Ölundichtigkeit Differenzial MGB GT 73

Passt mal wieder nichts zusammen? Ein Ersatzteil ist nicht mehr lieferbar? MG Drivers sind hilfsbereit - und helfen sich in diesem Forum gegenseitig.

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oldiebennat
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Ölundichtigkeit Differenzial MGB GT 73

#1

Beitrag von oldiebennat » 28. Sep 2020, 18:00

Hallo in die Runde! Bin schon lange MG Driver, bisher aber noch kaum in Erscheinung getreten, deshalb hier mein Steckbrief: Mein Name ist Bernhard Peschel, Nr. 401, besitze einen Roadster Bj 77 und einen GT Bj 73. Um den geht es hier! Habe in den letzten 15000 km 3 Mal den Simmering am Kardanwelleneingang zum Diff. gewechselt. Für 4 - 5 Tausend km ist dann Ruhe, dann geht die Ölerei wieder los. Meine Erklärung: Entweder ist die Welle etwas eingelaufen, oder die Simmeringe taugen nichts. Vielleicht hat jemand eine Idee, was man da machen kann, eventuell markenfremde Simmeringe ? Bin für jeden Hinweis dankbar.
Mit den obligatorischen oktagonalen Grüßen
Bernhard

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andreas.clausbruch
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Re: Ölundichtigkeit Differenzial MGB GT 73

#2

Beitrag von andreas.clausbruch » 28. Sep 2020, 18:20

Hallo Bernhard,
wenn das Öl zentral ausläuft, dann liegt es mit ziemlicher Sicherheit an der Abdichtung des sog. 'pinions'. Die Auflageflächen dieses pinions sind natürlich bei Fahrzeugen unseres Alters öfter mal verschlissen. Wenn hier die Ursache liegt, dann ist die Lösung einen sog. sleeve zu verbauen. Den gibt es von SKF. Dann hält die Dichtung auch wieder dicht.
Gutes Gelingen und octagonale Grüsse Andreas

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andreas.clausbruch
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Re: Ölundichtigkeit Differenzial MGB GT 73

#3

Beitrag von andreas.clausbruch » 28. Sep 2020, 19:40

Hallo Berhard, hallo Interessierte,
SKF speedy sleeve.jpg
,
zum besseren Verständnis: so sieht das sleeve aus. Ebenfalls beschrieben ist der Einbau. Bei meinem Differential steht dieses Thema (und weitere, wie z.B. verschleissbedingte Ölundichtigkeiten hin zur Trommelbremse, Neulagerung des pinions,....) kommende Woche an. Aber zuerst geht es zu Berge & Seen........
Gutes Gelingen & octagonale Grüsse Andreas
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oldiebennat
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Re: Ölundichtigkeit Differenzial MGB GT 73

#4

Beitrag von oldiebennat » 29. Sep 2020, 11:24

Hallo Andreas! Vielen Dank für die schnelle Antwort! Das sieht ja sehr interessant aus, man lernt doch nie aus... Ich denke schon, dass das des Rätsels Lösung sein könnte. Auf dem Foto hat das Teil die Nummer 99170, ist das der passende sleeve für unsere Autos? Dann könnte ich das Teil ja schon mal besorgen . Die Montage sieht ja nicht so kompliziert aus... Werde mich demnächst noch mal melden und hören, wie das Projekt bei dir verlaufen ist. Wünsche dir gutes Gelingen!
Mit oktagonalen Grüßen
Bernhard
PS.: Ich habe übrigens seinerzeit deine Minatorfelgen gekauft, habe immer noch viel Freude daran. Sind allerdings noch nicht eingetragen... One of these days perhaps!

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andreas.clausbruch
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Re: Ölundichtigkeit Differenzial MGB GT 73

#5

Beitrag von andreas.clausbruch » 29. Sep 2020, 11:31

Hallo Bernhard,
ja, das sollte der passende sleeve für unsere Bs (Salisbury Achse) sein. Die Montage des sleeves ist sicher unproblematisch. Allerdings ist die Montage des pinions (Kegelrades) nicht so ganz einfach. Im Fall, dass die Pressbuchse zu erneuern ist, wäre für mich das Anzugsdrehmoment nicht darstellbar.
Nächste Woche kann ich sicher weitere Info geben/ teilen.
Octagonale Grüsse Andreas

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Re: Ölundichtigkeit Differenzial MGB GT 73

#6

Beitrag von Axel Krug » 29. Sep 2020, 11:43

Die Stauchhülse (25) muss man immer wechseln wenn man den Flansch herausnimmt, damit wird das Lagerspiel eingestellt! Mal eben schnell abdichten ist an dieser Stelle leider nicht möglich meines Wissens. Hier sollte auf jeden Fall mal ein Hinterachs-/Diff-Fachmann zu Rate gezogen werden.

https://www.moss-europe.co.uk/shop-by-m ... 65-80.html

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andreas.clausbruch
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Re: Ölundichtigkeit Differenzial MGB GT 73

