu werden (finde das Thema grundsätzlich interessant !).
Also zumindest für den C kann ich sagen, habe ich keine Möglichkeit gefunden, die Lambda-Sonden so zu platzieren das man die mal so eben rein und rausschrauben kann; ist halt alles ziemlich eng.
Aus diesem Grund werde ich vom Einbau (oder der Möglichkeit) die Sonden einzubauen Abstand nehmen;
2-3 Stunden schrauben um die Dinger rein und raus zu bekommen, ist mir die Sache nicht Wert !
Nur mal so als Info für alle die auch mit dem Gedanken spielen !

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DieterB
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Re: Vergaserabstimmung mit Lambda-Sonde

#15

Beitrag von DieterB » 2. Feb 2019, 10:13

Moin,

von Innovate gibt es eine Vorrichtung mit deren Hilfe die Lambda-Sonde ins Auspuffendrohr eingeschoben wird. damit kann das Einschweißen in den Krümmer oder ins Hosenrohr entfallen.
https://www.amazon.de/Innovate-3728-Aus ... B000CO9MF8
Kann man auch selber herstellen, wenn man weiß wie das Ding aufgebaut ist (bei Interesse sende ich gerne Detail-Fotos davon).

Für die Anzeige habe ich ein analog anzeigendes Teil von Innovate, was aber auch egal ist, da, wie auch schon von Manfred beschrieben, das Geraffel nach der Einstellerei wieder raus kann.
Gerade bei den SU-Vergasern mit ihren unfassbar vielen Nadelstärken möchte ich eine Lambda-Sonde beim Einstellen nach Modifikationen nicht mehr missen.
Als Hilfe kann ich dieses Programm wärmstens empfehlen:
http://www.winsu.co.uk/

Grüße
Dieter

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