#7

Beitrag von andreas.clausbruch » 29. Sep 2020, 11:49

Hallo Axel,
so gehe ich auch vor. Es gibt aber auch eine andere Herangehensweise, die immer mal wieder vorgestellt wird. Hierbei wird (genau) gezählt wie viele Umdrehungen die Mutter am Kegelrad herausgedreht wird. Wenn man diese mit der gleichen Zahl Umdrehungen wieder anzieht, sei das kein Problem. Ob das so funktioniert, kann ich nicht sagen.
Bei meiner HA werde ich in jedem Fall auch die verbesserte Pressbuchse einsetzen (lassen).
Octagonale Grüsse Andreas

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Re: Ölundichtigkeit Differenzial MGB GT 73

#8

Beitrag von andreas.clausbruch » 29. Sep 2020, 11:56

Hallo,
noch ein Nachtrag, weil Axel ja auf Moss hingewiesen hat: meiner Erfahrungen mit Moss sind alles andere als gut: die von Moss überholte HA hat in meinem B eine Laufzeit von ca. 10.000 km und ist komplett überholungsbedürftig. Ein Langstreckentank (60l) war schon kurz nach Einbau defekt, da die Benzinzufuhr zur Pumpe fehlerhaft war. Eine mild steel Auspuffanlage, bei deren Bestellung ausdrücklich originale Qualität vereinbart war, erwies sich schlichtweg als 'junk'.
Octagonale Grüsse Andreas

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Re: Ölundichtigkeit Differenzial MGB GT 73

#9

Beitrag von Axel Krug » 29. Sep 2020, 12:06

Das war kein Hinweis auf Moss als Lieferant sondern diente lediglich der Darstellung der zerlegten Hinterachse.

Diskutiert wurde das Thema schon mal bei uns:

http://mgdc.de/Board/viewtopic.php?f=5&t=18058

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Re: Ölundichtigkeit Differenzial MGB GT 73

#10

Beitrag von marc-ks » 29. Sep 2020, 14:52

Manchmal tritt auch das Öl auf der Verzahnung unter der Mutter aus, ist der Bereich trocken? Man kann den Simmering ca. 1-2mm tiefer einsetzen (geht zumindest bei der Banjo Achse), dann läuft er noch auf einer frischen Fläche vom Flansch. Bei der Stauchhülse ist meine Empfehlung den Flansch fest zu ziehen, vielleicht 40Nm und dann nochmal minimal nachziehen, damit die Lager wieder Vorspannung haben. Man merkt ob der Flansch ohne Vorspannung gedreht werden kann. Richtig kann man das nur einstellen, wenn der Diff Korb ausgebaut ist, dafür müsste aber bei der Tube die Achse ausgebaut werden.
Grüße Marc
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Re: Ölundichtigkeit Differenzial MGB GT 73

#11

Beitrag von marc-ks » 29. Sep 2020, 15:12

Noch etwas zu dem Artikel den Axel verlinkt hat. Im eingebauten Zustand geht das quasi nicht, da man als Messbereich nur das Zahnflankenspiel zur Verfügung hat, sobald das Kegelrad mit dem Tellerrad kollidiert, erscheint die Vorspannung zu groß, selbst wenn die Steckachsen gezogen sind. Bei der Banjo Achse zieht man immer mit 120Nm gegen Shims an. Ohne Änderung der Shims, kann man die Lagervorspannung nicht verändern, sprich wenn es brummt, muss das Diff raus. Auch bei der Tube-Achse geht es eigentlich nicht vernünftig, hier kann man aber, wenn man ein Brummen wahrnimmt, einfach nochmal die Mutter nachziehen, da dann über die Stauchhülse wieder etwas Vorspannung entsteht. Ich messe die Vorspannung mit einer Kofferwaage.
20200729_235707_copy_480x640.jpg
Etwas unscharf das Bild. Hebelarm 20cm, 775g, davon muss dann noch das Gewicht des Hebels abgezogen werden. Oder man misst nicht auf 90° sondern im Lot, also ohne Eigengewicht des Hebels.
Als Alternative zu dem vorgeschlagenen Messwerkzeug aus dem Link.
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Grüße Marc
#2315

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Re: Ölundichtigkeit Differenzial MGB GT 73

#12

Beitrag von oldiebennat » 30. Sep 2020, 10:10

Vielen Dank für eure Tipps! Kleiner Nachtrag zum Thema Anzugsdrehmoment: Vor dem Lösen der großen Mutter am Flansch habe ich deren Position mittels Körnermarkierung an Mutter und Flansch markiert, sodass ich bei der Montage die gleiche Position und damit das gleiche Anzugsdrehmoment erreiche. Das hat schon dreimal geklappt, das Diff hat sich auf den letzten 15000km nicht beschwert. Ist natürlich eine etwas rustikale Methode, funktioniert aber!
Otagonale Grüße
Bernhard

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Re: Ölundichtigkeit Differenzial MGB GT 73

#13

Beitrag von andreas.clausbruch » 30. Sep 2020, 10:18

Hallo Bernhard,
dann müsste es mit dem sleeve auch funktionieren! Mit überschaubarem Aufwand, sowohl aus finanzieller als auch aus Arbeits- Sicht.
Gutes Gelingen und octagonale Grüsse Andreas

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